Zusammenfassung - Allgemein was ist wichtig zum Auswandern

alles, was nicht in die speziellen Länderrubriken paßt

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saithong86
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Zusammenfassung - Allgemein was ist wichtig zum Auswandern

Beitrag: # 51093Beitrag saithong86 »

So habe mal einige Punkte notiert,
die Wichtig sind zum "ab" arbeiten ;)
Was würdet ihr auf Euere Liste noch setzten - abgesehen vom Land !!!

-Sprache des Landes lernen (neben Englisch)
-Startkapital zusammen sparen
-Haustand auflösen, alles "unwichtige" verkaufen
-Visum & Aufenthalt klären, Pass wenn nötig verlängern
-Ort aussuchen
-Job suchen
-Wohnung suchen, bis dahin erst mal im Hotel wohnen
-Flug suchen, und OneWayTicket buchen
-so wenig Gepäck wie möglich mitnehmen (Übergepäck vermeiden)
-Impfungen (falls es doch ins tiefste Thailand geht, Malariagebiete)

MfG saithong86
...mein Motto: "Never ever give up" ;)
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Siggi!
Moderator
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Registriert: So Jul 10, 2005 7:43 pm
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Beitrag: # 51094Beitrag Siggi! »

Für mich war Schritt #1: Unbefristete Aufenthaltsgenehmigung besorgen. Was habe ich von den schönsten Träumen, wenn ich im Land nicht leben darf und alle paar Monate einen Border Run über die Grenze machen muss bzw. das Land für 3 Monate verlassen muss.
Um diesen Schritt einmal im Detail klar zu machen. Bei der ersten Reise, die Aufenthaltsgenehmigung beantragen, bei der zweiten Reise die Genehmigung abholen und erst die dritte Reise war die "richtige" Auswanderung.

Schritt #2: Entfiel bei mir, ich war selbständig und benötigte daher keine Arbeitsgenehmigung. Wenn man einen Job benötigt, muss man auch die Qualifikation dafür haben, denn in vielen Ländern dürfen Ausländer nur bestimmte, meist hoch qualifizierte Tätigkeiten ausführen, für die Inländer in ausreichender Anzahl nicht zur Verfügung stehen. Hintergrund: Man will im Land keine Ausländer, die den Inländern die Jobs wegnehmen. Ein Auswandern als Putzfrau scheitert daher in den meisten Ländern.

Schritt #3: Mit den Kunden über die Aufträge nach der Auswanderung sprechen. Ohne ein ökonomisches Fundament nützt das schönste Land nichts. Man muss schließlich den Lebensunterhalt bestreiten können.

Alle andere Dinge waren vergleichsweise unwichtige Details (auch die Firmengründung vor Ort), die im Bedarfsfall schnell erledigt waren. Das wichtigste sind Schritte #1-#3. Wenn das passt, kann man im Land leben. Wenn man hier scheitert, muss man nichts weiter probieren.

Auch bin in den ersten Jahren mehrfach pro Jahr nach DE zurückgekehrt. Selbst jetzt (9 Jahre nach der Auswanderung) komme ich einmal im Jahr nach DE zurück. Ich will in meiner Wahlheimat doch nicht wie im Gefängnis leben. Ich besuchte beim letzten Mal nicht nur DE, sondern auch andere Länder (Schweiz, Tschechien, Österreich, Liechtenstein und Spanien).

Das Haus in DE habe ich erst nach vielen Jahren verkauft. Ich verkaufe doch nicht vor der Auswanderung mit Verlust und stelle dann ggf. fest, dass alles ein großer Irrtum war. So etwas habe ich bei einem Bekannten erlebt. Nach 6 Monaten durfte er die Möbel neu kaufen, die er vorher verschenkt hatte (da sie niemand kaufen wollte), weil er in der Wahlheimat kein finanzielles Auskommen finden konnte und die Reserven aufgebraucht waren. Gescheiterte Auswanderungen sind gar nicht so selten, aber man liest wenig darüber, da es für den Auswanderer keine angenehme Erfahrung ist, die er überall breittreten möchte.

Den Ort habe ich nach ca. 1 Jahr gewechselt. Wir sind in der Heimatstadt meiner Frau angefangen und letztlich auf der rund 1000km entfernten Krim gelandet. Der Ortswechsel ist doch kein Beinbruch und viele Dinge kann man erst richtig einschätzen, wenn man schon einige Monate vor Ort war. (Der Ortswechsel und die Folgekosten waren anfangs auch nicht eingeplant gewesen.)

Unsere Auswanderung hat auch nicht viel Geld gekostet. Eine Immobilie hatten wir als Investitionsobjekt schon vorher erworben. Ein Koffer ist schnell gepackt und ein paar Billigmöbel waren in meiner Wahlheimat noch deutlich günstiger als in DE.

Am teuersten war Anfangs noch das KFZ. Da die Importzölle eine Einfuhr unrentabel machten, mussten wir im Land neu kaufen. (Das war nicht eingeplant und eine Überraschung.) Das Ding kostete auch nicht weniger, als in DE, eher noch ein paar Prozent mehr. Aber an diesem Punkt hätte man natürlich sparen können. Einige Auswanderer verzichten auch ganz auf die Kapitalvernichtungsmaschine Auto und erledigen alles mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Wie Du siehst, ist das Vorgehen bei der Auswanderung etwas sehr individuelles. Du musst die Liste für Dich machen, nach Deiner Strategie. Meine Strategie war vielleicht etwas übervorsichtig, gewissermaßen mit doppeltem Boden, aber ich hatte auch etwas zu verlieren. Ich bin nicht aus Not gegangen.

Gruß
Siggi
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