..der Euro macht mir Sorgen..

alles, was nicht in die speziellen Länderrubriken paßt

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Sascha Blodau
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..der Euro macht mir Sorgen..

Beitrag: # 56477Beitrag Sascha Blodau »

..wenn ich den Kurs des Euros so beobachte frage ich mich, wo der wohl hingehen wird.

https://de.finance.yahoo.com/waehrungen ... =USD;amt=1

Ist der Dollar jetzt einfach so viel stärker geworden oder ist der Euro um soviel schwächer geworden, ich kann mir da keinen Reim drauf machen.
Ober wurde das von den Finanzfachleuten in Brüssel so eingerichtet, damit der Euroraum wieder attraktiver für die Käufer wird?
VW zum Beispiel hat so viele Autos verkauft wie noch nie, in der Geschichte.
Wenn der Euro noch weiter runter geht, dann beginnt wohl der große Ausverkauf.
Auch für Ausgewanderte die ihr Geld aus dem Euro-Raum beziehen, wird es langsam enger, statt Hummer und Champagner gibt es wohl bald nur noch Mineralwasser und Magerquark..
Grüße Sascha..
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coacher
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Beitrag: # 56478Beitrag coacher »

die Frage ist, ob der Euro nicht vorher überbewertet war?
Die EZB wird eher ein Interesse an einem schwachen Euro haben (bessere Wettbewerbsfähigkeit, höhere Inflation).
Der richtige Firesale kommt wohl erst noch. US-Zinserhöhungen, Grexit, etc.
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Siggi!
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Re: ..der Euro macht mir Sorgen..

Beitrag: # 56479Beitrag Siggi! »

Sascha Blodau hat geschrieben:Auch für Ausgewanderte die ihr Geld aus dem Euro-Raum beziehen, wird es langsam enger, statt Hummer und Champagner gibt es wohl bald nur noch Mineralwasser und Magerquark..
Das ist ein heißes Thema.

Ich kann mich erinnern, ich sprach 2010 mit Residenten in der Türkei. Sie beschwerten sich, dass im Land eine hohe Inflation herrsche, aber der Wechselkurs stabil bleibe. Somit hätte ihre Euro jeden Monat weniger Kaufkraft. Ein paar Jahre später sieht es wieder ganz anders aus.

In der Ukraine war es über Jahre ähnlich, durch die Krise vom letzten Jahr und dem damit einhergehenden Verfall der Landeswährung ist es im Moment wieder spottbillig.

Aber Wechselkurse ändern sich, z.T. recht extrem. Der Eurokurs was sogar schon einmal 10% unter dem USD, aber auch gut 50% darüber.
http://www.wallstreet-online.de/devisen ... ||ads:null

Man kann Auswanderern nur eins empfehlen: Nicht auf Finanzierungsmodelle angewiesen zu sein, die schon nicht mehr funktionieren, wenn die Kurse sich deutlich ändern. Sprich nicht in ein Land auswandern, was nur 50% günstiger ist, sondern mehrfach. Dann hat man Spielraum, wenn sich der Wechselkurs um 50% ändert.

Gruß
Siggi, der aktuell Probleme mit dem schwachen Rubel hat, weil er verkaufen will
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 56482Beitrag Sascha Blodau »

..der Tagesanzeiger (aus dem Land der genau gehenden Uhren) hat allerdings eine völlig simple Erlärung für
diesen Euro-Verfall..
ZITAT: Schwächeanfall in der Nacht – Euro unter 1.20 zum Dollar...[...]...
Erstmals seit knapp neun Jahren rutscht die Gemeinschaftswährung unter diese Marke....[...]...
Grund sind Spekulationen über einen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion und über unmittelbar bevorstehende Käufe von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB)....[...]...
Im Mai des vergangenen Jahres hatte die Gemeinschaftswährung noch fast 1,40 Dollar gekostet, verlor dann aber kontinuierlich an Wert...[...]...
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/15995707
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 56489Beitrag Sascha Blodau »

..auweier! Die Schweizer scheinen jetzt auch schon nervös geworden zu sein, sie haben völlig überraschend ihre Kurskontrolle (Deckelung) für den Franken aufgegeben.
Aber was will man machen? Gold halte ich auch nicht für sicher, da der Kurs ja wohl schon lange als "überbewertet" gelten kann. Habe mal was von max. 14.000$ gelesen, höher kann er nicht steigen, wegen der Schürfkosten.


http://www.goldseiten.de/kurse/Goldcharts-EUR.php
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 56490Beitrag Sascha Blodau »

Prof. Dr. Max Otte ist ein streitbarer Ökonom. "Ja, ich bin ein Euro-Gegner", das gibt Otte als klares Statement.
Es sei eine Fehlkonstruktion von Beginn an gewesen.
Das Währungsgebiet innerhalb der EU hätte bestehen bleiben müssen.

http://youtu.be/khbBE2gbDRA
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makis

Beitrag: # 56496Beitrag makis »

Auszug aus einem Leserbrief in der Zeit online von gestern zum Thema "Aufhebung der Franken-Euro-Bindung":
Aber genauso wie der Mindestkurs eine Notmassnahme war, um Nachteile zu verhindern, ist seine Aufgabe jetzt das kleinere Übel. Denn die Nachteile des starken Franken sind nicht annähernd so gravierend, wie die, an eine Währung gebunden zu sein, die gute Chancen hat, bald nur noch als Toilettenpapier zu taugen.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-01/s ... -notenbank

Was meintest du mit "was will man machen" im Zusammenhang mit Gold? Denkst du Gold als Anlage sei nicht sicher? Meinst du 14 000 US$ pro Unze??? Hoeher muesste er wegen mir nicht steigen lol....zur Zeit steht er bei ca 1300 US$...zehnmal soviel, wow, da wuerden viele Leute jubeln ;)

Ich halte Gold fuer eine der sichersten Geldanlagen. Der Goldpreis ist ein Anzeichen fuer die Weltwirtschaft und die Weltlage - man sieht es sofort wenn die Zukunftsaengste von Anlegern steigen. Und im Moment brennt es an vielen Stellen....also ich wuerde gerade am wenigsten in den Euro investieren lol...
Meine bessere Haelfte war von Anfang an ein Eurogegner.
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 56537Beitrag Sascha Blodau »

..hallo @makis, wenn ich loses Geld hätte würde ich Gold kaufen, der Kurs geht ja förmlich durch die Decke. :shock:

..jetzt durch die "Draghi Massnahme" ist der Euro schon bei 1,10$, na dann bin ich ja froh das ich kein Geld mehr rumzuliegen habe.
Als wir 2009 nach Bolivien gingen, habe ich das Hauptsächlich mit dieser Vorahnung getan.
Der Euro Kurs war mir die ganze Zeit supekt, dass kann ja nicht realistisch sein, dachte ich mir immer.
Und die Rohstoffpreise waren damals auch noch einigermaßen günstig, im Vergleich zu Heute.
Die ganzen Materialien wie Bau-Stahl, Beton und die ganzen anderen zum Hausbau benötigten Einzelteile kosten heute schon wesentlich mehr.
Die gleiche Aktion wie damals könnten wir heute alle nicht mehr so durchziehen, meine beiden Schwäger in Bolivien genauso wenig.
An solchen Sachen kann man gut sehen wie die Zeit sich verändert, und wie immer nur zum Nachteil..
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Siggi!
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Beitrag: # 56538Beitrag Siggi! »

Meine Gold Erfahrung: Ich war stolz wie Oskar, habe 1981 1kg Gold in Luxemburg mehrwertsteuerfrei gekauft. Gute Anlage, sichere Anlage, vom Erbteil, Kurs irgendwo über $500. Ein paar Jahre später brauchte ich das Geld. Gut ein Drittel des Kapitals vernichtet und selbstverständlich zwischenzeitlich 0 Ertrag (wie immer bei Gold). 25 Jahre tat sich beim Gold nicht viel, allen Unkenrufen des drohenden Zusammenbruchs zum Trotz. Eine Goldanlage hätte im Vergleich zur einer festverzinslichen Anlage also 0,0 gebraucht, während in den 25 Jahren überwiegend durchaus noch wirkliche Zinsen gezahlt wurden und sich ein Festgeld vervielfacht hätte.

Aktuell ist der Goldpreis so hoch, dass man ggf. meine Erfahrung aus den 80er Jahren wiederholen kann. Ich würde nur kaufen, wenn ich sicher wäre, dass Geld auf Jahrzehnte hin aller Wahrscheinlichkeit nicht zu brauchen.

(Aber so reich war ich noch nie, um dies mit wirklich größeren Beträgen realisieren zu können/wollen.) Wenn man wirkliche Endzeitphantasien hat, sollte schon physischen Zugriff auf den goldenen Notgroschen haben. Also kein Banktresor, sondern im eigenen Garten vergraben oder ähnliches. Auch soll man Bedenken, dass in echten Krisenzeiten der Besitz von Gold verboten wird. Bezahlt man mit dem Krügerrand, kann man sich so schnell um Kopf und Kragen bringen.

Ich bleibe bei Immobilien. Da habe ich regelmäßig Erträge, solange die Wirtschaft noch halbwegs funktioniert. Davon kann man leben.

Gruß
Siggi
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Beitrag: # 56539Beitrag Sascha Blodau »

..ich finde auch, der Goldpreis ist jetzt schon zu hoch zum Einsteigen, zumindest für kleines Geld.
Laut Aussage von Prof. Dr. Max Otte - Ökonom, liegt die natürliche Goldpreis Obergrenze bei 1.100,00US$ pr.oz wegen der Gold-Förderkosten, und das konnte man auch bei dem letzten Kurssturz gut erkennen.
Und im Goldkurz fließen auch noch viel "Papierwerte" mit ein, dass sollte man nicht unterschätzen..
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makis

Beitrag: # 56540Beitrag makis »

Siggi! hat geschrieben:Eine Goldanlage hätte im Vergleich zur einer festverzinslichen Anlage also 0,0 gebraucht, während in den 25 Jahren überwiegend durchaus noch wirkliche Zinsen gezahlt wurden und sich ein Festgeld vervielfacht hätte.
Naja, dann guck mal wo es heute steht - fast 1300 US$ pro Unze ist schon ein Gewinn gegenueber 500US$ Ankauf oder ;) ?
Gold ist nix fuer die kurzfristige Anlage. Und in den 80ern ging es Europa und der Weltwirtschaft noch so richtig gut, kein Wunder dass der Goldkurs sich nicht viel bewegt hat.

Im Moment scheint es wohl nicht viel Sinn zu machen Gold zu kaufen. Und ja, in Krisenzeiten ist privater Goldbesitz meist nicht nur verboten, sondern das Gold wird sogar vom Staat konfisziert. Das kennen wir ja aus der Geschichte - nur gibt es ja immer wieder ein Hoch nach einem Tief, und wer dann ueber Gold verfuegt hat sicher die Nase vorn.
Und nach den letzten Kriegen zB gab es einige, die ihr Gold sicher versteckt oder ausser Landes gebracht hatten, und deshalb dann auch nicht muehsam wieder von ganz vorne anfangen mussten.

In Namibia kann man uebrigens kein Gold kaufen oder verkaufen....und das trotz der Naehe zu Suedafrika...
Im Moment waeren Immobilien hier auch ein absolut sicherer Anlagetipp. Wohnraum ist hier unglaublich teuer, Tendenz seit Jahren steigend. Aber uns geht es gar nicht so sehr um Geldvermehrung. Geld unterliegt der Inflation, und wir haben eigentlich alles was wir brauchen.
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Beitrag: # 56541Beitrag Siggi! »

makis hat geschrieben:Naja, dann guck mal wo es heute steht - fast 1300 US$ pro Unze ist schon ein Gewinn gegenueber 500US$ Ankauf oder ;) ?
Sicher, ist das nicht schlecht, fast der Faktor 3. Aber auch 34 Jahre bei nur 5% durchschnittlich ergeben das 5,5 fache Anfangskapital. Wenn man kein Händchen dafür hat, genau dann zu kaufen, wenn der Goldkurs steigt, macht es für Durchschnittsbürger IMHO wenig Sinn. Für Reiche und Superreiche mag sich das anders darstellen.
sondern das Gold wird sogar vom Staat konfisziert.
Darum vergraben. In kleinen Münzen, damit man es auch gegen ein halbes Schwein eintauschen kann. Aber wenn es nicht solche brutalen Krisen gibt, sehe ich in Goldmünzen wenig Sinn.
wer dann ueber Gold verfuegt hat sicher die Nase vorn.
Es braucht Sachwerte. Gern auch Produktionsmittel oder Immobilien und am allerbesten ein Land ohne Kriege, Bürgerkriege und allzu brutale ökonomische Krisen.
Geld unterliegt der Inflation, und wir haben eigentlich alles was wir brauchen.
Geldvermehrung heute und jetzt ist auch nicht mein Ziel. Ein halbwegs sicheres Einkommen für den Lebensabend aber schon.

Gruß
Siggi
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Beitrag: # 56542Beitrag Sascha Blodau »

..die Euro-Kriese ist noch längst nicht vorbei, die Reparaturen waren nur kosmetischer Art - man hat die hässlichen Narben einfach übertüncht um der angeschlagenen Visage wieder ein vertrauenswürdiges Antlitz zu verleihen.
Aber es hat nicht lange gehalten, die Spielarten der gnadenlosen Realität lassen sich eben nicht nur durch eine schöne Fassade steuern.
In der Weltwirtschaft zählt eben auch das Gesetz der Physik.
Die Show ist längst gelaufen und die Frage ist nun, was den jetzt so kommen mag. Was jetzt fehlen würde ist eine solide Parallel-Währung - zu dem "Entwicklungsland" Deutschland würde es jedenfalls gut passen.
Den Euro abschaffen können wir jedenfalls nicht so einfach, wie wir uns mal darauf eingelassen haben..
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Beitrag: # 56544Beitrag Sascha Blodau »

..zum Euro-Verfall habe ich hier noch einige ganz aktuelle Stellungnahmen von Schweizer Finanzexperten gefunden.

Jürgen Elsässer ---> COMPACT TV Magazin: Hebdo-Anschlag, Legida, Euroverfall (bei 21:09), TTIP & Krieg im Donbass....u.v.m..

http://youtu.be/UfFjFqN4AHA

Grüße Sascha..
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Beitrag: # 56550Beitrag Sascha Blodau »

..Griechenlands neuer Finanzminister Yannis Varoufakis redet schon mal Klartext.
Nach den Worten von Varoufakis hat Frankreich einen „Todestanz“ mit Deutschland begonnen.
Den Umgang Europas mit Griechenland bezeichnet er als "finanzielles Waterboarding".
Weiter meint er, dass ein Austritt aus der EU, auf jeden Fall Chaos zur Folge habe...

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 93858.html
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