Gesundheitswesen

Moderator: Moderatoren

Antworten
Wunderwelt
Beiträge: 6
Registriert: Sa Sep 10, 2011 10:57 pm

Gesundheitswesen

Beitrag: # 44662Beitrag Wunderwelt »

Hallo liebe Forumsnutzer!

Bin neu hier. Zunächst also einen Gruß an alle.
Möglich dass es schon Thema war habe aber noch nichts dazu gefunden.

Offenbar liegt der Schwerpunkt der Auswanderer aus Deutschland nach Bulgarien bei Rentnern. Da sollte das Thema Gesundheit doch eine prominente Rolle spielen. Seltsamerweise habe ich zu dem Thema praktisch noch nichts gefunden.
In dem Zusammenhang würde mich interessieren wie es in Bulgarien um die Qualität des Gesundheitswesens steht.

a)
Wie macht ihr das sprachlich? Sprechen die Mehrzahl der Ärzte in Krankenhäusern und Praxen entweder Deutsch oder Englisch?
b)
Ist der medizinische Stand mit Deutschland vergleichbar?
c)
Kann man sich wie in Deutschland freiwillig versichern? Gibt es dabei auch Krankenkassenmitarbeiter und Formulare in Deutsch und/oder Englisch?
Was kostet das?
d)
Was würdet ihr tun falls ihr pflegebedürftig würdet? Sprache?

Wie sind die Unterschiede zwischen Küste, Sofia und übrigem Land?

Diese Themen sind für meine Entscheidungsfindung ob Bulgarien für mich als Zukunftsland ok ist besonders wichtig. Von daher würde ich mich über qualifizierte Beiträge hier sehr freuen.

Gruß
artep

Krankenversicherung in Blg.

Beitrag: # 44671Beitrag artep »

Hallo Wunderwelt,
mein Mann und ich sind noch keine Rentner und wir werden Deutschland am 19. Mai 2012 für immer verlassen und nach Blg. auswandern.
Was die Krankenversicherung betrifft, ist es immer eine Einzelfallentscheidung glaube ich. Bei uns ist es so, dass ich, da ich 38 Beitragsjahre habe, mich über meine jetzige Krankenkasse nach Beendigung meines Arbeitsverhältnisses pflichtversichern kann und mein Mann, da er bisher selbstsständig war, bei mir mit pflichtversichert ist. Das kostet bei der BKK Dräger 143,00 € monatlich. Gleichzeitig sind wir beide auch pflegeversichert. Wir bekommen jeder eine deutsche und eine bulgarische Krankenkarte. Vorraussetzung ist, ich darf nicht mehr als etwa 875 € Einkommen monatlich haben, meine Mann max. etwa 350€ dazu zählen auch Mieteinahmen. Das erfährst Du aber alles bei Deiner KK. ( Mehr Einnahmen mehr Beitrag) Das wichtigste sind die Beitragsjahre.
Was die med. Versorgung nach unseren Erfahrungen betrifft, kommt es darauf an, wo Du wohnen wirst. In Varna gibt es z.B. eine Europaklinik, meine Mann ist Medizintechniker wir haben uns die Diagnostikbereiche mal angesehen dort, wie hier in Deutschland. Wenn Du aber in ein weit abgelegenes Dorf ziehst, muss Du schauen, wo ist eine Großstadt, wo ist ein Krankenhaus. Es gibt auch die Möglichkeit sich privat behandeln zu lassen und sich privat auch in Blg. zu versichern mit Dolmetscher, eine Bekannte von uns, die schon 3 Jahre in Blg lebt, hat sich privat am Meniskus operieren lassen( obwohl sie gesetzlich versichert ist in Deutschland.) Es war finanziell vertretbar für sie und sie war sehr zufrieden. Andere fahren 1x im Jahr nach Deutschland zum Check up. In unserem Dorf kommt 3x wö. ein Arzt man kann sich bei ihm anmelden dann hat man einen Hausarzt. Viele Bulgaren sind überhaupt nicht Kr.-Vers. weil sie das Geld nicht haben. Du solltest also zunächst bei Deiner Krankenkasse hier konkret fragen, welche Möglichkeiten die Dir anbieten können. Über die Frage was ist, wenn wir mal pflegebedürftig sind, haben wir noch nicht nach gedacht, das warten wir mal ab, momentan sind wir beide noch fit. Wo es Dich hin verschlagen soll, kannst nur Du allein entscheiden. Wir sind im Dorf Zornitza gelandet 15km von Varna entfernt eine größere Stadt 8km vom Dorf ist Aksokovo.
Karvarna hat eine gute med. Versorgung, wie wir von anderen Deutschen gehört haben und von Burgas wissen wir das auch von Deutschen.
So falls Du noch Fragen hast wir helfen gern mit unseren Erfahrungen.
Zuletzt geändert von artep am Di Sep 13, 2011 5:11 am, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Beitrag: # 44676Beitrag Siggi! »

Hallo Wunderwelt,

hier mal ein paar allgemeine (nicht länderspezifische) Gedanken zu Deinen Themen:
http://www.auswandern-webforum.de/forum/ftopic4807.html
http://www.auswandern-webforum.de/forum ... php?t=2318
http://www.auswandern-webforum.de/forum ... php?t=3353

Gruß
Siggi
Wunderwelt
Beiträge: 6
Registriert: Sa Sep 10, 2011 10:57 pm

Beitrag: # 44679Beitrag Wunderwelt »

Hallo artep!

Vielen Dank für die Infos zu euren konkreten Erfahrungen. Ich nehme an ihr behaltet noch eine Meldeadresse in D um von einer deutschen Krankenkasse Leistungen in Anspruch nehmen zu können. Ich würde definitiv keine Adresse mehr in D haben. Insofern bliebe mir eure Lösung verschlossen.
Werde bald 1 Woche nach Varna fliegen um mich vor Ort zu orientieren. Danke für den Hinweis zur Europaklinik – schaue ich mir eventuell an.
Falls Bulgarien als Ziel sich verfestigen sollte – hättet ihr etwas dagegen wenn ich euren Kontakt suchen würde?

Hallo Siggi!

Danke für die Links. In einem dieser Links las ich folgendes:


Verfasst am: Do Apr 12, 2007 9:39

Hallo Klaus,

für die armen Auswanderer hast Du schon recht, aber jetzt braucht man sein Vermögen nicht zu verbergen. Man zahlt z.B. 6 Monatsbeiträge (3000 Euro) und erhält im Gegenzug eine Behandlung im fünfstelligen Bereich. Das nennt sich KV "on demand". Das ist schon eine neue Qualität.

Gruß
Siggi


Gilt das noch und wie soll das gehen? Muss man da noch in Verbindung zu einer dt. KK gestanden haben?

Gruß
Wunderwelt
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Beitrag: # 44680Beitrag Siggi! »

Wunderwelt hat geschrieben:Gilt das noch und wie soll das gehen? Muss man da noch in Verbindung zu einer dt. KK gestanden haben?
Wohnsitz in DE anmelden, KV in DE anmelden, KV Beiträge zahlen, Behandlung durchführen lassen, alles wieder abmelden. Für planbare Behandlungen (also keine Notfälle) ist das machbar. Lohnt natürlich nur, bei kostenintensiveren Behandlungen, denn Reisekosten fallen ja auch an.

Gruß
Siggi
Wunderwelt
Beiträge: 6
Registriert: Sa Sep 10, 2011 10:57 pm

Beitrag: # 44682Beitrag Wunderwelt »

Danke Siggi!

Für die GKV kann das aber doch nicht gelten oder? Um in die GKV zu kommen muss man doch entweder abhängig beschäftigt sein und unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdienen oder man muss nachweisen im Ausland ebenfalls in einer GKV gewesen zu sein (pflicht- oder privatversichert), was wiederum nur möglich ist wenn ein gegenseitiges Anerkennungsabkommen besteht.

Oder verstehe ich da etwas falsch?
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Beitrag: # 44684Beitrag Siggi! »

Hallo,

bei Rückkehr nach DE (genau das bedeutet ja eine Anmeldung in DE, einen Zuzug aus dem Ausland) hat man Anspruch wieder in die Versicherung zu kommen, die man vor der Auswanderung hatte. Das kann also auch die GKV sein. Im Bedarfsfall würde ich mich über die genauen Bedingungen direkt bei der KV in DE erkundigen.

Gruß
Siggi
artep

für Wunderwelt

Beitrag: # 44725Beitrag artep »

Dobre Djen Wunderwelt,
also noch Mal kurz zur KV, wir werden hier keine Adresse mehr haben, wenn wir gehen, haben wir hier fast alles abgeschlossen. Die von der BKK wollen nur eine Konto Nr. und die Anschrift von Blg. sonst nichts. Und das ist auch das Einzigste was wir noch in Deutschland haben werden - ein Konto für den ADAC ,KV z.B.
Ein Konto in Blg haben wir schon seit August diesen Jahres und bekommen die Auszüge per E-Mail. Hätten wir uns in Deutschland privat versichert, Anfrage hatten wir damals bei der Allianz gemacht, -dann wäre irgend eine Anschrift in Deutschland nötig gewesen, bei Familienangehörige z.B.
Du kannst uns gern kontaktieren, das ist überhaupt kein Problem.
Prijatna Wetscher petra und Michael
StefanWillRaus
Beiträge: 11
Registriert: So Jun 10, 2012 8:54 am
Wohnort: Köln

Bitte um Infos zur Orientierung

Beitrag: # 46757Beitrag StefanWillRaus »

Hallo an alle Forums- Mitglieder,

das mit der KV habe ich noch nicht richtig verstanden.

Meine Frau und ich sind 45/46 Jahre alt und in Deutschland gesetzlich bei der TKK Krankenversichert. Wenn wir nach BG umziehen, dann ohne eine Adresse in Deutschland zu hinterlassen.

Daraus resultieren jetzt meine Fragen:

1. Wie können wir uns in BG KV versichern?
2. Würde eine deutsche gesetzliche KV auch in BG funktionieren?
3. Was ist, wenn ich nach Deutschland im Alter zurück kehren müsste,
wie kommen wir als Opa / Oma wieder in die Deutsche KV?

Ein Deutsches Konto behalten wir natürlich.

Vielen Dank für Euere Hinweise.

Stefan
Benutzeravatar
Siggi!
Moderator
Beiträge: 6284
Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
Wohnort: Republik Krim, RU

Beitrag: # 46758Beitrag Siggi! »

Hallo Stefan,

Zu Punkt 3:
Ich kann Euch nur sagen, wie es bei der aktuellen gesetzlichen Lage aussieht. Ob in vielen Jahrzehnten noch dieselben Gesetze gelten? Vermutlich nicht exakt dieselben. Wie die neuen Regelungen dann aussehen? Ich denke, dies wird niemand beantworten können. Planungssicherheit auch 30 oder 40 Jahre im voraus gibt es nicht.

Aber zurück zur aktuellen Gesetzeslage: In DE gibt es die KV Pflicht, für gesetzlich Versicherte seit 2007. Sobald ihr in DE einen Wohnsitz wieder anmeldet, muss Euch die TKK wieder versichern.

Gruß
Siggi
artep

Krankenversicherung

Beitrag: # 46779Beitrag artep »

Hy Stefan,
mein Mann und ich sind auch noch keine Rentner. Mein Mann war bis Okt.2011 in D. selbstständig und privat KV versichert. Ich war fest angestellt. So konnte ich noch in Deutschland meinen Mann, der ja kein Einkommen mehr hatte, ab 1. Nov. bei meiner KV( BKK) mit familienversichern.
Mein AV habe ich auf eigenen Wunsch zum 31.5. 2012 gekündigt, nun sind wir BEIDE bei der BKK freiwillig versichert und , was ich ganz wichtig finde, auf Grund meiner Beitragsjahre auch pflegeversichert. Meine KV hat dann alle Unterlagen nach Varna gesendet und wir haben uns dann hier angemeldet. Nun haben wir dieses Blatt / E106 so wie ich es im Beitrag schon geschrieben habe. Für eine freiwillige Versicherung darf ich nicht mehr als 850€ verdienen und mein Mann ich glaube es waren 345€ sonst erhöht sich der monatliche Beitag der wir bezahlen müssen nach Deutschland. bei uns sind es 146€ mtl. Wir gehen hier nicht arbeiten außer am/ im Haus für uns selbst.
Wir kennen aber jemanden, der hat eine Anwartschaft bei seiner KK in D. gestellt, falls er mal zurück muss nach D, zahlt mtl.60 € und hat sich hier bei einer blg. KK versichert. Ich bin mir nicht ganz sicher, er zahlt etwa 18 lev. mtl also 9 €. Das Beste ist, du tel. mit Deiner KK da bekommst Du die richtige Auskunft, meine war super nett und hat uns da wirklich geholfen.
Was die Anmeldung hier betrifft: Nochmal ohne Hilfe hätten wir das nicht geschafft. Wir können schon kleine Unterhaltungen hier im Dorf führen, alles was Ämter betrifft, Auto ummmelden Wasser und Eon haben wir für die 1. Anmeldungen immer Hilfe gebraucht. Wir haben auch eine Hausratversicherung abgeschlossen, war sogar bei einer deutschen Gesellschaft, nur die Betragssumme war bulg., ebeso wie
Grundstücksteuer, oder die für die Autos, deutlich !!!! weniger als in D.
Ob es hier deutsche Ärzte gibt -keine Ahnung, aber bulgarische Ärzte, die deutsch sprechen, dafür haben wir uns entschieden.
Fazit, im Notfall, wir hoffen nicht das er eintritt, haben wir uns den Weg zurück nach D. gerade was Pflegebedürftigkeit betrifft offen gelassen.
Ich hoffe Du kannst damit was anfangen, wenn noch Fragen sind stell sie einfach. Dobre djen Petra und Micha
Antworten

Zurück zu „Bulgarien“