Hallo Jambo,Jambo hat geschrieben:Hallo,
ich sagte doch ... die meisten Deutschen glauben, dass ihr Rechtsverständnis auch in anderen Ländern anwendbar ist ...
Und ich bleibe dabei ... Landerwerb für einen Deutschen im Ausland ist immer mit dem Risiko behaftet, dass er sich im Zweifelsfall mit seinem Title Deed den Allerwertesten reinigen kann.
Möglicherweise gibt es eine Rangfolge von Staaten, wo der Zweifelsfall erst recht spät oder auch schon früher eintritt ...
und man kann sich sicherlich auch mit einer Armada von Anwälten, haargenauen studieren der Landessprache und einarbeiten in die Gesetzeslage des jeweiligen Landes, etwas absichern ...
aber wie heißt es so schön ... es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt ...
und da man dem Deutschen ja einen gewissen Nationalstolz seit 50 Jahren aus dem Hirn heraus gewaschen hat, weiß er auch nicht, was das eigentlich ist ...
was widerum nicht heißt, dass das in anderen Ländern genauso ist ... im Gegenteil ... die haben einen nationalen Stolz, und die wissen, dass ihr Land ihr Land ist ... und das der deutsche oder schweizer Nachbar eben nur ein Ausländer ist, der sich hier zeitweilig aufhält ... aber der kann niemals Land meines Landes besitzen ... aber schön, wenn er sein ganzes Geld in meinem Land liegen läßt, dafür kann er ruhig eine Zeit lang dort auf seiner Hacienda wohnen ...
kann es sein, dass Dein Rechtsverständnis in diesem Punkt "ziemlich afrikanisch geprägt" ist ?
Eigentum an Grund und Boden in Afrika ist insofern problematisch, als dass Afrikaner nicht wirklich eine Tradition des Eigentums an Grund und Boden haben. Traditionell ist das Land Gemeineigentum und wird (nur) zur Nutzung durch irgendwelche Stammesältesten oder Dorfchiefs vergeben.
Wirkliches Eigentum an Land, besonders agrarisch genutztes Land, gibt es dort nur in Ausnahmefällen. In den allermeisten afrikanischen Staaten gilt das Land als Staatseigentum. Dann dürfen sich afrikanische Kleinbauern natürlich auch nicht wurdern, wenn man es ihnen wegnimmt, weil irgendein saudischer, chinesischer oder sonst woher Investor dafür Pacht bietet.
So problematisch wie in Afrika ist Eigentum aber in kaum einem anderen Teil der Welt, weil Afrikaner halt keinen Begriff von Grundeigentum haben. Wobei im übrigen in Afrika ohnehin Recht keine grosse Bedeutung hat, egal ob Menschenrechte, Bürgerrechte, eigentumsrechte.....
Ich bleibe also dabei, ausserhalb Afrikas ist das Risiko kalkulierbarer.
Und selbst in Afrika, sogar ein Verbrecher wie Mugabe musste bereits eine enteignete Farm, die in deutschem Besitz war, wieder herausgeben, nachdem die Bundesrepublik "dezent" auf das bestehende Investitionsschutzabkommen verwiesen hat und auf die möglichen Vergeltunsmassnahmen Deutschlands bei Missachtung rchtskräftiger Verträge.
Mike