Gesundheit im Ausland
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Gesundheit im Ausland
Moin!
Es wäre doch sicherlich mal interessant, ueber die verschiedenen Gesundheitssysteme in Auswanderungsländern zu reden - und zwar ganz auf allgemeiner Basis (nicht in den Länderrubriken), so dass man ein wenig vergleichen kann?!
Was muss man z.B. beachten, wenn man in ein bestimmtes Land auswandert - sollte man (s)eine deutsche Gesundheitsversicherung behalten? Oder bringt sie einem im Endeffekt kaum was?
Gibt es bestimmte Impfungen, die man unbedingt machen sollte? Oder andere Vorsorgemassnahmen? Welchen Empfehlungen sollte man glauben (manchmal sieht es etwas so aus, als ob die Arzneimittelfirmen Werbung machen ..).
Und wie sieht das Gesundheitssystem vor Ort aus im Vergleich zu Deutschland? Wie genau läuft das ab, wenn man zum Arzt muss?
Es wäre doch sicherlich mal interessant, ueber die verschiedenen Gesundheitssysteme in Auswanderungsländern zu reden - und zwar ganz auf allgemeiner Basis (nicht in den Länderrubriken), so dass man ein wenig vergleichen kann?!
Was muss man z.B. beachten, wenn man in ein bestimmtes Land auswandert - sollte man (s)eine deutsche Gesundheitsversicherung behalten? Oder bringt sie einem im Endeffekt kaum was?
Gibt es bestimmte Impfungen, die man unbedingt machen sollte? Oder andere Vorsorgemassnahmen? Welchen Empfehlungen sollte man glauben (manchmal sieht es etwas so aus, als ob die Arzneimittelfirmen Werbung machen ..).
Und wie sieht das Gesundheitssystem vor Ort aus im Vergleich zu Deutschland? Wie genau läuft das ab, wenn man zum Arzt muss?
Viele Gruesse, Antje
Ein paar Worte zu Finnland: Hier gibt es eine zentrale staatliche Einrichtung (KELA), ueber jeder Finne/Gleichgestellte kranken-, sozial- und rentenversichert ist. Finanziert wird das Ganze aus den Steuern, die man so zahlt. Man wird je nach Wohnort einem bestimmten Gesundheitszentrum zugewiesen (in grösseren Städten gibt es fuer fast jeden Stadtteil eins), zu dem man dann geht, wenn man krank ist. Die haben dort Allgemeinmediziner, die einen ggf. an Spezialisten ueberweisen. Bei diesen staatlichen Gesundheitszentren gibt's durchaus auch Probleme wie endlose Warteschlangen - und man muss dann halt mit seinem Wehwehchen ein paar Wochen warten, bis es behandelt wird. Kann je nach Problem sehr unangenehm sein.
Fuer akute Notfälle, OPs usw. gibt es Krankenhäuser wie in Deutschland auch.
Zusätzlich gibt es auch noch mit dem Arbeitsplatz verbundene Gesundheitszentren. Arbeitet man in einer bestimmten Firma, geht mal also zu einem bestimmten "Arbeitsplatz-"gesundheitszentrum. Sowas gibt es auch fuer Studenten und es ist meist in oder neben den Universitäten gelegen. Warteschlangen sind dort geringer (können aber bei den studentischen Einrichtungen auch mal heftig sein).
Ist preiswert im Gegensatz zum deutschen System, bei dem man jeden Monat hohe Krankenkassenbeiträge abdruecken muss. Unterm Strich (höhere Steuern, Lohnnebenkosten usw.) soll man aber auf das Gleiche kommen wie in Dtl. (habe ich gehört; tue mir selbst solche Rechnungen nicht an).
Dann gibt es auch private Ärzte bzw. private Gesundheitszentren. Da kann man dann sich frei auswählen, zu was fuer einem Arzt man geht. Meist bekommt man auch noch am selben Tag einen Termin - bis 21 Uhr. Da muss man jedoch dann selbst ca. 55-80 Euros per 20 Min. Arztbesuch (Allgemeinmediziner/Spezialist) abdruecken.
Interessanterweise gibt's im Juli (Ferienmonat) eine Art "Ausnahmezeit": Sämtliche Ärzte sind dann im Urlaub - insofern sollte man sich hueten, im Juli krank zu werden.
In Finnland werden keine weiteren Impfungen im Vergleich zu Deutschland empfohlen/vorgeschrieben.
Mit meiner deutschen Gesundheitsversicherung (DAK) habe ich 2002, 2003 die Erfahrung gemacht, dass die anfallende Krankenkosten nicht (bzw. einen lächerlichen Anteil) zurueckerstattet. Inzwischen bin ich im finnischen staatlichen System versichert und habe die deutsche KV gekuendigt.
Fuer akute Notfälle, OPs usw. gibt es Krankenhäuser wie in Deutschland auch.
Zusätzlich gibt es auch noch mit dem Arbeitsplatz verbundene Gesundheitszentren. Arbeitet man in einer bestimmten Firma, geht mal also zu einem bestimmten "Arbeitsplatz-"gesundheitszentrum. Sowas gibt es auch fuer Studenten und es ist meist in oder neben den Universitäten gelegen. Warteschlangen sind dort geringer (können aber bei den studentischen Einrichtungen auch mal heftig sein).
Ist preiswert im Gegensatz zum deutschen System, bei dem man jeden Monat hohe Krankenkassenbeiträge abdruecken muss. Unterm Strich (höhere Steuern, Lohnnebenkosten usw.) soll man aber auf das Gleiche kommen wie in Dtl. (habe ich gehört; tue mir selbst solche Rechnungen nicht an).
Dann gibt es auch private Ärzte bzw. private Gesundheitszentren. Da kann man dann sich frei auswählen, zu was fuer einem Arzt man geht. Meist bekommt man auch noch am selben Tag einen Termin - bis 21 Uhr. Da muss man jedoch dann selbst ca. 55-80 Euros per 20 Min. Arztbesuch (Allgemeinmediziner/Spezialist) abdruecken.
Interessanterweise gibt's im Juli (Ferienmonat) eine Art "Ausnahmezeit": Sämtliche Ärzte sind dann im Urlaub - insofern sollte man sich hueten, im Juli krank zu werden.
In Finnland werden keine weiteren Impfungen im Vergleich zu Deutschland empfohlen/vorgeschrieben.
Mit meiner deutschen Gesundheitsversicherung (DAK) habe ich 2002, 2003 die Erfahrung gemacht, dass die anfallende Krankenkosten nicht (bzw. einen lächerlichen Anteil) zurueckerstattet. Inzwischen bin ich im finnischen staatlichen System versichert und habe die deutsche KV gekuendigt.
Viele Gruesse, Antje
Eine sehr vielfältige Thematik. Und ebenso bedingt von Land zu Land. Aber ich denke allgemein ausgedrückt, wäre es schon sinnvoll eine deutsche Krankenversicherung beizubehalten. Wenn man sich vorwiegend in 3.Welt Länder aufhält, und man regelmässig (sagen wir mal desöfteren) ohnehin sich in Deutschland aufhält. Denn wenn nicht kann man auch in 3.Welt Ländern gute Krankenversorgung bekommen, nur zahlen muss diese dann. Aber wenn man diese medizinische Versorgung nicht regelmässig benötigt. Kommt man dennoch billiger, als mit den Kosten für die Reise nach Deutschland. Impfungen ist auch eine Frage die sich schlecht allgemein beantworten lässt. Doch Hepathitis Schutz ist auf jedenfall zu empfehlen.
Zahlt denn eine deutsche Krankenversicherung z.B. in Guatemala anfallende Arztkosten? Ist das dann eine Reiseversicherung oder eine staatliche? Oder gehst Du dann in Deutschland zum Arzt?
Hm ... Hepatitis ... ich werde wohl im Sommer eine Reise nach Russland machen und bin am Ueberlegen, ob ich eine kombinierte Hep a+b Impfung dafuer nehme. Eine Immunisierung auch fuer spätere Reisen nach Asien usw. Ich habe nur einiges ueber mögliche Impfschäden v.a. bei Hep b Imfungen gelesen (u.a. Nervenschäden und Autoimmunkrankheiten wie MS). Ich habe die Impfung erst mal auf unbestimmte Zeit verschoben
. Hat jemand Erfahrungen damit? Fuer die Russlandreise wuerde mir im Prinzip erst mal eine Hep a Impfung reichen ...
Hm ... Hepatitis ... ich werde wohl im Sommer eine Reise nach Russland machen und bin am Ueberlegen, ob ich eine kombinierte Hep a+b Impfung dafuer nehme. Eine Immunisierung auch fuer spätere Reisen nach Asien usw. Ich habe nur einiges ueber mögliche Impfschäden v.a. bei Hep b Imfungen gelesen (u.a. Nervenschäden und Autoimmunkrankheiten wie MS). Ich habe die Impfung erst mal auf unbestimmte Zeit verschoben

Viele Gruesse, Antje
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Gesundheit im Ausland
Natürlich ein wichtiges Thema. Ich kann nur allgemein sagen, die deutsche (gesetzliche) Krankenversicherung endet natürlich automatisch mit der Beendigung einen abhängigen Arbeitsverhältnisses. Eine Weiterversicherung dort für das Ausland ist nicht möglich.
Die private deutsche KV kann zwar auf Antrag verlängert werden, erlischt aber ebenfalls automatisch nach Ablauf eben dieser Verlängerung. In der Regel max. 1 Jahr nach Auswanderung.
Also es kommt nur ein neuer Vertrag in eben diesem Land in Frage, sofern es eine Gesetzliche gibt wie in EU, ist dies für einen Arbeitnehmer weniger problematisch, schwieriger bis sogar unmöglich ist eine private, wenn erhebliche Vorerkrankungen bestehen.
Erforderliche Impfungen immer rechtzeitig vorher überprüfen. Die Situation ändern sich leider zu oft !
Ach ja, Hepatitis-Impfung habe ich überlebt. War nur relativ teuer.
Gruss Klaus
Die private deutsche KV kann zwar auf Antrag verlängert werden, erlischt aber ebenfalls automatisch nach Ablauf eben dieser Verlängerung. In der Regel max. 1 Jahr nach Auswanderung.
Also es kommt nur ein neuer Vertrag in eben diesem Land in Frage, sofern es eine Gesetzliche gibt wie in EU, ist dies für einen Arbeitnehmer weniger problematisch, schwieriger bis sogar unmöglich ist eine private, wenn erhebliche Vorerkrankungen bestehen.
Erforderliche Impfungen immer rechtzeitig vorher überprüfen. Die Situation ändern sich leider zu oft !
Ach ja, Hepatitis-Impfung habe ich überlebt. War nur relativ teuer.

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
Die einzige Alternative wären internationale KV's, die unabhängig vom Ort des Versicherten zahlen. (Einige Verträge schließen die USA und Kanada nur gegen Aufpreis ein.) Diese werden beispielsweise von schweizer und auch von deutschen Gesellschaften angeboten. Oft bezahlt man bei diesen Angeboten aber für die gleiche Leistung deutlich mehr, als bei einer gewöhnlichen einheimischen KV. Auch gibt es bei diesen Tarifen keinen absoluten Kündigungsschutz (der Versicherer kann den Tarif einstellen) und keine Alterrückstellungen. Ich vermute, die internationalen KV's definieren eher solche Personen als Zielmarkt, die beispielsweise aus beruflichen Gründen sich ständig in wechselnden Ländern aufhalten. Oft erlauben die internationalen KV's auch nur eine beschränkte Aufenthaltsdauer in dem Land, dessen Staatsbürgerschaft man besitzt.
... aber für alle Auslandsdeutsche ohne KV gibt es ja einen Lichtblick: Die Versicherungspflicht in D!
Gruß
Siggi
... aber für alle Auslandsdeutsche ohne KV gibt es ja einen Lichtblick: Die Versicherungspflicht in D!
Gruß
Siggi
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Natürlich darf man dabei nicht übersehen, dass bei einer Auswanderung oder regelmässigen, längeren Auslandsaufenthalten auch andere Versicherungen betroffen sind. Darum immer generell schriftlich eine Änderung vorher anzeigen und sich die Übernahme bestätigen lassen. Niemals telefonisch !
Heikel dabei ist die Lebensversicherung, besonders wenn diese noch zusätzlich (oder allein) eine Berufsunfähigkeitsversicherungenthält.
Die Versicherung kann im "Schadensfall" die Leistung verweigern. Bedingt durch die Gebiete, in der Mann/Frau sich aufhalten möchte, kann die Versicherung den Vertrag unverändert weiterführen, einen Risikozuschlag erheben oder generell eine Leistung dort ausschliessen. Es ist halt doch ein Unterschied im bemessen des Risikos ob er/sie z.B. nach Mallorca oder nach Rio de Janeiro umsiedelt...
Gruss Klaus
Heikel dabei ist die Lebensversicherung, besonders wenn diese noch zusätzlich (oder allein) eine Berufsunfähigkeitsversicherungenthält.
Die Versicherung kann im "Schadensfall" die Leistung verweigern. Bedingt durch die Gebiete, in der Mann/Frau sich aufhalten möchte, kann die Versicherung den Vertrag unverändert weiterführen, einen Risikozuschlag erheben oder generell eine Leistung dort ausschliessen. Es ist halt doch ein Unterschied im bemessen des Risikos ob er/sie z.B. nach Mallorca oder nach Rio de Janeiro umsiedelt...

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
Hier ist gerade auch Hepathitis C etwas aktueller geworden.
Ich hatte jedenfalls keine Probleme mit impfungen.
Bezogen auf mich persönlich habe ich keine Krankenversicherung. Die INGUAT hat aber etwas im Angebot das praktisch eine ist. Für Ausländer und staffelweise für 1 Monat, 3 Monat, halbes Jahr und Jahr erhältlich. Kostet auch recht wenig, zwischen schlappen 30 und 200 Dollar. Und hat alles inklusive, bis hin zum Hubschraubertranzport ins Krankenhaus.
Private Krankenhäuser bieten schon gute Versorgung, sind nur eben teurer als die staatlichen. Fúr schwere Sachen, wie Tranzplantationen müsste man eben mal nach El Salvador.
Ich hatte jedenfalls keine Probleme mit impfungen.
Bezogen auf mich persönlich habe ich keine Krankenversicherung. Die INGUAT hat aber etwas im Angebot das praktisch eine ist. Für Ausländer und staffelweise für 1 Monat, 3 Monat, halbes Jahr und Jahr erhältlich. Kostet auch recht wenig, zwischen schlappen 30 und 200 Dollar. Und hat alles inklusive, bis hin zum Hubschraubertranzport ins Krankenhaus.
Private Krankenhäuser bieten schon gute Versorgung, sind nur eben teurer als die staatlichen. Fúr schwere Sachen, wie Tranzplantationen müsste man eben mal nach El Salvador.