Hallo Sascha
Im Grunde ist dem Geschriebenen nicht's beizufügen. Diese Konstellation gibt es sehr oft.
Ich möchte aber doch etwas differenzieren.
Es gibt ja auch Männer, die mit Ihrer Frau, in deren Heimat auswandern.
Wenn man dann in der neuen Heimat zB. Englisch sprechen kann, wie zB. in den Phillipinen, wo von sehr vielen Einheimischen Englisch gesprochen wird, sieht die ganze Sache auch nochmals anders aus.
Was ich aber bei Rentnern, die ohne Partner sind, oft feststelle, das ist eine Vereinsamung. In Thailand sitzen sie dann wegen knappem Einkommen an den Steintischchen und pallavern mit Ihresgleichen, zu mehr reicht es meistens nicht mehr. Nur kommen sie mit Ihrer kleinen Rente in Asien eben meist weiter, wie in der Heimat und drum leben sie da. Es braucht keine Heizung, keine Winterkleider usw. .....
Gegenseitige Hilfe ist so eine Sache. Der Zusammenhalt unter uns Schweizerinnen und Schweizern ist ganz in Ordnung und wird von der Botschaft und dem Swiss Circle, hier in Sri Lanka, auch gezielt gefördert. Wenn man sich drum bemüht, bekommt man schon Anschluss. Nur kommt dann wieder die Frage vom Geld. Wenn ich zB. an einem Abend des Swiss Circles teilnehmen will, kostet das mit meiner Frau zusammen, inkl. Essen, Trinken, Transport usw. so um die 12 bis 15'000 LKR, was dem Zahltag meiner Nichte entspricht, den sie mit einer 6-Tagewoche, pro Monat verdienen kann. So beschränkt sich unsere diesbezüglichen Aktivitäten meist auf die Feier unseres Nationalfeiertags, die dann auch so zwischen 150 und 200 USD kosten.
Von Landsleuten wurde ich bis heute noch nie ausgenommen, oder auch beschissen. Es gibt allerdings ein paar solcher Speziallisten der deutschen Fraktion, die schon ziemlich alles erlebt haben. Da ist vom Knast, bis sogar Ausschaffung alles dabei und die Gründe sind vielfältig.
Dann noch ein Wort zu den deutschsprachigen Stammtischen.
Da habe ich auch die verschiedensten Dinge erlebt. Die Problematik liegt aber meist darin begraben, dass an solchen Stammtischen Residente, Überwinterer und auch Kurzzeittouristen verkehren.
Der Residente, der ja für ganz im Land lebt, ist natürlich nicht an Diskussionen von Lang- und Kurzzeit Touristen interessiert, umgekehrt ist das aber sehr wohl der Fall. Die Touristen wollen natürlich von den Niedergelassenen Tips, wie sie zB. Ihre Zeit totschlagen können, wo es das und jenes zu kaufen gibt, wo es einen Zahnarzt, einen Doctor gibt, wo man supergünstig eine Brille kaufen kann. Die Geiz ist geil Mentalithät ist immer allgegenwärtig. Es fällt auf, dass Überwinterer sehr oft meinen, alles zu wissen und dann Blast erzählen.
Es bilden sich aber unter den Residenten, mit der Zeit, eigene Runden, wo man sich zB. zum Geburtstag trifft, oder halt einfach dann, wenn wieder mal jemand ein Treffen organisiert, oder zu einem Treffen aufruft.
Diese Treffen laufen ganz anders ab, weil jeder Beteiligte schon mehr, oder weniger, alles erlebt hat, wo es in einer Gegend zu erleben gibt. Da tauscht man sich dann vielleicht über Aktionsangebote, oder neue Shops aus. Natürlich auch über technische Dinge, wo der eine Ahnung hat davon, der andere nicht.
An solchen Runden, nehmen wir die Frauen nicht mit, das sind dann reine Männerrunden. Das ganze hat aber auch einen Grund und der heisst Neid und Eifersucht. Wehe, da kommt einer mit einem neuen Auto daher und Du selber fährst immer noch Dein altes Mottorrad, dann hebt sich die Stimmung bei den Damen bereits und drum lassen wir die einheimischen Frauen zu Hause. In Thailand mag das unterschiedlich sein, aber hier auf der Insel fährt man so besser.
Es ist aber schon so, wie Du sagst, echte Freundschaft gibt es hier eigentlich keine, denn Keiner traut dem Anderen. Das ist auch unter den Einheimischen so. .... und wenn Du denkst, Du hättest nun einen einheimischen Freund gefunden, musst erst recht vorsichtig sein, denn der ist nur so lange Dein Freund, wie Du ihm selber etwas nützt.
Das Selbe gilt bei Geschäftspartnerschaften!
Rückkehr kommt für mich inzwischen nicht mehr in Frage, denn mich könnte die Schweiz inzwischen nicht mehr brauchen. Ich denke nicht mehr nur schweizerisch. So bin ich auch jedes Mal höchst erstaunt, wie schnell ich von einer Amtsstelle in Zürich antwort bekomme, wenn ich etwas wissen möchte. Ich müsste wieder komplett andere Prioritäten setzen und manch einer wäre vielleicht über meine heutige Vorgehensweise erstaunt. Ich könnte wohl auch das Tempo nicht mehr mitgehen und einen Job würde ich mit 60 wohl auch kaum mehr finden.
Gruss von der Insel
sudu