45 Jahre, aber leben noch!

Republik Paraguay: Paraguay ist ein Binnenstaat in Südamerika und wird eingeschlossen von Bolivien, Brasilien und Argentinien.

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Grassi
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45 Jahre, aber leben noch!

Beitrag: # 5602Beitrag Grassi »

Hallo liebe Leute,

Margarete und Pit haben uns auf Grund einer Anfrage von uns den Tipp gegeben, uns hier mal umzuschauen, vielen Dank! Nunmehr haben wir alle Beiträge regelrecht aufgesaugt, was unsere nervöse Unruhe und Ungeduld in uns noch weiter verstärkt hat :)

Meine Frau und ich sind seit längerer Zeit dabei Informationen über eine Einwanderung nach Paraguay zu sammeln. Wir sind ein Ehepaar, mittlerweile beide 45 Jahre alt, die Kinder sind alle erwachsen. Beruflich sind wir etabliert und sind ökonomisch nicht benachteiligt. Aber trotzdem stellten wir auf einmal fest, das kann nicht alles im Leben gewesen sein. Das Highlight in unserem gemeinsamen Leben fehlt, bürgerliche Langeweile droht uns zu ersticken. Urplötzlich kam der Gedanke "Auswandern nach Paraguay" DAS IST ES! Seit dem hat uns der Wunsch, nein der Wille nicht mehr losgelassen, unseren nächsten Lebensabschnitt, vielleicht ja der letzte, in Paraguay zu beginnen.

Nun gehören meine Frau und ich nicht gerade zu diesen fragwürdigen Rucksack-Immigranten, die fluchtartig die alte Heimat verlassen. Wir wollen schon planen, es soll ja kein desaströses Ereignis werden.

Nur wie, diese Frage stellt sich für uns schon lange. Es gibt hierzu viele Ansätze. Eins ist aber immer zu hören, Paraguay ist das Land für Menschen, die sich selbständig machen wollen, eigentlich ein Land, wo man sich selbständig machen muss. Ich bin seit über 20 Jahren in verantwortlicher Tätigkeit als Diplom-Pädagoge in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Habe sehr viele Erfahrungen in der beruflichen Ausbildung und Qualifizierung von Jugendlichen und Erwachsenen, habe fundierte Kenntnisse im IT-Bereich. Meine Frau ist ihr gesamtes Berufsleben im Einzelhandel tätig - was tun -

Seht Ihr irgendwelche Möglichkeiten, dass ich meine beruflichen Erfahrungen in Paraguay einbringen kann? Wir sind durchaus flexibel, haben bereits gedanklich viele Möglichkeiten durchgespielt. Würden uns über einen regen Gedankenaustausch sehr freuen.

Wir könnten uns auch durchaus sehr gut vorstellen mit anderen (Kern-) Familien zusammen etwas zu planen, die den Wunsch haben, nach Paraguay zu gehen. Vielleicht müssen wir ja keine Einzelkämpfer bleiben. Würden uns sehr freuen, wenn wir etwas von Euch hören.

Viele Grüße

Tine & André
Piribebuy
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Beitrag: # 5606Beitrag Piribebuy »

Hallo Ihr Beiden ,

Euren angenehm gestalteten Beitrag zu lesen, führte uns gedanklich
wieder in unsere damals stattgefunde Planungs-Phase, Paraguay als
neuen Lebensabschnitt in Betracht zu nehmen.

Es ist oft so, das wenn man bisherige Ziele erreicht hat, so etwas wie
eine monotone Leere vor sich sieht.Der Reiz nach Neuem fördert neue
Gedankengänge und eröffnet plötzlich interessante Energien in einem.

Sich über Paraguay zu informieren, kann zur Aufgabe werden.Den einen
erlangt das Fieber, andere wieder nicht.Bei Euch scheint es schon be-
gonnen zu haben.

Man kann hier sehr viel Neues erleben und die Möglichkeiten sich
neuen Lebensraum zu schaffen, sind von den Gegebenheiten her schon
stark abweichend, gegnüber Deutschland.

Wir selbst wollen in naher Zukunft hier ein soziales Projekt starten, um
verschiedene Lebensumstände von Kindern, speziell in der Stadt
Piribebuy, zu verbessern.

Ihr werdet natürlich nicht drum herum kommen, das Land zu besuchen
um eigene Eindrücke zu sammeln welche Eure objektive Meinung,
egal wie sie ausfällt, zu manifestieren.

Paraguay ist an sich ein schönes Land.Soviel Sonnenseiten es auch gibt,so
hat es auch viel Schattenseiten.Wir für uns haben unseren Entschluß
hier her zu kommen, nicht bereut.



Fam. Toni Kerner
TOPACHI Ranch Hotel
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Pit
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Beitrag: # 5608Beitrag Pit »

Hallo Tine & André,

Willkommen in Forum :wink:

Wir freuen uns, dass Ihr hier einige Informationen über Paraguay gefunden habt.

In Paraguay wird sicher wenig für die behinderten Menschen gemacht. Es gibt kaum Erleichterung wie gerade
Bürgersteige, bequeme Busse mit speziellem Einstieg aber auch spezielle Einrichtungen fehlen, unser Meinung nach :cry:

Da sehen wir auf dem Gebiet schon einige Möglichkeiten, die man im Vergleich zu Deutschland
relativ preiswert realisieren (erstellen) und später günstig anbieten kann.

Man sollte aber schon drauf achten mit wem man zusammen arbeitet.
Unter dem Mantel "soziale Projekte" haben wir schon hier in Paraguay einige Überraschungen erleben dürfen :evil:

Liebe Grüsse aus Paraguay (Piribebuy)
Margarete und Pit :wink:
"Granja Pit" - Margarete und Pit in Piribebuy laden ein: Pension, Unterkunft und Farm mit vielen Tieren.
Grassi
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WfbM

Beitrag: # 5610Beitrag Grassi »

Hallo Margarete und Pit,

vielen Dank für Eure Antwort, aber wir denken, Ihr habt uns ein klein wenig missverstanden. :wink:

Wir meinen eine Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), also eine Werkstatt, in der behinderte Menschen auf Grund ihrer individuellen Einschränkungen beruflich tätig sein können. André selbst leitet einen Fachbereich in solch einer Werkstatt, in der psychisch und geistig beeinträchtigte Menschen beruflich ausgebildet werden und anschließend mit ihren erlernten Fertigkeiten in dieser Werkstatt arbeiten können. Die Arbeiten reichen von Lohnarbeiten im Auftrag (Elektro, Montage usw.), bis hin zu Eigenproduktionen im Bereich Holz, Druck, EDV oder Metall.

Hier geht die Frage hin, inwieweit berufliches KnowHow der Behindertenhilfe in Paraguay umgesetzt werden kann. Vielleicht kann ja so ein Bereich WfbM u.U. ja auch aufgebaut werden. Würden uns freuen, von anderen hierzu zu hören. :!:

Nochmals vielen Dank

Grüße aus dem Sauerland von Tine & André
aisa
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PY

Beitrag: # 5611Beitrag aisa »

Hallo Tine und André,

Ich könnte mir vorstellen daß Ihr einen Verein gründen solltet in dem die von Euch angeführten Produkte von den Behinderten erzeugt werden könnten und Tine kann diese Produkte dann in einem Laden verkaufen.

Mit Interviews im TV kann man diese Sache schon richtig ankurbeln.

Wenn Ihr nach Paraguay kommt, kann ich Euch gerne über alle Möglichkeiten informieren.

HH
Grassi
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Beitrag: # 5612Beitrag Grassi »

Hallo HH,

ja, die Gründung eines Vereines ist durchaus möglich, auch in Deutschland sind viele Träger von WfbM Vereine, die Werkstätten selbst dann zumeist gGmbH.

Nun sind die Rechtsformen und die gesetzlichen Grundlagen (WfbM haben ihre gesetzl. Grundlagen im SGB) sicher kaum miteinander vergleichbar, gar anwendbar, so doch hier die Finanzierung der WfbM ja öffentlich ist. Aber auch hier haben ja die Werkstätten auch mal ohne Förderung, als Familieninitiative angefangen.

Gerne kommen wir auf auf Deinen Vorschlag zurück, da wir im Herbst für zwei Wochen in Paraguay sein werden.

Grüße

Tine & André
Pit
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Beitrag: # 5621Beitrag Pit »

Hallo Tine & André,

ja, das kann gut sein :wink:

Vor ca. 1 Jahr haben wir aber einen Deutschen kennen gelernt, der an so einem Projekt Interesse hatte.
Soweit uns auch bekannt ist hat er auch einen "Sponsor" bzw. eine Geldquelle für den Anfang gefunden.

Es ging um einen Projekt im Bereich Tischlerei, er wollte auch junge Paraguayer an verschiedenen Maschinen ausbilden.
Ob das Projekt nach "WfbM" lief, das wissen wir natürlich nicht, weil wir davon keine Ahnung haben.
Hier gelten sicher andere Gesetze :wink:

Es ist hier aber nicht einfach öffentliche Förderungen für solche Projekte zu erhalten. Das Geld ist überall knapp,
daher ist die Chance nicht gross so einen Projekt zu finanzieren. Es sei es mit privatem Kapital :roll:

Liebe Grüsse aus Paraguay (Piribebuy)
Margarete und Pit
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Piribebuy
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Beitrag: # 5706Beitrag Piribebuy »

Hallo Tine und Andre ,

sicher eine gute Idee von Euch und in der Praxis auch bestimmt umzusetzen.

Ich selbst habe eine Tochter die sehr stark Sehbehindert ist und sich noch in
Ausbildung befindet, bei den Blinden-Anstalten in Nürnberg.
Dort konnte ich natürlich im Lauf der Jahre einen umfangreichen Einblick
auch in die Werkstätten bekommen.

Wie bereits erwähnt planen wir hier in Piribebuy auch ein soziales Projekt,
welches wir auch selbst finanzieren werden.Lediglich eine tatkräftige
Unterstützung bei der Betreuung des Projektes, von Außenstehenden,wird
erforderlich werden.

Es wäre ja alles schon fertig, wäre da nicht die hiesige Gesetzeslage und
die südamerikanische Mentalität dazu!Eins habe ich bisher gemerkt, das
man als Ausländer dabei schon im Focus steht und dies kann sich so
einer schnell zunutze machen, sollte z.B. sein Kind einen Unfall erleiden
während der Betreung oder ähnliches.

So bin ich weiter auf der Suche nach Absicherung für das Projekt z.B.
im Bereich Haftungs-Pflicht.Bisher konnte ich allein aus dieser Sicht noch
nichts wesentlich brauchbares finden.

Vielleicht kann da jemand weiterhelfen oder kann mit Informationen
dienen ?


Gruß

Toni
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