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Familie und Kinder - Zukunft, Schulen, Ausbildung?

Verfasst: Mo Mär 06, 2006 6:23 pm
von ingianer
Hallo zusammen,

(Es geht um Isla Margarita.)

Die Entscheidung zum Auswandern ohne Kinder ist ja im Verhältnis zum Auswandern mit Kindern "relativ einfach". (Auch wenn es ohne Kinder immer noch schwer genug ist.)

Für mich - oder besser uns - gilt es also nicht "nur" für uns Erwachsene zu sorgen, sondern auch - und das ganz entscheidend - unseren Kindern etwas "Gutes zu tun" und zwar nicht nur kurzfristig duch viel Sonne und Strand in jungen Jahren, sondern auch durch eine gute Bildung.

Dass Bildung nicht nur "Aufgabe der Schulen" ist, ist uns klar. Wenn also zwei Eltern mit hohem Engagement für das "Wohl der Kinder" sich für eine Zukunft auf Isla Margarita entscheiden:

Wie könnte es dann um die Kindheit und die Zukunft dieser Kinder bestellt sein?
(Die Mehrsprachigkeit und Erfahrung der Internationalität kann und darf ja nicht alles ein.)

Gibt es amerkanische oder gar europäische Schulen/Abschlüsse?

Gibt es hauptsächlich Privatschulen?

Gibt es Kindergärten (o.ä.)?

Wer von euch lebt als Familie mit Kindern dort? Und wo? Erfahrungen?

Ich freue mich auf eure Antworten.

Verfasst: Di Mär 07, 2006 12:09 am
von arnego2
Hallo liebe Margarita Freunde,

Da aller wahrscheinlichkeit Deutsch die Sprache ist die "ZUHAUSE" gesprochen wird, koennen die Kinder sich in oeffentlicher oder Privater Schule ihre spanischkenntnisse verbessern, polieren oder sogar holen. Kinder passen sich in der Regel viel besser an und haben weniger Konflikte die mit dem Umzug verbunden sind.

So und nun kommt der Kloppser. Der Abschluss einer Venezolanischen Schule wird meines Erachtens von den Deutschen Behoerden nur anerkannt wenn das Kind Venezolanisch ist. Das heisst dass das deutsche Kind nicht an der Deutschen Uni studieren kann weill der Abschluss nicht anerkannt ist.
Aufnahmebedngungen Saarland

Das Venezolanische Kind hingegen kann, sollte es ueber gute venezolanische Abschluesse sowie aureichende Deutschkenntnisse verfuegen eine Stipendium in der BRD in Anspruch nehmen.
Stipendien fuer Auslanedische Studenten


Gibt es amerkanische oder gar europäische Schulen/Abschlüsse? Nicht auf der Insel Margarita, es gibt drei Schulen die in Englisch oder mitunter auch auf Englisch Unterrichten.

Gibt es hauptsächlich Privatschulen? Es gibt mehr oeffentliche als private Schulen.

Gibt es Kindergärten (o.ä.)? Reichlich.

m-f-G
Arnego2

Verfasst: Di Mär 07, 2006 9:22 am
von ingianer
Vielen Dank Arnego2,

ich sehe, in diesem Themenbereich steht noch einige Recherchearbeit für mich an.

Dein geschilderter "Kloppser" ist wirklich "ein Hammer" - und ein weiterer Beweis für die viel zu vielen und eben häufig auch abstrusen Über-Regulierungen in Deutschland. Immerhin wird es innerhalb der EU ja nun hoffentlich leichter, als "Weltbürger" zu leben...

Man stelle sich nur einmal vor:
Ein deutscher Schulabgänger (Hochschulreife) - mit ggf. guten Noten - aus Isla Margarita, dreisprachig (Deutsch, Spanisch, Englisch), motiviert und mit gutem ethischem Fundament ausgerüstet, darf letztlich in D nicht studieren. Man o man!

Weitere Fragen:

Ist ein Schul-Abschluss "auf der Insel" denn vergleichbar mit einem Abitur in D?

Was kann man von der UNI in Caracas halten?

Oder gehen viele Kids in die USA zum Studieren (teuer!)?

Wie wichtig ist im Raum Süd-Amerika überhaupt ein Studium?
Ist es ebenso wie hier in D "Türöffner" oder gar Voraussetzung für spätere (unselbstständige) Karrieren?

Letztlich würde mich noch deine persönliche Einstellung (oder auch Erfahrung) interessieren:
Würdest du "deine beiden" Kinder auf der Insel großziehen und (aus)bilden?
(Natürlich interessieren mich auch Meinungen von weiteren Forumsteilnehmern.)

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten.

(Heute einmal) Sonnige Grüße aus D.

Ingianer

Die Erziehung

Verfasst: Di Mär 07, 2006 5:51 pm
von arnego2
Hallo ingianer,

Die Fragen der Erziehung sind ja recht persoenlicher Natur, wie schon angesprochen: wie ich es machen wuerde bleibt letztendlich immer im eine Sache der Eltern. Oder der Kinder, je nach dem der hier das Sagen hat. Was haben die Kinder vor? Wie weit duerfen sie mitentscheiden? Vor allem was wollen sie wenn sie 18 oder 20 Jahre alt sind? :wink:

Richtig machen will es wohl jedes Elternteil, die Frage bleibt was ist richtig. Ist es richtig die Kinder 12 bis 16 Std am Tag studieren zu lassen? Fuer eine dann "bessere" Zukunft? Oder doch lieber weniger bueffeln aber dafuer mehr Kindheit, was sich ja heutzutage mit mehr Video spielen uebersetzten laesst. :shock:

Aber hier zu deinen Fragen:

Ist ein Schul-Abschluss "auf der Insel" denn vergleichbar mit einem Abitur in D? Das ist nicht einfach zu beantworten.
Sollte sich das Abitur auf eine Reifepruefung beziehen und die Abiturienten auf die Probleme des Lebens vorbereiten wollen so sind beide Abituren (Venezuela wie auch Deutschland) gleich gut. Wenn es darum geht Internationale Standarts einzuhalten dann zieht Venezuela den Kuerzeren, wenn es darum geht mit einem Venezolanischen Abitur in Deutschland Studieren zu koennen dann kommt, glaube ich nur die Humboldt Schule in Caracas in Frage.

Was kann man von der UNI in Caracas halten?. Fuer Venezolanische Studenten oder fuer Studenten die in Venezuela Karriere machen wollen ist die uCV unumgaenglich.

Oder gehen viele Kids in die USA zum Studieren (teuer!)?. Die Kinder der sogenannen Reichen gehen in die USA oder in die Schweiz.

Wie wichtig ist im Raum Süd-Amerika überhaupt ein Studium?
Ist es ebenso wie hier in D "Türöffner" oder gar Voraussetzung für spätere (unselbstständige) Karrieren? .
Es ist eine Voraussetzung fuer alle unselbststaendigen Karrieren.

Letztlich würde mich noch deine persönliche Einstellung (oder auch Erfahrung) interessieren: Würdest du "deine beiden" Kinder auf der Insel großziehen und (aus)bilden? .

Im Rueckblick auf meine eigenen schwankenden oder pendelnden Berufswuensche in juengeren Jahren wuerde ich meine Kinder in Venezuela erziehen um ihnen einen Einstieg in Venezuela zu ermoeglichen und zu erleichtern.

Sollte das Kind dann heranwachsen und Wuensche aeussern in Deutschand oder z.B in den USA studieren zu wollen, so kann es seinem/ihrem Wunsche Nachdruck verleihen in dem es versucht die Huerden zu nehmen die notwendig sind doch noch dort zu studieren wo es will. Kinder sind in der Regel auch weit weniger ambitioniert als ihre Eltern, die mit Weitblick Karrieren schaffen wollen die die Kinder vielleicht gar nicht wollen. :x

m-f-G
Arnego2

Verfasst: Mo Mär 13, 2006 9:15 pm
von ingianer
Hallo Arnego2,

vielen Dank für deine erneut so prompten und sehr interessanten Ausführungen.

Hier nun noch einige Dinge, die mir zum Thema einfallen.

Ich denke, dass Kinder viel mehr von "Freiheit/Freizeit" - sprich unbeschwerter Zeit außerhalb einer wo auch immer beheimateten Schule - profitieren als von 8-14 - Stundentagen in jeglicher (Ausbildungs-)Einrichtung.

Warum?
Weil für die Aneignung von Wissen immer noch genügend Zeit bleibt. Wichtiger ist doch, dass die Kinder (irgendwann) "selbst lernfähig" und "lernwillig" (sind sie ja in jungen Jahren nun wirklich!) sind. - Selbst zur Erreichung dieses "Erkenntnis-Standes" bei den Kindern kann von Elternseite viel, viel Zeit "gegeben" werden. Man sollte als Eltern nur vorleben, dass z.B. Fernsehen eben nur eine der letzten Möglichkeiten ist, "Zeit zu verbringen" und dass eben "Alles möglich/erlernbar" ist, wenn man nur will.

Dass im Falle eines Auswanderns "automatisch" eine natürliche Zweisprachigkeit "mit abfällt" ist meines Erachtens eine gute Sache, die (auch unsere) Kinder (hoffentlich) nicht überfordern wird.

Bei der Wahl eines Auswanderungslandes müsste für mich möglichst irgendwie auch realisert werden, dass der Familienzusammenhalt und damit gekoppelt die Aktivitäten aber auch die "stillen Stunden" mit den Kindern (und natürlich auch meiner tollen Ehefrau) "vermehrt" werden.

Wie?
Tja, einerseits kann man beim Aufbau einer neuen Existenz wahrscheinlich kaum von weniger "Zeitaufwand zum Geldverdienen" ausgehen. - Ganz im Gegenteil. Hinzu kämen ja dann auch zunächst noch "wahnsinnige" zeitliche Aufwendungen für den Einzug, die Orga in und um das "neue Leben", usw..
Aber es gibt sie hoffentlich doch: Die ruhigere und gelassenere Art zu Leben als in Deutschland. Mit mehr Familiensinn, einer grundsätzlichen Kinderfreundlichkeit und nicht zu vergessen, Sonne in ausreichendem Maße und das Meer in ausreichender Nähe, um viel (mehr) Zeit "draußen" zu verbringen. Gerne natürlich beim Baden, Schnorcheln, Angeln, Windsurfen,... - Und WENIGER Fernsehen und Computerspielen!

Außerdem sollten die Kinder nicht in einem Land aufwachsen, das - bei allem Respekt gegenüber den älteren Mitbürgern in Deutschland - mit einem solch riesigen Demografieproblem zu tun hat und noch richtig zu tun haben wird! Alleine in der Stadt in der ich derzeit lebe, wird mit einem Rückgang der Einwohner von 250.000 auf 230.000 in den nächsten 5 Jahren gerechnet. Das sind fast 10%. Man stelle sich einmal vor:
- 10.000-20.000 freie Wohnungen (quasi die gesamte Zeitung voll Kleinanzeigen)!
- Ein Wahnsinns-Kaufkraftverlust!
- Immer mehr "Ältere" und kaum noch "Junge"!
=> Lieber nicht weiter denken...

Ich melde mich demnächst mit neuen Fragen. Solange "übe" ich schon mal ein wenig Spanisch :-)

Sonnige aber sehr frische Grüße

Ingianer

Schulbildung

Verfasst: Mi Apr 26, 2006 4:16 pm
von Mochima
Hallo!

Zum Thema Schulbildung würde mich noch interessieren, ob es möglich ist, seine Kinder auch selbst zu unterrichten. Ist es dann möglich, durch Tests oder andere Überprüfungen auch Abschlüsse zu bekommen? Und gibt es auch andere Möglichkeiten, Berufe zu erlernen, als auf die Uni zu gehen???

Freu mich jetzt schon auf Antwort!
mochima :lol:

Selbstlehrer

Verfasst: Mi Apr 26, 2006 10:10 pm
von arnego2
Hallo,
also Selbstlehrer muessen soweit ich es mir bekannt ist zumindest eine Ausbildung genossen haben die das Lehren in dem Land erlaubt in dem das "Selbstehren" angesteuert wird. 8)

Im Venezolanischem Kinder und Heranwachsendem Gesetz, kurz auch LOBNA genannt, ist das Recht der Kinder und Heranwachsenden auf eine schulische Laufbahn verankert. 8)

Ohne Abschluesse und gelaeufige Schul oder Ausbildungspapiere sind die Kinder auch in einer schwierigen Position. Sollten sie die Firma ihrer Eltern uebernehmen, da mag das OK sein, solange alles glatt geht. 8)
m-f-G
Arnego2

Re: Selbstlehrer

Verfasst: Mi Apr 26, 2006 11:30 pm
von Caribe-Klaus
arnego2 hat geschrieben:Im Venezolanischem Kinder und Heranwachsendem Gesetz, kurz auch LOBNA genannt, ist das Recht der Kinder und Heranwachsenden auf eine schulische Laufbahn verankert.
Gottseidank, das Politiker auch ab und zu mal eine vernünftige Entscheidung treffen (können). :wink:

Gruss Klaus

Verfasst: Mo Mai 01, 2006 1:29 pm
von Mochima
Danke für die Antwort! An wen oder welche Stelle könnte ich mich wenden, um noch differenziertere Auskünfte zu bekommen, z. B. Vorraussetzungen für Selbstlehrer und Abschlussmöglichkeiten für die Kinder.

Ich spreche fliessend Spanisch, Kontaktperson in Venezuela ist also kein Problem.

Danke! Annika :lol:

Bildungsministerium

Verfasst: Mo Mai 01, 2006 2:28 pm
von arnego2
Hola Annika,
Bezueglich :
Mochima hat geschrieben: ... Ich spreche fliessend Spanisch, Kontaktperson in Venezuela ist also kein Problem. Danke! Annika :lol:
Ich kann deiner Logik hier nicht folgen, Spanisch zu sprechen und dadurch ergo ueber eine Kontaktperson in Venezuela zu verfuegen scheint mir keine Logische Schlussfolgerung.

Bei allen Auskuenften sollte auch immer auf die schriftliche Festlegung des gesagtem Wert gelegt werden. Am Ende sieht schlecht sich darauf zu berufen das der Herr XYZ haette aber gesagt ...... :cry:

Das Bildungsministerium kann dir bestimmt Auskunft geben.

m-f-G
Arnego2

Verfasst: Mi Mai 03, 2006 12:33 pm
von Mochima
Danke für die Antwort!
Mit der Frage nach der Kontaktperson wollte ich nur sagen, dass ich mich auch an jemanden wenden kann, der spanisch spricht. Hätte ich selbst zu dem Thema an der Hand, den ich fragen kann, hätte ich ja nicht hier diese Frage stellen müssen. Ich habe zwar eine Freundin in Puerto La Cruz, die Lehrerin ist, aber auch nur die allgemeine Schulpflicht kannte. In Europa gibt es schließlich auch in jedem Land eine "Schulpflicht", was aber nicht bedeutet, dass Eltern den Unterricht zu Hause gestalten können.

Aber ich denke, dein Link, ist genau das, was ich brauche. Danke!