Auswandern Spanien, Einwandern Deutschland

Man kann ja auch aus dem Ausland kommen...

Moderator: Moderatoren

Antworten
Stasiak
Beiträge: 2
Registriert: Do Sep 06, 2012 9:07 am

Auswandern Spanien, Einwandern Deutschland

Beitrag: # 47716Beitrag Stasiak »

Hallo!

Ich habe einige Grundlegende fragen. Ich wohne mit meiner Mutter und meinem Bruder in einer Wohnung, wir sind alles drei Deutsche Staatsbuerger und leben seit 13 jahren hier in Spanien. Zwecks der irren Finanzskriesen, schlechter Geographischer lage, und die beschneidung so ziemlich von allem was eigentlich einer grundversorgung gleichkommt wollen wir innerhalb der naechsten 12 Monate zurueckwandern. Bisschen etwas zu meiner bzw. unserer Situation: Meine Mutter ist bereits seit 2007 arbeitslos und hat zwischendurch nur noch schwarzarbeiten koennen, zuletzt wurde sie ziemlich abgezockt, selbes gilt fuer mich. Ich bin 23 und habe noch nie auf Vertragsbasis gearbeitet da ich bis 19 meine Schule erst beendet habe, und da hier bereits die Finanzkriese vor 4 jahren anfing war es recht schwer nach der Schule ueberhaupt etwas geeignetes zu finden.

Daher meine fragen:

1. Wie sieht das mit Finanzieller unterstuetzung seitens der Deutschen Regierung aus? Ich meine, kann man einfach Hartz 4 anmelden?
2. Was muessen wir genau mit unseren Haustieren machen? Wir haben 2 Hunde und eine Katze, alle gechipt und besitzen einen impfpass, alles auf dem aktuellsten stand. Wie siehts da aus wenn wir mit den tieren nach Deutschland kommen, gibts irgendwelche besonderheiten zu beachten?
3. Wie siehts mit dem anerkennen von Zeugnissen aus? Muessen diese uebersetzt werden? Notariell beglaeubigt? Was wird da so verlangt? Ich moechte da gerne alles offiziell haben da ich und auch mein Bruder eine Ausbildung anstreben, das Ausbildungssystem ist hier leider recht murks.
4. Wie siehts mit arbeitsleistungen aus? Wird das was meine Mutter hier gearbeitet hat irgendwie "anerkannt"?
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Beitrag: # 47717Beitrag Siggi! »

Hallo

1. Wenn alle Eigenmittel vorbraucht sind, gibt es als deutscher Staatsbürger Hartz IV.
3. Eine Übersetzung ist in jedem Fall vernünftig. Was kann der Arbeitgeber mit einem Zeugnis anfangen, was er nicht lesen kann?
4. Die spätere Rente setzt sich dann aus einer Rente aus ES und einer aus DE zusammen. In den Zeiten der Schwarzarbeit wurde aber vermutlich gar nichts eingezahlt.

Gruß
Siggi
Stasiak
Beiträge: 2
Registriert: Do Sep 06, 2012 9:07 am

Beitrag: # 47718Beitrag Stasiak »

Hallo!

Danke fuer deine Antwort. Also gilt Punkt 1 fuer mich als Deutscher Staatsbuerger auch wenn ich seit jahren ausserhalb Deutschlands gelebt habe? Das ist zumindest erstmal etwas positives! Eine meldeadresse bestuende weil ich bzw wir bei meinen Grosseltern unterkommen koennten, gibt es da noch etwas zu beachten?
Benutzeravatar
henry
Beiträge: 1719
Registriert: Sa Dez 06, 2008 3:44 pm
Wohnort: seit mehr als 5 Jahren Cartagena/Colombia

Beitrag: # 47719Beitrag henry »

Stasiak hat geschrieben: Eine meldeadresse bestuende weil ich bzw wir bei meinen Grosseltern unterkommen koennten, gibt es da noch etwas zu beachten?
da ist noch zu beachten, dass ihr als deutsche Staatsbuerger natuerlich nicht bei Verwandten "unterkommen" muesst. Nein, als deutsche staatsbuerger ohne Geld und Arbeit koennt ihr zum Amt gehen und nicht nur monatlich Geld (Hartz4) verlangen, sondern auch Wohnungen. Die bezahlt dann auch das Amt.
Gruesse Henry
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Beitrag: # 47720Beitrag Siggi! »

... und da die Wohnung leer ist, gibt es eine Erstausstattung von Möbeln ebenfalls vom Amt. Wie lange sich DE diesen Luxus wohl noch leisten kann und will? Vielleicht schichtet man in Zukunft ein paar Mittel un und verwendet diese für die Rettung von notleidenden Banken/Nachbarländern. :twisted:

Gruß
Siggi

P.S: In DE lässt sich wirklich sehr gut leben, wenn man arm genug ist. Damit das so finanziert werden kann, wurden damals die ausgeschütteten Gewinne meiner Firma mit in Summe rund 60% Steuern belegt. Ein Hoch auf den Sozialstaat!
Benutzeravatar
henry
Beiträge: 1719
Registriert: Sa Dez 06, 2008 3:44 pm
Wohnort: seit mehr als 5 Jahren Cartagena/Colombia

Beitrag: # 47721Beitrag henry »

naja, die drei haben ja auch noch 2 Hunde und eine Katze, die auch mit nach deutschland sollen. da koennte ich mir allerdings vorstellen, wenn fuer die auch noch "Sozialhilfe" (Futter, tieraerztliche Versorgung, neue halsbaender) beantragt wird, dass da dann das Amt knausert. Sicher bin ich mir aber nicht..
Gruesse Henry
Benutzeravatar
kurtchen
Beiträge: 1175
Registriert: Fr Jul 08, 2005 6:34 pm
Wohnort: nach 5 Jahren Beneluxländer in Köln gelandet

Beitrag: # 47728Beitrag kurtchen »

Nebenbei, una informacion para todos:

Vor wenigen Tagen hat der Europ. Gerichtshof beschlossen das jeder EU Bürger in Deutschland Anspruch auf Hartz4 in Deutschland hat wenn er
in Deutschland auf Arbeitssuche ist.

http://www.diegrenzgaenger.lu/index.php?p=edito&id=5763

hier ein Beispiel anhand eines Luxemburger(genauso EU Bürger).

Nun wissen wir: alleine aus Spanien siedeln 7.000 Spanier/Monat zu uns über.

Seitdem ich Spanisch lerne besuche ich immer die binationalen Stammtische, es werden immer mehr, so viele. Inzwischen hört man in Köln mehr Spanisch als Niederländisch( also es gibt ja viele Touristen von dort).

Man meint das sei gut um Spanisch zu lernen, stimmt denn die Spanier wollen nicht so richtig Deutsch sprechen (oder können es nicht),sie sind wohl sehr stolz auf Ihre Sprache. Ich meine die Südamerikaner sind aufgeschlossener mit Deutsch, die studieren meistens hier und geben richtig Gas was unsere Sprache angeht.

Ich kann einfach nicht verstehen warum viele Spanier schon damit zufrieden sind in einem spanischen Restaurant für ein geringes Gehalt
arbeiten zu können ? Warum machen sie nicht mehr aus sich und lernen richtig Deutsch ?

Klar es gibt auch Ausnahmen, aber der Trend ist nun Mal so.

Das nur Mal so am Rande.

aehhh, gibt es sowas wie Hartz4 nicht in Spanien ? :roll:

Ich wünsche viel Erfolg bei der Rückkehr, ich empfehle wegen der guten Joblage Süddeutschland, ist ein Paradis was die Jobsuche angeht, noch jedenfalls.
Benutzeravatar
kurtchen
Beiträge: 1175
Registriert: Fr Jul 08, 2005 6:34 pm
Wohnort: nach 5 Jahren Beneluxländer in Köln gelandet

Beitrag: # 47729Beitrag kurtchen »

Und ganz wichtig für Deine Mutter:

Alle Nachweise der spanischen Rentenversicherung sammeln und hier
sofort bei der Rentenversicherung abgeben.

Ich hatte das auch gemacht, war in drei Ländern(Benelux).

Lief alles gut, doch ich erinnere mich gut was die Rentenberaterin sagte:

"Seien Sie froh das sie nicht in Italien oder Spanien gearbeitet haben".

Soll heißen: die spanische Rente wird angerechnet auf die Deutsche, die Länder tauschen sich innerhalb der EU aus. Nur mit den Südeuropäern funktioniert dieser Behördenaustausch nicht. Man kann warten und warten und warten, und dann ist vorbei.

Also Deine Mutter sollte sofort hier die Rentenversicherung aufsuchen, die kann sofort anfangen sich mit der Spanischen Rentenversicherung auzutauschen, und das dauert wie oben beschrieben sehr lange.
Antworten

Zurück zu „Deutschland - einwandern?“