Viele kommen zurück

Man kann ja auch aus dem Ausland kommen...

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kurtchen
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Viele kommen zurück

Beitrag: # 53389Beitrag kurtchen »

Diesen Artikel habe ich hier noch nicht gesehen.

Wir sehen aber auch im Forum das Leute zurückkommen, nehnem wir Sascha oder mich( bei mir war es natürlich kein großer Akt aus den Beneluxländern, sozusagen Auswandern light).

http://www.welt.de/wirtschaft/article12 ... ommen.html
Henry und Spassi - Eure Expertise fehlt im Forum !
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 53390Beitrag Sascha Blodau »

..na ja, kurtchen, ich glaube die Endtäuschung, über das nicht erreichte Auswanderungs-Ziel, ist bei unseren beiden Ländern die Gleiche, nur mein Rückflug hat halt etwas länger gedauert.

Es gibt eben so viele Faktoren die eine Rolle spielen, im Laufe der Zeit.
Da gibt es Faktoren mit kleiner Wirkung, die sich aber langsam zum größeren Problem hochschaukeln.
Und dann gibt es noch die großen Faktoren, die solche Auswanderungspläne einfach unrealisierbar werden lassen.
Das alles kann man vor der Auswanderung nur schwer einschätzen.
Und was jetzt vielleicht komisch klingt, das Glück steht in einem anderen Land irgendwie unter einem anderen Stern.
Vielleicht geht es auch nur mir so.
Aber, Sachen die in Deutschland gut liefen, wie Arbeit, Geschäft und Familie, lassen sich in der Fremde nicht richtig steuern und in Gang bringen.
Irgendwann merkt man eben, dass das Geld immer weniger wird.
Und dann wird es auch höchste Zeit die Koffer zu packen, sonst ist man in der Fremde gefangen..
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sudu
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Beitrag: # 53395Beitrag sudu »

Hallo Sascha

Du schreibest :
Irgendwann merkt man eben, dass das Geld immer weniger wird.
Und dann wird es auch höchste Zeit die Koffer zu packen, sonst ist man in der Fremde gefangen..
Das geht genau dann nicht mehr unbedingt, wenn mit einer Einheimischen verheiratet bist und die gemeinsame Tochter mitten in der Schulausbildung ist.

Gruss

sudu
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 53409Beitrag Sascha Blodau »

..sudu, wenn ich dich richtig deute, möchtest du mir sagen, dass deine Tochter die indische Staatsbürgerschaft hat.
Und das sie auf eine indische Schule geht, und es deshalb keinen Sinn für dich macht über eine Rückreise nach Switzerland, nachzudenken.
Von dem finanziellen Aufwand mal ganz zu schweigen..?
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Siggi!
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Beitrag: # 53410Beitrag Siggi! »

Normalerweise haben Kinder in binationalen Beziehungen beide Staatsbürgerschaften. Daran soll es nicht scheitern.

Die Sozialisation ist schon eher ein Hindernis, aber bevor man in bitterster Armut in der Fremde lebt...

UA ist zu Recht kein klassisches Auswandererland. Ich habe über die Jahre mehr Personen scheitern sehen, als ich andauernden Erfolg beobachten durfte. Wenn die (Früh)Rentner nicht wären, würde die Misserfolgsquote riesig sein.

Gruß
Siggi
sudu
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Beitrag: # 53416Beitrag sudu »

Hallo zusammen

Siggi .... normalerweise .... wir mussten, nachdem meine Frau die Schweizer Staatsbürgerschaft bekommen hat, meine Frau in Sri Lanka wieder einkaufen. Im selben Moment haben wir auch für unsere Tochter die Doppelbürgerschaft bekommen und bezahlt.

Sascha ... die Damen haben die Schweizer und die Sri Lanka Staatsbürgerschaft ....

Gruss

sudu
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 53422Beitrag Sascha Blodau »

..na das ist doch schon mal nicht schlecht, sudu..
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Sascha Blodau
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..Rückkehr aus Mangel an Integration..

Beitrag: # 53457Beitrag Sascha Blodau »

..Meiner Meinung nach ist einer der häufigsten Gründe, warum Auswanderer in ihren Auswanderungszielen scheitern, dass nicht vorhandene soziale Netzwerk.
Grade bei Menschen die in Entwicklungsländern leben ist ein starkes soziales Netz lebensnotwendig. Leben sie doch oft abgeschieden von der Zivilisation und den Großstädten. Da müssen oft sogar völlig alltägliche Dinge, irgendwie und irgendwoher organisiert werden, weil man eben nicht einfach zur nächsten Ecke gehen kann um sie zu kaufen.
Dazu gehören zum Beispiel Sachen wie, Lebensmittel, Technische Geräte, Maschinen und Werkzeuge. Auch die Hilfe bei technischen Problemen im Haushalt und Hilfe, wie zum Beispiel, Arztbesuche im Krankheitsfall muss organisiert werden.
Die Einheimischen helfen sich da meistens gegenseitig und kommen so weiter.
Alle anderen wollen immer unabhängig sein.
Unter den Auswanderern ist oft nur der pure Egoismus, Programm der Taten.
Oftmals wird die Schwäche des neu ankommenden Auswanderers von den anderen nur ausgenutzt und bestmöglich Finanziell ausgebeutet.
Niemand hilft einem wirklich, in der Fremde!
Nur solange die Kreditkarte noch gut genug gedeckt ist, kann man sich die Hilfe eben noch einkaufen.
Bei den Einheimischen läuft es anders, sie halten zusammen und benötigen nicht viel Geld.
Wie eine geschlossene Gesellschaft, sind die sozialen Netzwerke der Einheimischen, für Auswanderer meist unzugänglich.
Sie nehmen Ausländer so gut wie nie, in ihren Kreisen auf, man wird höchstens am Rand geduldet. Dadurch findet der Auswanderer in der Fremde meistens keine wirklichen Freunde, höchsten Sympathisanten und Leidensgenossen. Aber diese ziehen ihm im Problemfall höchstens noch weiter hinunter.
Und ehe er sich versieht ist er die Leiter wieder heruntergefallen und muss zurück ins Heimatland..
Alles was du brauchst, kommt im richtigen Moment zu dir. Sei geduldig.
sudu
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Beitrag: # 53460Beitrag sudu »

Hallo Sascha

Im Grunde ist dem Geschriebenen nicht's beizufügen. Diese Konstellation gibt es sehr oft.

Ich möchte aber doch etwas differenzieren.

Es gibt ja auch Männer, die mit Ihrer Frau, in deren Heimat auswandern.

Wenn man dann in der neuen Heimat zB. Englisch sprechen kann, wie zB. in den Phillipinen, wo von sehr vielen Einheimischen Englisch gesprochen wird, sieht die ganze Sache auch nochmals anders aus.

Was ich aber bei Rentnern, die ohne Partner sind, oft feststelle, das ist eine Vereinsamung. In Thailand sitzen sie dann wegen knappem Einkommen an den Steintischchen und pallavern mit Ihresgleichen, zu mehr reicht es meistens nicht mehr. Nur kommen sie mit Ihrer kleinen Rente in Asien eben meist weiter, wie in der Heimat und drum leben sie da. Es braucht keine Heizung, keine Winterkleider usw. .....

Gegenseitige Hilfe ist so eine Sache. Der Zusammenhalt unter uns Schweizerinnen und Schweizern ist ganz in Ordnung und wird von der Botschaft und dem Swiss Circle, hier in Sri Lanka, auch gezielt gefördert. Wenn man sich drum bemüht, bekommt man schon Anschluss. Nur kommt dann wieder die Frage vom Geld. Wenn ich zB. an einem Abend des Swiss Circles teilnehmen will, kostet das mit meiner Frau zusammen, inkl. Essen, Trinken, Transport usw. so um die 12 bis 15'000 LKR, was dem Zahltag meiner Nichte entspricht, den sie mit einer 6-Tagewoche, pro Monat verdienen kann. So beschränkt sich unsere diesbezüglichen Aktivitäten meist auf die Feier unseres Nationalfeiertags, die dann auch so zwischen 150 und 200 USD kosten.

Von Landsleuten wurde ich bis heute noch nie ausgenommen, oder auch beschissen. Es gibt allerdings ein paar solcher Speziallisten der deutschen Fraktion, die schon ziemlich alles erlebt haben. Da ist vom Knast, bis sogar Ausschaffung alles dabei und die Gründe sind vielfältig.

Dann noch ein Wort zu den deutschsprachigen Stammtischen.

Da habe ich auch die verschiedensten Dinge erlebt. Die Problematik liegt aber meist darin begraben, dass an solchen Stammtischen Residente, Überwinterer und auch Kurzzeittouristen verkehren.

Der Residente, der ja für ganz im Land lebt, ist natürlich nicht an Diskussionen von Lang- und Kurzzeit Touristen interessiert, umgekehrt ist das aber sehr wohl der Fall. Die Touristen wollen natürlich von den Niedergelassenen Tips, wie sie zB. Ihre Zeit totschlagen können, wo es das und jenes zu kaufen gibt, wo es einen Zahnarzt, einen Doctor gibt, wo man supergünstig eine Brille kaufen kann. Die Geiz ist geil Mentalithät ist immer allgegenwärtig. Es fällt auf, dass Überwinterer sehr oft meinen, alles zu wissen und dann Blast erzählen.

Es bilden sich aber unter den Residenten, mit der Zeit, eigene Runden, wo man sich zB. zum Geburtstag trifft, oder halt einfach dann, wenn wieder mal jemand ein Treffen organisiert, oder zu einem Treffen aufruft.
Diese Treffen laufen ganz anders ab, weil jeder Beteiligte schon mehr, oder weniger, alles erlebt hat, wo es in einer Gegend zu erleben gibt. Da tauscht man sich dann vielleicht über Aktionsangebote, oder neue Shops aus. Natürlich auch über technische Dinge, wo der eine Ahnung hat davon, der andere nicht.

An solchen Runden, nehmen wir die Frauen nicht mit, das sind dann reine Männerrunden. Das ganze hat aber auch einen Grund und der heisst Neid und Eifersucht. Wehe, da kommt einer mit einem neuen Auto daher und Du selber fährst immer noch Dein altes Mottorrad, dann hebt sich die Stimmung bei den Damen bereits und drum lassen wir die einheimischen Frauen zu Hause. In Thailand mag das unterschiedlich sein, aber hier auf der Insel fährt man so besser.

Es ist aber schon so, wie Du sagst, echte Freundschaft gibt es hier eigentlich keine, denn Keiner traut dem Anderen. Das ist auch unter den Einheimischen so. .... und wenn Du denkst, Du hättest nun einen einheimischen Freund gefunden, musst erst recht vorsichtig sein, denn der ist nur so lange Dein Freund, wie Du ihm selber etwas nützt.

Das Selbe gilt bei Geschäftspartnerschaften!

Rückkehr kommt für mich inzwischen nicht mehr in Frage, denn mich könnte die Schweiz inzwischen nicht mehr brauchen. Ich denke nicht mehr nur schweizerisch. So bin ich auch jedes Mal höchst erstaunt, wie schnell ich von einer Amtsstelle in Zürich antwort bekomme, wenn ich etwas wissen möchte. Ich müsste wieder komplett andere Prioritäten setzen und manch einer wäre vielleicht über meine heutige Vorgehensweise erstaunt. Ich könnte wohl auch das Tempo nicht mehr mitgehen und einen Job würde ich mit 60 wohl auch kaum mehr finden.

Gruss von der Insel

sudu

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bekk
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Beitrag: # 53461Beitrag bekk »

Sascha Blodau hat geschrieben:Das alles kann man vor der Auswanderung nur schwer einschätzen.
Man koennte vieles wesentlich besser und realistischer einschaetzen, wenn die rosaorote Brille nicht so stoerend wie festgeklebt auf der Nase saesse. Sascha, ich habe deine Auswanderungsvorbereitungen hier im Forum nicht verfolgt, haben nur mehrere Male nach deiner Rueckkehr hier gelesen, dass dich alle vor diesem Schritt gewarnt haben. Ich will auch nichts aufwaermen.... Aber: So ergeht es doch vielen Auswanderungswilligen, die in Foren ihre Plaene vorstellen. Man blendet die Realitaet ganz konsequent komplett aus und wundert sich dann, wenn die rosarote Brille so langsam verrutscht und man auf dem Boden der Tatsachen landet.
Aber, Sachen die in Deutschland gut liefen, wie Arbeit, Geschäft und Familie, lassen sich in der Fremde nicht richtig steuern und in Gang bringen.
Dieses Problem haben wohl viele Auswanderungswillige, wenn sie sich z.B. als Selbstaendige ins Ausland begeben.

Es hat niemand im Ausland auf einen Deutschen gewartet, der meint, er koenne da weiter machen, wo er in Deutschland aufgehoert hat, seine deutsche Art und seine deutsche Arbeitsweise im neuen Land einfuehren. Es fehlt das Fingerspitzengefuehl fuer das Land, fuer die Mentalitaet der Leute. Oft waren (Foren-) Auswanderer nicht ein einziges Mal in ihrem Traumland, haben nur Bilder oder Filme gesehen und wollten sich irgendwo im warmen Sueden oder am anderen Ende der Welt selbstaendig machen. Die Waerme ist da wichtiger als die Sprache oder Geld. "Irgendwie" wird es schon werden, "andere" haben ja auch.....

Es fehlt oft bereits ganz oder ueberwiegend an den so gern bagatellisierten, aber wichtigen Sprachkenntnissen. Gerade die Sprache ist der Schluessel zu Land und Leuten. Wer meint, er komme mit Englisch zurecht, der hat vielleicht Recht, man wird ihn verstehen, aber er wird nie integriert sein. Zurecht kommen, Anschluss finden, respektiert werden, Freunde zu haben, ein soziales Umfeld aufzubauen, dafuer gehoert mehr als Englisch. Wenn Fremde nach Deutschland ziehen (heiraten), erwartet man selbstverstaendlich, dass sie einen Deutschkurs belegen und sich nach einer gewissen Zeit nicht mehr auf Englisch unterhalten muessen. Das klappt in den meisten Faellen auch. Das gleiche sollte fuer Deutsche im Ausland gelten. Beherrschen sie die Sprache nicht, stellen sie sich selbst ins Abseits!
Oftmals wird die Schwäche des neu ankommenden Auswanderers von den anderen nur ausgenutzt und bestmöglich Finanziell ausgebeutet. Niemand hilft einem wirklich, in der Fremde!
So ist es - und man sollte auch nicht mit Unterstuetzung rechnen, sondern finanziell und sprachlich so selbstaendig sein, dass man auf niemand in schwerwiegenden Angelegenheiten tatsaechlich angewiesen ist, dann kann man auch nicht ausgenutzt werden.

Was ich ganz schlimm empfinde, ist, wenn Neuauswanderer herumprotzen, mit Geld nur so um sich werfen. Damit macht man sich weder bei deutschen Auswanderern noch bei Einheimischen wirkliche Freunde, sie nehmen dich nur aus, so lange du so freigiebig bleibst.

Freunde und Vertrauen "erarbeitet" man sich langsam und zaeh. Es dauert - auch im europaeischen Ausland - bis man sagen kann "wir haben wirkliche Freunde". Bei uns hat es nicht lange gedauert, bis wir Bekannte hatten. Freunde, wirkliche Freunde, auf die wir uns und die sich auf uns 100% verlassen koennen, hatten wir erst nach Jahren. Wir haben uns muehsam ein stabiles soziales Umfeld erarbeitet, in dem jeder jedem hilft. Manchmal muss man vielleicht erst einmal in Vorleistung gehen und hoffen, dass die Hilfe auch mal zurueck kommt. Aber zu sagen, dass niemand hilft, das ist gejammert - zumal du, Sascha, in das vorhandene soziale Umfeld der gesamten Familie deiner Frau ausgewandert bist. Sowas nenne ich schon fast "Auswandern light".
Nur solange die Kreditkarte noch gut genug gedeckt ist, kann man sich die Hilfe eben noch einkaufen.
Und genau das ist die falsche Methode, die man gern zu Beginn der Auswanderung einsetzt: Man "kauft" sich mit der Karte auch gern mal so genannte Freunde. Die Kreditkarte sollte schoen stecken bleiben. Es geht niemand etwas an, was ich habe, wieviel ich habe und zeigen muss ich auch nicht alles, was ich habe. Aber auch da neigen viele Deutsche dazu, den grosszuegigen dicken Macker herauszukehren, anstatt sich bescheiden der oft armen Umgebung anzupassen. Dann kauft man sich eben den Gaertner, den Uebersetzer, den..., den... Schon allein das schafft Argwohn und Missgunst in einer aermlichen Umgebung, die oft nicht weiss, wie sie den Monat ueberstehen soll.

Ansonsten findet man sicher auch unerwartet unentgentliche Nachbarschaftshilfe. Gerade in aermeren Laendern ist Hilfe wesentlich selbstverstaendlicher als in Deutschland - man sollte die Inanspruchnahme aber auch nicht ueberstrapazieren. Man muss nur fragen - und sich dann auch bedanken. Oft scheitert das aber auch schon wieder an der Sprache und an Mentalitaetsproblemen.

Ich denke, dass die erste Generation Auswanderer nie ganz "dazu" gehoeren wird. Ich bin aber auch der Meinung, dass man selbst ganz viel dazu beitragen kann, sich im Ausland sehr wohl zu fuehlen - wohler als in Deutschland. Auch in Deutschland fuehlt man sich nicht in jeder nachbarschaftichen Umgebung (sofort) wohl. Nicht das neue Land muss auf uns zugehen, sondern wir auf das Auswanderungsland. Das braucht manchmal einen langen Atem, aber den sollte man sowieso mitbringen, wenn man auswandert - und reichlich Anpassungsvermoegen. Und bevor man auch nur einen Schritt ins Ausland setzte, sollte man die rosarote Brille absetzen, dann wuerde es auch weniger unfreiwillige Rueckkehrer geben.
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Sascha Blodau
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..mein Glück ist nicht dein Glück..

Beitrag: # 53462Beitrag Sascha Blodau »

..es ist ja schon mal sehr interessant, zu sehen wie ihr es so erlebt.
Sich im Auswanderungsziel einzuleben, verläuft anscheinend sehr unterschiedlich.
Ich möchte hier allerdings noch anmerken, dass ich beim schreiben meiner Beiträge, nicht unbedingt nur über meine eigenen Erfahrungen berichten wollte. Ich schreibe hier nicht Ich-bezogen....
Sondern, dass es hier mehr um meine allgemeine subjektive Auffassung, der aktuellen Auswanderungs-Situation geht..
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Re: ..mein Glück ist nicht dein Glück..

Beitrag: # 53463Beitrag bekk »

Sascha Blodau hat geschrieben: Ich schreibe hier nicht Ich-bezogen.....
Das weiss ich, ich habe das weitaus meiste nicht auf dich bezogen, sondern es allgemein gehalten. Dennoch sehe ich in deinem Beitrag starke autobiographische Ansaetze aus deiner Vergangenheit, soweit ich es aus Beitraegen, die ich von dir gelesen habe, beurteilen kann.

Andererseits habe ich aber auch "Ich-bezogen" aus meiner eigenen Wahrnehmung etwas einfliessen lassen. Jeder nimmt doch seine Aus- und / oder Rueckwanderung anders wahr. Da gibt es kein "richtig" oder "falsch", weil jeder seine eigene Realitaet hat - und damit lebt.
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 53464Beitrag Sascha Blodau »

..ja genau...du siehst das hier schon richtig, bekk.. :wink:
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Siggi!
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Beitrag: # 53465Beitrag Siggi! »

sudu hat geschrieben:Es bilden sich aber unter den Residenten, mit der Zeit, eigene Runden, wo man sich zB. zum Geburtstag trifft, oder halt einfach dann, wenn wieder mal jemand ein Treffen organisiert, oder zu einem Treffen aufruft.
Auf der Krim gibt es den nächsten Westeuropäer in 50km Entfernung. Er führt ein Gästehaus. Vielleicht gibt es 2-3 Besuche pro Saison. Zu mehr reicht die Zeit bei ihm nicht.

In Sumy kannte ich gut eine Handvoll Westeuropäer. Ein Schweizer ist mit Frau nach DE, der nächste mit Frau in Schweiz, ein Deutscher mit 59 gestorben, usw. usf.

Kurz: Wirkliche Kontakte bekommt man in UA in der Provinz nicht (in großen Städten mag das anders sein). Die Ausländer gibt es nur in homöopathischen Dosen. Die wenigen, zu denen man über Skype Kontakt aufbauen kann, sind oft so stark eingebunden mit Haus, Hof und/oder Job, dass es nur sehr wenige Treffen gibt. Ich habe zu einigen über 5 und mehr Jahre Kontakt via Skype, aber sie niemals gesehen.

Viel mehr Besuch bekommen wir von Touristen. Ich bin dazu auch in diversen Foren und mache Werbung und biete meine Kenntnisse der Umgebung kostenlos an. Auch ukrainische Bekannte kommen gern - kein Wunder, bekommen sie doch bei uns kostenlos Logis.

Aber in DE ist es auch nicht besser. Wir laden im Winter viele in unsere Ferienwohnung ein. Fast niemand kommt. Die meisten Leute haben keine Zeit und/oder Geld.

Gruß
Siggi
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Sascha Blodau
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Beitrag: # 53466Beitrag Sascha Blodau »

..genau dieser Zeitmangel, dass ist auch immer so ein Problem.
Gerne würde man die Kontakte pflegen, aber es fehlt einfach die Zeit dazu, und das oft bei beiden Seiten. Das ist auch so ein Faktor, den man schwer beeinflussen kann, oft ist man diesem Zeitdruck zwangsläufig ausgesetzt.
Eigentlich schade..
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