allg. Fragen bzg. Auswandern nach PY

Republik Paraguay: Paraguay ist ein Binnenstaat in Südamerika und wird eingeschlossen von Bolivien, Brasilien und Argentinien.

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bkolter
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allg. Fragen bzg. Auswandern nach PY

Beitrag: # 3504Beitrag bkolter »

Hallo@all,

da ich wie so viele mittlerweile nach nur wenigen Jahren, 23 um genau zu sein, die ...... voll hab von Deutschland wollt ich mir in den nächsten Monaten meinen Traum vom Auswandern verwirklichen. Nach viel Internet Recherchen, Meinungsberichten etc und eigenen Antrieb hab ich mich schon zu 99% für Paraguay entschieden. Würde jedoch gerne Erfahrungen von anderen Auswanderen aus erster Hand hören. Worauf muss ich achten, was ist wichtig, was brauch ich usw..

Ich fang einfach mal mit meinem Fragenkatalog an :)

Meine Idee war sich ein Flugticket zu kaufen, nen Koffer und nen Rucksack mitzunehmen und sonst nichts. Erstmal durch das Land zu Reisen und sich dann da wo man sich wohl fühlt Niederzulassen. Ist das überhaupt so möglich wie ich mir das Vorstelle? Ok das mit den Papieren muss vorher geregelt werden aber wenn die Formalitäten erledigt sind.

Reichen ca 10.000 € erstmal als Startkapital? Man muss dazu sagen ich muss nicht in Luxus schwelgen, kann selber fest anpacken und bin auch kein Zimperlein. Ausserdem bin ich noch jung :). Nein aber im ernst. Was ich bisher gehört habe würde man mit dem Geld bei einem gemieteten Objekt + Lebenserhaltungskosten 2 Jahre gut über die Runden kommen und hat noch Rücklagen. Ausserdem will man ja auch dort noch was hinzu verdienen. Klar ist das viel weniger als hier in Deutschland aber man braucht auch nicht soviel.

Wie ist das mit der medizinischen Versorgung. z.B. auch Zahnärzte. Oder Versicherungen. Gibt es die, sind die notwendig?

Wie sieht es dort mit Tourismus aus? Da ich selber ein kleiner Globetrotter und Abenteuerurlauber bin hatte ich mir eventuell vorgestellt nach einiger Zeit im Land als eine Art Reiseleiter für Abenteururlauber zu arbeiten. Eventuell noch eine kleine Pension dazu. Sowas in der Art. Ist es überhaupt möglich sowas zu betreiben oder sind das nur Träume?

Zum Abschluss noch eine andere Frage. Sind hier vieleicht Leute Anwesend oder kennen welche die dort Farmen oder Betriebe haben und
noch Arbeiter dazu einstellen würden. Auch zu dort üblichen Löhnen. Wie schon erwähnt bin ich noch jung und kann kräftig zupacken. Hab zwar nur Erfahrungen bei der Kuhhaltung (als Jugendlicher hab ich 7 Jahre auf einem Bauernhof gearbeitet) aber ein bisschen Erfahrung bring ich in dem Bereich auch mit. Zudem kann ich Netzwerke Administrieren, Buchhaltung machen und alle sonstigen Sachen die mit Bürokram zu tun haben, da ich das gelernt hab und die letzten 4 Jahre in Deutschland gemacht habe. Ich frag deswegen weil es doch einfacher ist sich wo zurecht zu finden wenn man nicht den ganzen Tag nen faulen Lenz macht sondern aktiv direkt mitwirkt und da meine Rescourcen beschränkt sind wäre Geld verdienen nicht schlecht :)

Würd mich freuen wenn mir hier ein paar bei meinen Fragen weiterhelfen könnten, Anregungen geben oder Erfahrungsberichte mitteilen könnten.

Ganz viele Grüsse aus dem eiskalten Bayern

Bene
oli!
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Re: allg. Fragen bzg. Auswandern nach PY

Beitrag: # 3507Beitrag oli! »

bkolter hat geschrieben: Meine Idee war sich ein Flugticket zu kaufen, nen Koffer und nen Rucksack mitzunehmen und sonst nichts. Erstmal durch das Land zu Reisen und sich dann da wo man sich wohl fühlt Niederzulassen. Ist das überhaupt so möglich wie ich mir das Vorstelle? Ok das mit den Papieren muss vorher geregelt werden aber wenn die Formalitäten erledigt sind.
Ich gehe mal davon aus, dass Du alleinstehend ohne Frau und Kinder bist. Prinzipiell ist das eine sehr gute Idee, erstmal durch die Weltgeschichte zu ziehen. Da gibts viele Globetrotter, die auf schmalen Buedget durch die Weltgeschichte fahren. Sich niederzulassen ist aber was anderes.

bkolter hat geschrieben: Reichen ca 10.000 € erstmal als Startkapital? Man muss dazu sagen ich muss nicht in Luxus schwelgen, kann selber fest anpacken und bin auch kein Zimperlein. Ausserdem bin ich noch jung :). Nein aber im ernst. Was ich bisher gehört habe würde man mit dem Geld bei einem gemieteten Objekt + Lebenserhaltungskosten 2 Jahre gut über die Runden kommen und hat noch Rücklagen. Ausserdem will man ja auch dort noch was hinzu verdienen. Klar ist das viel weniger als hier in Deutschland aber man braucht auch nicht soviel.
10.000 Euro reichen um ein paar Monate durch die Weltgeschichet zu fahren. Um sich eine Existenz aufzubauen reicht das auf keinen Fall.

bkolter hat geschrieben: Wie ist das mit der medizinischen Versorgung. z.B. auch Zahnärzte. Oder Versicherungen. Gibt es die, sind die notwendig?
Krankenversicherung ist absolut notwendig. Der hoechste paraguayische Standard (Asismed Permium) in Paraguay wuerde ich als absolutes Minimum ansehen. Das kann ich Dir aus eigener Erfahrung berichten. Besser und moeglicherweise billiger waere vielleicht eine internationale Versicherung wie MNU (underwriter von Lloyds).
bkolter hat geschrieben: Wie sieht es dort mit Tourismus aus? Da ich selber ein kleiner Globetrotter und Abenteuerurlauber bin hatte ich mir eventuell vorgestellt nach einiger Zeit im Land als eine Art Reiseleiter für Abenteururlauber zu arbeiten. Eventuell noch eine kleine Pension dazu. Sowas in der Art. Ist es überhaupt möglich sowas zu betreiben oder sind das nur Träume?
Paraguay ist kein Touristenland, der Markt ist aeusserst begrenzt.

bkolter hat geschrieben: Zum Abschluss noch eine andere Frage. Sind hier vieleicht Leute Anwesend oder kennen welche die dort Farmen oder Betriebe haben und
noch Arbeiter dazu einstellen würden. Auch zu dort üblichen Löhnen. Wie schon erwähnt bin ich noch jung und kann kräftig zupacken. Hab zwar nur Erfahrungen bei der Kuhhaltung (als Jugendlicher hab ich 7 Jahre auf einem Bauernhof gearbeitet) aber ein bisschen Erfahrung bring ich in dem Bereich auch mit. Zudem kann ich Netzwerke Administrieren, Buchhaltung machen und alle sonstigen Sachen die mit Bürokram zu tun haben, da ich das gelernt hab und die letzten 4 Jahre in Deutschland gemacht habe. Ich frag deswegen weil es doch einfacher ist sich wo zurecht zu finden wenn man nicht den ganzen Tag nen faulen Lenz macht sondern aktiv direkt mitwirkt und da meine Rescourcen beschränkt sind wäre Geld verdienen nicht schlecht :)
wir betreiben seit 25 Jahren eine Estancia im Chaco, brauchen im Moment aber kein Personal. Das Problem wird beim erzielbaren Einkommen liegen. In der Landwirtschaft wirst Du in guenstigen Faellen den Mindestlohn verdienen. In der Stadt kannst Du moeglicherweise etwas mehr verdienen. Um Deinen Lebensunterhalt zu bestreiten reicht das sicher nicht, egal wie niedrig Deine Ansprueche auch sein moegen.

Zur Verdeutlichung des Problems: Zur Zeit haben wir hier Besuch. Ein Freund (Deutscher), der in Paraguay geboren und aufgewachsen ist, in eine der renommiertesten Schule des Landes gegangen ist, in den USA Wirtschaft studiert hat mit MBA und allem drum und dran. Die Eltern haben hervorragende Beziehungen- absolut alle Vorraussetzungen um erfolgreich zu sein. Er hat KEINE Chance auf einen job, der auch nur annaeherungsweise seine Unterhaltskosten deckt. Nachdem er sein Gehalt kurzfristig mal halbiert bekommen hat, ist ihm jetzt der Kragen geplatzt, und er sucht jetzt hier in Edinburgh nach einem neuen job. Ist vor genau einer Woche angekommen udn hat schon drei job-interviews...

Wenn Du Geld verdienen musst, vergiss Paraguay. Paraguay ist ein Land fuer exzentrische Leute, die nicht mehr aufs Arbeiten angewiesen sind.

Gruss
oli.
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arnego2
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Beitrag: # 3510Beitrag arnego2 »

Hallo,
Na, na ich weiss nicht. Ich lebe ja nicht in Paraguay aber so verschieden von anderen Suedamerikanischen Laendern sollte es nicht sein.

Ob jemand mit einem MBA in Venezuela so ohne weiteres Geld verdienen kann das weiss ich nicht. Er sollte fleissend Spanisch sprechen koennen und seine Papiere muessten auch den hiesigen Sitten und Gebraeuchen angepasst, sprich uebersetzt werden um ueberhaupt beachtet zu werden. :cry:

Lohntechnisch sollten auch gute Abstriche gemacht werden, gerade am Anfang muss man/frau oft klein anfangen. Als Generalmanager eine Posten zu kriegen da bedarf es oft guten Beziehungen und auslaendischen dazu. Deswegen gleich zu sagen das Land zu "vergessen" ist uebertrieben, zumindest meiner Meinung nach. Auch es nach einem einzigen Fall ab zu urteilen gehoert in die gleiche Sparte. :roll:

Klarerweise hoert man leider wenig von den erfolgreichen Leuten, die scheinen zu beschaeftigt zu sein ihre Erfolgsstory zu veroeffentlichen, was im Umkehrschluss dazu fuehren kann das man/frau mir Erfolglosigkeit vorwerfen koennte. :lol:

Ich bin mit weniger als 10.000 Euro ausgewandert und es hat gedauert bis ich verstanden habe was ich falsch mache. :wink:

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oli!
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Beitrag: # 3511Beitrag oli! »

Hallo arnego2,

wie gesagt, bei dem Beispiel das ich genannt habe, handelt es sich um einen in Paraguay geborenen, der im Gegensatz zu den meisten deutschen Auswanderern seine Situation einschaetzen kann. Nicht umsonst versucht jeder nur halbweg qualifizierte Paraguayer das Land zu verlassen.

Um ohne Kapital ueber die Runden zu kommen, muss man mal mindestens einen Posten als Generalmanager haben, wenn man nur seine Kinder auf eine vernuenftige Schule schicken will, und um vielleicht noch eine halbwegs anstaendige Krankenversicherung bezahlen zu koennen. Und da sind die Chancen fuer einen Auslaender ohne Beziehungen genau Null.

Gruss
oli.
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Beitrag: # 3517Beitrag jap_py »

Der staatlich festgesetzte Minimumlohn beträgt etwas mehr als 1.000.000 PYG ( Guaranies ) also etwa umgerechnet 170 $US.
Den bekommt aber noch lange nicht jeder bezahlt.

Ein durchschnittlicher Handwerker verdient kaum mehr als 50.000 pro Tag. Und der muss erst mal jeden Tag Arbeit haben.
Für Erntearbeiten auf den Zuckerrohrfeldern gibts 15.000 pro Tag für harte Arbeit.

Natürlich kann man mit "deutscher Wertarbeit" mehr verlangen ( wer kann das wirklich noch ? Die meisten die es behaupten sind auch nur Pfuscher *ggg* ). Doch da sind die Kunden dann doch etwas rar gesät und die Konkurrenz ist schon lange da.

Ausserdem sind da natürlich gute Sprachkenntnisse erforderlich. Und die Bezugsquellen für Material und Werkzeug muss man auch erst einmal kennen ... und die Preise ...

Wer meint eine "gute Idee" zu haben .. der wird merken, daß alles "was geht" sofort abgekupfert und billiger angeboten wird.

Ein Taxifahrer verdient etwa 250 $US .... 12 .. .14 Stunden am Tag .. .6 Tage / Woche.

Paraguay ist kein Land für Europäer ( ohne Beziehungen oder einem Großkonzern im Rücken ) um genügend Geld zu verdienen. Hartz IV - Empfänger leben in D ggf. "besser".

Paraguay ist ein Land, indem man sein Geld, das man woanders verdient hat ausgeben kann. Und da muss man verdammt aufpassen, daß die vermeintlichen Schnäppchen nicht sehr sehr teuer werden.

Oder man ist in einem Vermögensbereich deutlich über der Millionengrenze ( Euro .. nicht Guaranies ) und lebt von den Zinsen.

10.000 Euro .. also etwa $US12.000 für 2 Jahre .. das wären etwa $US500 pro Monat.

Krankenversicherung je nach Lebensalter und Qualität der KVS... $50 ... $150 / Monat.

Miete : wenn etwas mehr als paraguayanische Einfachheit gewünscht ist möbliert ... $150 ... $250 / Monat. Ansonsten gibts billigeres aber meist nur mit 1 Jahresmietvertrag und ohne Möbel.

Essen ... Getränke ... Kleidung ... da bleibt nicht viel für Reisen übrig. Schon gar nicht für den Kauf eines PKW.
aisa
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Einkommen

Beitrag: # 3518Beitrag aisa »

Ich bin sicher daß man auch in Paraguay gut verdienen kann. Hier leben viele Deutsche die sehr gut verdienen. Man muß nur die Fähigkeiten und die Ausdauer haben.
Wenn jemand scheitert der in Deutschland auch nichts auf die Füße stellen konnte, kann man nicht sagen daß man hier nichts verdienen kann.

Wie haben es die Paraguayer geschafft die ein gut gehendes Geschäft haben? Es gibt zwei Unterschiede zwischen Paraguayern und Einwanderer. Der eine ist daß die Parguayer Spanisch sprechen und der andere ist daß die Einwanderer ein höheres Bildungsniveau haben und zuverlässiger sind.

Es besteht also doch Changengleichheit. Es gibt auch noch viel zu machen. Ich denke da nur an Ersatzteile für Turbolader. Damit werde ich jetzt anfangen denn es gibt keine Firma die ausreichend und vollständig Ersatzteile liefern kann.

Auch kann man nicht sagen daß alles abegekupfert wird. Seit 12 Jahren verkaufe ich Schneidlienien und bis heute habe ich keine Konkurrenz. Mein Marktanteil liegt bei fast 100 %. Warum habe ich keine Konkurrenz? Weil ich gute Qualität zu günstigen Preis verkaufe und guten Service biete.
Da gibt es ein Geschäft wo die alte Rumelia Rillzurichtungen zum doppelten Preis verkauft als ich. Jeder kann sich vorstellen daß sie jetzt die Rillzurichtungen nicht mehr verkauft.
Es ist einfach nicht genug zu sagen: Ich komme aus Deutschland und deshalb muß ich weniger arbeiten und kann alles teurer verkaufen.

Man muß schon hart zupacken wenn man es zu etwas bringen will.
Zusätzlich bin ich auch seit 2 Jahren Rechtsanwalt was mir einen gewissen Status verschaft und die Verdienstmöglichkeiten steigen enorm an.

Ein Bekannter hat mir gesagt daß ein Deutscher containerweise Ersatzteile für die Taxifahrer importiert. Dazu auch noch einen Merzedes monatlich.

Viele Deutsche betreiben erfolgreich ein Hotel. Und so kann man noch viele andere aufzählen.

Paraguay ist ein Land mit fast unbegrenzten Möglichkeiten. Man muß sie nur suchen, finden und nutzen. Das ist aber nur möglich wenn man dazu fähig und gewillt ist.

HH
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Re: Einkommen

Beitrag: # 3520Beitrag jap_py »

aisa hat geschrieben:Ich bin sicher daß man auch in Paraguay gut verdienen kann. Hier leben viele Deutsche die sehr gut verdienen. Man muß nur die Fähigkeiten und die Ausdauer haben.
Wieviel davon sind in den letzzten 2 .. 4 Jahren angekommen ?
aisa hat geschrieben:Wenn jemand scheitert der in Deutschland auch nichts auf die Füße stellen konnte, kann man nicht sagen daß man hier nichts verdienen kann.

Stimmt.
aisa hat geschrieben:Wie haben es die Paraguayer geschafft die ein gut gehendes Geschäft haben? Es gibt zwei Unterschiede zwischen Paraguayern und Einwanderer. Der eine ist daß die Parguayer Spanisch sprechen und der andere ist daß die Einwanderer ein höheres Bildungsniveau haben und zuverlässiger sind.
Und die Einheimischen sprechen Guarani. Und sie haben wesentlich mehr "Beziehungen" die sich ein Einwanderer erst scahffen muss und sie kennen das heisige System wesentlich besser .. .das muss man auch erst einmal kennenlernen.
aisa hat geschrieben:Es besteht also doch Changengleichheit. Es gibt auch noch viel zu machen. Ich denke da nur an Ersatzteile für Turbolader. Damit werde ich jetzt anfangen denn es gibt keine Firma die ausreichend und vollständig Ersatzteile liefern kann.
Mach es besser ....
aisa hat geschrieben: Auch kann man nicht sagen daß alles abegekupfert wird. Seit 12 Jahren verkaufe ich Schneidlienien und bis heute habe ich keine Konkurrenz. Mein Marktanteil liegt bei fast 100 %. Warum habe ich keine Konkurrenz? Weil ich gute Qualität zu günstigen Preis verkaufe und guten Service biete.
das sind seltene Ausnahmen und ... welche nUmsatz / Gewinn machst du da pro Jahr ?
aisa hat geschrieben:Da gibt es ein Geschäft wo die alte Rumelia Rillzurichtungen zum doppelten Preis verkauft als ich. Jeder kann sich vorstellen daß sie jetzt die Rillzurichtungen nicht mehr verkauft.
Es ist einfach nicht genug zu sagen: Ich komme aus Deutschland und deshalb muß ich weniger arbeiten und kann alles teurer verkaufen.


Leider denken das wohl noch zuviele.
aisa hat geschrieben:Man muß schon hart zupacken wenn man es zu etwas bringen will.
Zusätzlich bin ich auch seit 2 Jahren Rechtsanwalt was mir einen gewissen Status verschaft und die Verdienstmöglichkeiten steigen enorm an.

Und wielange bist du schon in PY ? Als du angefangen hast war der "Markt" noch nicht so gesättigt. Wie lange hast du benötigt, um hier "durchzublicken" ?
aisa hat geschrieben:Ein Bekannter hat mir gesagt daß ein Deutscher containerweise Ersatzteile für die Taxifahrer importiert. Dazu auch noch einen Merzedes monatlich.
Wenn du die notwendigen kenntnisse und Beziehungen zu den Lieferanten hast .. genügend Eigenkapital ( da reichen 10.000 Euro nicht lange .. .) und die Kundschaft musst du erst einmal.
aisa hat geschrieben:Viele Deutsche betreiben erfolgreich ein Hotel. Und so kann man noch viele andere aufzählen.
Wann wurde das letzte wirklich erfolgreiche deutsche Hotel gegründet ?
aisa hat geschrieben:Paraguay ist ein Land mit fast unbegrenzten Möglichkeiten. Man muß sie nur suchen, finden und nutzen. Das ist aber nur möglich wenn man dazu fähig und gewillt ist.
Ich habe nicht abgestritten, daß es überhaupt geht. Ich meine es ging früher leichter und ist heute schwerer. Und es dauert einige Jahre.

Und die wenigsten kommen mit genügend Startkapital um ihre Träume ( Landbesitz und Hausbau etc. ) zu erfüllen und dann noch genügend Kapital zu haben um 2 .. 3 .. 5 Jahre "Durststrecke" zu überstehen.

H.H. ... du kennst doch selbst die Fragen aus den Foren ... wo Handwerker ohne Kapital, Taxifahrer aus D, Möchtergern-Barbetreiber etc. anfragen wie es denn mit dem Geldverdienen ist. Sorry .. aber den wenigsten von diesen traue ich es zu es in PY zu schaffen.

Man muß sich einfach darüber im Klaren sein. daß die überwiegende Mehrheit der Paraguayer kein Geld hat um "Qualität" zu bezahlen. Und diejenigen mit genügend Geld ... die haben meistens ihre Bezugsquellen.

Natürlich KANN man hier seinen eigenen Betrieb erfolgreich aufbauen. Doch es ist bestimmt nicht leichter als in D. Und davon "träumen" viele ... und denen sollte man klipp und klar sagen ... was sie erwartet.

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Zuletzt geändert von jap_py am Sa Jan 28, 2006 8:04 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag: # 3521Beitrag Pit »

Hallo Bene,

Willkommen im Forum !

Die Idee das Land Paraguay sich perönlich anzuschauen ist sicher sehr gut. :wink:

Mit 10.000,- Euro als Startkapital kommt man schon sicher zwei Jahre oder mehr aus.
Ein kleines Haus inkl. Grundstück kannst du schon für ca. 100 -150US$ pro Monat mieten. Das Leben ist auch nicht teuer.

Als 23 Jähriger würde ich keine Versicherung abschliessen. Verstehe mich bitte nicht falsch,
aber man kann nicht Alles verlangen und Nichts bezahlen. Der "normale" Paraguay zahlt nur dann, wenn er die Hilfe wirklich braucht.

Paraguay ist sicher kein Touristenland, da hat Oli schon recht. Wir betreiben aber eine kleine Pension und sind sehr zufrieden :wink:

Mit der Arbeit ist wirklich nicht so rosarot. Eine zu finden ist schon ein Problem und dazu noch eine womit man genug Geld verdienen kann,
noch schwerer haha... Aber wer nicht wagt....... :roll:

Liebe Grüsse aus Piribebuy (Paraguay)
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Re: Einkommen

Beitrag: # 3524Beitrag oli! »

aisa hat geschrieben:Ich bin sicher daß man auch in Paraguay gut verdienen kann. Hier leben viele Deutsche die sehr gut verdienen. Man muß nur die Fähigkeiten und die Ausdauer haben.
Man muss die Faehigkeiten, die Ausdauer UND das notwendige Kapital haben. Klar gibts viele Einwanderer die was aufgebaut haben und gut verdienen. Aber nicht aus dem nichts. Vom Tellerwaescher zum Millionaer gibts in Paraguay nicht. Paraguay ist als Einwanderungsziel nur fuer Leute geeignet, die ueber ausreichend Vermoegen verfuegen. Fuer den Rest ist Paraguay ein Auswanderungsland.

Wer kein Kapital besitzt muss in ein Land auswandern, in dem Arbeit gut bezahlt wird- sprich Kanada, Neuseeland, Australien oder aehnliches. Dazu muss man den passenden Beruf haben um reinzukommen. Ansonsten eben innerhalb der EU.

Gruss
oli.

PS: Fuer alle die das was ich hier schreibe als Schwarzmalerei bezeichenen empfehle ich die Lektuere des Editorals der ABC Color vom 26.01.2006:
http://www.abc.com.py/articulos.php?fec ... 0680&sec=1

Anmerkung: Auf Anraten von jupp habe ich hier den Artikel rausgenommen und nur den link angegeben. Unten habe ich mal die Zusammenfassung uebersetzt:

Die Auswanderung von Mitbuergern ist eine Ohrfeige fuer die Regierung

Die Direktion fuer Migration des Innenministeriums hat vor kurzem gemeldet, dass im Jahr 2005 wenigstens 430.000 Paraguayer das Land verlassen haben. (...) Diese duestere Mitteilung, die eine massive Auswanderung von Personen ins Ausland aufzeigt, bestaetigt, was wir alle wissen: Im Land existieren nicht einmal die minimalsten Vorraussetzungen damit diese Arbeit finden oder sich verbessern koennen.

Gruss
oli.
Zuletzt geändert von oli! am Di Jan 31, 2006 4:56 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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aisa
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Umsatz

Beitrag: # 3532Beitrag aisa »

Hallo Jappy,

Der Umsatz an Material für die Druckereien war letztes Jahr 27.212 US$ bei einem Rohgewinn von 13.497 US$. Dazu kommen noch andere Produkte für die Holzindustrie.

Ich glaube auch nicht daß das Ausnahmen sind. In Luque hat ein Peruaner eine Turbowerkstätte. Der repariert Turbolader zu einem Preis von 50 US$ + Ersatzteile. Täglich repariert er 3 bis 5 Turbolader.

Wer suchet, der findent.

HH
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Beitrag: # 3533Beitrag oli! »

Hallo Herbert

stimmt schon. Und Leute, die es schaffen was auf die Beine zu stellen leben auf einem Standard von dem man in Europa nur traeumen kann. Aber eine Existenzgruendung muss finanziert werden. Und 10.000 Euro reichen da nicht, egal in welcher Branche. Denn: Fremdfinanzierung ist fuer einen Einwanderer praktisch nicht moeglich.
Und: Existenzgruendungen sind risikoreich. Wieviel % scheitern mit einer Existenzgruendung schon im eigenen Land? Wieviele werden es dann in einem unbekannten Land sein? In Deutschland zu scheitern tut ja nicht sonderlich weh: Man verliert halt alles was man hat. Aber man hat weiterhin was zu beissen, ein Dach ueber dem Kopf, man muss nicht sterben wenn man krank wird, und die Kinder koennen trotzdem eine vernuenftige Ausbildung haben. In Paraguay bedeutet scheiten: Absturz ins Bodenlose.
Das MUSS man ansprechen wenn jemand sowas vorhat, und man MUSS Bedenken aeussern, wenn es offensichtlich ist, dass es nicht funktionieren kann.

Gruss
oli.
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Geld

Beitrag: # 3536Beitrag aisa »

Natürlich sind 10.000 € zu wenig. Ich beziehe mich nicht auf das nötige Kapital, sonder daß man als Einwanderer auch zu was kommen kann.

Es gibt aber auch Ausnahmen. Wenn man zum Arbeiten nur ein kleines Büro, Telefon und Computer braucht, könnte man schon damit auskommen. Dann muß das Geschäft aber vom ersten Tag an funktionieren. Das sind eher die seltenen Ausnahmen und sollte man niemanden empfehlen.
Das könnte etwa der Einkauf von Rohmaterial für deutsche Firmen sein. Oder Repräsentant einer deutschen Firma.
Das wäre dann reine Vermittlungsarbeit.
Voraussetzung wäre aber dann schon entsprechende Spanischkenntnisse.

HH
bkolter
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Beitrag: # 3541Beitrag bkolter »

erstmal Danke für die vielen Antworten und auch Diskussionen :)))

Also erstmal ich habe nicht gedacht das ich mit 10.000 € gross was aufbauen kann. Das sollte nur reichen um wenigsten 2-3 Jahre ohne Geld zu verdienen über die Runden zu kommen.

Was das Land angeht hab ich mich schon länger entschieden nicht in ein Industrieland zu ziehen. Ich würde zwar ohne Probleme einen Kanadischen Pass kriegen (Mutter deutsche - Vater Kanadier) aber ich möchte wo hin wo es warm ist und wo nicht alles so hochtechnisiert und bürokratisiert ist wie in Deutschland oder anderen Industrieländern. Ich brauch auch kein Fernsehen oÄ.

Mein Spanisch is solala :) verstehen tu ich es ein bissl aber mit dem reden fällt es mir schwer, allerdings bringt mir gerade eine freundin no was spanisch bei und ich denke eine Sprache ist einfach zu lernen wenn man gezwungen ist sie zu benutzen. ich denke mal mit englisch kommt man in py nicht so weit?

zu den taxifahrer, handwerkern etc die aus deutschland auswandern wollen um dort ihren beruf nachzugehen. Mit dene hab ich nichts am hut :)
ich will ja gar nicht meinen beruf nachgehen. ich will einfach mal was machen wovon ich immer geträumt hab auch wenn ich auf viele sachen die hier für uns standart sind nicht mehr habe.

aber alles in allem auch nach euren aussagen schätz ich die chancen 50:50 ein und man sollte auf jeden fall geld für nen rückflug zurücklegen sollte es nicht klappen. hab ich das so richtg verstanden :) ?

vieleicht könnt ihr mir noch ein paat tipps bezüglich des landes selber geben. wo kann man wie wohnen. was gibt es dort. wie sieht es mit infrastruktur und strom in den einzelnen gegenden aus?
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arnego2
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Buerokratie

Beitrag: # 3549Beitrag arnego2 »

Hallo
Ob du der Buerokratie entfliehen kannst? Die gibt es ueberall und ist auch in der dritten Welt nicht ohne. :cry:
Ansonsten viel Glueck.

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Beitrag: # 3563Beitrag Pit »

Hallo,

@ Oli,

es ist sicher eine Ohrgeige für die Regiereung, wenn viele Jugendliche das Land verlassen.
Aber ganz am Rande, könntest du vielleicht die Quelle deines Zitates angeben - danke !

Klar sind hochentwickelte Länder wie eben Canada, USA oder Australien vielleicht für eine "Geldemigration" besser geignet als Paraguay.
Mann darf aber nicht vergessen, dass der Faktor Stress in allen den Ländern gleich hoch ist wie in D. Vielleicht sogar viel höher, weil man eben die Sprache meistens nicht gut genug beherscht und auch die Mentalität fremd ist.

In Paraguay dagegen, kann man sich eine bescheidene Existenz schon mit relativ wenig Geld aufbauen. Klar, im Normalfall wird man davon nicht reich, aber ob das Geld das WERT ist :roll:

Hier lebt man sicher stressfreier und das gefällt uns sehr :wink:
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