Der Ramadan hat begonnen

Türkiye - europäisch und asiatisch in einem, wenn auch in einem stark ungleichen Verhältnis ;-)

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bia
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Der Ramadan hat begonnen

Beitrag: # 2477Beitrag bia »

Meine Lieben Türkei-Fans,
Es ist wieder soweit. Der Ramadan hat heute am 5.10.begonnen.
Es ist der Fastenmonat,in welchem gläubige Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang fasten.

Fasten ist eine religiöse Pflicht für alle erwachsenen Muslime. Ausgenommen sind geistig und körperlich Behinderte, Kranke, Reisende sowie schwangere oder stillende Frauen. Es ist möglich, die Tage, an den nicht gefastet wurde, nachtraeglich zu vervollstaendigen. Diejenigen, die nicht fasten können, können statt dessen eine bedürftige Person ernaehren. Fasten wird als eine harte seelische und körperliche Übung angesehen, die zur Reife des Menschen dient, indem die Willenskraft, das Durchhaltevermögen und das Mitgefühl verstaerkt werden.

Dieses Gesundheitsritual ist etwas Gutes. Dadurch kann jeder seine Willenskraft und seine Ausdauer weiterentwickeln, um Schwierigkeiten des Lebens überwinden zu lernen. Waehrend dieser Periode fühlt sich ein Rechtglaeubiger verpflichtet, die Naechstenliebe mehr zu achten und Zakat (Fitre-Zekat) den Armen zu geben, bevor die spezifischen Gebete im Ramadan vorgenommen werden.

Dem Glauben nach wurde das heilige Buch der Muslime, der Koran im Ramadan herabgesandt. Der Prophet Mohamed konnte nicht lesen und schreiben, wurde aber trotz dieser Tatsache von Gott als sein Bote ausgewaehlt. Bei jeder Frage, die zu beantworten war, bekam er die erforderliche Eingebung vom Gott. Im Trance-Zustand begann er sich spontan auszudrücken. Alles was er aussprach wurde von seinen Anhaengern aufgeschrieben. Auf diese Weise wurde die Gottesbotschaft zur Menschheit entsandt.

Der Ramadan ist ein Monat der Brüderlichkeit, Zeit zur Auffrischung der Beziehungen. Die Haerte des Monats endet mit der Zelebration des Zuckerfestes (Şeker Bayramı).


Das Abendessen, das man im Ramadan nach dem Sonnenuntergang zum Fastenende isst, heisst iftar. Spezielle Zubereitungen und Getraenke, die es nur diesen Monat gibt, haeufen sich auf den Tischen und die Familienangehörigen, Freunde, Bekannte, Nachbarn kommen beim geselligen iftar zusammen.

Im Ramadan bieten fast alle Restaurants und die 5-Sternen Hotels Sondermenüs zum iftar an.

Das besondere Iftar-Menü einer durchschnittlichen türkischen Familie:

Die Türken brechen das Fasten entweder mit Oliven oder mit Datteln. Deswegen faengt Iftar mit einem kleinen Frühstück, das aus Oliven, Datteln, Weisskaese, Honig, Marmelade, Butter und warmem Pide besteht, an. Dann werden börek (Teigpastete) oder pilav (Reis), ein Fleisch- oder Huhngericht verzehrt. Joghurt und Gemüse mit Olivenöl werden immer serviert. Als Nachtisch werden türkische Süssspeisen gegessen. Nach dem Iftar wird meistens stark aufgebrühter Tee getrunken.

Ich wünsche Allen

Ramazanin kutlu olsun

Bia
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Jupp
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Beitrag: # 2496Beitrag Jupp »

Hallo,

fasten hat ja auch was mit meditieren zu tun. Also insofern hat der türkische und der katholische Glaube ja auch was gemein. Nur das es bei den kathogelen ;-) 40 Tage sind, abgekupfert von den Juden, wie ja sowieso eigentlich (fast) alles von irgendwo aufgenommen wurde, damit kein Platz mehr für die anderen ist.

Aber ich will hier keine Diskussion vom Zaun brechen. Das schoß mir nur gerade so durch den Kopf.

Was auch immer Du ALLEN jetzt gewünscht hast :?: , wünsche ich Dir auch!

Auf ein friedliches Nebeneinander weltweit - irgendwann in ferner Zukunft vielleicht einmal.
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bia
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Ramadan

Beitrag: # 2498Beitrag bia »

Guten Morgen,
Hallo Jupp,

Dank für deine weisen Worte,des friedlichen Miteinanders bezüglich.

Da ich viele Menschen kenne,die gern in die Türkei auswandern würden,und ich finde,das das Themenfeld "Türkei" etwas verwaist ist,werde ich in regelmäßigen Abständen hier einige Artikel einstellen.Vieleicht wird es dann wieder etwas belebt .

Nun noch die Übersetzung:

Ramazanin kutlu olsun = Alles Gute für die Zeit des Ramadan.

Liebe Grüße
Bia
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Jupp
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Beitrag: # 2544Beitrag Jupp »

Hallo Bia,

ohne das jetzt näher werten zu wollen, hat sich der Trend wohl in der Tat gedreht, was das Ein- und Auswandern betrifft.

Die Türkei ist sicherlich ein schönes Land mit vielen alten archäologischen Stätten und mehr Gastfreundschaft als es sie hierzulande gibt. Jedoch sollte man dem politischen System innerhalb der Türkei nicht völlig unkritisch gegenüberstehen.
werde ich in regelmäßigen Abständen hier einige Artikel einstellen
Schaden kann das bestimmt nicht - :wink:

Alles Gute für die Zeit des Ramadan...
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bia
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Beitrag: # 2658Beitrag bia »

Hallo Jupp,

also da muß ich dir widersprechen.
Der Trend zum auswandern ist nach wie vor anhaltend hoch.Jedoch hat man es als Auswanderer zunehmend schwer,da es fast unmöglich ist,gebündelte Informationen zu erhalten.
Jeden den man fragt,gibt eine andere Antwort und am Ende ist man nicht schlauer wie vorher.
Die Türken kann man auch nicht fragen,denn fragt man 10 Türken bekommt man 10 verschiedene Antworten.
Dazu kommen momentan die doch ständigen Änderungen der Gesetze in der Türkei,durch die Aufnahme in die EU.

Doch ich kann immer nur wieder betonen,geschenkt wird einem hier auch nichts,aber wenn man es wirklich will und in der Fremde leben möchte,dann soll man es auch versuchen und machen.
Wer nicht wagt,der nicht gewinnt.

Auf Grund der vielen Anfragen, die mich noch von anderen Seiten her erreichen,plane ich nun nächstes Jahr in Alanya ein neues Service-und Beratungsbüro für Auswanderer und Expats zu eröffnen.

Auswandern ist das eine,doch man taucht in ein völlig neues Leben und neuen Kulturkreis ein. Kleine belanglose Sachen,die bisher kein Problem darstellten,können plötzlich zur ausgewachsenen Katastrophe heranwachsen.
Sei es Wohnung finden,Papiere, Kinder und Schule,wo ist ein guter Arzt,Krankenversicherung oder sei es nur die Reparatur des Türschlosses.

Deshalb und für gebündelte Informationen kommt also nächstes Jahr mein Büro.
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Jupp
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Beitrag: # 2676Beitrag Jupp »

Ups, ich glaub, Du hast mich misverstanden. Hab Deine Aussage doch bestätigt. Von wegen "Trend zum Auswandern hoch".

Meinte das langfristig. Früher ist man aus der Türkei eingewandert, heute weht der Wind eher umgekehrt...(aus Sicht Deutschland gesehen)
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