Zwangsversteigerungen

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coacher
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Re: Zwangsversteigerungen

Beitrag: # 57427Beitrag coacher »

Sascha Blodau hat geschrieben:Hi, @coacher, die Goldstrände von der Schwarzmeerküste sind natürlich schon immer berühmt und das bulgarische Essen bestimmt auch.

Was ich aber meinte sind folgende Aussagen von dir:
coacher hat geschrieben:.....Ich habe mal in ein paar englischen Foren geschnuppert, wo hauptsächlich Engländer und Iren aktiv sind, da sind wohl einige mit Immobilienkäufen auf Kredit böse auf die Nase gefallen. Miete deckt nur ca. die Hälfte der monatlichen Kreditrate und verkaufen könnten Sie nur mit hohem Verlust. Deren O-Ton: Appartments an der Schwarzmeerküste verkaufen sich extrem schwer...
So sieht eben die Realität aus, jenseits schön bunter Werbeprospekte.
Eigentlich hat mir hier 2 getrennte Immobilienmärkte. Einen für Ausländer, einen für Inländer.
Der Inländermarkt für Immobilien läuft. Nicht mehr so wie bis 2008, aber das läuft, d.h. es wird gekauft. Bis 2008 lief es eben noch besser weil jeder für wirklich alles einen 100% Kredit bekommen hat. Das ist jetzt nicht mehr so.

Der Markt für Ausländer zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die Immobilien an Orten stehen, wo man eigentlich nur während der Saison sinnvoll leben kann. Z.B. direkt am Goldstrand. Aber die Küste ist voll von solchen Orten. Eine Immobilie von einem Ausländer kauft in der Regel der nächste Ausländer (also ein klassisches Schnellball-System, nur dass es legal ist). Aber auch da wurden nach 2008 die Kredit-Konditionen verschärft. Zusätzlich fallen auch noch die Russen als Käufer im Moment weg. Die sprechen nur noch vom roboten (also arbeiten). Ich bin zwar kein Experte für den Verkauf von Ferienimmobilien, aber ich würde mal schätzen, das z.B. deutsche Publikum am Goldstrand ist nicht interessiert. Viele sind sehr jung (Abifarten), andere vermutlich zu alt (Rentner). Ich würde vermuten, dass Ferienimmobilien in der Regel an Leute im mittleren Alter verkauft werden (man will ja auch die Ferienimmobilie nutzen).
Ich bin selbst überrascht, wie kurz die Saison ist. Letzten Samstag war ich am Goldstrand und es haben noch nicht einmal alle Geschäfte / Bars auf. D.h. die richtige Saison geht max. 3 Monate. Das wäre auch die Zeit in der ich vermieten kann. Das dies kaum für die Kreditraten reichen wird, überrascht wohl nicht. Ich denke nicht, das sich die Käufer (die sich jetzt beschweren) vor Ihrem Kauf darüber aus eigener Hand informiert haben. Für gute Investments macht niemand Werbung, die sind sofort weg.
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 57428Beitrag Sascha Blodau »

Hallo @coacher, dass ist schon sehr interessant zu lesen, von jemanden wie dir, der direkt vor Ort lebt und seine "Brötchen" verdient.
Genau so sieht es auch in Südamerika aus, gute Investments gehen schon in der Familie oder engem Freundeskreis weg.
Sachen wo groß Werbung drum gemacht wird, haben oft einen Haken.
Als Ausländer hat man davon natürlich keine Ahnung und fällt dann mitunter voll drauf rein.
Gut zu wissen, vielen Dank!
Sascha
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Siggi!
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Beitrag: # 57429Beitrag Siggi! »

Als Ausländer hat man davon natürlich keine Ahnung und fällt dann mitunter voll drauf rein
Oft es geht es nicht um "reinfallen", sondern um verschiedene Zielmärkte, um Personen, die ihre Objekte unterschiedlich nutzen.

Für einen normalen, ganzjährigen Bewohner (egal ob Ausländer oder nicht) sind Infrastrukturanbindungen wichtig: Wo ist der nächste Kindergarten, die nächste Schule, Arbeitsmöglichkeiten, etc.

Für einen Sommerurlauber zählt das nicht, entscheidend ist das umwerfende Meerespanorama, die Nähe zu schönen Sandstränden. Das geht auf der Krim soweit, dass die Sommerhäuser gar keine Heizung haben, weil sie eben nie außerhalb der Saison genutzt werden und oft in Regionen stehen, die außerhalb der Saison fast menschenleer und somit unattraktiv sind.

Dann sind es oft auch verschiedene Preiskategorien. Der reiche Moskauer will z.B. solche Ausstattung sehen:
http://bulgaria-property.imoti.net/obqv ... /52119723/
Das treibt den Preis nach oben. Ob das Objekt dann überteuert ist, ist schwer zu beurteilen, denn im normalen Markt findet man keine Entsprechung. Auch dürfte der durchschnittliche bulgarische Handwerker bei der Herstellung einer solchen Inneneinrichtung überfordert sein.

Gruß
Siggi
Zuletzt geändert von Siggi! am Mo Jun 01, 2015 7:51 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag: # 57430Beitrag coacher »

hey Siggi,
ja sehe ich auch so. Die Gegend von dem Angebot kenne ich, gehe manchmal da spazieren. Dort gibt es fast nur solche Häuser und man hört nur noch russisch anstatt bulgarisch.
Allerdings wird aus solchen Verkäufen vermutlich im Moment nix werden. Denn der Käufer könnte nur der nächste Russe sein.
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Re: Hy

Beitrag: # 57432Beitrag coacher »

artep hat geschrieben:das Bier heisst: BOLIARKA gibt es wie Sand am Meer 2 Liter kosten
( in der Regel) in der Metro 2,09 lev. (Abfüllung ist in Plastikflaschen)
Falls deine Freundin Bulgarin ist, kennt sie sicher die kleinen Primera-Läden, dort kann man manches "Schnäppchen" an Lebensmittel machen.
Ich kaufe dort am liebsten Krawe Sirene. Wenn meine beiden Schwestern aus D.uns besuchen kommen, kaufen die immer jeder 4 kg und frieren den dann zu Hause in D.ein. Wir leben ja nun schon seit über 3 Jahre ständig hier und haben den Schritt nie bereut. Wenn ich 1x im Jahr nach D. fliege zu meiner Familie, bin ich wirklich heilfroh, wieder hier in meiner Oase zu sein.
Mein Mann war nie wieder in D., er will einfach nicht mehr dort hin.
Vielleicht kommt ihr ja mal zum nächsten Treffen.
Strahlend sonnige Grüße artep
Das Bier muss ich mal suchen. Ist mir bisher nicht aufgefallen. In der Metro war ich noch nicht hier. War aber auch vorher eigentlich nie so der Metro-Kunde. Meine Freundin ist Polin, aber trotzdem sehr nett. Ich kaufe am liebsten Koze Sierene. Kuhmilch halte ich persönlich für nicht so hochwertig. Meine Freundin (als Enkeln vom Bauern) sieht das ohnehin so. Hast du das mal verglichen? Was schmeckt dir besser? Die Griechen machen ja Ihren Feta auch aus Ziegen- und Schafsmilch. Ganz gut finde ich auch Filet Elena. Aber genug der Feinschmeckerei. Sag Bescheid, wenn ihr mal wieder ein Treffen veranstaltet.
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 57433Beitrag Sascha Blodau »

Ja @Siggi!, diese Immobilie ist schon sehr pompös ausgestattet, richtig stilvoll und für meinen Geschmack auch nicht zu kitschig. Ich könnte mich dort schnell wie zuhause fühlen.
Wer dort so nobel absteigen kann, sollte jeden Morgen mit einem Lächeln aufstehen. 8)
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artep

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Beitrag: # 57434Beitrag artep »

ist aber wirklich Geschmackssache. Schon dieser zugemauerter Hochsicherheitstrakt...... ne danke. Und von den Staubfängern rings um mal ganz zu schweigen. Sieht eher aus wie ein kleines Schloß. Personal wird man da mit Sicherheit brauchen. Aber zum Protzen ist es ok.
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 57436Beitrag Sascha Blodau »

Hi,Hi Arbeit gibt es in diesem Haus bestimmt ne Menge, dass ist bestimmt auch der Verkaufsgrund. :roll:
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Siggi!
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Re: Das Haus

Beitrag: # 57439Beitrag Siggi! »

artep hat geschrieben:ist aber wirklich Geschmackssache.
Stimmt, das gilt aber für jeden Stil.

Was m.E. erschwerend hinzukommt, dass es in diesem Preisbereich auch in anderen Ländern durchaus nette Immobilien gibt:
http://www.immobilienscout24.de/expose/66660036
oder wenn es jemand rustikaler und günstiger mag:
http://www.immobilienscout24.de/expose/78606979
Das Standardargument, was hier im Forum zumindest oft für BG kommt: "Es ist günstig", zieht dann nicht mehr.
Aber zum Protzen ist es ok.
Wenn es wirklich ums Protzen geht, was klingt dann besser: Ferienhaus in Bulgarien oder z.B. eines in Spanien, Frankreich oder Kroatien? Die Russen, die in dieser Preisklasse kaufen, bevorzugen Bulgarien wohl im wesentlichen aus einem Grund: Sie bekommen in Bulgarien einfach eine Aufenthaltsgenehmigung. Für EU Bürger ist das aber kein Argument. Daher werden diese in der Preisklasse eher nicht in BG kaufen. Ich frage, wo das Publikum für solche Objekte ist, die in größerer Stückzahl gebaut werden:
http://www.masterhomes.net/de/immobilie ... -verkaufen
Keine direkte Strandlage und Preise oberhalb von 600T Euro!
Personal wird man da mit Sicherheit brauchen
Ist das in BG ein Problem? Aufgrund des Lohnniveaus sollte es doch bezahlbar sein. Was kostet ein Hausmeister/Haushälterehepaar in BG? (In UA zahlen wir nach dem Währungsverfall nur noch 100 Euro für eine Haushaltshilfe.)

Gruß
Siggi
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Re: Das Haus

Beitrag: # 57443Beitrag coacher »

Siggi! hat geschrieben:
Aber zum Protzen ist es ok.
Wenn es wirklich ums Protzen geht, was klingt dann besser: Ferienhaus in Bulgarien oder z.B. eines in Spanien, Frankreich oder Kroatien? Die Russen, die in dieser Preisklasse kaufen, bevorzugen Bulgarien wohl im wesentlichen aus einem Grund: Sie bekommen in Bulgarien einfach eine Aufenthaltsgenehmigung. Für EU Bürger ist das aber kein Argument. Daher werden diese in der Preisklasse eher nicht in BG kaufen. Ich frage, wo das Publikum für solche Objekte ist, die in größerer Stückzahl gebaut werden:
http://www.masterhomes.net/de/immobilie ... -verkaufen
Keine direkte Strandlage und Preise oberhalb von 600T Euro!
ja, das ist richtig. Mallorca ode Kanaren ist gut zum Beeindrucken. Osteuropa ist insgesamt nur wenig zum Beeindrucken geeignet.
Niemand sagt, dass die Häuser die jetzt gebaut werden, auch verkauft werden können. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 57444Beitrag Sascha Blodau »

Diese ganzen Objekte sind ja wunderschön, nichts dagen zu sagen.
Problematisch ist bei Kauf solcher Immobilien wohl immer auch die technische Unterhaltung und Instandhaltung.
Das habe ich jetzt in Ecuador erst hautnah miterlebt.
Das fängt schon mit dem Rasen an, der muß in Sonnengegenden alle zwei Wochen gemäht werden, sonst hat man in 1-2 Jahren, den Uhrwald zurück, den man vorher mühsam abgerodet hat.
Und noch viele andere Kleinigkeiten, die alle noch dazu kommen.
...In UA zahlen wir nach dem Währungsverfall nur noch 100 Euro für eine Haushaltshilfe...
Das ist dann ja wohl eine eher positive Entwicklung.
Im Allgemeinen sieht es aber genau umgekehrt aus.
Einer der Hauptgründe, weshalb mein letzter Auftraggeber seine Grundstücke in Ecuador sehr gerne verkauft hätte.

Beste Grüße
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Beitrag: # 57445Beitrag Siggi! »

Sascha Blodau hat geschrieben:Das ist dann ja wohl eine eher positive Entwicklung.
Aber nur aus der Perspektive desjenigen, der eine Haushaltshilfe beschäftigen will.

Mir wäre es lieber, das Lohnniveau wäre höher und die Zukunftsperspektive für die Einheimischen besser, auch wenn es uns ein wenig mehr kosten würde. Günstig aus unserer Perspektive wäre es in jedem Fall noch.

Was den Unterhalt eines Hauses angeht: In DE gibt es für so etwas Hausmeisterdienste. Das kostet nicht die Welt, bei vermieteten Objekten zahlen das sogar die Mieter. Wer keine Lust oder Zeit für Gartenarbeit hat, kann sich so etwas leisten. Im Niedriglohnausland sollte es erst recht finanzierbar sein - zumindest dann, wenn man 400'000 Euro für eine Immobilie hinlegen kann.

Gruß
Siggi
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