Argentinien: Angst vor der nächsten Staatspleite

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Mexikan
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Argentinien: Angst vor der nächsten Staatspleite

Beitrag: # 53623Beitrag Mexikan »

Ich traue Argentinien seit ihrer Pleite 2002 ja nicht mehr über den Weg. Habe damals mit argentinischen Staatsanleihen ganz nett Geld verloren. Und wenn ich diese Reportage lese sehe ich mich in meinem Misstrauen nur bestätigt:

Die Preise steigen, die Wirtschaft stagniert, die Bonitätsnoten fallen: Nur zwölf Jahre nach dem Bankrott von 2002 scheint ­Argentinien erneut vor dem finanziellen Kollaps zu stehen.
spassmusssein
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österreichische freelance-journaille und Presse an sich...

Beitrag: # 53624Beitrag spassmusssein »

...seit N.Blome´s Wechsel zum Spiegel, sind die generellen Headlines der Panikpresse völlig austauschbar.
Bad news sell.
"Angst um...", "Sorgen um...", "Wie lange noch...", "was läuft da zwischen...", "jetzt spricht...",
Ein Kilo Papier bringt dem hiesigen "Lumpensammler" vulgo "cartonero ca. 1,20 Ps. Ein Kilo grösserer Teuronen so einige hunderttausend usd.
Dazwischen liegt die Illusion, dass Papier einen Nährwert habe und wertvoll sei. Wer halt mit Papierchen glaubt, gut rentieren zu können, der wird sich täuschen mögen.
Argentinien hat die achtfache Fläche der Altenrepublik bei lediglich 40.000.000 Einwohnern.
Die Böden und anliegenden Meere sind die ertragreichsten dieses netten blauen Planeten.
Argentinien kann derzeit etwa 200.000.000 Menschen problemlos ernähren. Würde es sich abschotten, lebte das Land vielleicht ohne 102" TV aber mehr als reichlich.
Die gerade entdeckten shale-Gasvorkommen sind die drittgrössten der Welt, offshore-petroleo und sonstige Bodenschätze bis zu "seltenen Erden" zeigen Argentinien in vorderster Front.
Neben den grössten Wasserreservoirs, besitzt Argentina auch eine breite, vorwärtsstrebende Mittelschicht und vor Allem eines, was Deutschland m,it der ältesten Bevölkerung schon lange abgeschafft hat: Jugend.
Argentina ist ein "país amateur", wie mir vor Jahren mein Jounalistenfreund Alain Guerrain erklärte.
Die Politiker irren sich und sind sicher ebenso korrupt wie in jedem Land. "Die Gewählten haben nichts zu entscheiden und die, welche entscheiden, wurden nicht gewählt" (Horst Seehofer bei "Pelzig).
Die "Staatsquote liegt derzeit bei ca. 38% in der BRD bei ca. 60%. Dangge Angge.
Die Kirchnerregierung hat in einem bereits vorher ineffektiven Staat eine Million neue Staatsbeamte/Wählerstimmen eingestellt.
Dies mehr-kostet ARG ca. 13 Milliarden usd/Jahr.
Daher stammt neben anderen unsinnig-interventionistischen Mitteln (Aerolineas Argentina verliert ca. 2.000.000 usd/Tag) ein Problemkreis, der nun Schritt für Schritt angegangen wird.
Was "Moody´s" Bewertungen taugen, weiss man oder sollte man wissen seit 2008 und wer halt mit Papierchen sein Überleben absichern will, gewinnt halt oft an Erfahrung.
Letztlich nur alle Schuld auf Calvin schieben...seit IHM darf auch ein Christ Geld gegen Zins leihen.
P.D. Staatspleiten sind üblich.
Nur treuschnöde "Kleinanleger" von Ihren Bank-beratern abgezogen wundern sich, wenn es auf den Abtritt geht. Aber "lernen am Misserfolg" ist Grundlage der "klassischen Konditionierung", se entiende.
Allein Philipp II produzierte drei davon, zumeist schrieben die deutschen Welser/Fugger ihre Darlehen ab.
Deutschland hat wie Argentinien 7 Staatsbankrotte aufzuweisen den Rest erguumble man sich.
Darlehenszinsen/Anlageprodukte/Derivate sind stets nur eine Wette auf die Rückzahlungsfähigkeit des Beliehenen.
daher existiert hier seit Silvio Gesell auch ein wieder ausgeprágter tauschahndel; "trueque" genannt. :twisted:
Zuletzt geändert von spassmusssein am Mo Mär 31, 2014 3:08 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Mexikan
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Beitrag: # 53626Beitrag Mexikan »

Nach deinem Argumentationsschwall zu urteilen ist Argentinien ja ein richtiger Tiger!

Vergleiche mit D hinken natürlich, aber das weiss Du ja selbst.

Aus eigener Erfahrung (Inflation in Mexiko und dramatische Abwertung des Peso 94/95) kann ich da nur sagen, dass ein hohe Inflation auf die Dauer nie gut tut. Und das es den Menschen die auf riesigen Gasvorkommen, seltenen Erden und sonstigen Bodenschätzen leben nicht allein deswegen gut geht ist ja auch für Mexiko leider traurige Realität.

Das ein Staat aber seine Auslandschulden nicht bedient, wie 2002 geschehen, hat mich dann doch überrascht. Lektion gelernt. Argentinien als Schuldner kommt mir nicht mehr ins Depot.
Das man Papier nicht essen kann ist klar, als Tauschmittel ist es aber (noch) ganz gut zu haben.
Wer halt mit Papierchen glaubt, gut rentieren zu können, der wird sich täuschen mögen.
Kommt immer auf den Fall an. Aber auch hier gibt´s gute und faule Äpfelchen.
Was "Moody´s" Bewertungen taugen, weiss man oder sollte man wissen seit 2008 und wer halt mit Papierchen sein Überleben absichern will, gewinnt halt oft an Erfahrung.
Ich überlebe durch Arbeit. Was an Geld übrig bleibt kommt zum Kapital, und das soll ja wachsen. Inflation ist da Gift, Zahlungsstopp oder Währungsreformen ebenso. Aber mit den Jährchen lerne ich eben dazu und streue gaaaanz breit, da fahre ich gut damit. :D
spassmusssein
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Nur als recht-schreibe-Tip...

Beitrag: # 53627Beitrag spassmusssein »

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Sascha Blodau
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Beitrag: # 53632Beitrag Sascha Blodau »

..Nur als recht-schreibe-Tip...
..weißt du, spassi....dein beiläufig eingeschobener Deutschunterricht ist für eine Forumsdiskussion nicht unbedingt angebracht. Um nicht zu sagen unnötig.
Ich schreibe ja gelegentlich auch für http://www.textbroker.de/ und da gelten natürlich auch solche Rechtschreib-Maßstäbe. Da es um kommerzielles Schreiben geht.

Was Mexikan sagen wollte habe ich auch so ganz gut verstanden. :roll:
Und ich kann mich erinnern, von dir gelesen zu haben, dass die "Bunten Zettel" in Argentinien, im allgemein nicht als Wertanlage angesehen werden.
Dieses legt man dort lieber gleich in Sachwerte an, eben wegen der rasenden Inflation in Argentinien..
Alles was du brauchst, kommt im richtigen Moment zu dir. Sei geduldig.
Mexikan
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Oberlehrergetue

Beitrag: # 53633Beitrag Mexikan »

Auf diese Art von Spitzen reagiere ich ja gar nicht mehr.
Spassmusssein legt halt gerne ab und an paternalistische Züge an den Tag und weist zu gerne andere zurecht.
Auffällig ist allerdings das sein Post diesmal ohne Schimpfworte auskommt. Zeichen, das ein, wenn auch sehr langsamer Lernprozess eingesetzt hat.
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