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Liana
Beiträge: 7
Registriert: Mi Jun 15, 2016 2:59 pm

Beitrag: # 59004Beitrag Liana »

Klingt ein bisschen so als müsse man da schon auf die Essgewohnheiten achten. Was ist denn an dem Brot verkehrt, dass es nicht gegessen wird? Was muss man denn noch beachten?
Oryx
Beiträge: 667
Registriert: Mo Jun 18, 2007 10:54 am
Wohnort: Namibia

Beitrag: # 59020Beitrag Oryx »

Afrika ist nicht gleich Afrika. Jambo spricht von Kenia. Wie das Brot da ist, weiß ich nicht, vermutlich nur Weißbrot oder Fladenbrot, aber bei uns hier gibt es eine Menge deutsches Brot, entweder aus Deutschland importiert oder wie beim SPAR jeden Tag selbst frisch gebacken von einem deutschen Bäcker. Das Brot kann man schon essen. ;)

Im Moment gerade sitze ich hier und esse Sauerteigbrot von der Farm "Krumhuk" hier bei uns. Das ist sogar biologisch-organisch. Schmeckt sehr lecker. Dieses Brot und etliches andere, wie den biologisch-organischen Joghurt, den makis erwähnte, kann man jede Woche bestellen und bekommt ihn dann in der Woche drauf geliefert. Also das bekommt man in einem deutschen Bioladen bestimmt nicht besser, eher sogar hier bei uns. :)

Leider gibt es jetzt ein Problem, weil es zu wenig geregnet hat (und jetzt ist ja Trockenzeit, und es regnet gar nicht mehr). Dadurch gibt es zu wenig Wasser und Futter für die Tiere. Krumhuk erntet den Biomais nicht, der u.a. an die Kühe verfüttert wird, die dann die Biomilch geben, weil der Mais nicht gereift ist aufgrund des Wassermangels. Und das ist nur ein Beispiel von vielen. So können die Biobauern nicht mehr liefern in absehbarer Zeit, denn Futter von außerhalb zu importieren ist praktisch nicht zu bezahlen, schon gar nicht bei dem gegenwärtigen Kurs.

Etliche Farmer verkaufen jetzt ihre Kühe zum Schlachten, weil sie sie nicht mehr füttern und tränken können. Die Bio-Farmer werden das nicht tun, weil das Vieh viel zu teuer ist, um es einfach zu schlachten, aber sie werden eine Lösung finden müssen, wie sie die Tiere durch die Trockenzeit bringen. Und hoffentlich regnet es dann in der nächsten Regenzeit wieder massig, damit sie weitermachen können. Das weiß man vorher leider nie so genau. Wir hoffen einfach, dass ab Oktober wieder mehr Regen kommt. Letzte Regenzeit haben wir ja kaum einen Tropfen gesehen.
Oryx
Beiträge: 667
Registriert: Mo Jun 18, 2007 10:54 am
Wohnort: Namibia

Beitrag: # 59021Beitrag Oryx »

Liana hat geschrieben:Klingt ein bisschen so als müsse man da schon auf die Essgewohnheiten achten. Was muss man denn noch beachten?
Eigentlich gar nichts. Namibia ist kein Land für Vegetarier oder Veganer. Es sei denn, man will sich nur von "Milipap" ernähren wie ein Teil der schwarzen Bevölkerung. Das geht natürlich immer.

Ansonsten ist Namibia aber ein Fleischland. An der sehr langen Küste gibt es auch viel Atlantikfisch und preiswerte namibische Austern, die toll sind. Im Rest des Landes besteht die Hauptnahrung aus Fleisch (Antilopen, wenn man das "wilde" Fleisch nimmt, oder Rinder von den Farmern, auch Ziegen und Schafe), das sehr gut ist. Gemüse und Obst ist hier im Land so gut wie nicht heimisch, das wird unter großen Mühen, weil wasserintensiv, angebaut, kommt oft aus Südafrika. Hier in Namibia wächst von selbst eigentlich gar kein Obst oder Gemüse. Das, was es gibt, haben praktisch alles die Weißen eingeführt.

Deshalb muss man seine Essgewohnheiten vielleicht ein bisschen anpassen. Fleisch ist preiswert und gut, Obst und Gemüse sind teuer und oft nicht von so sehr guter Qualität, weil dafür hier der Boden und das Wasser fehlt. Da nützt auch die viele Sonne nichts.

Traditionell lebt man von dem, was das Land hergibt, also eben Antilopen und Maden und Käfer. Das ist zwar sehr eiweißreich, aber nicht so ganz unser Geschmack. ;) Gebratene Mopanewürmer sind aber eine Delikatesse, habe ich mir sagen lassen.
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