Ich hab mir gerade mal diesen Thread
http://www.auswandern-webforum.de/forum/ftopic5341.html durchgelesen.
Ok, da will eine Frau nach Bulgarien weil ihre Rente in Deutschland nicht zu einem erträglichen Leben reicht.
Sicher ein bisschen blauäugig so ganz ohne irgendwelche Vorkenntnisse in ein fremdes Land auswandern zu wollen,aber mir gings bei meinem 1. Bulgarienurlaub in 1968 nicht anders.
1967 von der Bundeswehr zurück hatte ich schon sehr bald genug von dem Alltagstrott und einfach das Gefühl,
"du musst hier weg".
1968 im Frühjahr kam mir dann eine Schlagzeile in der Bild von Varna/Goldstrand und Bulgarien als Uraubstip wie gerufen.
Meine Arbeit habe ich zum 30.6. gekündigt und bin Anfang Juli mit dem Zug mit einem One Way Ticket in Richtung Bulgarien gefahren.
Einen Reispass hatte ich mir zwar noch besorgt aber von Visa und für welches Land ich sowas brauchte wusste ich nichts.
Bis Budapest kam ich, weiter nicht.
Ich musste den Zug verlassen um mir in Wien ein Visa zu besorgen.
Im Zug nach Wien kam ich mit einem Ungarn ins Gespräch,der fuhr zu einem in Wien lebenden Exilungarn,und um sich in Wien einen Ersatzmotor für sein Auto zu besorgen,gab's damals in Ungarn nicht ,oder war zu teuer.
Da ich nicht wusste wo ich in Wien hin sollte bin ich mitgefahren und 14 Tage bei seinem Freund geblieben,hab zwischendurch mein Visum für Ungarn beantragt, und geholfen einen Motor zu finden und den für die Reise nach Ungarn in eine große Holzkiste zu packen und die Kiste zu verschalen.
Anschließend bin ich noch mit zu Ihm nach Budapest gefahren,da noch 2 Tage geblieben um dann endlich weiter Richtung Bulgarien zu fahren.
Nach fast 3 Wochen kam ich in Varna an,von da gings mit 4 Jungs aus der ehemaligen DDR,die ich zufällig in Varna am Bahnhof getroffen hatte weiter zum Goldstrand.
Bin mit den vieren auf einem Campingplatz gelandet und hab mir dort so eine Gartenlaube,nannte sich da Bungalow gemietet.
Nach knapp einer Woche großer Tumult auf dem Campingplatz,das war der Tag als die Warschauerpaktstaaten in die Tschechoslowakei einmarschiert waren.
Sehr viele Polen und Tschechen hatten sich versammelt,die Angst hatten auf dem Landweg überhaupt noch mal aus Bulgarien rauszukommen,da hab ich erst mal keinen Gedanken dran verschwendet, mein Urlaub hatte ja erst begonnen.
So verging dann der August,der September,irgendwann musste ich umziehen zu einem anderen Campingplatz weil der 1. zu machte.
Am 15 oder 16 Oktober war's dann aber soweit,der Platz wurde auch geschlossen also musste ich wieder nach Hause,allzuviel Geld hatte ich von meinen 2000 DM die ich insgesamt mit hattte eh nicht mehr.
Statt aber einfach mit dem Zug zurückzufahren ging's auch mit der Rückreise stotternd.
Ich hatte während der Zeit am Goldstrand einen Engländer getroffen, Musiklehrer, der mit 3 seiner Jungs in einem Wohnmobil dort Urlaub machte, den haben die Bulgaren fetsgehalten weil er auf der Hinreise durch einen Sekundenschlaf einen Unfall mit Todesfolge hatte.
Das zog sich auch bis in den Oktober rein in die Länge, weil die Verwandten des Verstorbenen sich stritten, die einen wollten Geld, die anderen lieber das Auto,letztendlich war's doch das Geld, was er von seinem Consulat bekam.
Also gings dann für uns alle am 15 oder 16. Oktober auf die Heimreise.
Schnell merkten wir aber, dass nicht allles rund lief mit dem Auto, das verlor Öl,Grund ein Zylinder war defekt.
Für reparieren war eh kein Geld da, also sind wir auf 3 Zylinder im Schneckentempo Richtung Deutschland gefahren.
Bis Karlsruhe haben wir 14 Tage gebraucht, dann war ich's leid,hab mich kurzerhand verabschiedet und bin den Rest mit dem Zug nach Hause gefahren.
Am 1-2.November war ich dann wieder zu Hause,damals noch bei meinen Eltern,die in der ganzen Zeit nicht wussten wo ich war, hatte denen erzählt,ich fahr zur See.
Das wollte ich nur mal loswerden um mal zu beschreiben,dass man nicht immer alles kennen und bis ins kleinste vorausplanen muss.
OK, ich war damnals 22, ist sicher ein Unterschied,irgendwie fällt man in dem Alter immer wieder auf die Beine.
Aber weswegen ich die Antwort überhaupt schreiben wollte war eine Satz in dem anderen Thread von Caribe-Klaus
Und nur darum ging es hier in diesem Thread, denn sie will weg, da ihre kleine Rente für D nicht ausreicht. Und sie "kennt" Bulgarien nur aus 2. und 3. Hand, wie sie schrieb. Geld für einen Urlaub VOR der Auswanderung, um sich etwas umzusehen, hat sie nicht ! Sie will/wollte "blind" kommen. Nun alle aufgewacht ? Einschliesslich der Gartenzwerge ?
Auch ich möchte hauptsächlich wegen des Geldes raus aus Deutschland,hab sicher einiges mehr an Rente als die Inge zu erwarten hatte,aber durch meine hohen Fixkosten bleiben mir nicht mal mehr 300 EUR zum leben über, vor 12 Jahren bei Rentenbewilligung waren es immerhin noch gut 1100 DM die nach Abzug der Fixkosten überblieben.
Ich kenne zwar durch etliche Urlaube etwas von Bulgarien, kann noch die kyrilische Schrift lesen bzw. verstehe auch einiges,hatte regelmäßig bugarische Freundinnen und in Пловдив sogar einen Sohn,zumindest ist der da geboren.
Aber ich kann mir auch keinen richtigen Urlaub leisten,könnte allenfalls für ca. 1 Woche den Ort besichtigen und ggf. eine Wohnung anmieten, aber dazu brauchte ich vorab schon Hilfe von Leuten die in Burgas oder Kavarna wohnen und da etwas für mich in die Wege leiten.
Wie häufig geschrieben mach mal einen Langzeit Urlaub, würde bedeuten, ich müsste das wenig Ersparte ( ein Umzug kostet auch niicht wenig) im vorraus verfrühstücken.
Ich würde auch von meinen Fixkosten überhaupt nichts einsparen, nicht mal Strom,selbst wenn ich ein halbes Jahr oder länger nicht zu Hause wäre,da ich schon seit Jahren meinen Strom nicht mehr von den Stadtwerken sondern von einem anderen Anbieter beziehe.
Das sieht in der Praxis so aus, dass ich im November mein Strompaket für das Folgejahr kaufen und auch im Voraus bezahlen muss,das Geld ist weg, egal ob ich den Strom verbrauche oder nicht,erspart mir aber im Normalfalle 250-300 EUR pro Jahr.
Das soll's aber erst mal sein,will keinen mit meinem Roman überfordern.
Gruss Karl