Arbeiten und leben in Argentinien

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tatu
Beiträge: 239
Registriert: Mi Apr 15, 2009 1:08 pm
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Beitrag: # 32031Beitrag tatu »

Hab da noch was gefunden. Vielleicht kennst du es schon.
http://www.argentina-argentinien.com
http://expatriat-service.net/auswandern ... inien.html

Wenn du es nicht kennst schau unbedingt rein ist sehr informativ.
Anfangen ist leicht, Durchhalten eine Kunst!
reschi
Beiträge: 4
Registriert: Mo Sep 27, 2010 9:16 pm

Ich häng' mich hier einfach mal d'ran.

Beitrag: # 40819Beitrag reschi »

Liebe Forensiker und Forianer,

seit etwa einem Jahr gehe ich mit dem Gedanken und Wunsch schwanger, gemeinsam mit meiner geliebten Frau (Kubanerin), Deutschland Richtung Lateinamerika dauerhaft den Rücken zu kehren. Wir sehen dort mehr Zukunft und mehr Lebensqualität für uns.

Als gesetzt gilt - vorbehaltlich allem, das in den nächsten 25 Jahren alles passieren kann - daß wir unseren Lebensabend auf unserer geliebten Insel Kuba erleben wollen, was wir - derzeit in der Umsetzung - mittels Casa Renta (Fremdenzimmer, aber auch für Kubaner), später zudem noch ein vermietbares Haus am Strand, finanzieren möchten. Darüber hinaus möchte ich von meiner beruflichen EDV-Tätigkeit auch im Alter nicht ganz lassen - vielleicht kann man bis dahin ja auch auf Kuba noch etwas vernünftiger ein wenig Geld dazu verdienen.

In der Zeit zwischen jetzt und Deutschland und dann und Kuba, möchten wir woanders ganz oben erwähnte Zukunft, Lebensqualität und Herausforderung finden.
Potentielle Ziele sind für uns dabei Argentinien, Chile, Costa Rica oder Uruguay, wobei bislang unser ganz klarer Favorit Buenos Aires wäre.

Wir waren allerdings noch nie an einem der genannten Ziele.

Dort für die Zwischenheimat haben wir einen konkreten Plan, den wir umsetzen möchten - nein da wollen wir nicht irgendwas in Tourismus machen ;-)
Von meiner Berufserfahrung und -neigung her als EDV-Spezi für den fachlichen Part und denen meiner Frau als Ökonomin und Secretaria Ejecutiva und dem sprichwörtlichen kubanischen Organisationstalent, für die Geschäftsführung, Aquise und den Verwaltungskram, möchten wir ein EDV-Dienstleistungsunternehmen gründen, vzw. für Firmenkunden. Wir haben da eine recht konkrete Vorstellung vom Dienstleistungsumfang, der sich aber natürlich in beliebige Richtungen ausdehnen oder fokussieren kann. Die EDV ist in der Flexibilitätshinsicht ja ein recht dankbares Gebiet :-)

Unseren binnen 12 Monaten geplanten Aufenthalt in Buenos Aires möchten wir auch gleich dazu verwenden Infos, Kontakte und Beratungen zu sammeln. Damit das erfolgreich verläuft, bereiten wir uns vor, u.a. indem wir hier die relevanten Forenbeiträge studieren - allen voran die prima Beiträge von spassi. Herzlichen Dank dafür!

Die Fragen, die ich vor der Reise habe, welche übrigens nicht vor Mai kommenden Jahres stattfinden kann, sind:

1. Würdet ihr - um auf die Kosten zu achten - für einen etwa dreiwöchigen Aufenthalt in Buenos Aires nach einer Bed & Breakfast-Unterkunft schauen, oder was haltet ihr von solchen Angeboten wie www.pisocompartido.com.ar ? Oder habt ihr Unterkunft-Tips?

2. Man kann sich hier im Forum und auf vielen Seiten im WWW die Informationen über Firmengründung, Gesellschaftsrecht, Einwanderung, etc. besorgen. Wir möchten den Aufenthalt in Buenos Aires auch dafür nutzen, um uns einen Marktüberblick des anvisierten Beschäftigungsfeldes zu verschaffen, Fragen zu klären, die nach dem Studium der online verfügbaren Informationen noch offen sind und natürlich die dortige Lebensart ein wenig kennenlernen. Hat jemand Tips für Anlaufpunkte, um das ein oder andere Vorhaben zu realisieren? Z.B. sollten wir vorab einen Beratungstermin beim Lateinamerikaverein vereinbaren (falls das geht)?

3. Ich weiß, daß es eine schwierige Frage ist, deren Beantwortung auch von vielen Faktoren abhängt. Aber vielleicht kann jemand eine Hausnummer nennen: Wie groß muß das Geldpolster für das erste Jahr sein, wenn man davon ausgeht, daß die Einnahmen aus der Geschäftstätigkeit ab dem 366. Tag die Kosten tragen. Die Kalkulation sollte alle Kosten einschließen, die für Unterkunft, Lebensmittel, Behördengänge, Gründungskosten, usw. erforderlich sind (ohne Investitionssumme; SRL braucht kein Mindestkapital lt. http://www.pfalz.ihk24.de/produktmarken ... haftsrecht und um als IT-Berater zu beginnen halten sich die Investitionskosten auch in Grenzen).
Vielleicht kann jemand, der dort Firmengründer war eine realistische Peilung über den Daumen machen bzgl. der Gründungskosten.
Vielleicht kann jemand eine realistische Schätzung über Mietkosten für ein Jahr machen (muß kein Luxus sein. Muß nicht einmal bescheidener Wohlstand sein. Sauber und trocken, Internet, Küche und Bad, die wichtigsten Möbel und zuverlässige Stromversorgung und 45 bis 50 mE2 reichen schon).
Vielleicht weiß jemand, mit welchen Kosten man monatlich für Lebensmittel rechnen sollte (wir sind Normal-Esser, einigermaßen ausgewogene Ernährung, kein Fast-Food, Selbstkocher).

Vielleicht haben Argentinien-Erfahrene noch weitere Tips oder Gedanken zu unseren Plänen oder Fragen. Wir freuen uns über alle Beiträge.
Freigeist
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Beitrag: # 40839Beitrag Freigeist »

Hallo reschi!

ich kann Dir leider nicht alle Fragen beantworten, aber ich will versuchen, zumindest auf die ein oder anderen Punkte einzugehen.
Ich lebe selbst in Buenos Aires. Es gibt in Buenos Aires einige günstige Hotels, so ab 35 € die Nacht pro Zimmer kann man schon was finden. Eine Alternative sind die apartamentos temporarios, die hier die gängige Unterkunft für Ausländer darstellen. Das sind komplett ausgestattete Apartments, die es von sehr einfach bis luxuriös gibt. Im Netz findest Du unzählige Anbieter, achte jedoch darauf, dass einige für die Vermittlung eine hohe Provision verlangen. Die Preise beginnen bei ca. 500 USD pro Monat incl. Nebenkosten und Internet. Kommt natürlich auf das Stadtviertel an. Da kann man geteilter Ansicht sein, aber die meisten empfehlen Ausländern Viertel wie Palermo, Recoleta, Belgrano, Barrio Norte oder auch Micro Central. Für den Anfang ist das vielleicht auch besser.
Du möchtest ja auch wissen, was man für die monatlichen Mietkosten veranschlagen muss. Das Thema Wohnung mieten ist hier etwas speziell. Für leer stehende Wohnungen wird normalerweise ein 2 Jahresvertrag gemacht. Für Ausländer ist es jedoch nicht so einfach, eine solche Wohnung zu bekommen, da normalerweise eine sogenannte Garantia verlangt wird. Das ist eine Bürgschaft von Familienangehörigen, die selbst eine Immobilie in capital federal besitzen. Solche Wohnungen sind vergleichsweise günstig. Für Ausländer gibt es die Möglichkeit die eben erwähnten temporarios zu mieten. Auch wenn der Mietpreis bei Langzeitmiete günstiger ist, würde ich mit mindestens 700 USD pro Monat rechnen, bei Deinen Mindestanforderungen.
Ansonsten ist Argentinien kein Billigland, die von Spassmusssein geschätzten 25.000 sind sicher realistisch, damit lässt sich allerdings ganz okay leben. Ich würde sagen, dass die Lebensmittel hier im Durchschnitt etwas günstiger sind als in Deutschland, aber nicht viel. Öffentliche Verkehrsmittel sind sehr preiswert, essen gehen auch. Manches ist auch teurer, Elektroartikel und Möbel beispielsweise, so dass es sich am Ende relativiert. Grundsätzlich würde ich empfehlen, davon auszugehen, dass Du in Buenos Aires das Selbe im Monat zum Leben brauchst, wie in Deutschland.

Ich hoffe, das hilft Dir weiter!
Grüße!
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 40843Beitrag Caribe-Klaus »

Hola Freigeist,

wir freuen uns, dass Du zu uns gefunden hast und somit sage ich herzlich Willkommen im Forum. Fein das Du, der in Argentinien wie "Spassi" lebt, ebenfalls realistische Auskünfte von dort geben willst und ja hier mit Deinem 1. Beitrag bereit's getan hast.

Und natürlich ebenfalls ein herzliches Willkommen an reschi, der nun von den Auskünften profitieren kann und viel Erfolg bei der Umsetzung Eurer Pläne.

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
reschi
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Beitrag: # 40844Beitrag reschi »

Hallo Spassi + Freigeist,

vielen Dank für eure Antworten und wirklich sehr hilfreichen Tips.

Ich hatte es schon fast befürchtet, daß das erforderliche finanzielle Polster und Investitionsvolumen unsere Möglichkeiten etwas übersteigen würden, nachdem wir gerade sämtliche Ersparnisse nach Cuba pumpen.
Aber heute ist nicht aller Tage Abend.

Nichtsdestotrotz möchte ich an unseren Buenos-Aires-Besuchsplänen festhalten. Mit Sicherheit gibt das wenigstens einen phantastischen Urlaub, und wer weiß wie sich die Dinge entwickeln...
Caribe-Klaus
Moderator
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Beitrag: # 40845Beitrag Caribe-Klaus »

reschi hat geschrieben:...nachdem wir gerade sämtliche Ersparnisse nach Cuba pumpen.
Irgendwie ganz schön mutig, denn niemand weiss heute, wie es sich dort entwickelt bzw. was passieren wird, wenn die Castro-Ära endgültig vorbei ist...?

Selber war ich ja früher auch dort und bin immer noch begeistert von dem Land und den Kubanern. Ich mietete ja damals von "meiner" Insel aus mehr nur zum Schein ein Hotel in Havanna, tatsächlich war ich mit dem Auto auf der Insel unterwegs und habe Freunde dort in der Pampa besucht.

Leider darf ich jetzt aus beruflichen Gründen noch nicht mal zum Urlaub hin, wie in einige andere Länder auch nicht, auch Kuba steht auf einer roten Sperrliste für mich...:?

Gruss Klaus
Hallo Spassi + Freigeist,
vielen Dank für eure Antworten
Irgenwie kann ich nicht sehen, wo Dir "Spassi" geantwortet hat ? :roll:
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reschi
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Beitrag: # 40846Beitrag reschi »

Hallo Klaus,

spassi hat auf meine hiesigen Fragen im Thread http://www.auswandern-webforum.de/forum/ftopic2417.html geantwortet.
Irgendwie ganz schön mutig, denn niemand weiss heute, wie es sich dort entwickelt bzw. was passieren wird, wenn die Castro-Ära endgültig vorbei ist...?
Ich habe sämtliches Vertrauen in die hiesige Finanzwirtschaft und Politik verloren. Ich halte es für sehr viel wahrscheinlicher, daß die privaten Altersvorsorgebeträge schleichend oder mit einem großen Knall entwertet werden - die staatlichen werden ohnehin nur ein Schatten ihrer selbst sein - als daß nach der Castro-Ära auf Cuba das große Chaos ausbricht oder evtl. geflohenen Alteigentümern die alten Immobilien wieder zugesprochen werden.

Ein Risiko bleibt.
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 40847Beitrag Caribe-Klaus »

Alles klar, hatte ich die Beantwortung von Spassi mit seiner unorthodoxen Schreibweise doch glatt übersehen... :lol:

Ansonsten stimmt, ein Restrisiko bleibt immer. Also ziehe Dein Ding durch, aufpassen wirst Du ja aber verrückt soll man sich dabei natürlich nicht machen. Grüsse mir La Habanna, in welche Region zieht es Euch eigentlich hin ?

Gruss Klaus
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reschi
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Beitrag: # 40848Beitrag reschi »

Caribe-Klaus hat geschrieben:Grüsse mir La Habanna, in welche Region zieht es Euch eigentlich hin ?

Gruss Klaus
Camagüey (Stadt) und das Haus am Strand ist für Santa Lucia geplant.
Freigeist
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Beitrag: # 40853Beitrag Freigeist »

Vielen Dank für die herzliche Begrüßung! Ich dachte bisher, dieses Forum sei eher inaktiv, habe aber schon den ein oder anderen Beitrag hier gelesen.
Vielleicht ändert sich das ja jetzt :D

Grüße an Euch alle,
Freigeist
spassmusssein
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Wohnungsmieten...

Beitrag: # 40856Beitrag spassmusssein »

...was "Freigeist" darstellt, ist völlig richtig. Argentinische Vermieter vermieten nur, wenn eine "garantia" in Form eines bürgenden Immobilienbesitzes gegeben wird.
Ich halte dies für schwachsinnig, da ich die wenigen Male, in welchen in "D" oder hier jemand den Zahlungen nicht nachkam, das Problem zwar physisch unkorrekt aber ergebnisoptimal gelöst habe.
Andererseits bin ich 2002, als ich lediglich ein Büro anmieten wollte, um meine Auswander-Entscheidung zu prüfen an die Wand gelaufen ohne Garantie.
Selbst als ich anbot, eine Jahresmiete im Vorhinein zu zahlen und des Weiteren monatlich wurde dies nicht angenommen.
Ich habe dann ein Büro in Recoleta für schlappe 10.500usd gekauft. Es war 2002 in pleno crisis con corralito.
Ich habe einen Neumieter seit einem Jahr, der keine Garantien geben konnte, ich verlangte 3 Monate im Voraus und seitdem sind beide Seiten absolut glücklich.
Privatmieten (Wohnungen) werden generell auf 2 Jahre kontrahiert. Das zweite Jahr hat üblicherweise eine Steigerung definiert.
Nach dem 2. Jahr endet der Vertrag automatisch und die Wohnung muss in akzeptablem (nicht renovierten) Zustand rückgegeben werden. Will man einen neuen Vertrag, muss mit Makler/Eigentümer neu geeinigt werden.
Solide Makler verlangen nur eine Kaltmiete vom Mieter. Mietzins ist stets bis zum 10. des laufenden Monats zu zahlen.
Well, my son, life is like a beanstalk...isn´t it (Gary Brooker)
Freigeist
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Beitrag: # 40857Beitrag Freigeist »

ja, mit der garantia ist es so eine Sache...
Wenn man länger im Land ist und Leute kennen lernt, kann sich natürlich immer was ergeben. Wenn man die Miete für 2 Jahre cash auf den Tisch legen kann, geht es sicher auch hier oder dort, aber nicht beim Makler :x
Und die meisten Wohnungen gehen nun mal über Makler.
Das ist wirklich nicht logisch, pero bueno!
Den link von reschi fand ich auch ganz interessant. Die IHK Pfalz schreibt tatsächlich:
Die Kosten für die Gründung und Verwaltung einer S.R.L. liegen deutlich unter denjenigen einer S.A. Ein gesetzliches Mindestkapital ist für die S.R.L. nicht vorgeschrieben. Dies trägt auch dem Umstand Rechnung, dass die S.R.L. ursprünglich für kleine Firmen konzipiert war. Allerdings sollte das Mindestkapital den Bedürfnissen des Geschäftszwecks entsprechen. Evtl. kann durch die zuständige Behörde (insb. IGJ) die Eintragung ins Handelsregister versagt werden.
Wie ist das zu verstehen? Kann ich also doch so einfach eine S.R.L gründen, ohne großes Kapital? Wenn ich also beispielsweise eine Agentur gründe, die nur über das Internet arbeitet und weder Büro noch sonstiges benötigt? (Umsatz wäre sofort vorhanden)
Das wäre ja super!
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