carlcromwell hat geschrieben:Habe das Ziel aber eher bewusst wegen den Steuern gewählt und kann mich unterm Strich nicht beschweren.
Die steuergünstigen Länder sind meist diejenigen, die bei den Lebenshaltungskosten gar nicht so günstig sind. Das sieht man schon bei den verschiedenen Kantonen in CH. Jeder muss für sich das Land wählen, dass es nach seinen Bedingungen paßt.
Gruß
Siggi
P.S: Steuern sind hier auch nicht so schrecklich hoch: Zinsen steuerfrei, Einkommensteuer 15% Flat Tax, Kleingewerbetreibende konstante, gewinnunabhängige Steuer unter 500 Euro p.a., für richtig hohe Einkommen: Priviligien im DBA zu Zypern drücken die Steuern unter 10%. Aber die meisten Steuern sparen die Leute hier durch einfache Hinterziehung! Das leben schon die ranghohen Politiker in ihren öffentlichen Deklarationen vor.
Und in CH gibt es Einkommens- bzw. Lohnsteuer. Davon wird man auch in Zug oder Schwyz nicht verschont.
Lände komplett ohne Steuern gibt es meines Wissens nicht mehr so viele.
Dazu kommt noch das Problem dass ich aufgrund meines Alters oder anderen Dingen eben keine Aufenthaltsgenehmigung in Thailand oder auf Krim bekomme.
Steuern hinterziehen kann man überall, aber ist halt dennoch illegal. Mir war es wichtig eine saubere Lösung zu finden.
Richtig. Aber dort, wo die lokalen Steuern in CH am geringsten sind, sind die Immobilienpreise am höchsten. Wenn man steuergünstig leben will, braucht man viel Geld. Das meinte ich.
Ich will nicht Steuerhinterziehung propagieren, aber die Entdeckungswahrscheinlichkeit ist länderspezifisch sehr unterschiedlich. Es gibt Länder, da wird man von den Leuten für verrückt gehalten, wenn man sein tatsächliches Einkommen deklariert.
Siggi! hat geschrieben:Wenn man steuergünstig leben will, braucht man viel Geld. Das meinte ich.
Im Umkehrschluss zahlt man aber auch nur dann viel Steuern wenn man ein gewisses Vermögen hat.
Ich habe halt auch gemerkt, dass mich der ganze Verwaltungskram blockiert. Ebenso habe ich in der Vergangenheit oft steueroptimale aber nicht die optimalsten Anlagestrategien gewählt. Das wird sich nun ändern.
Ich verstehe, was Du meinst. In der Vergangenheit hast Du Investitionsentscheidungen getroffen, die das steuerliche berücksichtigen. Dadurch hast Du vielleicht Anlagen länger gehalten, als es vernünftig wäre. Ich kenne das aus einem anderen Gesichtspunkt: Ich habe in der Vergangenheit sogar Geld ausgegeben, um absetzbare Kosten zu generieren.
Es ist gut, Entscheidungen allein nach sachlichen Kriterien treffen zu können.
Ich hoffe, Du wirst Dich dauerhaft dort wohlfühlen!
Ich kenne das aus einem anderen Gesichtspunkt: Ich habe in der Vergangenheit sogar Geld ausgegeben, um absetzbare Kosten zu generieren.
Es ist gut, Entscheidungen allein nach sachlichen Kriterien treffen zu können.
Das sind die Schlüsselsätze! Aber - nach ABER kommt meist ein LEIDER! - trifft letztere Konstellation auf die wenigsten Leute zu. Trotzdem: gut, wenn es zutreffend ist!
Viel Glück in TC Islands und möglichst wenig Ungemach. Ansonsten: Pazifikküste Mexiko! (Ich z.B. werde NIE MEHR auf eine kleine Insel oder kleine Inselgruppe ziehen - es sei denn, für Urlaub. Aber nicht ganzjährig.
No hay nada imposible, porque los sueños de ayer son las esperanzas de hoy y pueden convertirse en realidad mañana.
vallartina hat geschrieben:Ich z.B. werde NIE MEHR auf eine kleine Insel oder kleine Inselgruppe ziehen - es sei denn, für Urlaub. Aber nicht ganzjährig.
Das kann ich nachvollziehen ! Lebte ich nicht nur über 10 Jahre auf einer karibischen Insel, nein, ich Depp kaufte mir ja auch noch ein Grundstück direkt am Meer, nur 57,7 m vom Wasser entfernt - ich kann heute kein Meer mehr sehen geschweige denn 24 Stunden täglich es rauschen hören...
Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
vallartina hat geschrieben:
Viel Glück in TC Islands und möglichst wenig Ungemach. Ansonsten: Pazifikküste Mexiko! (Ich z.B. werde NIE MEHR auf eine kleine Insel oder kleine Inselgruppe ziehen - es sei denn, für Urlaub. Aber nicht ganzjährig.
Dankesehr! Laut meinen Informationen gibt es in Mexico leider Einkommenssteuer, und nicht gerade niedrige Sätze.
Siggi! hat geschrieben:
Ich hoffe, Du wirst Dich dauerhaft dort wohlfühlen!
Vielen Dank! Und wenn nicht gehe ich auf Reisen. Das tolle an TCI ist, dass man eben nicht einmal auf den Inseln sein muss. Man kann z. B. auch das ganze Jahr über auf Achse sein.
Zuletzt geändert von carlcromwell am Di Mai 03, 2011 10:52 am, insgesamt 1-mal geändert.
Übrigens: Flug ist gebucht, in weniger als 2 Wochen geht es los.
Nun muss ich nur noch schnell in meine Wohnung (bin grad unterwegs), alles kündigen und nen Koffer packen.
carlcromwell hat geschrieben:Das tolle an TCI ist, dass man eben nicht einmal auf den Inseln sein muss. Man kann z. B. auch das ganze Jahr über auf Achse sein.
Das ist eigentlich nicht weiter verwunderlich, denn der Staat verliert dadurch ja nichts. Trotzdem ist das kein Persilschein, denn Du kannst in einem anderen Staat eine Steuerpflicht zu begründen, ohne die Ansässigkeit in TCI zu verlieren. Eine Steuerpflicht kann man in vielen Ländern durch regelmäßigen Aufenthalt oder durch Bereithaltung von Wohnraum begründen. Aber solange man nur als Tourist um die Welt reist, gibt es auch nirgendwo eine persönliche Steuerpflicht. Dafür benötigt man dann aber noch niemals eine Residenz in TCI. Als PT lebt man steuerfrei: http://en.wikipedia.org/wiki/Perpetual_traveler
Es wäre schön, wenn Du Dich hier ab und an mal von der Insel melden würdest.
Ist nun off topic, aber ich dachte eigentlich man müsse nachweisen dass man nicht in der EU wohnt, sonst fallen da generell Steuern an. Macht das der perpetual traveller dann mit Hotel und Flugbelegen gegenüber der Bank oder dem FA?
Klar werde ich mich melden. Da wird man einiges erleben und manchmal viel Geduld und Nerven benötigen. Alleine das Rumgeeiere bis das Residence Permit erteilt wurde war der Wahnsinn.
Gerade versuche ich ein Auto zu kaufen, was über das Netz nahezu unmöglich erscheint. Wird wohl erstmal auf nen Leihwagen rauslaufen.
So, nach den ersten Tagen kann ich mal ein wenig mehr berichten.
Das Wetter
Also das Wetter ist wie erwartet sehr schön. Jetzt um 4:30 Uhr nachts habe ich 28° in der Bude wenn die Klimaanlage aus ist. Das ist ziemlich angenehm, ich fühle mich wie neben dem Kachelofen im Winter, wobei die Wärme aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit doch ein wenig anders ist. Da eigentlich den ganzen Tag über die Brise vom Meer auf das Haus weht kommt es einem draussen nicht ganz so warm vor. Dennoch braucht man sehr viel Flüssigkeit, denke ich trinke so 5-6 Liter am Tag. Wenn man sich die ganze Zeit die leckeren Softdrinks reinschüttet geht man sicher auf wie Hefe. Es ist wohl am Besten sich einen Wasserspender zu organisieren (was noch auf meiner Agenda steht).
Die Menschen & Arbeit
Die Leute sind alle sehr nett und hilfsbereit. Das ist ganz anders als in Deutschland und etwas, dass ich in anderen Ländern in denen ich gelebt habe ebenfalls feststellen konnte. Die Mentalität ist allgemein sehr relaxt. Alles kann dauern, niemand hat es eigentlich eilig. Hatte paar Handwerker hier um Sachen zu reparieren bzw. zu verschönern. Wenn da z. B. Termin um 10 Uhr angesetzt ist kann es auch sein dass jemand erst um 11 oder 12 oder auch gar nicht kommt. Da muss man sehr pushy sein und z. B. dauernd anrufen. Die Ausführung der Arbeiten ist nicht mit Westeuropa zu vergleichen. Man merkt dass es kein Ausbildungssystem mit Lehrberufen o.ä. gibt. Interessant ist auch dass bisher jedesmal etwas ausgewechselt werden muss, kannte ich so auch noch nicht.
Wo ich wohne
Das Haus welches ich gemietet habe ist in einer sehr guten Gegend, sind lauter Expats und Touris hier. Mich wundert, dass es so günstig ist. Habe etwa 5-10 Minuten Fussweg zum Strand, zu den Bars und Shoppingmöglichkeiten.
Das Preisniveau:
Leihwägen sind erstaunlicherweise sehr günstig. Nen Schrottkübel gibts schon ab 39 USD am Tag. Insgesamt ist das Preisniveau nicht ganz so schlimm wie erwartet und sehr differenziert. An einer Bar kostet ein Bier 7 USD, wenige Minuten entfernt an der nächsten gibt es die selbe Flasche für 3. Hab auch schon in Bars Softdrinks für 1 USD gekauft, das ist dann sogar wesentlich günstiger als ich es gewohnt bin. Man muss halt stark darauf achten wo man hingeht und sollte bevor man bestellt immer den Preis checken. Beim Essen ist es ähnlich, man kann z. B. eine Pizza für 10 oder auch 20 USD kaufen, je nachdem wo man hingeht. Das Essen ist übrigens super wenn man auf Fisch & Co. steht. Hummer, Garnelen, Muscheln, Schnecken und was es da noch so alles gibt ist wesentlich günstiger als in Westeuropa wenn man ins richtige Lokal geht. Insgesamt komme ich mit 50 USD für Essen am Tag sehr gut aus. Das reicht für 2x Essen gehen und noch ein, zwei Bier an der Bar abends und ist in etwa das, was ich in Westeuropa auch gebraucht habe.
Die Nachteile
Ich denke, viele Leute, vor allem Ältere, hätten mit dem Klima zu kämpfen. Da ich ein "Sonnenmensch" bin und den europäischen Winter gar nicht ab kann macht es mir aber absolut nichts aus. Am meisten Probleme bereitet mir die Tierwelt. Ich habe den Kampf gegen die Mosquitos und Sandfliegen bereits aufgenommen. Da ist wirklich ein ständiges Jucken zu verzeichnen. Heute Nacht hat irgendetwas ne Tüte Chips geöffnet. Das macht mir ein wenig Sorgen da ich eigentlich Türen und Fenster geschlossen halte.
Heute Nacht hat irgendetwas ne Tüte Chips geöffnet.
Da mußte ich jetzt erst zweimal lesen, bis ich die Aussage dahinter verstanden habe (irgendwie das irgendetwas überlesen). Das würde mir aber sehr zu denken geben!
