Auswandern nach BE oder LU .. wer kann mir helfen?

Benelux

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Phil83
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Auswandern nach BE oder LU .. wer kann mir helfen?

Beitrag: # 42945Beitrag Phil83 »

Hallo Auswanderer,

ich bin neu hier und möchte wenns geht, nach Belgien oder Luxemburg auswandern. Vorzugsweise aber Belgien, da Luxemburg sehr teuer ist.

Braucht man irgendwelche wichtigen Voraussetzungen? Vorab, ich spreche momentan nur Deutsch und sehr gutes Englisch. Bin deutscher Staatsbürger und momentan im Rhein-Main Gebiet wohnhaft. Habe eine kaufmännische Ausbildung und arbeite im schienengebundenen Logistikbereich.

1. wichtiger Punkt - Jobsuche:

was brauche ich um auf dem dortigen Arbeitsmarkt eine Chance zu haben, um an einen gleichwertigen Job wie in Deutschland ranzukommen (Keine Zeitarbeit oder Befristungen!)?
Weiß jemand seriöse Internetseiten für Jobsuche in BE? Vorzugsweise den deutschsprachigen Ostteil.
Interessieren würden mich auch Links zur Wohnungssuche, Real Estate seiten, wie Immobilienscout o. ä. für Ostbelgien für günstige, kleine Mietswohnungen.

Ich spiele auch mit dem Gedanken Grenzgänger zu werden, in DE (Grenzregion Aachen, Eifel usw.) arbeiten und im deutschen Teil von BE zu leben. (Vorteile/Nachteile?)

Danke schonmal,

Gruß
Philipp
careni
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Beitrag: # 42947Beitrag careni »

Hallo,

wenn du wirklich beabsichtigst im deutschen Teil von Belgien tätig zu werden, solltest du ganz schnell einen guten Französischkurs belegen, denn ohne diese Sprache wirst du dort nichts werden. Ich habs selbst versucht und auch viele Stellenangebote dort gefunden, bei denen ich die Anforderungen zu 99% erfülle. Das restliche 1% war jedoch immer wieder die französische Sprache.
Angebote kannst du finden auf der Seite www.dglive.be

Viel Glück
Careni
careni
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Beitrag: # 42949Beitrag careni »

ach ja, wegen einer Wohnung schau mal nach bei www.immoweb.be
Phil83
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Beitrag: # 42952Beitrag Phil83 »

Hi

danke für die Antwort.

Zur not kann ich ja noch einen Job in der deutschen Grenzregion (Aachen usw.) suchen vorerst.

Wäre ein VHS Kurs in Französisch hilfreich? Damit könnte man für den Anfang mal die Basics abdecken. Ich weiß nicht wieviel Französisch ich wirklich dort brauche, da die deutsche Gemeinschaft dort ja als erste Amtssprache Deutsch hat und Französisch dort nur eine Minderheit ist. Sprich Behördengänge, Schriftverkehr kann dort auf deutsch abgewickelt werden?

Gruß
Philipp
careni
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Beitrag: # 42957Beitrag careni »

Die Amtssprache ist dort sicherlich deutsch, jedenfalls gehe ich davon aus. Jedoch ist, wie ich schon beschrieben habe, bei fast jedem Stellenangebot die französische Sprache ein must-have. Es steht dann unter Sprachkenntnisse: deutsch= sehr gut und französisch= sehr gut. Im allgemeinen Leben, kommst du sicherlich nur mit deutsch über die Runden, aber im Berufsleben wage ich es zu bezweifeln. Mir ist mittlerweile auch schon aufgefallen, dass dort sogar hin- und wieder die flämische Sprache verlangt wird.
Wenn du noch keine konkreten Pläne hast, dann mach doch einfach mal einen Kurs bei der VHS und lerne die Basics... schaden kann es bestimmt nicht.
Phil83
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Beitrag: # 42958Beitrag Phil83 »

Ok dann habe ich das doch richtig verstanden. Zum leben dort reicht deutsch völlig aus aber im Beruf, da man ja höchstwahrscheinlich im kaufmännischen Bereich einer mittelständigen Frima belgienweit agieren muß. Ähnlich wie in der Schweiz. Da muß man auch entweder französisch oder italienisch können im Beruf, oft sogar beide.

Kommst du nicht aus dem deutschsprachigen Teil Belgiens?

Ich werde dieses Jahr sehen, das ich einen Einsteigerkurs in der VHS mache, damit ich die Basics schonmal drauf habe. Denke mal das ist schon mal ein guter Schritt.
careni
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Beitrag: # 42959Beitrag careni »

Wir wohnen in der Provinz Antwerpen und sind berufsbedingt durch meinen Mann hier gelandet. Für mich stand allerdings fest, dass ich auch ganz schnell einen Job haben möchte und hab aus diesem Grund die flämische Sprache gelernt, weil diese hier nun mal eben gesprochen wird.
Leider habe ich jedoch die Erfahrung machen müssen, dass auch hier das Französische hoch im Kurs steht, wenn man sich für einen Bürojob bewirbt und bei fast jeder Stelle gefragt wird. Deshalb dachte ich, dass ich eventuell in der Deutschen Gemeinschaft was finden könnte, aber da war ich vollkommen auf dem Holzweg, denn dort ist wie schon geschrieben, diese Sprache absolute Pflicht.
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kurtchen
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Beitrag: # 42960Beitrag kurtchen »

Ich habe in allen drei Beneluxländern gearbeitet, sehe mich also als
Experten.
:wink:

Also für Belgien; da ist Deutsch sehr gefragt, viele Stellen bleiben unbesetzt weil es nicht genug Bewerber gibt die Deutsch können. Das gilt für internationale Firmen, z.B Speditionen die viel mit Deutschland zu tun haben.

Das gilt für den flämischen Teil.

Aber auch für Brüssel: als ich da arbeitete suchte ich verzweifelt Mitarbeiter die Deutsch sprechen können, am Ende habe ich eine ausgwanderte Rumnänin eingestellt(natürlich mit belgischen Gehalt)
die Deutsch intensiv in der Schule lernte.

Ein anderer Kollege war Pole, auch er wurde eingestellt weil er Deutsch konnte.

Französisch wurde nicht verlangt aber es macht sich gut im Jobinterview
wenn man sagt man will auch nach Belgien um Französisch und Niederländisch zu lernen.

Allerdings wurde fliessendes Englisch voraussgesetzt, neben Deutsch natürlich.

Chancen sind daher eher gut, man muß nur wissen wie man sucht.

Du müßtet allerdings mal schreiben was Du von Beruf bist und was Du genau suchst ?

Und noch eines: Belgien ist Hochsteuerland, da bleibt nicht viel über.
Nicht umsonst arbeiten viele Flamen als Grenzgänger in den Niederlanden, Wallonen oder Oestbelgier in Luxemburg.
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kurtchen
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Beitrag: # 42961Beitrag kurtchen »

Oh Ergänzung:

du suchst also in Ostbelgien, da sind die eher schlecht.
Und dort brauchst viel öfters Französisch als im flämischen Teil.
Es gibt viele Osbelgier die in Aachen arbeiten.
Phil83
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Beitrag: # 42962Beitrag Phil83 »

Hallo,

danke für die hilfreiche Information. Ich habe mir gedacht das ich es als deutscher in der DG in Belgien leichter habe als in Flandern oder im rein französischen Wallonien. Da ich kein niederländisch kann und französisch könnte ich mir evtl. Basics an der VHS erwerben.

Ich habe nach der Realschule Großhandelskaufmann gelernt im technischen Großhandel und danach noch 2 weitere Jahre dort gearbeitet. Bin dann über eine Zeitarbeitsfirma 1,5 Jahre im strategischen Einkauf gewesen und dann 1 Jahr in der Transportlogistik für Bahntransporte und Baustellenversorgung. Nach über 2,5 Jahren Zeitarbeit habe ich es geschaft seit dem Monat festangestellt im Konzern zu werden. Ein riesen Erfolg.

Englisch habe ich gut und fliessend drauf, war in der Schule da immer eine Note besser als in Deutsch..lol. Und pflege auch regen Kontakt zu englischsprachigen Verwandten.

Meine wichtigsten Punkte wären:
1. wie finde ich dort einen einigermaßen gleichwertigen sicheren Job?
2. wie mache ich das mit den Sprachen? Jetzt VHS-kurse belegen, oder dann dort was verlangt wird zu lernen? Wie könnte man das ( bzw. sich) so verkaufen?
3. Weiß jemand Firmen, die einen größeren Wert auf deutsch/englisch-sprachige Mitarbeiter legen, oder Fachgebiete usw.

Bin für jeden Tip dankbar!

Gruß
Phil83
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Beitrag: # 42963Beitrag Phil83 »

Nachtrag:

da so gut wie alle Stellenanzeigen entweder auf französisch oder niederländisch sind, ist es schon schwer sich überhaupt richtig darauf zu bewerben (in englisch oder deutsch?). Man kann zwar vieles deuten und sich zusammen reimen aber das non-plus-ultra um sich passend darauf zu bewerben, ist es nicht! Es gibt Stellenanzeigen teilweise auch auf englisch, die sind dann aber schon im höheren Managementbereich angesiedelt, also out of range for me - just now.

Des weiteren gibt es auf der deutschen Arbeitsamt-Seite (Arbeitsagentur.jobbörse) einige deutsche Anzeigen für Belgien, aber nicht in meinem Bereich. Es wird mehr Handwerk und Management gesucht. Aber der "normale" Logistiker/Einkäufer vermisse ich da irgendwie.

Hat jemand noch ein paar Seiten auf Lager, ohne die o. g. Problemchen? Wäre echt toll!

Danke!
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kurtchen
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Beitrag: # 42964Beitrag kurtchen »

also du musst ein bisschen mehr aktiv werden.

Monster.be hat eine englische Version, da gibst Du bei den Jobs
einfach German als Keywort ein und Du bekommst genug Jobs zu sehen,
auch für Einkauf/Logistic.

Warum willst Du denn nach Belgien ?
Phil83
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Beitrag: # 42965Beitrag Phil83 »

danke für den Link, werde mich da heute Abend mal durchhangeln. Mal sehen ob ich was passendes für mich finde.

Paralell werde ich aber auch mal nach Stellen sehen, die auf der deutschen Seite sind (Großraum Aachen und so).

Ich habe hier gelesen, dass Belgien ein Steuerland ist. Wie verhält sich das wenn ich in Aachen arbeite und in Belgien (DG) lebe. So weit ich gehört habe sind die Kosten für Auto, etwas billiger. Dort gibt es nicht diese unsinnige völlig hirnrissige Regelung, das alte Autos, die mehr Schadstoffausstoß haben, doppelt oder vierfach so hoch besteuert werden, wie hier in Deutschland. Die Lebenshaltungskosten und Mieten dürften identisch mit Deutschland sein.

Alles in allem gefällt mir Belgien einfach besser, ist vielseitiger und es ist trotz "Steuerland" noch besser als so völlig unnötige Steuern wie in Deutschland zu haben. Zumal kenne ich auch einen guten Freund dort und habe einen kleinen aber feinen Bekanntenkreis dort und habe dort schon viel nette Leute kennengelernt. Mir kam die Umgehensweise auch viel liberaler vor. Unterm Strich gefällt es mir aus sehr vielen Gründen einfach viel besser dort als in Deutschland.
bobby_sands
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Beitrag: # 42969Beitrag bobby_sands »

Hallo, wir haben in Eupen und im Raum St. Vith direkt an der Lux. Grenze gewohnt. In der DG ist fliessend französisch ein absolutes muss, selbst bei Zeitarbeitsfirmen.
In der DG ist es deutscher als in Deutschland, für alles gibt es Regeln und Vorschriften. Wir sind nach 2 Jahren geflüchtet...lol. Da kommt sogar die Polizei zu dir nach Hause und schaut ob du dich auch ordnungsgemäss angemeldet hast. Und wehe du hast irgendwas ausgefressen in Deutschland, da kannst du dann erstmal Rechenschaft beim Dorfbullen ablegen. Es muss nämlich alles seine Ordnung haben, so z.b in Raeren. Eine ganz fürchterlliche Ecke zum Leben. Überleg es dir gut ob du da wirklich wohnen willst. Liberaler als Deutschland gilt nur für den flämischen Teil, aber wer geht auch schon freiwillig in die Wallonie. Liege ist wohl eine der häßlichsten Städte die man sich vorstellen kann.

In St. Vith haargenau daselbe. Luxembourg ist da schon entspannter, allerdings sehr sehr teuer.

Wohnungen findest du gut im Grenzecho, Mittwochs und Samstags. Die haben auch eine übersichtliche Website. Aber für die DG gillt: sehr gutes Französisch, Englisch brauchst du da keins, spricht eh keiner.
careni
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Beitrag: # 42970Beitrag careni »

Es stimmt schon, dass das Leben dort auf eine gewisse Art und Weise schöner ist als in Deutschland. Von den Belgiern kann man sagen, dass sie wirklich leben. Die sitzen nicht nur stumpf zu Hause rum und halten ihre Kröten beisammen wie es der Deutsche macht, sondern sind immer unterwegs, egal ob sie viel oder wenig haben. Diese Erfahrung habe ich jedenfalls in unserer Gegend gemacht, aber es kann natürlich sein, dass es in anderen Gegenden nicht so ist.
Bei den Mieten dürften die Kurse etwas höher liegen als in D, aber da kann ich auch nur für unsere Gegend sprechen. Wenn hier von der Kaltmiete gesprochen wird, dann ist die nicht nur kalt, sondern auch ohne Wasser und Müllabfuhr. Beim Wasserwerk musst du dich selbst anmelden, ebenso bei der Gemeinde für die Müllabfuhr und Strom ebenfalls. Na gut, das mit dem Strom ist in D ja genauso. Ausserdem können u.U. noch Kosten von bis zu 50€ dazukommen, von denen man nicht weiß, wofür die überhaupt sind. Desweiteren bist du hier verpflichtet eine Versicherung für die Wohnung abzuschließen.
Für unser Auto haben wir hier rund 100€ mehr Steuer bezahlt und bei der Versicherung verhält es sich genauso. Ach ja, zum TÜV muss man hier jedes Jahr, ausser die finden nicht eine einzige kleine Macke, dann haste Ruhe für 2 Jahre. Als kleine Macke kann schon zu wenig Luft auf den Reifen ausreichend sein.
Die von bobby_sands erwähnte Sache mit der Polizei, die nach Hause kommt, gibt es in ganz Belgien. Bei uns war es genauso.
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