Curacao

Karibisches Meer, Kuba (Cuba), Puerto Rico, Hispaniola (Dominikanische Republik, República Dominicana), Dominica

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Caribe-Klaus
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Beitrag: # 37687Beitrag Caribe-Klaus »

Dies ist natürlich ärgerlich, aber eben eine Ausnahmesituation. An etwas vergleichbares kann ich mich nicht erinnern. Trotzdem noch viel Spass und Erholung in den verbleibenden Urlaubstagen in der Heimat und dann eben gute Reise beim nächsten Versuch im Herbst. :wink:

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
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Jupp
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Beitrag: # 37692Beitrag Jupp »

Vergleichbares gab es wohl wirklich noch nicht. Ich jedenfalls fand es toll, keinerlei Fluglärm am Wochenende!

Des einen Freud, des anderen Leid.
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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MamboJoe
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Re: Curacao

Beitrag: # 41031Beitrag MamboJoe »

Bella hat geschrieben:Hi,

gibt es hier auch jemanden,der auf Curacao ist,dort hin möchte oder Erfahrungen hat??
Ich war ca. 8 Monate auf Curacao und werde bald wieder dort sein, da ich auf der Insel geschaeftlich taetig bin. Daher kann ich sicher mit ein paar Infos weiter helfen.

Einleitend gesagt, man solle sich keinesfalls zu sehr auf irgend welche bunten Reiseinformationen, Prospekte oder Urlaubsfotos von Freunden verlassen.
Curacao hat zwei Gesichter. Es stellt sich gerne mit europaeischem Lebensstandard dar, mit den schoensten Straenden der Karibik (was sicher alle Inseln von sich behaupten) und multikultureller Offenheit.

Wenn man jedoch vom Flughafen zu seiner gebuchten Ferienunterkunft gefahren wird, kommt der erste Kulturschock. Das Bild von den Niederlaendischen Antillen (die es zwischenzeitlich politisch nicht mehr gibt) wandelt sich schnell in Vorstellungen ueber Belgisch Kongo oder dem Senegal. Man glaubt, der Pilot habe sein Ziel verpasst und sei mitten in den Armutsvierteln von Afrika gelandet. Von Niederlaendisch keine Spur.
Heruntergekommene Schwarzensiedlungen (das Wort "Neger" will ich mal aus Rassismusvorwuerfen vermeiden), wie wir sie aus Fernsehberichten ueber Kamerun oder Angola kennen. Das was man den Touristen zuerst praesentiert, deckt sich leider keinenfalls mit unseren Erwartungen ueber Curacao.
Wenn man dann in seiner Ferienanlage ankommt, wird man erst einmal tief durchatmen und hoffen, dass es nur besser werden kann.

Etwa 95% der Einwohner sind afrikanischer Abstammung von ca. 200 Jahre langem Sklavenhandel auf der Insel. Sie war Umschlagplatz fuer die von Afrika verschifften Sklaven. Diejenigen, die die monatelange grausame Schifffart ueberstanden haben, wurden dort aufgepeppelt und auf dem Markt verkauft fuer die Farmen in Nord- und Suedamerika.

Den ersten Tag auf der Insel wird man sicher erst einmal am Strand verbringen wollen. Die Straende sind jedoch sehr unterschiedlich und keinenfalls die schoensten in der Karibik (wie es immer wieder monoton behauptet wird). Die guten Straende muessen bezahlt werden und haben gute Infrastrucktur. Der Rest ist ziehmlich verkommen und steinig oder oft nur ueber einige Kilometer entfernt entlegen nur mit dem Auto erreichbar. Die Regierung tut dort sehr wenig fuer den Strandtourismus.

Die Hauptstadt Willemstad bietet einige schoene Fotomotive und etwas hollaendischen Flair. Einkaufsstrassen, Bars, Restaurantes. Sie ist das Aushaengeschild fuer die Kreuzfahrtstouristen, die sich ein paar Stunden auf der Insel bewegen. Mehr als 2 Stunden braucht man jedoch kaum und man kennt alle Winkel des Zentrums. Bleibt nur noch, sich gemuehtlich in ein Cafe zu setzen, die Aussicht zu geniessen und dem Inseltreiben etwas zuzuschauen. Es ist eigentlich der schoenste Teil Insel.

Ich moechte mal unterscheiden zwischen Kultur und Lebensstil. Fremde Kulturformen koennen bei "exotischen" Voelkern sicher eine romantische Stimmung verursachen. Lebenstil ist eine voellig andere Angelegenheit, die auch viel mit Mentalitaet zu tun hat.
Auf Curacao erkennt man stark den Unterschied, wo Schwarze und wo Weisse wohnen. Der Unterschied liegt jedoch wenig in Armut oder Reichtum, sondern mehr in der Mentalitaet.
Da 95% der Bevoelkerung Schwarze sind, brauche ich sicher nicht weiter auszumalen, wie der groesste Teil der Insel aussieht. Man findet natuerlich auch sehr schoene Wohnsiedlungen mit Schwarzen aus guten Einkommensverhaeltnissen vermischt mit Weissen.

Es gibt nur wenige Punkte auf Curacao, die wirklich den Prospektfotos entsprechen. Die Vegetation ist sehr kark und erinnert nur wenig an Karibik.

Das durchschnittliche Einkommen als Arbeiter ist sehr niedrig und wird kaum reichen, einen europaeischen Lebensstandard fuehren zu koennen. Als Auslaender Arbeit zu finden ist zudem sehr schwierig, da Stellen zuerst mit Personal von der Insel besetzt werden muessen. Man muss einen Arbeitgeber finden, welcher es auf sich nimmt, den ganzen Behoerdenauffwand fuer die Genehmigungen zu erledigen.

Bleibt eine Selbstaendigkeit. Diese wird geprueft, ob es fuer die Insel von Nutzen ist. Ist dies der Fall, koennen Auslaender problemlos eine Firma gruenden. Viel Zeit, Nerven und vorallem viel Geld sind hierfuer jedoch noetig, da zwischen der Planung und Umsetzung viele Monate oder Jahre vergehen koennen, der jaehrliche Aufenthalt als Tourist vorab jedoch nur auf 3 Monate beschraenkt ist. Dauerhafte Arbeits- und Aufenhaltsgenehmigungen koennen erst beantragt werden, wenn die Firma Grund und Boden hat. Illegale Arbeit und Aufenthalt lassen sich da kaum vermeiden, da es die Immigrationsbehoerde nur wenig interessiert, ob jemand investiert oder nicht. Es gibt kein Geschaeftsvisum. Man muss also als Urlauber einreisen und verstoesst bereits gegen das Gesetz, wenn man geschaeftlich nur ansatzweise aktiv wird. Die gesetzlichen Regelungen stehen hier nicht in Einklang und es ist ein ewiger Kampf mit den Behoerden.

Trotz alledem, wer von Curacao traeumt und die bunten Prospektbilder im Kopf hat, soll sich die Insel erst einmal anschauen und entscheiden, ob man dort wirklich leben will. Die Vorstellungen gehen da sicher weit auseinander.

Viel Spass und viel Erfolg auf Curacao.....

MamboJoe
CSC
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Re: Curacao

Beitrag: # 44314Beitrag CSC »

Hey MamboJoe,

ich habe vor im November erst einmal für ein Jahr nach Curacao zu gehen. Meine beste Freundin ist bereits seit 2,5 Jahren dort und arbeitet im Spa Bereich eines neuen 4* Hotels, verdient ziemlich gutes Geld (ca. 6000NAG) und liebt es dort. Ich war bereits 2 mal dort und es hat mir wirklich so gut gefallen, dass ich Angst hatte der Insel zu verfallen. Natürlich gab es da Dinge, die mir gar nicht gefielen. Wie du z. B. erwähntest diese hässlichen Baracken in denen die Locals wohnen oder das Gastfreundlichkeit (damit meine ich jemadem, der zu Besuch kommt, ein Glas Wasser anzubieten) wirklich zu Wünschen übrig lässt. Ich bin ursprünglich Marokkanerin und bei uns in der Heimat gibt´s sowas nicht. Aber sonst gefällt es mir dort und habe innere Ruhe dort erlebt.

Jetzt habe ich hier schon alle Hebel in Bewegung gesetzt um im November nach Curacao zu gehen. Meine Freundin sagt mir, dass ich problemlos einen Job kriege, gerade jetzt mit der Deutsche-Touristen-Welle, dank Air Berlin, die ab Nov Non Stop nach Cura fliegt. Aber je näher Tag X rückt, desto mehr habe ich Angst, dass ich hier mein unbefristetes Arbeitsverhältnis kündige und dann doch nichts finde dort. Außerdem weiß ich gar nicht wie die Verdienstmöglichkeiten dort sind. Aber irgendwie verunsichert mich dein Beitrag ein wenig :(

Wer Infos oder Tipps hat, bitte her damit.

Schönen Gruß
CSC
MamboJoe
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Re: Curacao

Beitrag: # 44317Beitrag MamboJoe »

CSC hat geschrieben:........... Meine Freundin sagt mir, dass ich problemlos einen Job kriege, gerade jetzt mit der Deutsche-Touristen-Welle, dank Air Berlin, die ab Nov Non Stop nach Cura fliegt. Aber je näher Tag X rückt, desto mehr habe ich Angst, dass ich hier mein unbefristetes Arbeitsverhältnis kündige und dann doch nichts finde dort. Außerdem weiß ich gar nicht wie die Verdienstmöglichkeiten dort sind. Aber irgendwie verunsichert mich dein Beitrag ein wenig :(

Wer Infos oder Tipps hat, bitte her damit.

Schönen Gruß
CSC
Wenn dir deine Freundin sicher garantieren kann, dass du einen der wenigen gut bezahlten Jobs auf Curacao so problemlos finden kannst, dann fliege rüber und unterschreibe den Arbeitsvertrag. Dein Arbeitgeber muss dann für dich die Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung beantragen. Während der Wartezeit musst du die Insel sowieso wieder verlassen, da dein Touristenvisum nach 3 Monaten abgelaufen ist (wenn du einen EU-Pass hast). Die Wartezeit wird jedoch erheblich länger sein. Während dieser Zeit darfst du auf Curacao nicht arbeiten.
Erkundige dich jedoch vorab, was du alles an Papieren brauchst. Das ist nicht wenig.

Ist alles geregelt, kannst du dein unbefristetes Arbeitsverhältnis in Deutschland in aller Ruhe kündigen.

Ich habe jedoch meine Zweifel, dass sich der Arbeitsmarkt für Ausländer in den letzten Monaten gravierend geändert hat und die Behörden plötzlich so grosszügig mit Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen um sich werfen, nur weil Air Berlin ein paar Touristen ab November nach Curacao fliegt. Das werden die nicht einmal zur Kenntnis nehmen.

Viel Erfolg.....

MamboJoe
cuakeshi
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Beitrag: # 45266Beitrag cuakeshi »

Hallo zusammen

Also wie Mambojoe die Insel hier darstellt trifft für mich nicht ganz zu, weder als ich anfang des Jahres hier war um mich "umzusehen", ob es das Richtige für mich sei, noch jetzt, seitdem ich hier lebe.
Ich möchte nicht sagen, dass er total falsch liegt. Mit einigem hat er Recht.

Hier sieht es aus wie im Kongo oder Senegal, ich glaub dann hat Mambojoes Pilot wirklich die falsche Insel angesteuert. Hier muss ich ganz klar sagen, dass dies nicht der Fall ist, bitte realistisch bleiben, Curacao ist sicher kein dritte Welt Land. Diese Behauptung ist totaler Blödsinn und aus der Luft gegriffen.

Auf Curacao wohnen keine Menschen in Wellblechhütten. So etwas gibt es hier nicht. Ich bin jetzt schon sehr viel rumgekommen hier auf der Insel, und habe natürlich auch anfang des Jahres im Urlaub bereits mit Adlerauge jede Kleinigkeit beobachtet, sowohl das Gute wie auch das Schlechte. Ich war bereits in den schlimmsten Ecken des Landes, wo es ja anscheinend nicht möglich wär für Nichtdunkelhäutige reinzugehen, geschweige denn wieder, in einem Stück rauszukommen. Das ist totaler Quatsch, sonst würde ich jetzt hier nicht schreiben.

Die schlimmste Ecke hier ist nicht so schlimm wie die schlimmste Ecke in Trier (deutsche Stadt). Also die Kriminalität hier auf der Insel ist vergleichsweise mit der einer deutschen Stadt. In der Hauptstadt findet man zwar viele Möchtegern"gangster", doch die tuen keiner Menschenseele was. Die Polizei ist angenehm gelassen, also die normale Polis, die sOps, die blaue Polis wie man sie hier nennt ist überhaupt nicht zimperlich, da hat man besser sich sofort nur noch hinzulegen. Damit die anrücken musst du allerdings schon eine richtige Straftat begangen haben. Die blaue Polis in aktion habe ich bisher selbst "live" noch nicht erlebt, habe darüber hier im Fernsehen aber etwas gesehen.

Promillegrenze gibt es hier nicht. Blasapparate kommen erst zum Einsatz nach einem Unfall. Fährst du angetrunken in eine Polizeikontrolle und die merken, dass du etwas intus hast, so fragen dich die Beamten höflich Ihnen den Schlüssel auszuhändigen, du gibst ihnen den Schlüssel, sie werfen ihn auf den Boden und verlangen, dass du ihn aufhebst, schaffst du dies ohne umzufallen oder ohne zuviel Geschwanke, so bist du für hier noch fahrtauglich.

Unfälle gibt es eigentlich wenige. Allerdings ist die Insel auch nicht zum Rasen gemacht, die erlaubte Höchstgeschindigkeit ist 80. In der Hauptstadt und den anderen Städchen natürlich auch 30iger, 40iger und 50iger Zonen. Es gibt noch einige brutale Schlaglöcher, aber im Vergleich zu meinem ersten Besuch hat sich ordentlich was getan.

Die Insel ist alles andere als karg, Grün satt, war bereits anfang des Jahres so und ist nur noch mehr geworden. hängt natürlich immer davon ab ob und wieviel es regnet. Lebt man in der Hauptstadt so hat man natürlich nicht viel von karibischer Natur, ausser den Palmen, verlässt man die Hauptstadt so hat man Grün satt.

ich lebe im westlichen Teil der Insel, hier ist Natur pur, wunderschön, für die, wo nicht in einem zubetoniertem Resort leben wollen.
Strände gibt es sehr viele, sind über 50 gelistet, einige sind jedoch unmöglich zum schwimmen oder einfach nur Sonne liegen, die ganze Ostküste ist felsig, darum ist eigentlich nur die Südküste auch wirklich als Strandtauglich zu bezeichnen, das sind dann immerhin trotzdem noch über 20 Strände.

Hier gibt es allerdings keine Strände wo man jetzt kilometerweit am Meer spatzieren gehen kann, es sind alles kleine Buchten. Es gibt 4 Strände wo man zahlen muss der Rest ist umsonst. Es gibt viele schöne Strände auf Curacao wo man nicht zahlen muss.

Der Stundenlohn von nicht Gelehrten ist natürlich niedrig, man darf jedoch nicht vergessen, dass der antillen Gulden (1euro=2,4Gulden) hier die gleiche Kaufkraft hat wie in Europa der Euro, z.B. zahlte ich in Deutschland für eine Pommes 3 euro, hier kauf ich mir die Pommes für 3 Gulden. Dazu muss ich sagen, dass man in der Hauptstadt ganz klar Touristenpreise zahlt, dort kostet auf der Terrasse ein Bier genau so viel wie in Deutschland auch. Aus der Hauptstadt raus, zählen dann die einheimischen Preise.

95% der Bevölkerung sind dunkelhäutig, dies fällt einem aber überhaupt nicht so auf, es leben über 60 verschiedene Nationalitäten auf der Insel. Die Tokos, so heissen die kleinen Geschäfte wo man alles kriegt, gehören meist Chinesen und Portugiesen. Venezuelanern gehört ein Grossteil des Obsthandels. Es sind auch viele spanischsprechende im Möbergeschäft. Es ist wirklich ein riesen Mischmasch der Kulturen.

Natürlich gibt es Plätze die bevorzugt von verschiedenen Nationalitäten genutzt werden. Es gibt auch Plätze die von Hellhäutigen gemieden werden, was ich allerdings überhaupt nicht verstehen kann, ich merke das halt immer nur weil ich der einzige Hellhäutige dort bin. Ich habe kein Problem, als Hellhäutiger in einen Einheimischen Nightclub zu gehen und bisher hatten die Einheimischen auch mit mir Hellhäutigem keine Probleme. Ich war bis jetzt stets überall willkommen, bon bini halt.

Sonnige Grüsse

Chris
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Jupp
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Beitrag: # 45282Beitrag Jupp »

Hallo Chris,

ich habe keine Schreibfehler gesucht, aber ein paar Absätze eingefügt, damit man den doch recht langen Text besser lesen kann. Der eine oder andere Fehler wurde dabei allerdings gleich mit verbessert ;-)
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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henry
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Re: Curacao

Beitrag: # 45288Beitrag henry »

cuakeshi hat geschrieben: ich lebe im westlichen Teil der Insel, hier ist Natur pur, wunderschön, für die, wo nicht in einem zubetoniertem Resort leben wollen.
hola @cuaceshi,

da hast du ja einiges Wissenswerte geschrieben ueber curacao! interessant zu wissen waere (es geht ja um auswandern), natuerlich nur wenn du willst, wie du das nun gemacht hast, dort leben zu koennen, obwohl ja ein touristenvisum bereits nach 3 monaten zur ausreise zwingt, wie, Joe geschrieben hat:
MamboJoe hat geschrieben:Während der Wartezeit musst du die Insel sowieso wieder verlassen, da dein Touristenvisum nach 3 Monaten abgelaufen ist (wenn du einen EU-Pass hast)
Gruesse Henry
cuakeshi
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Beitrag: # 45293Beitrag cuakeshi »

Hallo

Ja, genau, Touristenvisum für Europäer, ausgenommen Holländer, gilt 3 Monate. Niederländische Staatsbürger dürfen mit Touristenvisum 6 Monate auf der Insel bleiben.

Als ich im März zurück nach Europa kam, habe ich die Aufenthaltsgenehmigung beantragt, den ''andraag op verbliefsvergunning“.
Man darf bei Beantragung nicht auf der Insel sein.

Ich habe den Antrag über eine Immigrationsfirma gemacht, Mambo Joe erwähnte bereits wie es mit den Behörden auf der Insel aussieht.

Erinnerte mich an den Zeichtrickfilm Asterix in Rom, wo man zum Antrag auf ein Formular, zwei, drei andere Formulare erst beantragen muss. Und jeder der Beamten erzählt dir eine andere Version, Ist wirklich Hammer. Naja, ist anstrengend, aber durchaus zu bewältigen.

Mit der Immigrationsfirma bleibt mir das meiste Anstrengende erspart.
Also nachdem man den Antrag gestellt hat dauert es erstmal bis der geprüft wird, ganze 4 Monate, in der Zeit darf man sich nicht auf der Insel aufhalten.

Nach den 4 Monaten ist der Antrag dann wieder in Bearbeitung aber nun darf man das Land bereisen, muss man auch, ab dem Zeitpunkt, wenn man will, dass es vorwärts geht, weil man eine hiesige private Krankenversicherung braucht und man muss eine Borg, eine Art Kaution an die Immigrationsbehörde zahlen, damit garantiert ist, dass du bei totalem Versagen, nicht hier auf der Insel bleibst, sondern sie dich, mit dem Geld zurückschicken können.

Hast du dies alles erledigt, so kommt der Antrag in die letzten Instanzen. Du stehst dann auf einer art ''Warteliste“.
Dann klingelt irgendwann dein Telefon ganz unverhofft, weil es auch nicht einige Tage vorher angekündigt wird, du machst die auf den Weg.

Von dir wird ein Foto gemacht, das kommt auf die Sedula (eine ID Karte, ein Ausweis der auch gleich als Aufenthaltsgenehmigung zählt). Diese Sedula wird dir ausgehändigt, ...und angekommen.

Die Aufenthaltsgenehmigung gilt für Nicht-Holländer erst mal ein Jahr. Spätestens zwei Monate vor Ablauf muss man einen neuen Antrag stellen, die Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung geht wesentlich schneller voran als der Erstantrag.

Liebe Gruesse
cuakeshi
Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten..
MamboJoe
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Beitrag: # 45300Beitrag MamboJoe »

cuakeshi hat geschrieben:........Mit einigem hat er Recht.

Hier sieht es aus wie im Kongo oder Senegal, ich glaub dann hat Mambojoes Pilot wirklich die falsche Insel angesteuert. Hier muss ich ganz klar sagen, dass dies nicht der Fall ist, bitte realistisch bleiben, ........
So habe ich das auch nicht behauptet.
Ich habe bewusst vom ersten Eindruck gesprochen, wobei die Menschen im Kongo oder Senegal sicher nicht alle in Wellblechhütten leben.

Sicher ist die Tolleranzgrenze bei vielen Auswanderern sehr unterschiedlich. Der erste Eindruck der den Touristen jedoch geboten wird, wenn sie den Flughafen von Curacao verlassen, ist schon sehr schockierend. Ich habe während meines Aufenthaltes einige Leute getroffen, die die Insel am nächsten Tag am Liebsten gleich wieder verlassen hätten. Wenn man dann noch Jan Thiel gebucht hat und statt der schönen versprochenen Strände nur zubetonierte Felsen vorfindet, glauben sicher die wenigsten, in der Karibik gelandet zu sein. Man braucht also schon etwas Zeit, um ein paar schöne Flecken zu finden.
cuakeshi hat geschrieben:........Promillegrenze gibt es hier nicht. Blasapparate kommen erst zum Einsatz nach einem Unfall. Fährst du angetrunken in eine Polizeikontrolle und die merken, dass du etwas intus hast, so fragen dich die Beamten höflich Ihnen den Schlüssel auszuhändigen, du gibst ihnen den Schlüssel, sie werfen ihn auf den Boden und verlangen, dass du ihn aufhebst, schaffst du dies ohne umzufallen oder ohne zuviel Geschwanke, so bist du für hier noch fahrtauglich....
Das Ergebnis lässt sich dann auf der Anzeigetafel am nördlichen Ring in Rio Canario ablesen, auf der die Anzahl der Verkehrstoten kumulativ seit Jahresbeginn ständig abzulesen ist. Wenn du dort mal wieder vorbei fährst, poste die Anzahl mal hier rein.
cuakeshi hat geschrieben:........Die Insel ist alles andere als karg, Grün satt,.....
Ein Kaktus ist auch grün. Curacao ist überwiegend bedeckt von Kakteen und immergrünem stachligem Gestrüpp. Die Vegetation ist sehr karg, der Boden sehr trocken und unfruchtbar. Es gibt daher kaum Landwirtschaft (ausser Agavenzucht) auf Curacao. Jede Tomate muss aus Venezuela eingeschifft werden.
Von karibischer Vegetation ist auf Caraco keine Spur, auch wenn es grün ist.

Würde mich auch mal interessieren, wovon du in Curacao lebst, wenn du nicht schon Rentner bist?

MamboJoe
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henry
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Beitrag: # 45301Beitrag henry »

MamboJoe hat geschrieben: Würde mich auch mal interessieren, wovon du in Curacao lebst, wenn du nicht schon Rentner bist?
MamboJoe
aber@MamboJoe, Cuakeshi ist doch noch lange kein rentner, er ist doch erst 26 - oder inzwischen eben 27 jahre alt.
cuakeshi hat geschrieben: Mein Name ist Chris, ich bin 26 Jahre und komme aus Steinheim in Luxemburg.
aber es stimmt schon: was Cuakeshi in curacao ueberhaupt macht, hat er bisher nicht geschrieben.
Gruesse Henry
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Beitrag: # 45303Beitrag MamboJoe »

henry hat geschrieben:.......
aber@MamboJoe, Cuakeshi ist doch noch lange kein rentner, er ist doch erst 26 - oder inzwischen eben 27 jahre alt..........

aber es stimmt schon: was Cuakeshi in curacao ueberhaupt macht, hat er bisher nicht geschrieben.
Sorry, aber ich lese mir ja nicht erst die ganze Biografie der User durch.
Um so mehr wundert es mich dann, dass es so leicht eine Aufenthaltsgenehmigung gegeben hat.
Wir haben mehrere 10.000 Euro in eine Selbständigkeit gesteckt, ein Ladenlokal gemietet, 15 Monate das Geschäft in aller Öffentlichkeit im Zentrum von Willemstad betrieben, da Investoren laut einer Broschüre vom Wirtschaftsministerium mit offenen Armen empfangen werden. Nach 18 Monaten hatten wir immer noch keine Aufenthaltsgenehmigung, geschweige eine Arbeitserlaubnis. Selbst ein Antrag auf Verlängerung des Touristenvisums mit Hinweis auf die Investitionen wurde uns abgelehnt, obwohl wir kurz vor Geschäftseröffnung standen. Das sei kein Grund für eine Verlängerung. Wir mussten also illegal weiter machen, um nicht alles zu verlieren. Nur ständiger Stress und Ärger mit den Behörden.

Offensichtlich geht man da mit Abenteurern etwas grosszügiger um.

MamboJoe
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henry
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Beitrag: # 45311Beitrag henry »

MamboJoe hat geschrieben: Um so mehr wundert es mich dann, dass es so leicht eine Aufenthaltsgenehmigung gegeben hat......
Offensichtlich geht man da mit Abenteurern etwas grosszügiger um.
naja, dass cuaceshi, eine aufenthaltsgenehmigung hat, das hat er ja nicht geschrieben. er hat nur mitgeteilt, dass er eine beantragt hat...
cuakeshi hat geschrieben: Als ich im März zurück nach Europa kam, habe ich die Aufenthaltsgenehmigung beantragt
....und dann, wie allgemein der verfahrensablauf ist. seine persoenlichen erfahrungen sind das ja nicht. das sieht man ja schon daran, dass er auch gesagt, wie es allgemein bei einer verlaengerung ist
cuakeshi hat geschrieben: die Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung geht wesentlich schneller voran als der Erstantrag.
denn eine verlaengerung koennte ja bei cuaceshi ueberhaupt noch gar nicht angefallen sein. also sind das keine eigenen erfahrungen, sondern nur das, was er erfahren hat. aber ich nehme ja an, cuaceshi meldet sich wieder und klaert das dann selber auf.
Gruesse Henry
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