RiskMap 2010 Lateinamerika

alles, was nicht in die speziellen Länderrubriken paßt

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henry
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RiskMap 2010 Lateinamerika

Beitrag: # 36815Beitrag henry »

im dezember2009 hat focus online ueber die neue RiskMap berichtet.

in dem artikel heisst es:


"In Lateinamerika ist in Venezuela, Kolumbien und in Teilen Perus große Vorsicht geboten. Interessant: In Kolumbien hat sich die Sicherheitslage in den vergangenen Jahren während der Amtszeit Präsident Uribes deutlich verbessert, während sie sich in Venezuela erheblich verschlechtert hat: Vor zehn Jahren war das Land noch relativ sicher, heute gehört Venezuela zu den Ländern mit der höchsten Kriminalitätsrate"

http://www.focus.de/reisen/urlaubstipps ... 59935.html

als INdirekte erfahrung kann ich zu venezuela nur sagen, dass in den einschlaegigen foren, die ich noch so verfolge, inzwischen praktisch niemand mehr schreibt, der dorthin will, nicht mal fuer einen urlaub.

wenn ich mal gezwungen war, in der naehe des flughafens caracas zu uebernachten, dann habe ich das hotel nicht verlassen; ich habe "gespuert", dass mir das nicht guttun wuerde.

gut, auf der isla margarita mag es noch gehen. aber auch da ist die tendenz der dort (noch) Lebenden, sich so allmaehlich fortzubegeben.

in kolumbien wird verstaerkt fuer tourismus geworben. nach meinem eindruck zieht es inzwischen auch den einen oder anderen mehr dazu, im land zu leben.

die sicherheitslage mag besser geworden sein. immer noch ist es jedoch so, dass es in den staedten entscheidend darauf ankommt, WO man sich aufhaelt.

Cartagena, wo ich jetzt seit fast 2 jahren lebe, ist ein krasser fall. die historische altstadt (da habe ich eine wohnung) ist wahrscheinlich der sicherste fleck in ganz kolumbien, da alles getan wird, den tourismus dort nicht zu beschaedigen.

geht man aber in die vororte, dann wird es, je nach vorort, sehr rasch sehr "brenzlig". ich habe freundinnen, die ich nie in ihrem barrio besuchen wuerde, nicht mal tagsueber und in begleitung.

neu fuer mich ist, dass teile Perus als sehr gefaehrlich bezeichnet werden. es fehlt mir jedoch die eigene anschauung, da Peru, wie auch Bolivien, zu den laendern gehoert, die mir nicht sympathisch sind und die ich ohnehin nicht aufsuchen wuerde.
Gruesse Henry
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arnego2
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Angst

Beitrag: # 36828Beitrag arnego2 »

Hallo
ist ja nichts neues, Todesopfer zu addieren und daraus zu schliessen das es irgendwo gefaehrlich ist. Angst ist relativ gesehen eher subjektiv was soviel heisst das sie ein jeder anders fuehlt und einer der sich sicher in einem Land fuehlt muss dieses Gefuehl nicht mit anderen teilen.

Konkret wuerde ich mich auch nicht gerade wohl fuehlen in der Umgebung des Flughafens Maiquetia. Und wer die umliegenden Gebiete kennt denkt sich seinen Teil. In ganz Sued - Mittel und Nordamerika sowie in Afrika und Asien gehen die Volkerwanderungen in Richtig Staedte der Unsicherheit einen neuen Namen.

Dadurch das unsere Gesellschaft das schnelle Geld in allen Medien propagiert sollte es wirklich keinen verwundern wenn diese Zustaende nicht bald ueberall herrschen. Verantwortlich sind zu grossen Teil unsere Erstweltler Politiker, die in anderen Threads nicht mal zum Strassenkehren taugen und hier den Dritte Welt Politikern einblaeuen das sie die Menschenrechte beachten sollen. Gegen solch eine Flut von Verbrechen kommt man damit nicht an.

Viele Morde in Caracas? Auf der Insel Margarita ist der Per Capita Todesfall haeufiger als in Caracas. Was kaum einer weiss der hierherzieht da diese Todesfaelle in den Barrios stattfinden. Womit wir wieder bei der Statistik gelandet sind.

M-f-G
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Sascha Blodau
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Gefahrenzonen-Karte

Beitrag: # 36947Beitrag Sascha Blodau »

.....Statistiken dahergeholtes Halbwissen das hat alles nicht viel Wert.
Es währe schön wenn es eine Karte gäbe mit der man exakt an allen Orten des Verbrechens vorbeigelotst wird, leider wird es so etwas nie geben. Schließlich geht die Gefahr auch nicht immer von anderen aus sondern hängt sehr viel von der Menschenkenntnis und den Erfahrungswerten von einem selbst ab. Egal ob man sich in Deutschland oder in Südamerika bewegt, man sollte immer eine angemessene Vorsicht walten lassen. Vorsicht ist keine Feigheit.
Dann sollte man sich auch mit der Motivation von Gewalttätern befassen, dabei spielt viel Psychologie mit, als Schlipsträger mit Anzug sollte man z. B. nicht unbedingt in den dunklen Seitenstraßen irgendwelcher Großstädte rumschlendern, da macht man sich schnell zum Opfer.
Caribe-Klaus
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vor der eigenen Haustüre kehren...

Beitrag: # 36953Beitrag Caribe-Klaus »

Wir sollten fair bleiben und nicht nur über den Nachbarzaun schauen. Auch hier ereignen sich immer häufiger sinnlose Gewalttaten und Verbrechen, die noch vor nicht allzu langer Zeit ausserhalb meiner Vorstellungskraft lagen. Auch wenn es mir schwerfällt, muss auch ich umdenken. Eine Verwahrlosung und Skrupellosigkeit hat auch hier schon längst eingesetzt. Immer mehr Eltern überlassen anscheinend die Erziehung und der Vermittlung von Werten den "Errungenschaften" wie Internet ect. und kümmern sich lieber um sich selber und schauen einfach weg. :?

Diese unglaubliche Gewalttat wurde nun hier begangen und zwar von zwei 13-jährige Bastarde, die leider auch noch strafunmündig sind und damit vor kein Gericht gestellt und verurteilt werden dürfen > click und dies ist kein Einzelfall.

Gruss Klaus
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Jupp
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Beitrag: # 36959Beitrag Jupp »

Immer mehr Eltern überlassen anscheinend die Erziehung und der Vermittlung von Werten den "Errungenschaften" wie Internet ect. und kümmern sich lieber um sich selber und schauen einfach weg"

So pauschal kann man das aber nicht sehen, immer mehr Familien sind darauf angewiesen, daß beide Elternteile arbeiten gehen, damit es halbwegs in der Kasse stimmt und so bleibt Erziehung zwangsläufig auf der Strecke.

Außerdem ist es sehr sehr sehr schwer, einem Kind das Internet zu verbieten, wenn alle anderen(!) in der Klasse ohne Ausnahme mehr oder weniger freien Zugang haben und damit all den Möglichkeiten und Ideen, die eigentlich viel zu früh über die 12/13jährigen einstümen, ausgesetzt sind.

Quälereien (hab den Link jetzt nicht verfolgt) hat es immer schon gegeben, aber es wurde nicht so schnell darüber berichtet, bzw. gar nicht.

Davon abgesehen ist es doch so, je schlechter es wirtschaflich geht, desto stärker sinkt die Hemmschwelle - und die Kinder der Reichen, die haben Langeweile.
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Caribe-Klaus
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Beitrag: # 36960Beitrag Caribe-Klaus »

Jupp hat geschrieben:...immer mehr Familien sind darauf angewiesen, daß beide Elternteile arbeiten gehen...
Ist das etwas neues ? Schon seit meiner Einschulung war ich ein "Schlüsselkind", ebenso wie meine Schwester. Meine Mutter arbeitete in 2-Schichten und immer dann, nämlich jede 2. Woche, sah ich Sie nur morgens beim Frühstück, denn diese Schicht ging von 14 - 22 Uhr. Mein Vater kam erst nach 17 Uhr. Mein Essen (belegte Brote) stand im Kühlschrank, gekocht wurde abends entweder mit Vater oder Mutter, je nach Schicht.

Unterschied gegenüber heute war aber auch : wenn ich von meinem Lehrer eine "Kopfnuss" bekam weil ich mal wieder Blödsinn angestellt hatte und ich Depp beschwerte mich bei meiner Mutter, dann streichelte sie mir nicht das Köpfchen sondern ich bekam nun auch noch eine Watschn. :shock:

Gruss Klaus
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Jupp
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Beitrag: # 36961Beitrag Jupp »

"Ist das etwas neues ? Schon seit meiner Einschulung war ich ein "Schlüsselkind", ebenso wie meine Schwester"

Sicher gab es das immer schon, aber nicht so gehäuft wie heute (und vor allem kann man dennoch nicht davon [halbwegs gut] leben). Wenn ich mich zurückerinner, dann war das auf jeden Fall die Ausnahme. Fast alle in der Klasse hatten nur ein arbeitenden Elternteil und das war i.R. der Vater. Es gab natürlich auch damals schon die Eltern, die lieber in der Kneipe hockten, als sich um ihre Kinder zu kümmern (aus denen dann trotzdem was geworden ist), aber wie gesagt, es war die Ausnahme und nicht die Regel.

Fällt mir noch ein: Als regelrechte Exoten wurden die bestaunt, die nach der Schule in den Hort gingen.
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Gigi
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Re: vor der eigenen Haustüre kehren...

Beitrag: # 36962Beitrag Gigi »

Caribe-Klaus hat geschrieben: Eine Verwahrlosung und Skrupellosigkeit hat auch hier schon längst eingesetzt. Immer mehr Eltern überlassen anscheinend die Erziehung und der Vermittlung von Werten den "Errungenschaften" wie Internet ect. und kümmern sich lieber um sich selber und schauen einfach weg. :?

Gruss Klaus
Ja, leider. Ich bin auch immer wieder fassungslos, wenn ich sowas lese.
Agression und gestörtes Sozialverhalten bei Kindern und Jugendlichen weist fast immer auf fehlendes oder agressives Erziehungsverhalten hin.
Viel zu viele Eltern meinen, dass sie in einem Schlaraffenland leben, in dem sie mit Nichtstun ihr Leben verbringen dürfen, motivations- und antriebslos, Bier trinkend und Fast Food essend, vor der Glotze sinnentleert vor sich hin dümpeln, auf Kosten einer kleinen Minderheit, die das Ganze zu finanzieren hat - die Kinder sollen bequemerweise durch die Schule erzogen werden.
Vorbilder der Kinder sind heutzutage Serien- und Ballerspielhelden und stumpfsinnige Ex-Gewalttäter, die ihre Lebensweisheiten per Rap verkaufen. Abzocke ist salonfähig geworden, sowohl bei Banken, als auch bei Großindustriellen und der Politikelite, warum also nicht auf der Straße nachspielen?
Dass die neue deutsche Bildungskatastrophe ihren Ursprung schon im Kindergarten hat, haben Pädagogen und Politiker erkannt, gebetsmühlenartig wird immer wieder gefordert: die Gesellschaft müsse Leistungsbereitschaft einfordern und das Elternhaus durchgreifen - und reagiert mit ????
Konsequenzen für dieses Fehlverhalten bleiben völlig aus, zumindest für die Eltern. Es werden maximal Stuhlkreise und „Elternhilfen/-kurse” angeboten, die den Eltern die moderne positive Erziehung nach z.Bsp. triple P nahebringen wollen. Diese behalten aber nur 2 der 5 goldenen Regeln:
D.) Erwarten Sie nicht zuviel
E.) Beachten Sie Ihre eigenen Bedürfnisse

Damit sind wir wir dann wieder beim Ausgangspunkt. Kapital daraus kann dann immer noch RTL schlagen, indem sie der oben genannten Klientel Bilder aus Erziehungscamps in den Rocky Mountains zeigt (die Eifel ist einfach zu unspektakulär), oder die Kandidaten in dumpfen Talk-Shows unterbringt.

Klingt düster, ist auch so. Daher macht es mir auch nichts aus, wenn meine Kinder mich zwischendurch bei der Erziehung als konservativ bezeichnen. In dem Zusammenhang bekommt das Wort Spießer, mit dem ich meine Eltern früher - natürlich außer Hörweite - bezeichnet habe, auf einmal auch einen positiven Beigeschmack. :P

Gruß
Gigi

P.S. Meine Eltern haben auch immer beide gearbeitet, sich aber gut organisiert, so dass es immer einen Ansprechpartner gab. Nach diesem Muster leben mein Mann und ich heute auch. Denn aus finanziellen Gründen sind wir beide auf Arbeit angewiesen. Ist ja auch nicht immer das schlechteste Beispiel, wenn man vormacht, dass man selbstverantwortlich ist.
makis

Re: vor der eigenen Haustüre kehren...

Beitrag: # 36965Beitrag makis »

Zunächst mal @Henry: wir sind jetzt sehr schön Off Topic, ich hoffe es macht dir nix aus?


Ich glaube, wenn man das Problem auf arbeitende Eltern oder eben nicht arbeitende Eltern schiebt macht man es sich zu einfach. Ich war auch ein Schlüsselkind, aber meine Eltern haben es trotzdem geschafft mir eine Erziehung mitzugeben, die ausgerichtet war auf Werte, Einhaltung von Regeln und eine gewisse Selbstverantwortung. Dies war zu der damaligen Zeit schon rückständig, spießig und autoritär - gerade letzteres fanden ja zu der Zeit viele Eltern als das Schlimmste was man einem Kind antun kann.
Ich sehe seitdem einen ganz klaren Abwärtstrend was die Fähigkeit von Eltern betrifft zu erziehen. Heutzutage ist der Wille des Individuums das höchste Gut, und muss unbedingt beschützt werden. Das heißt dass entweder die Eltern das gute Recht zu haben meinen einfach nur das zu tun was sie möchten, nämlich ihren Bedürfnissen nachgehen und auf die von anderen keine Rücksicht zu nehmen, oder Kindern wird unter dem Deckmäntelchen der "freien Entfaltung" alles erlaubt was sie wollen, es werden kaum altersgerechte Herausforderungen an sie gestellt, und zu allem Überfluss überfordert man sie dann von frühester Jugend an hoffnungslos mit Entscheidungen, die zu treffen sie noch gar nicht in der Lage sind.
Ich hab letzthin ein gutes Buch gelesen von einem Kinderpsychologen, der die Entwicklung der letzten zwanzig Jahre erlebt hat. Grob zusammengefasst ist er der Meinung, dass das soziale Alter von Kindern in der Phase von Drei- bis Vierjährigen stehen bleibt: Egozentrik, sofortige Befriedigung von Bedürfnissen erwartend, kurze Konzentrationsphasen, kaum Durchhaltevermögen usw. Dies alles hervorgerufen durch Eltern die ihren Kindern keinen Halt geben anhand von Regeln, positiver Autorität und altersgerechter Anforderungen. Das sind übrigens nicht immer Eltern die den ganzen Tag nur besoffen vor dem TV hängen oder nichts als arbeiten, das sind sehr oft sogar Eltern die sich viele Gedanken machen um ihren Nachwuchs - nur leider in der falschen Richtung.
Dies alles in Kombination mit den Beispielen die Gigi genannt hat, und den modernen Medien, muss einen angst und bange werden lassen wenn man bedenkt dass die Kinder von heute die Eltern von morgen sein werden - der Abwärtstrend ist ja kaum noch aufzuhalten.

Oh, und um noch einen Bogen zum Thema Auswandern zu schlagen: dieser Abwärtstrend war auch ein Grund für uns Deutschland den Rücken zu kehren. Hier in Namibia konnten wir die Zeit noch ein bisschen zurückdrehen, und unser Sohn hat sich prächtig entwickelt. Leider ist die Entwicklung nicht aufzuhalten, und auch hier zeigen sich Defizite im Elternhaus, aber hier gehen die Kinder schon sehr sehr früh in entsprechende Einrichtungen und lernen zumindest schon zeitig dass sie nicht der Mittelpunkt der Welt sind :wink:
Caribe-Klaus
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Re: vor der eigenen Haustüre kehren...

Beitrag: # 36979Beitrag Caribe-Klaus »

makis hat geschrieben:...wir sind jetzt sehr schön Off Topic...
Das glaube ich eher nicht. Mein Einwurf sollte in Verbindung zu dieser Statistik-Aufstellung aufzeigen, dass wir nicht mit dem Finger auf andere Länder zeigen sollten, sondern uns erst mal hier umschauen müssten. Natürlich haben einige Länder in Süd- und Mittelamerika eine hohe Verbrechensquote, jedoch habe ich das Gefühl, wir kommen langsam auf der Überholspur daher... :roll:

Ansonsten stimme ich Dir voll und ganz zu.

Gruss Klaus
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Sascha Blodau
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Kriminalität in Südamerika

Beitrag: # 36985Beitrag Sascha Blodau »

Ich frage mich dass schon eine Weile, ist es so dass auf der ganzen Welt die Armut immer größer wird und deshalb einfach die Kriminalität immer mehr zunimmt?
Oder nimmt die Armut, gegenüber Südamerika, in Euroland momentan schneller zu, wegen der Krise?
Südamerika hat doch ein anderes Wirtschaftssystem wie die USA und Europa, das muß sich doch irgendwie auch in der Kriminalität wiederspiegeln.
Nach meiner Meinung dürfte der ganze Südamerikanische Raum nicht so stark von der Krise betroffen sein, dementsprechend müsste dort auch das Verbrechen weniger werden.
Was meint ihr?
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 36986Beitrag Caribe-Klaus »

Hat wohl mit der "Wirtschaftskrise" nicht's zu tun, zumindest wenn man das Alter dieser verkommenden Jugendlichen sieht - wohl eher mit der Bequemlichkeit oder besser gesagt Unfähigkeit der Eltern, den Kinder von Beginn an Respekt und Werte zu vermitteln.

Gruss Klaus
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henry
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Beitrag: # 36987Beitrag henry »

Sascha Blodau hat geschrieben: Südamerika hat doch ein anderes Wirtschaftssystem wie die USA und Europa, das muß sich doch irgendwie auch in der Kriminalität wiederspiegeln.
sascha, ich weiss ja, dass du ein eingeschworener bolivien- und evo-fan bist.

aber, bitteschoen, bolivien ist doch nicht "suedamerika".

in deinem bolivien hast du natuerlich ein anderes wirtschaftssystem, ein total anderes - aber schau doch nur mal nach kolumbien, oder nach brasilien, oder, oder..

aber, mal ganz davon abgesehen, die indianer in bolivien sind ja bekanntlich auch nicht nur am friedenspfeife-rauchen, muesstest doch du selbst am besten wissen.
Gruesse Henry
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 36991Beitrag Sascha Blodau »

....aber henry ich würde doch nicht behaupten, dass in Bolivien immer alles Friede, Freude und „Buttercremetorte“ ist, auch dort kam es z.B. in der letzten Zeit häufig zu Gewalttaten gegenüber der helleren Rasse. Und ich glaube auch nicht alles was in der linksgerichteten Presse tolles über Bolivien erzählt wird. Aber alles hat doch seine Ursachen oder?
Ich versuche nur für die nahe Zukunft einen gewissen Trend, bezüglich Gewaltzunahme, abzuschätzen.

Die von Caribe-Klaus angesprochenen „verkommenden Jugendlichen“ gibt es, zumindest in dieser verschärften Form wie sie hier auftreten, in Bolivien nicht. Einer der Gründe weshalb wir auswandern.
Es ist zwar ein armes Land aber was Recht und Ordnung ist, können die ihrem Nachwuchs noch ganz gut vermitteln. Zumindest sind mir die Menschen dort immer mit sehr viel Respekt begegnet.
Das dürfte bei dir in Kolumbien doch so ähnlich sein, oder?
makis

Beitrag: # 36994Beitrag makis »

Sascha Blodau hat geschrieben: Aber alles hat doch seine Ursachen oder?
Ja, und die Frage ist doch: was ist denn nun die Ursache für Kriminalität?
Armut alleine kann es nicht sein. Ein großer Unterschied zwischen Arm und Reich in einem Land schon eher - nur dann müsste Namibia auf der Liste ganz oben stehen, da hier der Unterschied weltweit am größten sein soll.
Natürlich ist eine wertfreie Erziehung auch schuld daran dass das moralische und soziale Gewissen im Sinkflug begriffen ist.
Es ist also eine Kombination aus vielen Faktoren - so wie es viele verschiedene Arten von Kriminalität gibt, sind auch deren Ursachen vielfältig. Man kann einen Trend beobachten, aber mehr auch nicht.
Sascha Blodau hat geschrieben: Es ist zwar ein armes Land aber was Recht und Ordnung ist, können die ihrem Nachwuchs noch ganz gut vermitteln.
Wertvorstellungen, Moral und gesundes Rechtsempfinden sind keine Frage von Armut oder Reichtum. Auf beiden Seiten kann man Moral und Unmoral finden - da Geld den Charakter verderben soll könnte man vielleicht sogar meinen dass bei reichen Menschen die Gefahr am End größer ist unmoralisch zu handeln. Die Art der Kriminalität ist dann halt eine andere, aber es gibt sie eben auch dort.
Letztendlich muss jeder für sich entscheiden ob und welche Werte er einhalten und seinen Kindern weitergeben möchte. Das mag in sogenannten Entwicklungsländern noch leichter sein als in der Ersten Welt.
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