Als "Privatier" nach Österreich

naja, auch ein Sonnenland, aber doch nicht so richtig, oder?

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Siggi!
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Beitrag: # 50643Beitrag Siggi! »

gerro hat geschrieben:ich habe auch nicht von Tages- oder Festgeld gesprochen. Mit dieser Anlagenstrategie hätte ich wahrscheinlich nicht nach Österreich übersiedeln können. :lol:
Tagesgeld dient bei mir zum Ansparen. Wenn genug beisammen ist, wird investiert.
artep hat geschrieben:Ich denke 6,8% können sich sehen lassen
Sicher. Andererseits glaube ich auch, dass kaum jemand in BG investiert, wenn er nicht eine Beziehung zum Land hat. Wer legt denn schon in meiner Wahlheimat an, obwohl es in Euro 10% gibt und in Landeswährung das Doppelte? Man sollte sich aber auch vergegenwärtigen, dass i.a. der Rendite immer ein Risiko gegenübersteht. Diversifikation bringt Sicherheit.

Letztlich legt jeder darin an, womit er sich wohlfühlt. Das ist IMHO auch gut so. Ich würde nie jemand anderem in diesen Dingen raten. Geht es schief, bin ich noch der Schuldige!

Gruß
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Re: hallo gerro

Beitrag: # 50644Beitrag Siggi! »

henry hat geschrieben:@Petra, wenn die Inflation von 2013 bis 2016 in Bulgarien mehr als 6,8 % betraegt, ist das dann natuerlich ein wahnsinnig schlechtes Geschaeft...
Die Inflation hast Du auch, wenn Du Dein Geld mit 2% in Euro anlegst. Ist dann ein noch schlechteres Geschäft.

Was Du meinst, ist das Wechselkursrisiko. Als jemand, der im Land lebt, kannst Du das Dein Geld in Landeswährung immer noch verbrauchen. Wird die Landeswährung abgewertet, steigen ja nur die Preise für Importprodukte, aber nicht automatisch auch die Preise der lokale produzierten Güter. Ist sehe ein geringes Risiko darin, kleinere Beträge, die man in einigen Jahren für die Lebenshaltungskosten verbrauchen kann, in Landeswährung anzulegen.

Gruß
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henry
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Beitrag: # 50647Beitrag henry »

@Siggi, wenn ich in Bulgarien 100.000 LEV (rund 50.000 Euro) fuer drei Jahre FEST (das war ja die Ausgangslage im Beitrag von Petra) anlege, dann erhalte ich nach drei Jahren 100.000 LEV zurueck, also im Jahre 2016.

Falls durch die Inflation die Gueterpreise bis dahin um rund 7 % gestiegen sind, also ein Brot nicht mehr 3 LEV kostet, sondern 3,21 LEV, dann habe ich genauso viel verloren mit meiner Geldananlage, wie ich in den drei Jahren an Zinsen verdient habe. Es waere also ein totales Nullsummenspiel.

@Siggi: und JETZT kommt noch deine Wechselkursunsicherheit!

Da ich ja die 100.000 LEV mit meinen Euro zum aktuellen Kurs kaufen muss, um sie im Jahre 2013 anlegen zu koennen, muss ich diese 100.000 LEV im Jahre 2016 natuerlich wieder in Euro zuruecktauschen. Hat sich bis dahin der Kurs verschlechtert, zahle drauf.

ALLERDINGS: der wechselkurs kann ja im Jahre 2016 auch besser aussehen. Deshalb hab ich von dem gar nicht gesprochen. Ich sprach nur von der Inflation.
Gruesse Henry
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Beitrag: # 50649Beitrag Siggi! »

Henry hat geschrieben:Falls durch die Inflation die Gueterpreise bis dahin um rund 7 % gestiegen sind, also ein Brot nicht mehr 3 LEV kostet, sondern 3,21 LEV, dann habe ich genauso viel verloren mit meiner Geldananlage, wie ich in den drei Jahren an Zinsen verdient habe. Es waere also ein totales Nullsummenspiel.
Richtig. Aber wenn Du in Euro anlegst mit 2% stehst Du Dich nicht besser, sondern schlechter. Oder ganz einfach: Die Inflation in BG ist von der Anlage unabhängig.

Die Inflation führte z.B. in meiner Wahlheimat dazu, dass sich im Vergleich zu 2004 die Preise um den Faktor 2-3 erhöhten. Was willst Du dagegen tun? Nichts! Das ist das Risiko, wenn man in ein Land auswandert und keine Einkünfte in Landeswährung hat, die ja bei einer Inflation entsprechend steigen würden. Wenn dann noch der Fremdwährungskurs stabil bleibt, wird einem das Land ggf. zu teuer.

Das ist kein konstruiertes Beispiel. Schau Dir mal an, was viele deutsche Rentner in der Türkei zu der Inflation dort sagen.
muss ich diese 100.000 LEV im Jahre 2016 natuerlich wieder in Euro zuruecktauschen
Was Du zurücktauschen muss, weiß ich nicht. Jemand der in Bulgarien wohnt, muss nicht tauschen. Der braucht Landeswährung und legt diese direkt wieder an.

Oder man legt in BG in Euro an. Dann erhält man auch Euro zurück. Das ist ja der Sinn der Anlage in Fremdwährung: Das Wechselkursrisiko zu vermeiden. Dafür gibt es dann eben weniger Zinsen.

Gruß
Siggi
artep

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Beitrag: # 50654Beitrag artep »

von Mai 2012 bis Mai 2013 hatten wir hier in Blg. eine Deflationsrate von 0,1% ( Bezugsquelle Deutsches Wirtschaftsblatt für Bulgarien)
Ein Restrisiko hat man glaube ich immer. war ja auch nur ein Beispiel was ich hier aus ganz persönlicher Erfahrung reingesetzt habe, ich will hier keine Matheolympiade veranstalten. Im Übrigen bekommt man die 6,8% auch nur bei 100.000 € oder eben so um die 197.000 Lev. Das Ganze wird dann am Ende der Laufzeit mit 10% versteuert. Und wie Siggi schon erwähnt hat....jeder ist für sein Risikoverhalten selbst verantwortlich. :P
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