BILD Serie "Urlaub für immer"

alles, was nicht in die speziellen Länderrubriken paßt

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Uwi
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BILD Serie "Urlaub für immer"

Beitrag: # 44308Beitrag Uwi »

Zunächst mal:
Jawohl, ich gestehe hiermit, dass ich die BILD-Zeitung lese :shock:

Scheinbar gibt es dort eine Serie "Urlaub für immer", wo ausgewanderte Pensionisten von ihrem Rentner-Leben in der Ferne berichten.
Bislang habe ich zwei Artikel gefunden

Türkei

und

Thailand

Zwar sind die Berichte / Interviews nicht sooo fesselnd geschrieben, aber durchaus interessant und amüsant und man findet auch einige Informationen drumherum (z.B. Preise, med. Versorgung usw.)
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Siggi!
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Beitrag: # 44312Beitrag Siggi! »

Ich finde diese Berichte schon etwas substanzlos. "Urlaub für immer" ist ein Titel, um Sehnsüchte zu wecken. So etwas gibt es nicht. Wenn man dort wohnt, ist es immer anders, als im Urlaub. Ansonsten haben es Rentner ja eher leicht: Wenn die finanzielle Grundlage vorhanden ist, gibt es schon mal einen ganz wesentlichen Grund für das Scheitern einer Auswanderung nicht. Auch in meiner Wahlheimat sind die meisten mir bekannten Auswanderer (Früh)Rentner. Viele dabei mit sehr kleiner Rente. Es scheint wohl eine Regel zu geben: Je günstiger das Land, je ärmer die durchschnittlichen Auswanderer, die sich von diesem Land angezogen fühlen.

Gruß
Siggi
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Jupp
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Beitrag: # 44321Beitrag Jupp »

Da stand heute in der Zeitung, daß jemand vor Gericht Unterstützung durch deutsche Ämter haben wollte für sein Kind, weil die Mutter sich nicht kümmern würde und er kein Geld für das Kind hätte. Zum Beweis für seine Bedürftigkeit legte er eidesstattliche Versicherungen vor. Unter anderem hätte er schon seine Goldzähne rausgebrochen.

Welches Land nun seine Heimat ist, habe ich aber vergessen.

Rentner ist er aber wohl nicht und so ganz paßt es deswegen hier nicht, aber ich wollte das auch mal loswerden.

Ach so, das Gericht hat ihn abblitzen lassen.
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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Uwi
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Beitrag: # 44352Beitrag Uwi »

Wie bereits freimütig eingestanden, handelt es sich um die BILD-Zeitung! :roll:
Das dort grundsätzlich reißerisch bzw. in dem Fall falsche Sehnsüchte/Hoffnungen weckend geschrieben wird, sollte jeder halbwegs geBILDete Mensch wissen - ansonsten selbst schuld :D

Der Kern der Berichte, ist, wie ich finde, aber gar nicht mal so uninteressant.

Hier habe ich noch einen Artikel gefunden
Polen
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Siggi!
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Beitrag: # 44353Beitrag Siggi! »

Uwi hat geschrieben:Der Kern der Berichte, ist, wie ich finde, aber gar nicht mal so uninteressant.
Was ist denn der Kern der Berichte? In einigen Ländern sind die Lebenshaltungskosten günstiger als in DE? (Das stimmt schon, aber diese Aussage sollte allgemein bekannt sein.) Als Rentner kann man in einigen Ländern eine(n) wesentlich jüngere(n) Partner(in) finden? (Stimmt wohl auch, aber das ist nicht immer ganz frei von "Nebenwirkungen".)

Was mich mehr interessiert hätte: Da sitzen die Rentner nun in der Türkei. Welche sozialen Kontakte haben sie denn dort? Welche kulturellen Angebote können sie wahrnehmen? Nervt es sie nicht, als Ausländer immer als potentielle Geldquelle gesehen zu werden? Nerven die aufdringlichen Verkäufer nicht? Wie kommen sie ohne substantielle Sprachkenntnisse denn bei alltäglichen Dingen zurecht? Ich habe bei meinem Türkei Aufenthalt mit Residenten vor Ort gesprochen (die dort bereits einige Jahre lebten). Die zeichnen ein ganz anderes Bild. Das ist aber nicht weiter verwunderlich. Ist man nur 1 Jahr im Gastland ist alles noch neu und man hat noch die rosarote Brille auf. Solche Leute darf man nicht befragen.

Gruß
Siggi
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arnego2
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Beitrag: # 44355Beitrag arnego2 »

Hallo Siggi
damit hast du den Kern des Auswanderns aufgedeckt. Die erstjahres Rosarote Brille, gepaart mit guenstigerem Leben in besserem Wetter.

Kommt dazu noch ein wenig Unzufriedenheit wegen einiger Misstaende im Heimatland wird schnell Haus und Hof verkauft um woanders "neu" anzufangen. Das man die Sprache nicht so richtig beherrscht ist dann nicht so wichtig. Die neuen Nachbarn sind ja lle so nett.

Fragt sich nur wie lange der Nachbar nett bleibt wenn er so langsam aber sicher zum Maedchen fuer alles wird.

Hier gibt es so einige die kaum Spanisch koennen. Ich habe in meiner Lebensspanne z.B in Spanien auch eine Menge Leute kennenlernen duerfen denen diese Sprache voellig fremd war.

M-f-G
Arnego2
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Mikaoma
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als Rentner im Ausland..und dann

Beitrag: # 44359Beitrag Mikaoma »

Was mich mehr interessiert hätte: Da sitzen die Rentner nun in der Türkei. Welche sozialen Kontakte haben sie denn dort? Welche kulturellen Angebote können sie wahrnehmen? Wie kommen sie ohne substantielle Sprachkenntnisse denn bei alltäglichen Dingen zurecht? .
Wie wahr!!
Das frage ich mich auch immer.
Allerdings sind die meisten total davon überzeugt, wie intergriert sie doch sind.
Ich glaube, ich würde aus dem Fenster springen, wenn ich nicht verstehen würde, was denn meine Umgebung so tratscht (ggf. auch über mich ;-)

oder wenn mich ein wehwechen plagt, dass ich mangels Sprachkenntnissen dem Arzt nicht klar machen könnte wo es zwickt.
Nee, das wäre nichts für mich.
Uwi
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Beitrag: # 44374Beitrag Uwi »

Falls ihr jetzt von mir erwartet, dass ich die BILD Zeitung in Schutz nehme oder ähnliches, seid ihr schief gewickelt :lol:
Ich hab die Artikel nicht verfasst, aber ich finde nichts verwerfliches daran, sie am Sonntag Morgen zu konsumieren :D

Hier ist noch ein Bericht.
Malle

Der Herr lebt übrigens schon deutlich länger als 1 Jahr im Ausland.
Aber vermutlich werdet ihr sofort sagen: "Naja, Malle! Das ist ja kein Ausland sondern schon ein Deutsches Bundesland" :roll:

Der Kern der Sache ist m.E., das es Pensionisten gibt, die sich nicht nach
40 Jahren schindern aufs Abstellgleis schieben lassen bzw. die nicht
in irgendeinem Heim dahinsiechen wollen. Sie wollen einfach nur ihren
Lebensabend genießen und nicht jeden Euro von der schmalen Rente zweimal umdrehen müssen. Das ist in meinen Augen was anderes, als wenn eine 20jährige HartzIV-Empfängerin nach Spanien auswandern und dort ohne ein Wort Spanisch oder wenigstens Englisch zu können als Model arbeiten will!
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Siggi!
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Beitrag: # 44376Beitrag Siggi! »

Der Kern der Sache ist m.E., das es Pensionisten gibt, die sich nicht nach 40 Jahren schindern aufs Abstellgleis schieben lassen
Nur weil man im Ausland lebt, lebt man noch lange nicht auf dem "Abstellgleis"?
bzw. die nicht in irgendeinem Heim dahinsiechen wollen.
Ob sie im Ausland bleiben, wenn sie pflegebedürftig werden, wird man sehen. Viele Auswanderer kommen genau dann wieder zurück.
Sie wollen einfach nur ihren Lebensabend genießen
Das kann man daheim (ggf. unterbrochen von günstigen Langzeiturlauben im Winter) auch.
und nicht jeden Euro von der schmalen Rente zweimal umdrehen müssen.
Ob das funktioniert, hängt vom Wechselkurs und von der Inflation im Gastland in der Zukunft ab. Wer kann das schon voraussagen? In meiner Wahlheimat haben sich innerhalb von nur 7 Jahren die Preise fast verdreifacht. Die Auswanderer in die Türkei berichteten mir von ca. der Verdopplung der Preise für sie in Euro (da sie bei ihrer Rente ja keinen Inflationsausgleich erhielten und der Wechselkurs fast gleich blieb). "Stadtmusikant", ein Auswanderer in PY berichtet auch immer von Preissteigerungen. Man muss da die Situation schon kritisch hinterfragen. Es ist sicher nicht gut auszuwandern, wenn es eben gerade so reicht.

Gruß
Siggi
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