...mir war so danach...

Das Caféhaus - äh Stüberl - für alle Ausgewanderten, damit man den Kontakt nicht verliert, oder so...

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pierre
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...mir war so danach...

Beitrag: # 19976Beitrag pierre »

Immer wieder wird hier im Forum an den deutsch/europaeischen Sozialsystemen rumgemaekelt und spezielle Regierungen kritisiert.
Dabei sollte sich jeder, der auswandert bzw. der Arbeit hinterherrennt nur um Geld zu verdienen, einmal fragen, inwieweit er sich dadurch nicht der Berechtigung zur Kritik enthebt. Oder waere er/sie bereit Arbeits-/Produktions-Bedingungen wie in Korea, Taiwan, Japan, China, Indien zu akzeptieren ? (wohl kaum !) – und wenn dann das Gesundheits/-sozialwesen nur privat geregelt werden soll, wird er/sie durch “Calkutta” laufen und die Leute am Strassenrand verrecken sehen muessen.
Selbst die USA schauen mittlerweile nach Europa (lt. New York Times), immerhin subventioniert der Staat zu 40% ihr PKV-System; und ein Keynsianer wie Prof. Krugman ist mittlerweile auch zu der Erkenntnis gekommen, dass ein flaechdeckendes Sozialsystem fuer das BIP sehr nuetzlich sei.
Stellt man sich mal die weltweiten jaehrlichen Ruestungsausgaben (900 Milliarden = 137$ pro Kopf der Weltbevoelkerung) vor
– und die ersten 10 der exportstaerksten Laender haben fast keine “sozialistischen” Regierungen -,
kann man zu verschiedenen Schluessen kommen:
die einen (Gesundheit) versuchen ihr Bestes, Leben zu verlaengern, die anderen versuchen, der Ueberbevoelkerung die Stirn zu bieten…
(Beides sind wichtige BIP-Faktoren !!)
..oder:
Ohne die Ruestung etc. waeren allerdings alle Armeen ein riesiges Heer von Arbeitslosen, die Sozialausgaben stiegen…(so wird Krieg zum Wirtschaftfaktor !)
Alles wird aus Steuern finanziert (waere ja privat auch schlecht vorstellbar !) – die bekanntlich nur “Arbeitende” zahlen.
- Ist dann nicht der Verweigerer –im Forum manchmal “Schmarotzer” genannt, der eigentlich Aktive ? (leider nur im passiven Widerstand und sich dessen meist nicht mal bewusst!).-
Besser waere es fuer die Menschen, die gern etwas tun wollen, dieses Etwas in sich selbst zu finden und zu entwickeln, sehr oft entsteht dadurch eine eintraegliche Taetigkeit; und das kann auch im Ausland sein.
Denn: - auf mittlere Sicht kann Europa kein Produktionsstandort bleiben, Nokia/Rumaenien ist der Schritt vor Renault/Rumaenien/Iran.,-
Als Ideen-Produktions/-Entwicklungs-Standort und Ausbildungs-Ort kann Europa aber noch lange bestehen. Hier muesste entsprechend viel investiert werden, -viele im Forum werden dies aber als unproduktiv ansehen und daher als unnoetig betrachten, denn es sind Steuergelder, die entsprechend gelenkt werden muessten.

Schoenes Wochenende…

….und jetzt erstmal einen guten Schluck !
(..herewith I declare this bazaar open…)

- Pierre -
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spassmusssein
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Es lebe Freddy Frinton...

Beitrag: # 19978Beitrag spassmusssein »

...aber neben dem guten Schlöck...solltest Du auch zur Dame Deines Vertrauens greifen und Schleimhautkontakte pflegen.
An Potential mangelt es Europe vermutlich am wenigstens...Babys, Kinder und Jugend tun fehlen.
Ob Italien ider BRD in 10 Jahren die weltälteste Bevölkerung zu versorgen haben, bleibt Kopf an Kopf rennen.
Naja vielleicht wandern genügend zuegungsstramme albanische, rumänische und bulgarische "Europäer" ein um hier...naja...ein-zu-springen :twisted: :twisted:
Well, my son, life is like a beanstalk...isn´t it (Gary Brooker)
Stroinerle
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Re: Es lebe Freddy Frinton...

Beitrag: # 19985Beitrag Stroinerle »

spassmusssein hat geschrieben: um hier...naja...ein-zu-springen :twisted: :twisted:
Quasi auf einen Sprung zu Besuch kommen?
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals aber wie die Seefahrer auf dem Meer, richten wir unseren Kurs nach ihnen.
pierre
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RE: Freddy Frinton

Beitrag: # 19991Beitrag pierre »

.. die Rumaenen sind derzeit schon dabei, die Polen aus England nach Irland zu vertreiben sowie aus der Isle de France (Paris) gen Sueden; -
die Albaner haben den Autoklau in Suedfrankreich im Griff und die Bulgaren sieht man eintweilen hier in F nur auf Trucks ..von wie hiess der Betz-e-bub doch gleich??...in London in den gardensheds der Inder !

Na dann, white wine, Rosé, champagne ,? au choix!

- Pierre -

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spassmusssein
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Admiral von Snyder, Mr. Pommeroy...

Beitrag: # 20010Beitrag spassmusssein »

...und der gute Willy von der Spedition (ist angeblich die weltgrösste).
Mit dem Champü habe ich Mittelfrist-Zweifel da ja nun die Champagne in England produzieren will, weil Klimadrift; Chandon ist ohnehin einer der grössten Produzenten hier in spassiland.
Handverkorkst und zugestöpselt...(Loriot)...wird dann wohl wieder in Reims.
Der Beste ist, war und wirdsein ohnehin "Krug rosé", leider hier schwer habhaft zu machen :(
¡¡¡SKOL!!!
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Oryx
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Re: ...mir war so danach...

Beitrag: # 20934Beitrag Oryx »

pierre hat geschrieben:- Ist dann nicht der Verweigerer –im Forum manchmal “Schmarotzer” genannt, der eigentlich Aktive ? (leider nur im passiven Widerstand und sich dessen meist nicht mal bewusst!).-
Das finde ich eine interessante These. Widerstrebt mir zwar im ersten Moment, aber wenn man mal darüber nachdenkt ...

Klar, wir Aktiven, ständig nach neuen Chancen und Ideen Suchenden, uns selbst Ausbeutenden, indem wir 24 Stunden am Tag und auch noch sonn- und feiertags arbeiten, sind die "Leistungsträger", aber wir fliehen, weil die Leistung zu Hause - sprich in Deutschland - nicht anerkannt wird und wir im Ausland bessere Chancen für uns sehen.

Die, die in Deutschland ausharren, handeln aber auch in gewisser Weise, indem sie nicht auswandern. Ist ein bißchen verquer, die Denke, aber irgend jemand muß ja in Deutschland bleiben. Die "Abstimmung mit den Füßen" bringt dem Land nichts, insbesondere wenn wie gesagt Leistungsträger gehen.

Den Leuten, die in Deutschland bleiben, bieten sich viele Möglichkeiten, die werden aber nicht anerkannt und bezahlt. Ein Beispiel: Eine Frau, über 50 und daher vom Arbeitsamt schon längst aussortiert, ist sehr energiegeladen und aktiv und betreut ehrenamtlich (ich wiederhole: ehrenamtlich, also ohne Bezahlung) mehrere ältere Mitmenschen in ihrer Nachbarschaft, die sich selbst nicht mehr helfen können. Sie kauft für sie ein, putzt für sie, redet mit ihnen, ist oftmals ihr einziger Kontakt.

Plötzlich kommt das Arbeitsamt auf die Idee, daß die Frau unbeschäftigt ist, aber sie haben keinen Job für sie, also wird sie pseudomäßig für 1 Euro die Stunde in den Stadtpark geschickt, um dort Blätter aufzusammeln. Weil das so viel Zeit in Anspruch nimmt, kann sie die ehrenamtliche Tätigkeit nicht mehr machen. Als sie darauf hinweist, daß die alten Menschen dann keine Hilfe mehr haben, wird ihr vom Arbeitsamt erklärt, daß sie, wenn sie sich weigert, die Blätter im Stadtpark aufzusammeln, alle Leistungen gestrichen bekommt, weil sie ja zu "faul" ist, eine "Arbeit" anzunehmen (obwohl sie genug Arbeit hat, die sie umsonst tut und dem Staat damit eine Menge an Kosten erspart).

Wie kann so etwas sein? Wieso kann sie den 1 Euro pro Stunde nicht für ihre wirklich sinnvolle Arbeit mit den alten Menschen bekommen? Das heißt, den Menschen, die in Deutschland bleiben und viel für den Staat leisten, nämlich andere Menschen zu versorgen, was die wichtigste Aufgabe einer menschlichen Gemeinschaft ist, werden auch noch daran gehindert. Sie werden von - wenn auch umsonst - arbeitenden Menschen zu Schmarotzern gemacht, selbst wenn sie sich mit Händen und Füßen dagegen wehren.

Das ist kein funktionierendes Sozialsystem, so etwas. Natürlich hat man in Deutschland viele Vorteile, oder generell in West- und Mitteleuropa, gerade durch das Sozialsystem, aber wenn so etwas wie mit dieser Frau als normal und richtig erachtet wird, dann stimmt etwas mit dem System nicht. Es unterstützt die, die nicht arbeiten wollen, und zieht denen, die sogar umsonst arbeiten, auch noch den letzten Boden unter den Füßen weg. Wenn der Staat dieser Frau schon HartzIV bezahlt, warum dann nicht gleich für ihre Arbeit mit den alten Menschen? Was wäre der Unterschied?

Aber nein, das geht nicht. So etwas macht mich wütend. Diese dummen Bürokraten, die da in den Arbeitsamts- und sonstigen Büros hocken und gute Ansätze im Keim ersticken. Es ist nicht das Sozialsystem, das Deutschland kaputtmacht, es sind solche Menschen, die Deutschland kaputtmachen. Und die werden auch noch dafür bezahlt. Das müßte aufhören, damit das Sozialsystem wieder funktioniert.
spassmusssein
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Denke ich an Deutschland bei Nacht...

Beitrag: # 21052Beitrag spassmusssein »

...bin ich um den Schlaf gebracht (Heinrich Heine).
Ein moribundes, ehemals stets gut für Kriegsgewinnler gewesenes wundervolles Land mit den besten Denkern seit dem alten China.
Hochgepuscht, hochfinanziert (Henry Ford-Hitler etc.) dann wieder und wieder niedergebombt.
Im linden Mittelmass des Geistes und Denkens als Vasall Amerikas mit Marshallplan aufgezogen und die heutigen "Führer" leben finanziell gut in Liechtenstein, Cayman und Monaco.
Die Bundeskanzlerin hatte angeblich Erfahrung als "Hausbesetzerin"...EIN Pluspunkt in der Wüste, der Rest versackt im Pierer-Hartz-Zumwinckel-Korruptionssumpf.
"Gut Nacht Marie, die Axt liegt auf der Fensterbank¡"
In 10 Jahren DIE Altenrepublik der Welt.
Oryx beschreibt sehr gut den Raub an den letzten wirklich "sozialen" Fundamenten, die sich angeblich "S"PD und C"S"U auf die Programme schrieben.
Es erinnert mich zu Vieles an "Matzbach's Nabel" von Gisbert Haefs - bis hin zum Wiedererstarken des Klein-Rotlicht-Ganoven Lafontaine im neuen Gewand...abzocken bis zum Mehrfacherbrechen...ein guter Bordeaux geht immer noch rein...und G. Schröder färbte NIE seine Haare...
Warum schreibe ich, berate ich und helfe ich von Herzen gerne den "Newbies" in diesem Forum - weil ich leider keinerlei reale, lebenswerte Zukunft in Deutschland sehe.
Nicht die geringste.
Vermeintliche Leistungsträger werden ausgesaugt bis zum Kollaps, danach, vielleicht mit Sozialplan "entsorgt".
Diejemigen, die "wollen" werden meist gar nicht in Brot und Geld genommen. RTL macht dann eine schlafmanteltragende Soap mit Harke Perpelin daraus...oderso.
Sozialsystem und Krankenversorgung hier sind weit besser, humaner und bezahlbarer und mit vernünftiger Leistung erreicht hier jeder Auswanderer ein weit besseres Leben als die Bremer Stadtmusikanten. Hier lernte ich wieder, ein Land zu lieben (durchaus mit aller mir eigenen Kritik) und die Fahne "meines" neuen Lebensmittelpunktes aus meinem fenster zu hängen.
Zukunft war in Deutschland. Das kleine Mittelmass hat sie leider verscheuert, verschlafen oder niemals wirklich gesehen.
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