Arbeitszeugnisse in Belgien

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SavvyTraveller
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Arbeitszeugnisse in Belgien

Beitrag: # 43748Beitrag SavvyTraveller »

Weiss jemand was für eine Bedeutung Zeugnisse von vorherigen Arbeitgebern in Belgien haben?

In den Niederlanden wissen viele junge Leute gar nicht dass es so etwas gibt. Arbeitgebern muss man oft lange hinterlaufen bis sie so etwas ausstellen, obwohl sie gesetzlich dazu verpflichtet sind.

Bei Bewerbungen in den Niederlanden ist es deswegen relativ unnötig, weil man sich nur mit Anschreiben und Lebenslauf bewirbt. Nur in Ausnahmefällen wollen Arbeitgeber überhaupt ein Schul-/Ausbildungszeugnis sehen, geschweige denn noch mehr, da es üblich ist nur anzugeben was man gemacht hat und genaue Bewertungen keine Rolle spielen.

Ist es in Belgien genau so oder hat jemand Erfahrung gemacht mit anderen Gewohnheiten?
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kurtchen
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Beitrag: # 43749Beitrag kurtchen »

In allen drei Beneluxländern gibt es keine Zeugnisse wie bei uns,
niemand fragt danach. Bei mir hat man auch in allen drei Ländern auf Referenzen
verzichtet, der CV und der persönliche Eindruck hat gereicht.

Nur mit viel Glück kann man welche bekommen, aber kommt denen bloss nicht mit sowas wie der deutschen Zeugnissprache, auch Personalmanager wissen dort gar nicht was das ist.

Finde die deutsche Sitte ist ohnehin überholt.

NOch was; in Belgien ist die Wechselhäufigkeit um ein vielfaches höher als
in D:
SavvyTraveller
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Beitrag: # 43750Beitrag SavvyTraveller »

Danke für die Info!

Und was hat es mit der Wechselhäufigkeit auf sich? Werden Leute befristet eingestellt, damit der Arbeitgeber leichter kündigen kann oder hat es mehr damit zu tun dass sich Arbeitnehmer nach einem Jobwechsel ein höheres Gehalt versprechen?

Im bürgerlichen Gesetzbuch, Artikel 656, steht was in niederländischen Betriebszeugnissen drin stehen sollte. Dabei geht es vor allem um die Basisdaten wie Name, Zeitraum des Dienstverhältnisses, Funktion, Aufgaben. Feste Formulierungen wie gut man war gibt es in der Tat keine. Dass jemand zufrieden war kann er ausdrücken wie er will, ohne dass man total paranoid sein muss ob man in diesen oder jenen Satz nicht irgendwas hineininterpretieren könnte. Alles mit Superlativen und den richtigen Temporaladverben ausschmücken ist daher nicht nötig.

Nach Referenzen wird schon eher mal gefragt, aber dann werden keine Schreiben erwartet, sondern nur ein Name und eine Handynummer. In den meisten Fällen wird dann noch nicht mal angerufen, sondern die Tatsache dass man jemand nennen kann reicht schon.
careni
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Beitrag: # 43756Beitrag careni »

In Belgien macht es sich gut, wenn man auf dem CV etwa 1-2 Referenzen angeben kann, weil der belgische Arbeitgeber total auf Empfehlungen abfährt.
Wie Kurtchen schon geschrieben hat, werden dort keine Arbeitszeugnisse gefragt.
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