Deutschenfeindlichkeit in Österreich

naja, auch ein Sonnenland, aber doch nicht so richtig, oder?

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icke72
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Deutschenfeindlichkeit in Österreich

Beitrag: # 38716Beitrag icke72 »

Hallo allerseits!

Da das Thema immer wieder aufkommt, vor allem wenn man selbst als Deutscher in Österreich lebt, poste ich hier mal die These eines bekannten österreichischen Schriftstellers und Journalisten, die ich vor ein paar Jahren gelesen habe.

"Der wahre Kern der Deutschenfeindlichkeit" oder "Österreichs große Lüge"

Die These lautete in etwa folgendermaßen:

Östterreich hat sich zum Ende des 2. Weltkrieges den Alliierten gegenüber als Opfer der Nazis verkauft, das sie von den Deutschen überrannt und gezwungen wurden, die Greueltaten zu unterstützen. Und die Aliierten haben das sogar geglaubt.

Nur sah die Realität natürlich anders aus, die Österreicher sind genauso überzeugt mitmarschiert wie die Deutschen, und das Hitler ein Österreicher war, wird hier sicher (fast) alle Menschen enorm stolz gemacht haben.
Man war ja schließlich schon mal eine Weltmacht, da wollte man auch wieder hin.
Sicher gab es in A wie in D auch Nazigegner, aber sicher in der Minderheit.

Und von dieser großen Lüge konnten sich die Österreicher nie richtig erholen.
So ziemlich jeder von uns weiß wie es ist, mit einer Lüge leben zu müssen. Das kann zu einer schlimmen psychischen Belastung werden.
Mit dieser Lüge im Rücken musste man natürlich die Deutschen verteufeln und hassen, und das hat sich bis heute in den Köpfen der Nachfolgegenerationen festgesetzt.

Bei den Deutschen hingegen gab es nichts abzustreiten, sie konnten die Schuld daher seelisch und moralisch viel besser verarbeiten.

Fragt man heute einen Österreicher, warum er die Piefke nicht mag, kommt sofort die Standardaussage, sie seien arrogant und überheblich. Das liegt sicherlich teilweise daran, das Deutschland sich sehr schnell nach dem Krieg erholt hat und wirtschaftlich so stark wurde. Spätestens da merkte man in Österreich, das man wohl aufs falsche Pferd gesetzt hatte und der Neid war dementsprechend groß.

Ehrlicherweise muss ich zugeben, das mir selbst viele Deutsche im Ausland oder auch hier in Österreich extrem peinlich sind, da Sie teils auftreten wie Kollonialherren oder Vollproleten.

Trotzdem, ich lebe seit über 7 Jahren sehr glücklich in Österreich und wenn mir eines klar geworden ist, dann das jedes Land seine Deppen hat. Hier gibt es genauso viele arrogante und kleingeistige Typen wie in Deutschland, bei uns halt 10mal mehr aufgrund der Einwohnerzahl.

Bin gespannt auf eure Meinungen zu diesem Thema.

Servus Andi
gambler888
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A

Beitrag: # 38722Beitrag gambler888 »

Glaube wir deutschen sind in den meisten Ländern recht unbliebt und wenn nicht dann aus einem anderen Grund :P
icke72
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Beitrag: # 38724Beitrag icke72 »

Würde ich gar nicht mal sagen, nur die Europäer. Auch kein Wunder, sind ja alle überrannt worden vor ca. 70 Jahren.
Die Asiaten stehen auf Deutschland, besonders die Japaner.
In Amerika, Afrika, Australien etc. hat auch keiner was gegen Deutsche.
rabiene
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Beitrag: # 38728Beitrag rabiene »

icke72 hat geschrieben: In Amerika, Afrika, Australien etc. hat auch keiner was gegen Deutsche.
Ich sage ueberall auf der Welt gibt es Idioten..deshab ist die Aussage "hat keiner was gegen Deutsche" nicht wirklich wahr... :wink:
homerbundy
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Re: Deutschenfeindlichkeit in Österreich

Beitrag: # 38732Beitrag homerbundy »

icke72 hat geschrieben:...Ehrlicherweise muss ich zugeben, das mir selbst viele Deutsche im Ausland oder auch hier in Österreich extrem peinlich sind, da Sie teils auftreten wie Kollonialherren oder Vollproleten...
Das ist die Hauptursache für ablehnendes Verhalten.

Ich habe selbst jede Menge eigene Erfahrungen mit überheblichen deutschen gemacht - in Österreich und auch in Deutschland.

Nur Beispiel von einem Ereignis bei einer Bergbahn in den Kitzbüheler Alpen: Der Liftwart fordert die wartende Menge zum raschen Einsteigen in die Gondel auf. Darauf ein Deutscher Urlaubsgast lauthals: "Ihr Österreicher braucht wohl mal wieder nen anständigen Krieg, damit ihr Respekt lernt!"

Ich hätte noch ein paar andere Anekdoten auf Lager, aber ich will den Rahmen hier nicht sprengen.

Die Theorie, dass die Österreicher auf die Deutschen schlecht zu sprechen wären, weil sie sich mit der Opferrolle nach dem 2. Weltkrieg besser identifizieren konnten, kannst du gleich wieder wegstecken.

Zum einen wird einem in Österreich als Kind schon in der Volksschule ein Schuldkomplex lt. Lehrplan angezüchtet. Zum zweiten gibt's diese ganzen "Vorurteile" schon wesentlich länger. Wie bereits geschrieben, wurde der Begriff Piefke und die damit verbundene Bedeutung bereits knapp 100 Jahre vor Ende des 2. Weltkriegs dokumentiert.
Und weiters erklärt die Theorie dann ja noch immer nicht, warum auch die Bayern so schlecht auf die "Preiss'n" zu sprechen sind.

Das Image das die Preissn in Bayern haben und die Vorbehalten entsprechen 1:1 dem, welches die Piefke bei den Österreichern haben. Ein Bayer ist für einen Österreicher auch kein Piefke, sondern ein Bayer - ausser er stammt aus Franken. Dann kann er sich durchaus schon als Piefke qualifizieren. :D

Dass die Mehrzahl der Österreicher 1938 vom Anschluss sehr angetan war, steht völlig ausser Frage. Die meisten Erwachsenen damals waren noch in der K&K Monarchie aufgewachsen, in einem Land das sich über halb Europa erstreckte. Plötzlich war man in einem kleinen Fleck auf der Landkarte daheim und durch innenpolitische und soziale Spannungen die bis zum Bürgerkrieg führten, gab es ausreichend Zweifler an einer Lebensfähigkeit des kleinen Restösterreichs.
Da kam dann 20 Jahre später der grosse Sohn gerade recht, um einen Heim in's Reich zu holen. Dazu dann noch das ganze Bramborium mit schnittigen Uniformen, schneidigen Märschen und ausgefeilter PR. Das zog hervorragend.

Meine Grossmutter hat mir selbst berichtet: "Klar waren wir für'n Hitler! Das war doch unser Mann!" Allerdings muss ich einschränken, dass meine Famile Volksdeutsche waren, die damals auf dem Gebiet der Tschechoslowakei lebten und nicht (mehr) in Österreich. Sie hatten 1918 die Grenze nicht überschritten - die Grenze hatte sie überschritten.

Also bitte nicht immer alles auf die Nazizeit zurückführen. Die Österreicher mochten präpotente Deutschen schon Mitte des 19 Jahrhunderts nicht. Aber nette Deutsche mochten sie damals sicher genauso wie heute. Es kommt stets auf die Person an, nicht auf den Reisepass.

Die selben Vorurteile gibt es ja auch zwischen anderen "verwandten" Nationen, wie Spanien vs. Mexico, USA vs. England, Australien vs. Neuseeland, usw. usw.
Und das hat gar nichts mit der Nazizeit zu tun, sondern einfach damit wie sich manche Leute hervortun.
ich
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Re: A

Beitrag: # 38733Beitrag ich »

gambler888 hat geschrieben:Glaube wir deutschen sind in den meisten Ländern recht unbliebt und wenn nicht dann aus einem anderen Grund :P
Da täuschst du dich aber gewaltig. Warst wohl noch nicht viel unterwegs in der Welt.
Die Deutschen gehören weltweit zu den beliebtesten. Man muss nicht immer von irgendwelchen Ballermanntouristen ausgehen.

Die Deutschen werden in der Welt immer noch als pünktlich, gründlich und zuverlässig angesehen. Und es gibt genug Länder, da sind sie sogar von unseren Vergangenheit begeistert. :oops:

Gruss ich
grazer
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Beitrag: # 38734Beitrag grazer »

zu dem thema nach dem zweiten weltkrieg neid ...

österreich hat ebenfalls einen wirtschaftsaufschwung erlebt und steht schon lange wirtschaftlich besser da als deutschland, nicht umsonst wandern viele deutsche nach österreich aus. daher denke ich nicht das es einen komplex hier gibt ;)
khale
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Beitrag: # 38740Beitrag khale »

Na gut, das ist nun aber schon seeeeehr lange her. Allerdings, nicht auszuschliessen, dass einzelne Personen desswegen gewisse Abneigungen haben. Aber generell werden die Österreicher wohl nicht so sehr darauf schauen, was ihren Grossvätern von den Grossvätern der heutigen Einwanderer aus Deutschland angetan oder nicht angetan wurde!

Aber es kann eine prima Ausrede sein. Dazu ein Beispiel:
Ist schon einige Jahre her. Ein neuer Mitarbeiter in unserer Abteilung aus Deutschland (ich behaupte überhaupt nicht, dass alle Deutschen so sind, nicht mal dass es die Mehrheit ist!) aber dieser neue Mitarbeiter wollte dem Abteilungsleiter am ersten Tag schon vor dem Mittag klarmachen, was in dieser Abteilung alles falsch läuft und wie man die Abteilung richtig leiten würde. Er machte sich damit keine Freunde, das könnt ihr euch vorstellen. Dies leitete er aber auf die generelle Abneigung der Schweizer gegenüber allen Deutschen zurück und wollte uns klar machen, dass er kein Nazi sei.

Damit konnte er prima umgehen, dass allenfalls sein Verhalten irgend was mit unserer Abneigung ihm gegenüber zu tun haben könnte. Bereits wärend der zweiten Arbeitswoche hatte er dann einen Anwalt engagiert. ..........

Aber wie gesagt: das ist in meinen Augen ein Einzelfall und ich würde es nie wagen zu behaupten, die Deutschen seinen so oder auch nur zu sagen, die meisten oder die Mehrheit oder viele Deutschen seien so!
icke72
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Beitrag: # 38743Beitrag icke72 »

grazer hat geschrieben:zu dem thema nach dem zweiten weltkrieg neid ...

österreich hat ebenfalls einen wirtschaftsaufschwung erlebt und steht schon lange wirtschaftlich besser da als deutschland, nicht umsonst wandern viele deutsche nach österreich aus. daher denke ich nicht das es einen komplex hier gibt ;)
Na das halte ich mal für ein Gerücht das A besser da steht, zudem ist Österreichs Wirtschaft extrem von Deutschland abhängig.
Aber auch vollkomen wurscht, das soll hier ja kein alberner Wettkampf werden. :roll:

Warum kränkelt denn Deutschland wirtschaftlich so herum, weil wir eine Wiedervereinigung von unvorstellbaren Ausmaß finanzieren mussten, in Summe über 1,5 Billionen Euro.
Das hätte wahrscheinlich kein anderes Land stemmen können, ganz sicher keines in Europa.
Für das Geld hätten wir auch Österreich kaufen können!!! :wink:

Die deutschen Zuwanderer kommen zu 90% aus den neuen Bundesländern, da der Arbeitsmarkt da völlig am Boden ist.
Wegen eines guten Jobs braucht aber sicher keiner nach A kommen, ausgenommen Wien/Tirol/Arlberg, alle anderen Bundesländer sind nicht gerade besonders attraktiv für Arbeitssuchende.
Vielmehr kommen die meisten Deutschen, so auch ich, wegen der enormen Lebensqualität her.
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Re: Deutschenfeindlichkeit in Österreich

Beitrag: # 38747Beitrag icke72 »

homerbundy hat geschrieben:Ich habe selbst jede Menge eigene Erfahrungen mit überheblichen deutschen gemacht - in Österreich und auch in Deutschland.
Na ja, ich bin mittlerweile gute 7 Jahre in Kärnten und war auf Schulung in ganz Österreich unterwegs.
Was mir da teilweise für Bergbauern und arrogante Kleingeister begegnet sind, will ich gar nicht sagen.
Besonders schlimm sind Typen, die den ganzen Tag in Trachtenanzügen durch die Gegend rennen, oft sind das auch Jäger, das sind ganz oft übelst arrogante und sehr rassistische Menschen.

Wie bereits gesagt, unsympathische Köpfe gibt es hüben wie drüben. Daher wird die Menschheit niemals in Frieden leben können, das beginnt ja bereits am Gartenzaun!!!
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Re: Deutschenfeindlichkeit in Österreich

Beitrag: # 38749Beitrag icke72 »

homerbundy hat geschrieben:Die Theorie, dass die Österreicher auf die Deutschen schlecht zu sprechen wären, weil sie sich mit der Opferrolle nach dem 2. Weltkrieg besser identifizieren konnten, kannst du gleich wieder wegstecken.
Zum zweiten gibt's diese ganzen "Vorurteile" schon wesentlich länger. Wie bereits geschrieben, wurde der Begriff Piefke und die damit verbundene Bedeutung bereits knapp 100 Jahre vor Ende des 2. Weltkriegs dokumentiert.
Und weiters erklärt die Theorie dann ja noch immer nicht, warum auch die Bayern so schlecht auf die "Preiss'n" zu sprechen sind.
Das stimmt schon, das Verhältnis der Preußen zu den Bayern und seinem Verbündeten Österreich war nie besonders gut.
Zu den Piefkes sind wir laut einer These 1866 geworden, als die Preußen den Österreichern kräftig den Arsch versohlt haben.
Daraufhin musste Österreich dann Venetien an Preußens Verbündeten Italien abtreten, könnt euch also bei uns bedanken das Venedig heute den Italienern gehört!!! :lol:

Piefke-These:

Am 31. Juli 1866 fand nach Ende des preußisch-österreichischen Krieges im Marchfeld bei Gänserndorf ca. 20 km vor Wien eine große Parade mit dem 3., 4. und Teilen des 2. Armeekorps vor König Wilhelm I. von Preußen statt. Neben Johann Gottfried Piefke – genannt „August“ – dirigierte auch sein Bruder Rudolf (1835–1900) ein Musikkorps. Unter den herbeigeeilten Wienern soll sich der Ruf „Die Piefkes kommen“ verbreitet haben und zum Sinnbild für 50.000 marschierende Preußen geworden sein.

Im September 2009 wurde zu Ehren Johann Gottfried Piefkes in Gänserndorf das weltweit erste Piefke-Denkmal errichtet. Durch die „Klangskulptur aus Cortenstahl“, die einen Plattenspieler darstellen soll, will die Stadt den Begriff „Piefke“ rehabilitieren.
homerbundy
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Re: Deutschenfeindlichkeit in Österreich

Beitrag: # 38750Beitrag homerbundy »

icke72 hat geschrieben:...Besonders schlimm sind Typen, die den ganzen Tag in Trachtenanzügen durch die Gegend rennen, oft sind das auch Jäger, das sind ganz oft übelst arrogante und sehr rassistische Menschen...
Kann ich bestätigen. Mein Onkel gehört leider auch zu genau dieser Kaste... :roll:

Die These über die Abstammung des Begriffs "Piefke" ist zwar unbewiesen, aber doch recht glaubwürdig. Es gibt die auch noch in Verbindung mit Militärparaden wärend des Wiener Kongress.
Ganz genau wird sich's wahrscheinlich nicht mehr herausfinden lassen. Aber so in etwa wird's wohl zu dem Begriff gekommen sein.

Die Abtretung Venetiens war bereits 1859 nach dem Krieg mit dem Königreich Italien nurmehr eine Frage der Zeit.
(Am 24. Juni 1859 fand die berühmte Schlacht von Solferino statt, die den anwesenden Schweizer Henry Dunant in Folge zur Gründung des Roten Kreuzes inspirierte.)

Übrigens war Österreich beim Krieg gegen Preussen ein Teil des deutschen Bundes, dem u,.a. auch Bayern, Baden &Württemberg, Hessen, Sachsen etc. angehörten - die alle gemeinsam mit Österreich gegen die Preussen kämpften. Irgendwie mochte die Preussen schon damals keiner :P

Die Preussen waren aber im Vorteil, da Österreich einen Zwei-Fronten Krieg führen musste (eben auch wieder einmal gegen Italien) und das preussische Militär zudem über die moderneren Gewehre verfügte.

In der "Hätte/Wäre/Könnte"-Kategorie kann man Preussen vorwerfen, eigentlich eher kontraproduktiv gewesen zu sein, denn eine Duale Deutsche Lösung hätte dem deutschen Bund wahrscheinlich langfristig mehr eingebracht, als der kleingeistige Streit um die Vorherrschaft über ein paar vernachlässigbare Herzogtümer. Aber die Geschichte ist nun einmal so gelaufen und Preussen gehört heute sowieso zum grössten Teil eben zu Polen und Russland.

Soviel zur Geschichtsstunde. Aber keine Sorge: Das alles interessiert heute keinen Österreicher mehr. Wer ein Piefke ist, wird individuell entschieden. Ganz ohne Rücksicht auf die Geschehnisse vor 70, 100 oder 150 Jahren ;)
icke72
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Re: Deutschenfeindlichkeit in Österreich

Beitrag: # 38752Beitrag icke72 »

homerbundy hat geschrieben:Übrigens war Österreich beim Krieg gegen Preussen ein Teil des deutschen Bundes, dem u,.a. auch Bayern, Baden &Württemberg, Hessen, Sachsen etc. angehörten - die alle gemeinsam mit Österreich gegen die Preussen kämpften. Irgendwie mochte die Preussen schon damals keiner :P
Wenn man sich die Entstehung des 1. Weltkrieges anschaut, war Österreich auch nicht sonderlich beliebt. Eigentlich ist Österreich eh an allem Schuld, erst habt ihr uns in den 1. Weltkrieg mit hineingezogen, als treuen Bündnisspartner, und anschließend diesen Wahnsinnigen für den 2. geschickt. DANKE ÖSTERREICH!!! :wink:

homerbundy hat geschrieben:Soviel zur Geschichtsstunde. Aber keine Sorge: Das alles interessiert heute keinen Österreicher mehr. Wer ein Piefke ist, wird individuell entschieden. Ganz ohne Rücksicht auf die Geschehnisse vor 70, 100 oder 150 Jahren ;)
Wohl wahr, genau wie ein Schluchtenscheisser, Spaghettifresser, Inselaffe, Froschfresser... etc. :lol:
Du bist geschichtsmäßig aber ganz schön auf zack!
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kurtchen
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Beitrag: # 38753Beitrag kurtchen »

Also ich kann für Chile Südamerika sprechen, ich war 5 Mal dort
und habe auch chilenische Freunde (und ehemals eine sehr hübsche Freundin).

Die Deutschen sind in Chile sehr beliebt.

Und das mit folgenden zu tun:

1) mit der großen Einwanderungswelle als vorwiegend liberale die Nase
voll von Bismarck hatten. Sie halfen das Land mit aufzubauen. Noch heute gibt es 16 Deutsche Schulen in Chile, in Santiago de Chile sogar einen Deutschen Studiengang

2) die Zeit der Militärdiktatur: BRD als auch DDR nahmen Flüchtlinge auf

Beides vergessen die Chilenen nicht.

In Brasilien habe ich ebenfalls keine Ressistents gegen Deutsche erlebt.

Über Agentinien hörte ich nur von Spassi das die Argentinierinnen gerne
Europäer mögen, am liebsten Deutsche.

Spanier oder Italiener haben genausowenig was gegen Deutsche wie Finnen.

Also die These Deutsche sind unbeliebt ist so nicht ganz richtig.

Für die Niederlande oder England sowie Schweiz und Österreich mag es wohl zutreffen, aber Ausnahmen bestätigen die Regel.
homerbundy
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Re: Deutschenfeindlichkeit in Österreich

Beitrag: # 38781Beitrag homerbundy »

icke72 hat geschrieben:Wenn man sich die Entstehung des 1. Weltkrieges anschaut, war Österreich auch nicht sonderlich beliebt. Eigentlich ist Österreich eh an allem Schuld, erst habt ihr uns in den 1. Weltkrieg mit hineingezogen, als treuen Bündnisspartner, und anschließend diesen Wahnsinnigen für den 2. geschickt. DANKE ÖSTERREICH!!! :wink:
Was ich immer sage: Wir Österreicher sind das allergefährlichste Volk. Mit uns ist nicht zu spassen! :twisted:
Den Amis wird immer vorgeworfen, dass sie ein paar Zvilisten als Kolateralschaden hinmeucheln und dass sie 2 Atombomben abgeworfen haben und so Kleinkram.
Aber gegen die Österreicher ist das eben gar nichts. 2 Welt- und diverse andere Kriege haben wir angezettelt, die in Summe sicher so an die knapp 100,000,000 Tote gekostet haben. Da muss ein anderes Volk erst einmal hinriechen, wo wir schon waren...

Allerdings muss man fairer Weise auch sagen, dass der GröFaZ in Österreich nichts geworden wäre. Der Höhepunkt seiner Karriere war, dass er ein Zimmer für Unterstandslose im Männerwohnheim Meldemannstrasse in Wien erhielt.
Zum grossen Führer der Herrenrasse konnte er nur werden, weil er sich des drohenden Wehrdienstes in der K.u.K. Armee durch Flucht nach Deutschland (Bayern) entzogen hat. Allerdings hat er sich ja dann ganz mutig selbst zur Armee gemeldet, als der 1. Weltkrieg ausgebrochen wurde.
Nur hat er dann auch nicht viel gerissen und konnte sich erst als Spitzel für die bayerische Regierung so langsam etablieren.

Also irgendwie gehört euch der Dolferl schon auch, denn wir wollten den ja nicht. Zumindest nicht seine künstlerischen Ergüsse als Postkartenmaler...
...Du bist geschichtsmäßig aber ganz schön auf zack!
Naja, geht gerade so - für den Hausgebrauch. Ich hatte halt einen Geschichtsprofessor, der uns Kids für das Thema interessieren konnte. Das macht viel aus.
Aber das Meiste hab' ich trotzdem sicher schon längst vergessen...
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