Neid und Missgunst im Ausland...

Das Caféhaus - äh Stüberl - für alle Ausgewanderten, damit man den Kontakt nicht verliert, oder so...

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Caribe-Klaus
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Neid und Missgunst im Ausland...

Beitrag: # 15229Beitrag Caribe-Klaus »

Zwar habe ich schon mal hier ein ähnliches Thema aufgerufen, aber leider verlief der im Sande, hier der alte Thread Im "Verbund" mit seinen Landsleuten im Ausland ?Leider ist das Problem aber aktueller denn je.

Erst heute stiess ich wieder auf eine Seite - nicht hier - wo eine integre Person, die ich kenne, von Landsleuten in der Nachbarschaft verleumdet und angegriffen wurde. Die Person und das Land spielt dabei keine Rolle. Immer wieder musste ja auch ich feststellen, Neid und Missgunst sind unter Deutschen im Ausland anscheinend ein ausgeprägtes Phänomen ?

Statt sich gegenseitig zu helfen, werden - nicht nur über Internet - ziemlich miese Gerüchte gestreut. Alles nach dem Motto
Dir geht es besser wie mir, darum greife ich Dich jetzt an.

Diese "Kämpfe" unter Ausgewanderten habe ich selber zu oft erleben müssen, meine Frage an die Ausgewanderten : warum sind manche Deutsche so ? Oder ist das nur ein "länderspezifisches Problem ? Bei anderen Nationalitäten habe ich das so nicht erlebt.

Nicht nur darum halte ich mich im Ausland erstmal von meinen Landsleuten fern...

Und nicht vergessen, wir hier in diesem Forum lassen sowas erst gar nicht zu, aber es gibt ja im Internet anscheinend genügend "Tummelplätze" für scheiternde Existenzen...

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
spassmusssein
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Beitrag: # 15241Beitrag spassmusssein »

Envidia y avidez...die Grundpfeiler der scheiternden alemanen Kleinbürger im Ausland...oder nur speziell in Paraguay, wo man sich um die im Kuchen gar nicht vorhandenen Rosinen prügelt?
Ich kenne derartige Ausblühungen nicht aus Argentina. Dies mag auch daran liegen, dass ich hier so gut wie keine ausgewanderten Landsleute kennenlerne (-en wollte).
Wenn ich mit Freunden und Bekannten Donnerstags am grossen Mittagstisch sitze und ratsche, freuen wir uns gemeinsam über ein gelungenes Geschäft eines Freundes oder geben uns gerne gute Tips und Ratschläge weiter. Es gibt viel zu viele Möglichkeiten als dass Platz für Neid wäre.
Argentina ist ein derartig vielfältig entwickeltes Riesenland (10-fache Grösse der Bratwurstrepublik und weniger als die Hälfte Einwohner, ca. 38 Mio).
Man streitet sich hier weder um des Kaiser's Bart, das neue Auto des Nachbarn gar um den Erfolg des Anderen.
Man fährt generell ein "low-profile" und die "Stars und Vedettes" die kurzfristig am Geld riechen dürfen schrotten ihren Ferrari meist, bevor er ihnen geklaut werden kann und Autoklau ist auch weniger Spiegel des "Neides" sondern des "Lastenausgleich" :lol: Die "Zürich-Versicherung" wird's schon richten.
Neid wird höchstens in Vorwahlzeiten politisch geschürt, danach kuscht die Regierung wieder brav vor den Grosssteuerzahlern, Arbeitgebern und Entwicklern. Wie sollte ein Staatspräsident mit einem angegebenen Barvermögen von 9Mio Pesos und derzeit 32 diversen Immobilien auch "Neid" auf's Panier schreiben.
Da Argentina nach wie vor eine sehr breite Mittelschicht hat (im Ggs. zu Paraguy, Bolivien oder Peru) ist eine Neidstruktur auch gar nicht im Gedankenschema vorhanden. Ein kleines Mietshaus, welches ich in den letzten Jahren in der Provinz baute ist theoretisch 2 meter höher als die erlaubte Maximalhöhe und die Grundbebauung schlicht doppelt so hoch als "erlaubt". Kein Nachbar käme auch nur auf die Idee "anzuzeigen" sondern sie freuen sich, dass ich Ruhe, Sicherheit und eine Wertverdoppelung ihrer Grundstücke in die Zone gebracht habe. (Selbst käme einmal eine "Inspección" ist die Maximalstrafe meiner "Vergehen" mit 100Pesos offiziell geheilt).
Vielleicht fahre ich in den nächsten Tagen nach Paraguay um mal zu sehen, auf wen ich neidisch werden kann :twisted:
Well, my son, life is like a beanstalk...isn´t it (Gary Brooker)
pierre
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Beitrag: # 15244Beitrag pierre »

Bon soir, - und um auf den thread einzugehen: es gibt im Forum viele Beispiele, die entsprechende Ansaetze erkennen lassen, z.B. mit mehreren ins Ausland, Kontakte zu bereits Ansaessigen,etc.
Wer's versucht, seine "Heimat" ins Ausland mitzunehmen, wird auch seine Gepflogenheiten nicht abgeben - Auto waschen, dieses groesser als das vom Nachbarn, Pool, etc... (mein Auto, mein Haus, deine Fraujavascript:emoticon(':wink:')
In Frankreich jedenfalls funktionieren schweizer und britische Communities auf ihre Art und mit ihren Eigenarten, aber nicht den genannten Unarten, und deutsche Communities sind mir nicht bekannt - vielleicht auch aus diesen Gruenden.
Meine Frage letztens zielte etwa in die gleiche Richtung ( -wer ist schon laenger als 8 Jahre ...), denn oft werden Auslandsaufenthalte aus den in Frage stehenden Gruenden wahrscheinlich abgebrochen; insofern habe ich Glueck, denn die Deutschen -und es gibt einige hier- wissen vom Sein der anderen, sind aber mehr den Franzosen und anderen Nationalitaeten zugetan. - Dennoch: wenn nach 5-6 Jahren der Verdruss einkehrt ( die Rosa-Brille der Romantik faellt), sind die von Klaus gefragten Gruende zumindest fuer die Deutschen der Ausloeser.
Vielleicht sind ja Soziologen hier, dieses "deutsche Phaenomen" erklaeren koennen.
Prost und schoenen Sonntag
- Pierre -

...wherever he laid down his head was his home ...
Gothmog
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Re: Neid und Missgunst im Ausland...

Beitrag: # 15249Beitrag Gothmog »

Caribe-Klaus hat geschrieben:Bei anderen Nationalitäten habe ich das so nicht erlebt.
Ich hingegen habe das so eher von anderen Nationen kennengelernt. Das heisst aber auf mich persönlich bezogen. Hin und wieder habe ich auch etwas in diese Richtung bei anderen mitbekommen. Nicht direkt angegriffen, doch versucht dem einen oder anderen ein Geschäft auszuspannen. Was ich durchaus häufiger angetroffen habe, ist die Tendenz sich selbst gegenübver anderen immer in ein besseres Licht zurücken. Darum gehe ich auch nicht zu Stammtischen. Hatte nie den eindruck das sich dort Freunde treffen, sondern immer Konkurrenten.
Uwi
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Beitrag: # 17629Beitrag Uwi »

Ich lerne hier in Wien ohne Probleme Franzosen, Italiener, Finnen und natürlich Ösis kennen... aber Deutsche? Fehlanzeige - ist vielleicht auch besser so ;)
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Siggi!
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Jeder Zweite hält Deutschland für eine Neidgesellschaft

Beitrag: # 17720Beitrag Siggi! »

Jeder Zweite hält Deutschland für eine Neidgesellschaft

Wenn das schon in Deutschland ist, warum soll es dann anders sein, wenn die Deutschen auswandern?

Gruß
Siggi
Schrumpfgermane
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Je groesser ein Land

Beitrag: # 20920Beitrag Schrumpfgermane »

Ich bin der Meinung dass es von der Groesse des Landes und der Bevoelkerungsdichte abhaengt wie sich besonders Deutsche verhalten.
Ueberlegt doch mal, ist eigentlich genau wie in der Bunten Republik!
Wenn man sich nicht dauernt auf die Fuesse tritt wegen Platzmangels dann gibts auch weniger Gruende sich anzufrotzeln!
Hier im Ballungsgebiet Auckland, allerdings in einem fast menschenleeren Land, bekommt man von seinen Landsleuten schon manchmal eine Arroganz und Agression zu spuehren die ueber die Grenzen des Normalen geht! Die gehen sich hier eigentlich im grossen und ganzen aus dem Weg!
Und wenn mal wer was mit einem anderen Deutschen unternimmt, egal ob privat oder geschaeftlich, dann dauerts meisst nicht lange und die Wege trennen sich wieder. Aber, Ausnahmen bestaetigen die Regel!
Oryx
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Beitrag: # 20933Beitrag Oryx »

In Namibia ist eher das Gegenteil der Fall: die Deutschen unterstützen sich gegenseitig. Nicht alle natürlich, es werden nie alle sein, aber hier suche ich, wenn ich etwas brauche, erst einmal nach einem Deutschen. Auf den kann man sich verlassen, und die helfen, wo sie können.

Sicherlich, wenn man hier ein Geschäft aufmacht und dem anderen Arbeit und Verdienst wegnimmt, kann es schon sein, daß es da auch Neid gibt, aber das habe ich bisher noch nicht erlebt. Im Normalfall freut man sich, wenn man einen Deutschen sieht, denn das Land ist so groß, daß man, wenn man auf einer Farm lebt, vielleicht wochenlang keinen trifft.

Mit wem ich hier keinen Kontakt habe, das sind die deutschen Rentner, die erst nach Eintritt der Rente nach Namibia gekommen sind. Möglicherweise sind die anders als die Deutschen, die ich kenne. Jedenfalls benehmen sie sich hier beim Einkaufen im SPAR oft daneben – nach meiner Ansicht.

Allerdings sind die Buren schlimmer, da fallen die Deutschen nicht so auf. :-)
Schrumpfgermane
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Allerdings sind die Buren schlimmer, da fallen die Deutschen

Beitrag: # 20964Beitrag Schrumpfgermane »

Mit den Buren muss ich dir Recht geben, die sind auch hier ein Fall fuer sich! Obwohl die hier auch nur Einwanderer sind! Ein Kapitel fuer sich!
Aber Namibia - Deutsch Suedwest, da ist doch alles so schoen teutonisch erhalten und die Leute die da hingehen wissen das sicher auch recht gut zu schaetzen.
Kein richtiger Schmelztiegel wie andere Laender, von meiner Sicht aus zumindest nicht!
Deutsche Rentner, womoeglich noch aus den neuen Bundeslaendern, hoer mir bloss auf, wenn ich da meine miesen Erfahrungen hier auflisten wuerde dann sitze ich heute abend noch hier am tippen.
Die sind sogar als Pauschaltouristen das unertraeglichste Pack was mir je auf meinen Reisen ueber den Weg gelaufen ist.
Fuer meinen Teil, und so wars auch schon immer eigentlich, komme ich besser mit Leuten aus dem angelsaechsischen Sprachbereich klar wenn ich unterwegs bin, sind einfach lockerer drauf.
Mein Horror kam mir entgegen als ich im April in Aegypten mit einer Gruppe Deutscher eine gefuehrte Tour zu den Pyramiden in Gizeh und Sakara gemacht habe, da hat sogar der Guide mir auf englisch gesagt wie widerlich diese Leute sind. Huete dich vor Sturm und Wind......
Schrumpfgermane
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Re: Jeder Zweite hält Deutschland für eine Neidgesellschaft

Beitrag: # 20965Beitrag Schrumpfgermane »

Siggi! hat geschrieben:Jeder Zweite hält Deutschland für eine Neidgesellschaft

Wenn das schon in Deutschland ist, warum soll es dann anders sein, wenn die Deutschen auswandern?

Gruß
Siggi
Der Kern der Seele des Deutschen Michels, oder!
Anders waeren die Deutschen doch nicht zu dem imstande gewesen was sie bisher geschaffen haben!
Leute die so drauf sind machen mir Angst!
Oryx
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Beitrag: # 21017Beitrag Oryx »

Wenn das die Seele des deutschen Michels wäre, müßten auch die Namibia-Deutschen, die vor über hundert Jahren ausgewandert sind, so sein, weil sie ja Deutsche sind. Die Namibia-Deutschen sind aber nicht so.

Also ist es wohl eher der Entwicklung in Deutschland im letzten Jahrhundert zu schulden, daß die Deutschen so sind, wie sie sind. Das hat sich vor allem aus dem "Wirtschaftswunder" entwickelt und aus dem überbordenden Sozialstaat. Da es so etwas hier in Namibia nicht gibt, sind die Deutschen hier ganz anders. Sie haben das letzte Jahrhundert in Europa nur von weitem gesehen, Nazis, Wirtschaftswunder, 68er, so etwas gab es alles hier in Namibia nicht. Deshalb sind die Deutschen in Namibia keine Neidhammel, sondern helfen einander. Eine andere historische Entwicklung, auch dazu sind wir Deutschen fähig – wenn die äußeren Umstände stimmen.

Die positiven deutschen Eigenschaften wie Fleiß, Zuverlässigkeit, Bescheidenheit sind hier in Namibia sehr verbreitet, die negativen sieht man hier höchstens bei Rentnern, die jetzt erst aus Deutschland kommen.

Die Namibia-Deutschen sind so, wie man sich wünscht, daß viele Deutsche wären. Dann sähe es in Deutschland anders aus. Weniger Neid, dafür mehr Konzentration auf das Wesentliche, denn das ist in einem harten Land wie Namibia nötig. In einem Sozialstaatland wie Deutschland lernen die Leute halt nie, selbst für sich Verantwortung zu übernehmen. Mit derselben Einstellung in Namibia würde man nicht überleben.

Gruß
Oryx
Stroinerle
Moderator
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Re: Jeder Zweite hält Deutschland für eine Neidgesellschaft

Beitrag: # 21020Beitrag Stroinerle »

Schrumpfgermane hat geschrieben:Der Kern der Seele des Deutschen Michels, oder!
Anders waeren die Deutschen doch nicht zu dem imstande gewesen was sie bisher geschaffen haben!
Dann wäre Singapore absolut nichts für dich! Hier ist Neid nicht der "Kern der Seele des deutschen Michels" sondern der "Kern der Seele der hiesigen Reiskörner". :shock:
Neid ist hier ebenfalls einer der Motoren, die den Fortschritt (was immer das auch sein mag) am Laufen halten. Natürlich haben die hier ansässigen Deutschen auch ihre Macken und das nicht zu knapp (z.B. Großmannssucht) aber meine chinesischen/singapurischen Bekannten toppen die Deutschen in diesem Bereich locker. Wenn man erlebt, wie ein großer Teil der Chinesen z.B. mit ihren Maids umgeht, bekommt der bisher regelmäßig den Deutschen zugerechnete Begriff "Herrenmensch" einen ganz anderen Zungenschlag.

Nicht alles was in D so besonders erscheint ist gleichzeitig auch einzigartig oder kennzeichnend. So sind z.B. der Verwaltungsapparat, der wirtschaftliche Ehrgeiz und die Ellenbogenmentalität hier m.E. deutlich ausgeprägter als in D. Dafür sind Stichworte wie Kunst, Kultur, Moral und Ethik hier absolute Fremdworte, die in D wenigstens rudimentär noch vorhanden sind. Hier regiert als oberster Herrscher der Gott des Geldes. Alles andere hat sich diesem Ziel komplett und bedingungslos unterzuordnen.

Wenn hier jemand von Aufstieg bzw. der Verbesserung seiner Lebensumstände redet, meint er idR nicht, dass er befördert wurde, ein neues Haus hat oder einen Freund oder eine Liebe, sondern einen lukrativen Zweit- oder Drittjob gefunden hat, um sich jetzt endlich den lange erwarteten Mercedes oder BMW zu leisten. Alles nur damit man nur einen kleinen Tick besser dasteht als der Nachbar. Immer der Erste sein, immer vorne mit dabei und nie fragen ob das auch Sinn macht. Das ist typisch singapurisches oder wie man hier auch sagt "Kiasu"-Verhalten.

Bevor sich der Singapurer einen schönen Abend leistet, wo er abschalten oder sich mit Freunden treffen kann, geht er lieber arbeiten, um seine Aufwendungen abzahlen zu können oder einen der zahlreichen Kredite zu tilgen. Nicht erst warten bis man sich das Gewünschte leisten kann, nein, sofort einen Kredit aufnehmen denn die unmittelbare Konsumbefriedigung ist die gängige Devise. Ähnliche Ansätze sieht man auch in D aber so weit wie hier ist es dort dennoch längst noch nicht.
Schrumpfgermane hat geschrieben:Leute die so drauf sind machen mir Angst!
Mir auch! Sie sind aber Gott sei Dank nicht in der Mehrheit :!:
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals aber wie die Seefahrer auf dem Meer, richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Oryx
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Re: Jeder Zweite hält Deutschland für eine Neidgesellschaft

Beitrag: # 21046Beitrag Oryx »

Stroinerle hat geschrieben:Wenn man erlebt, wie ein großer Teil der Chinesen z.B. mit ihren Maids umgeht, bekommt der bisher regelmäßig den Deutschen zugerechnete Begriff "Herrenmensch" einen ganz anderen Zungenschlag.
Ja, das ist es eben. Wir Deutschen sind wirklich harmlos verglichen mit vielen anderen Völkern. Die Chinesen, die hier in Namibia sind, kennen weder Menschenrechte noch Respekt vor der Menschenwürde. Die normale Arbeitszeit für eine Arbeitskraft, die für einen Chinesen arbeitet, ist von 5 Uhr morgens bis 22 Uhr abends. Das sind aber dann keine Überstunden, das ist der normale Arbeitstag, und zwar 7 Tage die Woche. Kein Urlaub, kein Kranksein, nichts. Du hast gefälligst immer zu arbeiten. Mittagspause oder so was ist auch nicht. Das sollte mal ein Deutscher machen, da würde gleich wieder geschrien, aber wer schreit bei den Chinesen? Der Chinese findet sich noch großzügig, wenn er Dich nachts überhaupt ein paar Stunden schlafen läßt. Falls er aber morgens um drei Uhr etwas zu essen will, hast Du gefälligst sofort auf der Matte zu stehen, auch wenn Du da eigentlich schlafen solltest. Hat man so etwas von Deutschen schon einmal gehört?

Wir Deutschen sollten endlich aufhören zu denken, wir wären schlimm. Wir sind das humanste, toleranteste Volk auf der Erde. Von uns könnten sich andere noch eine Scheibe abschneiden.

Und direkt nach den Chinesen kommen in der Menschenverachtung die Buren, die weißen Südafrikaner. Gegen die war Hitler ein Waisenknabe. Und die sind heute noch so, weil ja immer nur auf den Deutschen rumgehackt wird. Dabei ist Apartheid noch heute in Südafrika – und auch hier in Namibia – an der Tagesordnung. Hört man davon jeden Tag im Fernsehen? Nein. Aber wenn mal ein Deutscher wagt, etwas von Stolz zu sagen ...

Ich bin wirklich nicht rechtsradikal, noch nie gewesen, aber das geht mir langsam auf den Keks. So viele andere sind viel, viel schlimmer, als es in Deutschland je jemand war, aber auf wem wird rumgehackt, insbesondere von den eigenen Landsleuten? Kein Südafrikaner käme auf den Gedanken, auf seinen eigenen Burenfreunden herumzuhacken, aber in Deutschland ist es Volkssport, auf sich selbst herumzuhacken.

Hier in Namibia sieht man, wie anerkannt die deutschen Tugenden sind. Wenn man jemand sucht, der wirklich etwas von seinem Handwerk versteht, der nett und freundlich und kompetent ist, dann sucht man nach einem Deutschen. Oder nach einem Farbigen, der sich aber meist die Deutschen zum Vorbild nimmt und noch fleißiger, zuverlässiger und kompetenter zu sein versucht, mindestens aber ebenso.

Die Schwarzen vertrauen am ehesten einem Deutschen, von den Südafrikanern sagen sie das nicht. Sobald wir sagen, wir sind Deutsche, sind wir überall gern gesehen und jeder schaut uns freundlich an (außer die weißen südafrikanischen Nazis, aber mit denen will man ja sowieso nichts zu tun haben).

Unter anderem deshalb ist das Leben in Namibia so angenehm.

Gruß
Oryx
pierre
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Beitrag: # 21051Beitrag pierre »

@ oryx

bitte, ich mag deine Beitraege sehr…..
aber lass den Senf weg : alter Senf wird braun! -und dadurch auch nicht besser !


Wir Deutschen sollten endlich aufhören zu denken, wir wären schlimm.
Aber wir waren es – und wer seine Geschichte ‘vergisst’, weiss nicht woher er kommt ! (siehe unsere “starken Feunde”/Supermacht)
Wir sind das humanste, toleranteste Volk auf der Erde.
[/b]Warum dann hier der Superlativ?? -
…Von uns könnten sich andere noch eine Scheibe abschneiden.
Dann waeren wir es nicht mehr !!!
Und direkt nach den Chinesen kommen in der Menschenverachtung die Buren, die weißen Südafrikaner.

Gegen die war Hitler ein Waisenknabe.
????? -Wann eigentlich wurde der Schicklhuber eingebuergert??? – und Waisenknabe ???

Und die sind heute noch so, weil ja immer nur auf den Deutschen rumgehackt wird. Dabei ist Apartheid noch heute in Südafrika – und auch hier in Namibia – an der Tagesordnung. Hört man davon jeden Tag im Fernsehen? Nein. Aber wenn mal ein Deutscher wagt, etwas von Stolz zu sagen ...kommt es nur darauf, wovon er spricht

Ich bin wirklich nicht rechtsradikal, noch nie gewesen,( ach nee?) aber das geht mir langsam auf den Keks.(Mir auch ! – was du da schreibst..) So viele andere sind viel, viel schlimmer,( wer denn??) als es in Deutschland je jemand war ( aber du meinst nicht den Oestereicher ??, aber auf wem wird rumgehackt, insbesondere von den eigenen Landsleuten? Kein Südafrikaner käme auf den Gedanken, auf seinen eigenen Burenfreunden herumzuhacken, aber in Deutschland ist es Volkssport, auf sich selbst herumzuhacken.- ist doch klar warum! (s.u.)

Hacken denn die Deutschen auf den Deutschen rum?? In Namibia und/oder Suedafrica?

Wir sind doch dort nur gut gesehen, weil wir die Buren verdraengt haben und deshalb den “Turnhallenaufstand” nicht feiern (duerfen); und das war vor dem Oesi!
Und in Nordafrika war’s der “Wuestenfuchs” , (der dem Braun-auer blind gehorcht hat),
In NO-Afrika und Vorder- und Zentralasien war’s Hindenburg und Wilhelm II, die den Englaendern Widerstand leisteten; Geschichte laesst sich nicht erfinden, und wenn man die recht darwinistischen Mentalitaeten von tribalen Bevoelkerungsgruppen naeher betrachtet, wird sicher klar, woher das “gute Ansehen” der Deutschen kommt.
Haben wir’s doch selbst in unserer eigenen Geschicht schonmal vorgemacht: Fuehrer befiehl, wir…..
Ich meine, wir sollten allen anderen klarmachen, was uns selber fehlt: Widerstandskraft !
Die erfolgreich Ausgewanderten und erfolgreich Daheimgebliebenen beweisen, dass es so etwas gibt !!

Und Prost,
wir sind ja im Stueberl…

- Pierre –

….. wherever he laid down his head was his home …
Schrumpfgermane
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Beitrag: # 21056Beitrag Schrumpfgermane »

Verfasst am: Fr Feb 29, 2008 10:26 pm Titel: rhonabeck -die Deutschen verbloeden

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Wir haben deutsches Fernsehen hier (Anbieter deukom, 6 Kanaele, kostet um die 4.500 Rand im Jahr, gibt's auch in Namibia) und sind recht zufrieden mit Empfang und Service, aber nicht mit dem Programm. Im Verlauf von jetzt fast 8 Jahren Abwesenheit von Deutschland haben wir den Eindruck, dass die Deutschen immer mehr verbloeden, sofern man von dem, was ferngesehen wird auf den Intelligenzquotienten der Zuseher schliessen kann. Es ist nicht zu glauben, was da alles an Soaps, Pseudo-Dokumentationen, voellig hirnrissigen Diskussionsrunden, komplett idiotischen Talkshows, die 298. Wiederholung von irgendeinem Film (auch wenn der noch so gut ist, man kann ja schon mitsprechen) und all die Gotthilf Fisschers, Florian Silbereisens, Musikantenstadls, Musikanten auf Tour und wie die Musikanten sonst noch alle heissen moegen, gezeigt wird. Wir sehen ca. 3o min am Tag fern (Nachrichten), und etwa 1x im Monat kommt ein Film, der sehenswert ist - da sind doch fast 5.000 Rand im Jahr richtig preiswert , oder nicht?




Zu der oben eingepasteten Bemerkung von rhonabeck aus Suedafrika moecht ich auch nur hinzufuegen dass mir das gleiche aufgefallen ist.
Das Niveau der deutschen Fernsehsender, und davon gibts heute mehr als je zuvor, ist dermassen in den Keller gegangen dass mir nach einer ersten Marthon-Sitzung vor der Glotze(auch wegen des Jetlag) von 36 Stunden und Blasen an den Fingern vom Kanalwandern das kalte Kotzen kommt!
Vieles war vor 25 Jahren schon schmalzig und tranig, aber dieser Trend scheint nun zu einer wahren deutschtuemlichen Kunstform entartet zu sein.
Vor allem die teutonisch-bayowarischen Seifenopern die mir die Gespraechspartner vom Tisch holten wenn die Stunde geschlagen hatte waren das allerletzte was ich mir persoenlich ansehen wuerde.
Wie hies diese Serie nochmal, ich glaube so aehnlich wie Sturm der Liebe oder so!
Da war in der gesamten Umgebung meiner kleinen Heimatstadt Ruhe und alle sassen vor der Glotze und zogen sich diesen Schwachsinn rein.
Frueher warens Groschenromane, heute sind es solche schmalztriefenden Seifenopern germanischer Machart(man kann sich ja damit eher identifizieren als mit Dallas oder Denver!) die der Phantasie und den Traemereien von Otto Normalverbracher und seiner Familie eine Welt vorgaukeln die es real ueberhaupt nicht gibt. Balsam fuer die gestresste deutsche Seele, die aber dadurch nur immer wieder bestaetigt bekommt dass Neid und Missgunst, Intrige und Hinterhaeltigkeit, ganz normale Attribute sind die auch von den Idolen aus der Glotze immer wieder hervorgepraegt und derweilen auch verherrlicht werden.
Fuer sich selbst zu denken braucht man dabei ja nicht, das gefaellt einem dann noch besser, weil bequemer.
Ich persoenlich brauche kein deutsches TV, mal abgesehen von DW TV was ich hin und wieder man anschaue weil informativ und sehr gut praesentiert. Aber ich informiere mich durch BBC, CNN, Aljazeera usw. genauso gut als mit der Tagesschau.
Unsere einheimischen Sender sind sowieso etwas fragwuerdig da eben typisch neuseelaendisch, als Schlagzeile wird da zuerst meisstens von einem ueberfahrenen Hund auf der Queen Street in Auckland berichted als von einem Attentatsversuch auf den Scheich von Kuwait. So in der Art.
Wer hier in NZ kein Sky TV hat der hinkt informativ echt hinterher denn das Niveau der oeffentlich-rechtlichen TV Sender ist wirklich aesserst bedauernswert.
Aber, diese oeffentlich rechtlichen TV Sender sind ja wohl auch unter staatlicher Kontrolle und somit ein Medium der staatlichen Beeinflussung des Volkes.
Das Volk, das da gedeiht wie eine Pilzfarm!
Kept in the dark and fed with bullshit!
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