Soziale Mietwohnungen in Belgien

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SavvyTraveller
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Soziale Mietwohnungen in Belgien

Beitrag: # 43505Beitrag SavvyTraveller »

Weiss jemand ob es Sociale Huisvestingsmaatschappijen in Flandern gibt, die Bewerber in ihre Kartei aufnehmen, die noch nicht in Belgien wohnen?

Im Vergleich zu den Niederlanden sind die Wartezeiten ziemlich gering. Selbst in den grossen Städten wie Gent und Antwerpen scheint man eine kleine Wohnung schon nach zwei bis drei Jahren bekommen zu können.

Bei der Verwaltung der Bewerberkarteien scheint Belgien jedoch einige Jahrzehnte hinter den Niederlanden hinterherzuhinken. Bei der dörflichen Mentalität der Belgier überrascht es nicht, dass das Internet hierfür noch nicht genutzt wird.

Fast überall muss man die ausgefüllten Formulare persönlich vorbeibringen. Beim Versuch mich auf diesem Wege anzumelden, wurde ich wieder weggeschickt mit der Begründung, dass ich nicht als Bewerber angenommen werde wenn ich nicht in Belgien wohne. Das Recht auf Mobilität innerhalb der Europäischen Union scheint sich in Belgien noch nicht herumgesprochen zu haben.

Wenn man seinen Umzug einige Jahre im voraus plant, wäre es natürlich super wenn man sich früh genug dort anmelden kann. Doch wenn man erst eine andere Wohnung haben muss, wird es entsprechend schwieriger.

Naja, in Deutschland muss man als EU-Bürger anscheinend auch erst eine Aufenthaltsgenehmigung (also einen Wohnsitz?) haben, um einen Wohnberechtigungsschein zu bekommen. Aber da in D fast nirgends mit Wartezeiten gearbeitet wird, macht es natürlich weniger aus und braucht man so einen Schein nicht schon Jahre vorher.

Natürlich weiss ich, dass soziale Wohnungen in den verschiedenen Ländern einen ganz anderen gesellschaftlichen Stellenwert haben, und das sicher einen Einfluss auf die geschilderten Umstände hat.
careni
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Beitrag: # 43520Beitrag careni »

Hallo,

ich könnte mir vorstellen, dass du arge Schwierigkeiten haben wirst, eine solche Wohnung zu bekommen. Diese Wohnungen sind für Einwohner Belgiens mit einem recht bescheidenen Einkommen ( lt. Website). Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um soziale Wohnungen und soweit ich informiert bin, wirst du eh schon Probleme bei deiner Anmeldung in Belgien bekommen, wenn du hier keinen festen Job oder genügend Bares hast. Ich weiß aber auch, dass wenn man in Belgien lebt und dort arbeitet, sofort soziale Hilfe bekommt, wenn sich die persönlichen Umstände mal gravierend ändern sollten. ( habe ich bei einer Bekannten erlebt)

Du schreibst, dass die Belgier nicht das Recht auf Mobilität kennen, aber nenne mir nur ein Land, dass mit wahrer Wonne und ohne zu mucken jemanden aufnimmt, der nichts hat und sofort von Sozialwohnung spricht, ausgenommen vielleicht Asylbewerber.

Ich denke, dir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als dir eine ganz normale Wohnung zu suchen.

careni
SavvyTraveller
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Beitrag: # 43528Beitrag SavvyTraveller »

Was sind denn dann normale Wohnungen und wieviel muss man dafür verdienen? Bleiben einem nur Kleinanzeigen von Privatvermietern oder gibt es auch professionelle Hausverwaltungen für normale Mietwohnungen?

In Deutschland gibt es doch auch Wohnungsgesellschaften, die sowohl soziale Wohnungen anbieten, für die man einen Berechtigungsschein braucht, als auch andere Wohnungen, die für jeden zugänglich sind.

Die Einkommensgrenzen sind mir schon klar, nur so bescheiden würde ich das nicht nennen. In Antwerpen handelt es sich um 28.753 (bei Alleinstehenden), in vielen anderen belgischen Städten zwischen 19.000 und 20.000 und in Holland aktuell 33.614 Euro. In Deutschland kommt es aufs Bundesland an.

In Holland sind soziale Mietwohnungen traditionell normale Wohnungen für die Arbeiterschicht. Im Gegensatz zum belgischen System muss man in Holland in den meisten Regionen nicht bereits wohnen, um sich dort auf den Wartelisten anmelden zu können. Man kann dies also ab dem 18. Geburtstag vorsorglich tun. Das wusste ich leider noch nicht als ich 18 wurde, sonst hätte ich jetzt kein Problem sobald mein befristeter Mietvertrag abläuft.

Mir ist schon klar, dass es in Belgien anders ist. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es überall in Holland, Belgien, Deutschland und Frankreich soziale Mietwohnungen und Freie-Markt-Mietwohnungen gibt und diese eine gute Lösung sein können, wenn man kein eigenes Haus kaufen kann.

Normalerweise wird hier auch kein Unterschied zwischen Ausländern und Einheimischen gemacht. Den Ausführungen eines Mitarbeiters einer belgischen Wohnungsgesellschaft zufolge gilt die Einschränkung, dass man während des Wartezeitaufbaus in Belgien wohnen muss, auch für belgische Staatsbürger.

Demzufolge wird ein Belgier auch von der Warteliste gestrichen wenn die Gesellschaft Wind bekommt von einem vorübergehenden Auslandsaufenthalt. Bei Rückkehr in Belgien muss man dann wieder bei null anfangen. Belgier mit Familenangehörigen mit einem grossen Haus können dies natürlich umgehen wenn sie dort gemeldet bleiben und so tun als würden sie dort noch wohnen.

Wahrscheinlich ist es auch schwer innerhalb Belgiens von einer anderen Stadt aus umzuziehen, weil es Vorrangsregelungen gibt für Bewerber die bereits mindestens drei Jahre in derselben Stadt wohnen.
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kurtchen
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Beitrag: # 43532Beitrag kurtchen »

wie hoch sollen die Mieten für diese Sozialwohnungen sein ?

Unabhägnig davon: ich hatte mehrere Berichte gelesen das selbst Walonen Schwierigkeiten haben eine Sozialwohnung im flämischen Teil zu bekommen.

Und da stand allen ernstes das Bewohner von flämischen Sozialwohnungen einen Sprachtest in Niederländisch ablegen müssen, das war ein bewusster Affront gegen die Walonen. Denke das ist immer noch so, oder ?

Noch was: Du bekommst erstmal eine Aufenthaltsgenehmigung für ein paar Monate, ich wurde gleich bei der Stadtverwaltung nach einer Kopie eines Arbeitsvertrages gefragt.

Später klingelte noch die Fremdenpolizei, die haben geprüft ob ich wirklich in Belgien wohne.
SavvyTraveller
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Beitrag: # 43533Beitrag SavvyTraveller »

Dass man Niederländisch/Flämisch können muss oder bereit sein muss das zu lernen steht auf allen Antragsformularen drauf.

Das gilt auch für alle, egal woher man kommt und welche Staatsbürgerschaft man hat. Nur die wallonischen Belgier werden sich hiermit wahrscheinlich schwerer tun als so mancher Ausländer. :wink:

Um mich westlich von Gent verständigen zu können, müsste ich wahrscheinlich noch mal extra üben um den Dialekt zu verstehen. :lol:

Was macht eigentlich die Polizei wenn die kontrollieren wollen ob man dort wohnt und man dann gerade nicht zu Hause ist? Kommen die so lange wieder bis man da ist oder kündigen die sich vorher an?
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kurtchen
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Beitrag: # 43534Beitrag kurtchen »

SavvyTraveller hat geschrieben:Was macht eigentlich die Polizei wenn die kontrollieren wollen ob man dort wohnt und man dann gerade nicht zu Hause ist? Kommen die so lange wieder bis man da ist oder kündigen die sich vorher an?
Die kommen bis sie dich haben :mrgreen:

nein im Ernst; die kommen unangemeldet, wenn der Verdacht besteht das Du da nicht wirklich wohnst dann gibt es sicherlich Probleme.

Also die Jungesellenhütte immer auf Hochglanz wegen des Besuches bringen und denke an das Klingelschild.

Ich musste den Personalausweis zeigen und die polizeiliche Prüfung war erledigt.

Wie ist das in den Niederlanden ?
SavvyTraveller
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Beitrag: # 43535Beitrag SavvyTraveller »

Haben Belgier immer ihre Namen an der Tür stehen? In den Niederlanden ist das eher die Ausnahme. Die Post wird auf die Haus- und Etagennummer zugestellt und niemand interessiert ob und welche Namen dranstehen.

Ich dachte Du hättest selbst in den Niederlanden gewohnt? Was Adresskontrollen betrifft hat sich in den letzten Jahren nicht viel geändert.

Einen Umzug innerhalb des Landes kann man schon einige Zeit bequem per Internet durchgeben und man muss nirgendwo hingehen. Einfach auf der Website der Gemeinde mit DigiD einloggen und die alten und neuen Adressdaten eingeben. In Belgien wäre es undenkbar so etwas über das Internet abzuwickeln. Mir scheint als wäre die Zeit dort in den 80ern stehengeblieben.

In NL kommt normalerweise niemand vorbei, ausser es besteht konkreter Verdacht wegen irgendwas, aber dann muss man es schon ziemlich bunt treiben. Zum Beispiel wenn zehn Leute in einer 3-Zimmer-Wohnung gemeldet sind. Aber sonst... ab und zu gibt es mal spezielle Kontrollaktionen um Sozial- und Wohnungsbetrug aufzuspüren, aber das ist ein Tropfen auf den heissen Stein.

Letztes Jahr wurde zum ersten Mal grossangelegt mit stichprobenhaften Hausbesuchen kontrolliert ob Empfänger von niederländischer Ausbildungsförderung tatsächlich nicht mehr bei ihren Eltern wohnen oder nur woanders gemeldet sind um mehr Geld zu bekommen. Natürlich wurden viele erwischt, aber ausser einer Rückzahlung hat das kaum Folgen. In Deutschland wäre man gleich vorbestraft, aber in Holland ist das nur ein Kavaliersdelikt.

In Belgien sollte die Frist für Daueraufenthaltsrecht und Einbürgerung doch von drei auf fünf Jahre erhöht werden, aber das scheint noch nicht passiert zu sein. Wie auch, ohne funktionierende Regierung! :lol: So lange könnte es in den ersten drei Jahren noch brenzlig werden wenn es mit der Jobsuche nicht hinhaut. Aber irgendwas wird sich schon finden und für EU-Bürger gibt es doch soweit ich weiss keine Bedingungen wieviel man mindestens verdienen muss um dort bleiben zu dürfen.

In NL musste ich nie einen Arbeitsvertrag bei der Meldestelle oder Ausländerbehörde vorzeugen, noch nicht mal wo ich meinen niederländischen Pass beantragt habe. Nachteil ist nur, dass der deutsche dadurch futsch ist. In Belgien ist die doppelte EU-Staatsbürgerschaft seit 2008 kein Problem mehr, aber in den Niederlanden wird das so schnell nicht passieren.
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kurtchen
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Beitrag: # 43536Beitrag kurtchen »

SavvyTraveller hat geschrieben:Ich dachte Du hättest selbst in den Niederlanden gewohnt?

.
Nee, war Genzgänger Belgien/Niederlande. In den Niederlanden ist
es viel schwieriger eine Mietwohhnung zu bekommen als in Belgien.

Also Namensschilder sind üblich, wie soll die Fremdenpolizei dich sonst
prüfen können ?

Was willst Du mit der niederländischen Staatsbürgerschaft ? Und die deutsche aufgeben, ich sehe da keinen Vorteil.

stimmt , man kann die belgische Staatsbürgerschaft kriegen aber gleichzeitig die deutsche behalten, ich meine du musst aber erstmal 7 Jahre in Belgien wohnen. Das stellt sogar ein Gericht fest wenn du diese beantragst.
ich
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Beitrag: # 43537Beitrag ich »

kurtchen hat geschrieben:In den Niederlanden ist
es viel schwieriger eine Mietwohhnung zu bekommen als in Belgien.
Das hat sich inzwischen etwas geändert. Nachdem der Wohnungsmarkt in der Finanzkrise eingestürzt ist und sich seither auch nicht mehr erholt hat, versuchen jetzt viele ihre Wohnungen zu vermieten, da sie sie nicht verkauft bekommen. Und in den letzten Jahren sind auch einige Neubau Mietwohnungen gebaut.
Nur die Mietpreise sind leider nicht gesunken.

Gruss ich
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Beitrag: # 43539Beitrag careni »

Alles in allem kann man sagen, dass der belgische Staat nur sehr darauf bedacht ist, sich keine Sozialschmarotzer ins Land zu holen und es deshalb wohl etwas schwieriger ist, dort Fuss zu fassen.
Wenn alles normal abläuft, flutscht es hier auch wesentlich schneller. Wir haben es erlebt, allerdings auch mit einem festen Arbeitsvertrag in der Tasche. Bei der Gemeinde Anmeldung ausgefüllt ( durfte ich sogar für meinen Mann auch unterschreiben), Passbilder abgegeben, Polizist stand ca. 2 Wochen später unangemeldet vor der Tür, alles ok., 1 Woche später die belgischen Ausweise abgeholt und ansonsten null Probleme.
Die Ausweise waren sofort gültig für 5 Jahre.

Nebenbei bemerkt kann man auch hier etliches übers Net auf die Reihe kriegen, aber damit hab ich mich bislang nicht beschäftigt, weil ich viel Zeit habe und deshalb alles vor Ort, bzw. vor Behörde regeln kann.

Gruß Careni
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kurtchen
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Beitrag: # 43564Beitrag kurtchen »

careni hat geschrieben:Alles in allem kann man sagen, dass der belgische Staat nur sehr darauf bedacht ist, sich keine Sozialschmarotzer ins Land zu holen und es deshalb wohl etwas schwieriger ist, dort Fuss zu fassen.
Gruß Careni
Da haben sie aber einen Vorteil gegenüber Deutschland, na ja bei denen
sind die Grünen mit Multi-Kulti auch nicht stark-

Aber ne Regierung haben die immer noch seit mehr als einem Jahr, oder ?
SavvyTraveller
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Beitrag: # 43572Beitrag SavvyTraveller »

careni hat geschrieben:Alles in allem kann man sagen, dass der belgische Staat nur sehr darauf bedacht ist, sich keine Sozialschmarotzer ins Land zu holen und es deshalb wohl etwas schwieriger ist, dort Fuss zu fassen.
Dass bei dem Begriff Sozialwohnungen gleich an Sozialschmarotzer gedacht wird, ist etwas voreilig. Es ist doch nicht verwerflich wenn man eine Wohnung sucht bei der die Höhe der Miete zum Einkommen passt.
kurtchen hat geschrieben:Was willst Du mit der niederländischen Staatsbürgerschaft ? Und die deutsche aufgeben, ich sehe da keinen Vorteil.
Wenn man nicht vor hat nach Deutschland zurück zu kehren, sehe ich keinen Vorteil die deutsche zu behalten. Und wenn man ausserdem nur vorübergehend die Niederlande verlässt, aber später zurückkehren möchte, wird die Rückkehr so bedeutend einfacher.
stimmt , man kann die belgische Staatsbürgerschaft kriegen aber gleichzeitig die deutsche behalten, ich meine du musst aber erstmal 7 Jahre in Belgien wohnen. Das stellt sogar ein Gericht fest wenn du diese beantragst.
Nee, bis jetzt reichten in Belgien in den meisten Fällen 3 Jahre aus, im Gegensatz zu 5 Jahren in den Niederlanden. Wie gesagt, die Frist sollte in Belgien erhöht werden, aber dazu müsste es erstmal wieder eine Regierung geben. Dass man in Belgien die deutsche behalten darf stimmt. Das ist der Unterschied zu den Niederlanden.
wie hoch sollen die Mieten für diese Sozialwohnungen sein ?
Um auf diese Frage zurück zu kommen: das hängt vom Einkommen ab. Auf www.woningent.be gibt es ein Rechenmodul womit man ausrechnen kann wieviel Miete man bei wieviel Einkommen zahlen müsste. Das kann sich z.B. bewegen zwischen 150 und 420 Euro für die gleiche Wohnung, ohne Nebenkosten versteht sich.
careni
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Beitrag: # 43578Beitrag careni »

Stimmt, eine Regierung gibts immer noch nicht. Das steht im Zusammenhang mit dem ewigen Streit zwischen Wallonien und Flandern. Ich meine auch gehört zu haben, dass Belgien damit sogar im Guiness Buch steht.
Dies heisst jedoch nicht, dass hier gar nichts funktioniert. Es klappt alles sehr gut..... besonders der Fiskus ist topfit und auch alle anderen Organisationen, die einem die Kohle aus der Tasche ziehen. Erst vor 3 Wochen haben wir ein Schreiben bekommen, wonach wir eine Zwangsabgabe von 25€ pro Nase an die Vlaamse Zorgkas zahlen müssen. Zahlt man nicht, sind 400€ Strafe fällig. 25€ ist zwar nicht viel, jedoch muss das jeder zahlen, egal ob man berufstätig ist, Rentner oder Baby und diese Zwangsabgabe macht die Leute hier schon ganz schön rasent. Ich bin sowieso mal gespannt, was auf uns noch so zu kommt in Punkto Steuer, denn ich werde in wenigen Tagen wieder arbeiten, und zwar in Deutschland. Ich möchte noch gar nicht wissen, was wir im nächsten Jahr an Steuern berappen dürfen.

Das mit den Sozialschmarotzern hört sich vielleicht etwas krass an, war jedoch nicht persönlich gemeint. Das der Belgische Staat sich in diesem Bereich etwas bedeckt hält ist eigentlich auch kein Wunder, denn auch hier ist es leider so, wie vielfach in Deutschland. Es gibt etliche Leute, die einfach sagen, warum soll ich arbeiten, wenn ich es einfacher haben kann. Diese Menschen stellen sich dann dermassen dösig an, wenn sie eine neue Arbeit vermittelt bekommen, dass der Chef sie spätestens nach einer Woche wieder raus wirft. Vorher wird aber noch mindestens 3 Tage krank gefeiert. Man kann sich ausrechnen, wie lange derjenige dann definitiv gearbeitet hat. Danach gehts postwendend zum Arbeitsamt und man kassiert weiterhin seine 1000€ Alu und sitzt bequem in seiner Sozialwohnung.

Wenn du eine günstige Wohnung suchst und nicht unbedingt in die Region Brüssel oder Antwerpen willst, wirst du auch auf dem freien Wohnungsmarkt bestimmt fündig werden.
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kurtchen
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Beitrag: # 43582Beitrag kurtchen »

Kommt drauf an was er ausgeben will ?

Im Prinzip sind Mietwohungen meiner Ansicht viel günstiger als
in den Niederlanden und natürlich Luxemburg.

Zu den Belgiern: die jagen einen regelrecht mit Ihren Steuern.

Beispiel 1: ich hatte mir eine Kaptitallebensversicherung aus Deutschland auf mein belgisches Konto auszahlen. In Deutschland zahlte ich darauf 25 Prozent Steuern.

Die Bank behielt das Geld gleich ein , auf ein sogenanntes Sperrkonto für das Finanzamt damit dieses Geld in Belgien nochmal voll versteuert wird.
Wie bitte ?

Nach ganz harten Kampf konnte ich eine Stornobuchung über die deutsche LV erreichen

Beispiel 2: Als Grenzgänger Belgien/Niederlande wurde ich einkommensabhägnig zu einer sogenannten GEMEINDESTEUER veranlagt.
Damit wollten die das DBA umgehen, gut das ich belgische Bekannte hatte die auch in den Niederlanden arbeiten, dieses Verfahren sei rechtswidrig.

3) Auszahlung von Spaarloon in den Niederlanden und Belgien:

wenn ihr später nach Deutschland zieht kommt ihr nur an das Spargeld
wenn ihr Bankkonten in den Ländern habt !!!
Nur Luxemburg ist da kulanter.

Also: weder die Niederlande noch Belgien sind Länder wo man Geld machen kann.

Ich erinnere mich noch: Vorher Arbeit in Brüssel, dann neue Stelle in Luxemburg. Das gleiche Bruttogehalt:

Nettogehaltsunterschied; 1.300 Euro.

Also geht nach Luxemburg wenn Ihr Kohle machen wollt.

Beispiel: ehemalige Kollegin aus Deutschland, Grenzgängerin aus
D. Die hat schon als Zeitarbeitnehmerin 2,500 Euro netto, mit 25 Jahren und ohne Studium.

Ganz klar: Luxemburg for cash, Belgien für die Fritten und die Niederlande für die Appfelflappen :D
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Beitrag: # 43583Beitrag SavvyTraveller »

careni hat geschrieben:Erst vor 3 Wochen haben wir ein Schreiben bekommen, wonach wir eine Zwangsabgabe von 25€ pro Nase an die Vlaamse Zorgkas zahlen müssen.
Was ist denn der Unterschied zwischen der Vlaamse Zorgkas und einem Ziekenfonds wie Securex, den Du im anderen Thread erwähnt hast? Ist ein Ziekenfonds eine normale Krankenversicherung und die Zorgkas eine Art Pflegeversicherung oder Sozialversicherung?
Danach gehts postwendend zum Arbeitsamt und man kassiert weiterhin seine 1000€ Alu und sitzt bequem in seiner Sozialwohnung.
Wie gut ist eigentlich das belgische Arbeitsamt? Also nicht was Sozialleistungen betrifft, sondern im Vermitteln von Arbeit wenn man wirklich arbeiten will? Anscheinend handelt es sich um den Vlaamse Dienst voor Arbeidsbemiddeling. Die Website machte einen ganz guten Eindruck.
Wenn du eine günstige Wohnung suchst und nicht unbedingt in die Region Brüssel oder Antwerpen willst, wirst du auch auf dem freien Wohnungsmarkt bestimmt fündig werden.
Ist Antwerpen so umkämpft? Ich dachte Gent wäre bei Belgiern viel beliebter und dass es daher dort schwieriger werden könnte als in Antwerpen.
kurtchen hat geschrieben:Zu den Belgiern: die jagen einen regelrecht mit Ihren Steuern.
Was erwartest Du von Leuten die schon ab 12 Uhr mittags Riesenportionen Pommes essen, sich ekliges Schmorfleisch drauf legen lassen und dann noch ganz viel Mayonnaise dazu? :lol:

Grenzpendeln werde ich mir wohl nicht antun. Nicht nur weil die Steuern und Versicherungen dadurch komplizierter werden, aber auch weil es nichts schöneres gibt als mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren zu können.
Zuletzt geändert von SavvyTraveller am Fr Mai 20, 2011 10:46 pm, insgesamt 2-mal geändert.
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