Warum ich mir manchmal wünsche, in der Zivilisation zu leben
Verfasst: Mo Jun 02, 2014 12:45 pm
Der vergangene Samstag war so ein Tag, den ich wirklich hasse. Man ahnt nichts böses, sitzt vor dem Computer und stöbert ein wenig im Internet. Auf einmal ein lauter Knall draußen, dem mit minimaler Verzögerung ein Knall im Büro folgt.
Was war das? Hat die ukrainische Armee das Feuer auf die Krim eröffnet und der erste Splitter schlug in meinem Büro ein? Ein Blick aus dem Fenster bestätigt recht schnell: Es braut sich ein richtiges Unwetter über dem Meer zusammen. Es gab einen Blitzeinschlag nahe unserer Wohnung (das war der erste Knall), der meinen Router mit lauten Knall (vermutlich ein explodierender Elko im Netzteil) in die ewigen Jagdgründe beförderte.
Glücklicherweise haben wir hier kein DSL, sondern ein Ethernetkabel liegt in der Wohnung. Somit konnte ich nach Ende des Gewitters für meine Workstation sehr schnell die Verbindung wieder herstellen. Aber das löst das Problem nicht, denn in unserer Familie sind alle hoffnungslos der Internetsucht erlegen. Während normale Menschen in einem Hotelzimmer zuerst die Qualität der Matratze prüfen, sucht meine Frau im ersten Schritt nach dem WLAN Access Point.
Es dauerte also nicht lange, bis sie mich mit dem Problem konfrontierte, was ich zu tun gedenke, ihr einen Internetzugang zur Verfügung zu stellen. Der nahelegende Schritt: Um die Ecke in den Laden, eine neue Fritz Box kaufen, kann ich hier vergessen. Ich befinde mich eben nicht in der Zivilisation!
Aus frühen Zeiten hatten wir noch einen Netzwerkswitch herumliegen, aber dieser gewährt ihr nur physischen Zugang zum Netz. Der Server des ISP kennt wohl durch die MAC Adresse meine Workstation (bzw. den Router, der dieselbe MAC Adresse hat) und verweigert ihr sogar die IP Adresse. Selbst die manuelle Zuweisung einer freien IP Adresse im plausiblen Bereich löst das Problem nicht. Einen zweiten Account beim lokalen ISP zu erwerben, verbietet der uns beiden gleichermaßen innewohnende Geiz.
Meine Frau, charmant wie immer, wusste es vortrefflich, meine Motivationsstruktur zu fördern, in dem sie mir schmeichelte: Du bist ein Genie (nichts liegt mir ferner), wenn das jemand hinbekommt, dann Du!
So musste ich dann meine Workstation in einen WLAN Access Point verwandeln und mittels ICS einen Notzugang bereitstellen. Da ich diese Aufgabe aus Sicherheitsgründen ohne die Installation von Fremdsoftware erledigen wollte und ich zudem in diesen Dingen nicht sehr bewandert bin, war damit der Samstag ruiniert, aber letztlich war mir ein Erfolg beschieden.
Es sind die Kleinigkeiten, die mir hier immer wieder fehlen. Neulich bin fast verzweifelt, weil mir ein HDMI Gender Changer fehlte. In DE gibt es solche Dinge zwar auch nicht auf dem Dorf, aber die Kombination von ebay mit DHL löst fast jedes Beschaffungsproblem in zwei Tagen.
Gruß
Siggi
Was war das? Hat die ukrainische Armee das Feuer auf die Krim eröffnet und der erste Splitter schlug in meinem Büro ein? Ein Blick aus dem Fenster bestätigt recht schnell: Es braut sich ein richtiges Unwetter über dem Meer zusammen. Es gab einen Blitzeinschlag nahe unserer Wohnung (das war der erste Knall), der meinen Router mit lauten Knall (vermutlich ein explodierender Elko im Netzteil) in die ewigen Jagdgründe beförderte.
Glücklicherweise haben wir hier kein DSL, sondern ein Ethernetkabel liegt in der Wohnung. Somit konnte ich nach Ende des Gewitters für meine Workstation sehr schnell die Verbindung wieder herstellen. Aber das löst das Problem nicht, denn in unserer Familie sind alle hoffnungslos der Internetsucht erlegen. Während normale Menschen in einem Hotelzimmer zuerst die Qualität der Matratze prüfen, sucht meine Frau im ersten Schritt nach dem WLAN Access Point.
Es dauerte also nicht lange, bis sie mich mit dem Problem konfrontierte, was ich zu tun gedenke, ihr einen Internetzugang zur Verfügung zu stellen. Der nahelegende Schritt: Um die Ecke in den Laden, eine neue Fritz Box kaufen, kann ich hier vergessen. Ich befinde mich eben nicht in der Zivilisation!
Aus frühen Zeiten hatten wir noch einen Netzwerkswitch herumliegen, aber dieser gewährt ihr nur physischen Zugang zum Netz. Der Server des ISP kennt wohl durch die MAC Adresse meine Workstation (bzw. den Router, der dieselbe MAC Adresse hat) und verweigert ihr sogar die IP Adresse. Selbst die manuelle Zuweisung einer freien IP Adresse im plausiblen Bereich löst das Problem nicht. Einen zweiten Account beim lokalen ISP zu erwerben, verbietet der uns beiden gleichermaßen innewohnende Geiz.
Meine Frau, charmant wie immer, wusste es vortrefflich, meine Motivationsstruktur zu fördern, in dem sie mir schmeichelte: Du bist ein Genie (nichts liegt mir ferner), wenn das jemand hinbekommt, dann Du!
So musste ich dann meine Workstation in einen WLAN Access Point verwandeln und mittels ICS einen Notzugang bereitstellen. Da ich diese Aufgabe aus Sicherheitsgründen ohne die Installation von Fremdsoftware erledigen wollte und ich zudem in diesen Dingen nicht sehr bewandert bin, war damit der Samstag ruiniert, aber letztlich war mir ein Erfolg beschieden.
Es sind die Kleinigkeiten, die mir hier immer wieder fehlen. Neulich bin fast verzweifelt, weil mir ein HDMI Gender Changer fehlte. In DE gibt es solche Dinge zwar auch nicht auf dem Dorf, aber die Kombination von ebay mit DHL löst fast jedes Beschaffungsproblem in zwei Tagen.
Gruß
Siggi