Verblendete Rückkehrer zu ihrem Traum ?

Das Caféhaus - äh Stüberl - für alle Ausgewanderten, damit man den Kontakt nicht verliert, oder so...

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Caribe-Klaus
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Verblendete Rückkehrer zu ihrem Traum ?

Beitrag: # 25313Beitrag Caribe-Klaus »

Nun seit vielen Jahren erlebe ich es immer wieder, "gescheiterte" Auswanderer wollen, nachdem alle Wunden geleckt sind, doch genau wieder dorthin, wo sie sich eine blutige Nase geholt hatten. Viele Geschichten könnte ich erzählen, doch ich zeige nur mal diese hier auf, weil mich gestern diese Mail erreicht hatte, hier ein Ausschnitt:

Ich weiss nicht ob du dich an uns noch erinnern kannst, (...), (...), (...) unsere Tochter, die Superauswanderer,
Wir sind vor einem Jahr weg von der dominikanischen, nach Hause geflogen, war besser so.
Aber ich möchte wieder zurück, nur diesmal auf einer anderen basis.

ich möchte gerne in der dominikanischen für unsere Kunden ein kleines bescheidenes Hotel machen,nur für taucher, der Gedanke ist no limit tauchen mit unterkunft, will aber nicht kaufen nur pachten oder mieten, denn ich hätte im Jänner die ersten Gäste, so dachte ich mir ob du vielleicht dein Haus was super gelegen ist, vermietest oder verpachtest?


Diese 3-köpfige Familie ist vor ca. 3 Jahren in die Dominikanische Republik ausgewandert. Sie haben natürlich vorher in ihrer Heimat, Österreich, alles aufgegeben. Aus 3 Gründen riet ich Ihnen ab : sie hatten nur eine im unteren Bereich 5-stellige Barsumme zur Verfügung, die Tochter kam frisch von der Schule raus und hatte noch keine Ausbildung und alle 3 hatten keinerlei Sprachkenntnisse !

Es kam, wie es leider so oft passiert:
Ihnen gemachte Versprechungen von Europäern dort vor Ort bezüglich Arbeit und Wohnung wurden nicht eingehalten. Dadurch verloren sie erstmal den grössten Teil ihres Bargeldes. Hinzu kamen Diebstähle, Strassenraub ect. so das er gezwungen war, sich dort als Tagelöhner zu verdingen. In Konkurrenz zu den billigen Arbeitskräften aus Haiti.

Ausgezogen aus einem schönen Haus in Österreich, gelandet in einer "bescheidenen" Behausung im Armenviertel. Dann kam das Aus. Geld wurde bei der Familie in der Heimat locker gemacht und so konnten sie nach 2 Jahrer ernüchtert heimfliegen. Der Mann bekam Arbeit beim Schweizer Tunnelbau und sie erholten sich langsam wieder. Aber nun diese Anfrage an mich ! Natürlich riet ich wieder ab.

Lernen so manche nicht's aus ihren Fehlern? Sind sie verblendet? Bringt (verdrängt) die Zeit den Abstand zur Wahrheit ?

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
DK-Ursel
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Beitrag: # 25315Beitrag DK-Ursel »

Hej Klaus!

Das ist eine traurige Geschichte, und ich würde mir manchmal wünschen, siewürden mehr bekannt, denn leider gibt es davon ja mehr als nur Einzelfälle.

Warum die Menschen sich dann noch einmal auf die Suche begeben, hat sicher viele Gründe.
Einige fassen auch in der alten Heimat keinen Fuß.
Andere suchen die Scuhld nur bei anderen und nicht bei ihrem eigenen Unvermögen.
Wieder ist für andere das Gras immer grüner woanders.
Diese ewig-Unzufriedenen haben immerhin den Mut, etwas ändern zu wollen, wenngleich sie damit anscheinend oftmals über ihre eigenen Kräfte und Fähigkeiten leben.

Ich begreife es auch nicht.
ich begreife sowieso nicht ,wieso viele glauben, anderswo sei es einfacher als in der alten Heimat, da wo man menthale und kultrelle und sprachliche und oft auch berufliche Bedingungen erfüllt.
Von HH nach Baynern ziehen ist unzumutbar - aber in die Karibik, nach Übersee oder auch nur Dk - das geht von heute auf morgen - die Blauäugigkeit, wie sich da manchmal vorbereitet wird, läßt mir oft die Haare zu Berge stehen.

ratlose grüße - Ursel, DK
Agip Bella
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Registriert: Mi Mär 21, 2007 5:52 pm
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Beitrag: # 25393Beitrag Agip Bella »

Hallo :)

traurig an der Geschichte finde ich nur, das aus den Fehlern der Vergangenheit nichts gelernt wird.

Und immer wieder wird auf die Gutmütigkeit anderer gesetzt. DIE werden dann schon helfen, wenn nichts mehr geht :twisted: :twisted:
Zu wenig Wissen ist gefährlich
Zu viel auch

(Albert Einstein)
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