Selbständigkeit in Australien mit der Deutschen Küche

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Kuechenbulle49
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Selbständigkeit in Australien mit der Deutschen Küche

Beitrag: # 23937Beitrag Kuechenbulle49 »

Hallo,

erst einmal zu mir, bin 49 Jahre alt und seit über 20 Jahren selbstständig in der Gastronomie tätig vorwiegend mit der Schwäbisch-Badischen Küche (also die gute :-) ).

Bin schon die ganze Zeit am überlegen nach Australien bzw Neuseeland auszuwandern und mich dort selbstständig zu machen, da mich ein paar Australische Freunde auf diese Idee gebracht haben. Nun ein paar Fragen die mir vllt jemand beantworten kann.

1. Welche Aufnahmekriterien herschen dort?
2. Wie funktioniert das mit der Selbstständigkeit?
3. Kann man in Australien Gasthäuser/Restaurants oder Hotels pachten oder werden die dort nur verkauft?
4. Denkt ihr die Deutsche Gutbürgerliche Badische Küche mit anschluss an eine Hausbrauerei hat dort unten eine Chance?
Und noch 6. wieviel Kostet ca. ein Kontainer zum verschiffen? Da im Internet immer wieder extrem unterschiedliche Zahlen auftauchen.

Würde mich freuen falls jemand sich Zeit nehmen würde meine Fragen zu beantworten.

Gruß Alex
rabiene
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Beitrag: # 23942Beitrag rabiene »

. Welche Aufnahmekriterien herschen dort?
http://www.immi.gov.au/
2. Wie funktioniert das mit der Selbstständigkeit?
Die Frage versteh ich nicht :oops: ...aber wahrscheinlich genauso wie in D oder wo auch immer
3. Kann man in Australien Gasthäuser/Restaurants oder Hotels pachten oder werden die dort nur verkauft?
Wahrschenlich beides....musst du mal googeln
Und noch 6. wieviel Kostet ca. ein Kontainer zum verschiffen? Da im Internet immer wieder extrem unterschiedliche Zahlen auftauchen
Also unser 40ft hat 8000 Euro gekostet..du musst dir Angebote einholen...
Kuechenbulle49
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Beitrag: # 23989Beitrag Kuechenbulle49 »

Und denkt ihr so einen Geschäftsidee hat dort erfolg? So in die richtung Brauhaus.
rabiene
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Beitrag: # 23990Beitrag rabiene »

ich bin da eher skeptisch..aber das heisst ja nix.....vielleicht in einer gegend wo viele Deutsche wohnen...frag mich jetzt aber nicht wo das ist... :wink:
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RedDust
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Beitrag: # 24130Beitrag RedDust »

Skeptisch ist ein gutes Wort aber nicht was das Essen angeht sondern wie viel Kunden man am Tag haben muss um break-even zu fahren.

Rechne mit bis zu 200-300 am Tag dann erst fängt die Gewinnzone an. Haengt von einigen Faktoren ab aber die Gastronomie ist teuer zu unterhalten (Kosten/Versicherung). Stress pur!
rabiene
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Beitrag: # 24134Beitrag rabiene »

kenne mich ja in Aussieland nicht aus...sind die ueberhaupt "wild" auf sowas? So wie die Amis z.b......die bekommen ja glasige Augen wenn es um D geht...wegen der Army usw.waren sie ja fast alle mal dort....
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RedDust
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Beitrag: # 24137Beitrag RedDust »

In den Cities hat man immer eine gute Chance damit auf die Beine zu kommen - es dauert aber etwa 2-3 Jahre bis der Laden solide läuft und man Stammkundschaft hat. Diese Durststrecke macht es dem Starter meist sehr schwer (Ueberbrueckungskapital).

Wir haben hier einen Pizzaladen der von einem Italo geführt wird - macht die Pizzaboeden noch selbst nach alter Art. Der hatte keine Anlaufschwierigkeiten weil er im Nu der Beste am Ort war. Außerdem ist hier eine große italienische Gemeinde - sowas hilft natürlich ungemein.
rabiene
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Beitrag: # 24138Beitrag rabiene »

es dauert aber etwa 2-3 Jahre bis der Laden solide läuft und man Stammkundschaft hat. Diese Durststrecke macht es dem Starter meist sehr schwer (Ueberbrueckungskapital).
jesses...das kann aber arg lang sein/werden..... :o da sollte man wirklich genug kapital haben zum ueberbruecken...
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RedDust
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Beitrag: # 24139Beitrag RedDust »

Ja, das ist das grösste Problem in OZ/NZ - es dauert recht lange bis man steht und die monatlichen Belastungen sind nicht von Pappe.

Vor allem die Alkohol Lizenz kostet Gold und reißt deutlich ins Geld. Gastronomie in Australien ist ein verdammt rutschiges Eis.

Habe vor kurzem von einem neuen Backfisch Laden in Adelaide gehört - Vorlaufkosten $150k (Einrichtungen) nach zwei Monaten wieder zu..! Der musste $600 am Tag machen um die laufenden Kosten zu decken - das war es dann. Heilloser Leichtsinn!
Kuechenbulle49
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Beitrag: # 24152Beitrag Kuechenbulle49 »

Ist es purer Streß in Australien oder allgemein in der Gastronomie?Wie ist das gemeint?
Bin nämlich mit diesen Strapatzen schon zwei Jahrzente in DE durchgekommen.
Kenn ein paar von dort unten und die sind fest der Meinung das sowas laufen würde ( sind richtig scharf auf meine Küche + Bier).
Und 2 bis 3 Jahre find ich auch etwas hoch gegriffen, hatte/habe schon einige Läden und es dauerte nie länger als ein Jahr und das war schon das maximum.

Und eigenes Kapital muss man nur für Personal, Pacht etc. rein stecken da man ja in einem Mietverhältniss steht und somit die Ausstattung (zumindest in DE) gestellt bekommt. Aber dies wäre auch kein Problem da ich noch genügend Inventar hätte um einen neuen Laden komplett auszustatten.

Das Beispiel mit dem Pizzabäcker war gut aber ich will nicht in die Richtung gehn `Currywurst zum Mitnehmen` sondern richtige, echte Deutsche Küche und kein Fast Food Lokal.

Falls sich jemand mit den Pachtmöglichkeiten/Gesetzten und Kosten für Lizenz in der Gastronomie in Australien auskennt bitte direkt melden.

Gruß Alex
Kuechenbulle49
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Beitrag: # 24153Beitrag Kuechenbulle49 »

Ach nochwas, sind die Kosten so hoch das man 200 bis 300 Kunden braucht???

Also in DE ist man mit einem Tagesumsatz von 1000-1500€ gut dabei und das sind wahrlich nicht soviele Kunden wenn man von einem Essenskast ausgeht. Nur bei Trinkern :-D ist so ein Umsatz natürlich schwierig.

Hatte mir Überlegt in eine Weinanbauregion zu gehn, wo auch viele Touries sind weiß aber den Namen nicht mehr. Werde diese später Posten. Dieser Ort wurde mir nämlich von meinen Freunden dort empfohlen.
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RedDust
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Beitrag: # 24155Beitrag RedDust »

Kuechenbulle49 hat geschrieben:Ist es purer Streß in Australien oder allgemein in der Gastronomie?Wie ist das gemeint?
Bin nämlich mit diesen Strapatzen schon zwei Jahrzente in DE durchgekommen.
Gruß Alex
Gemeint ist der Kostendruck und der daraus resultierende Umsatzdruck der hier recht hoch ist - "to make ends meet" wie man hier sagt.

Erschwerend kommt hinzu das der finanzielle Verfall Australiens (Inflation) den Leuten kaum noch Geld lässt um mal in die "Kneipe" oder Essen zu gehen. Das hängt jedoch auch stark von deiner Preisgestaltung ab.
Kuechenbulle49 hat geschrieben: Kenn ein paar von dort unten und die sind fest der Meinung das sowas laufen würde ( sind richtig scharf auf meine Küche + Bier).
Und 2 bis 3 Jahre find ich auch etwas hoch gegriffen, hatte/habe schon einige Läden und es dauerte nie länger als ein Jahr und das war schon das maximum.

Und eigenes Kapital muss man nur für Personal, Pacht etc. rein stecken da man ja in einem Mietverhältniss steht und somit die Ausstattung (zumindest in DE) gestellt bekommt. Aber dies wäre auch kein Problem da ich noch genügend Inventar hätte um einen neuen Laden komplett auszustatten.
Gruß Alex
Ich glaube auch das es läuft aber wie schon gesagt der Umsatzdruck ist enorm wenn du ein paar $ Profit sehen willst.

Kuechenbulle49 hat geschrieben: Falls sich jemand mit den Pachtmöglichkeiten/Gesetzten und Kosten für Lizenz in der Gastronomie in Australien auskennt bitte direkt melden.

Gruß Alex

Meine Frau kennt sich gut darin aus - die verkauft all die Läden die es nicht geschafft haben oder die die aus Altersgründen Schluss machen.

Lizenzgebühren sind vom Standort abhängig und von der Groesse/Art des Restaurants. Sprich das local Council an oder jemandem der am Ort in der Branche ist.
Kuechenbulle49 hat geschrieben: Ach nochwas, sind die Kosten so hoch das man 200 bis 300 Kunden braucht???
Gruß Alex
das haengt wohl in erster Linie von deiner Preisgestaltung ab - der Autoverkaeufer hat das Geld schneller zusammen als die Currywurst Bude, No?
Kuechenbulle49 hat geschrieben: Hatte mir Überlegt in eine Weinanbauregion zu gehn, wo auch viele Touries sind weiß aber den Namen nicht mehr. Werde diese später Posten. Dieser Ort wurde mir nämlich von meinen Freunden dort empfohlen.
Gruß Alex
wo immer du hingehst mach deine Hausaufgaben zuerst - stell sicher deine Besucherzahlen sind in ausreichender Zahl *immer* vorhanden.

Touries sind Saisongeschäft! - was machst du in der Nebensaison?..die Kosten laufen weiter!
Kuechenbulle49
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Beitrag: # 24168Beitrag Kuechenbulle49 »

Danke für die schnelle Antwort, hab aber heute leider keine Zeit mich richtig mit dem Thema zu befassen werd aber bestimmt nochmal auf dich bzw. deine Frau zurückkommen.

Nur nochmal zum Thema Touris: Hatte bis vor zwei Jahren einen Laden der in 3 Monaten Session mehr gebracht hat als das restliche Jahr, dann heist es zwar 16-18 Stunden Schichten aber es geht.

Was mich jetzt nur so verwundert ist das Thema mit der Inflation. War der Meinung (durch meine Bekannten) das es in Australien besser ist als in DE. Das dort noch genügend Geld zu verfügung steht.

Im Prinzip suche ich ein Land in dem ich nicht mehr den fetten Umsatz mache sondern einfach nur noch `gemüdlich`leben kann auf meine restlichen Jahre hin bezogen. Damit ist gemeint das sich die Kosten decken müssen und der Gewinn so ausreichend ist das ich meinen Lebensstandart beibehalten kann.
Gruß
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RedDust
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Beitrag: # 24175Beitrag RedDust »

Kuechenbulle49 hat geschrieben:...
Nur nochmal zum Thema Touris: Hatte bis vor zwei Jahren einen Laden der in 3 Monaten Session mehr gebracht hat als das restliche Jahr, dann heist es zwar 16-18 Stunden Schichten aber es geht.
..
In Australien sind die Unterhaltskosten in der Gastronomie schlicht unverschämt hoch vor allem wenn Alkohol mit im Spiel ist. Die einzigen die mit deinem Business hier reich werden sind Council (Lizenzen), Versicherungen und der Gebäudeeigentümer (Lease). Was übrig bleibt gehört dir (wenn was übrig bleibt).

Kuechenbulle49 hat geschrieben:...
Was mich jetzt nur so verwundert ist das Thema mit der Inflation. War der Meinung (durch meine Bekannten) das es in Australien besser ist als in DE. Das dort noch genügend Geld zu verfügung steht.

..

Ich weiss nicht genau was in DE los ist aber Australien ist free-falling! Die Verschuldung hat 170% des Bruttosozialprodukt erreicht wenn ich dem letzten Wirtschaftsnachrichten glauben darf.

Das Land ist praktisch pleite aber die Politik weigert sich es zuzugeben und treibt Steuern/Kosten durchs Dach (Zinsgelder). Die Leute verlieren hier täglich Haus und Hof. Wir sind teurer geworden als Japan. Es ist kein Ende in Sicht da unser PM gar nichts tut und alles in bester Ordnung findet. Der totale Wirtschaftskollaps ist nur noch ne Frage der Zeit.

Der Main-land Tourismus(national/international) ist in den letzten zwei Jahren ~70% zurückgegangen - Spritkosten, Hotel/Unterbringungskosten sind zu hoch geworden. Keiner kann/will das mehr zahlen.

Umsiedlern kann ich nur raten es sich sehr genau zu überlegen - die Zeiten sind nicht die Besten.

Das ist meine Interpretation vom Status Australiens ;)
Kuechenbulle49
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Beitrag: # 24176Beitrag Kuechenbulle49 »

Wow das hätte ich nicht gedacht...

Naja ich kann nicht von jeder Branche sprechen aber gerade bei mir sieht es so aus das es immer mehr Billiggäste gibt. Nur zum Verstädniss ich biete jeden Tag wechselde Tagesmenüs an die zwischen 6-10 € Varieren mit Vorspeise bzw. Nachtisch. Diese Menüs waren schon jahrelang fester Bestandteil meiner Betriebe und dienten eigentlich nur als Lockvogel.
Natürlich wird damit gerechnet das Gäste auch diese auswählen aber bis vor ca. 2-3 Jahren bestellte 1-2 von 10 Gästen diese Menüs(die im übrigen überhaupt nicht Kostendeckend sind) nur mittlerweile bestellen 8 von 10 Gästen diese um einfach zu sparen. Und so zu leben ist kaum möglich somahl die Nebenkosten egal ob Strom,Wasser, EK etc. extrem in die Höhe geschossen sind.

Und vorallen Dingen macht so das Arbeiten keinen Spaß mehr da ich mir dann auch denke das diese Gäste auch zu MC`s und co. gehen könnten. Und meinen Kollegen geht es ähnlich, egal ob in der normalen Preisklasse oder im Sternebereich.

Ein guter Freund von mir hatte bis vor einem Jahr einen Laden in einer Großstadt, mitten in der Fußgängerzone die täglich von ca. 80000-100000 Leuten passiert wurde. Er ging Richtung Billigniveu und wollte dies durch Masse wieder reinholen und hatte keinerlei Erfolg (hat aber eine sehr gute Küche) und 20m weiter hatte eine Würstchenbude mittags ca 400 - 500 Gäste die eine Bratwurst + Getränk für 1,80€ anboten. Und sowas kann meiner Meinung nach nicht sein das man nur noch mit Billigprodukten und ungelerntem Personal Gewinn fahren kann.

Eigentlich ist mir es ziemlich egal wo ich hingehe es sollte mir halt gefallen da wie schon gesagt das meine letzte Herausforderung werden soll und ich noch ein schönes Leben verbringen will.

Im großen und ganzen suche ich ein Land das ca. 10-20 Jahre hinter DE liegt vom wirtschaftlichen Aspekt her.
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