"It's not important what you know."

Angola, Botswana, Lesotho, Malawi, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe, Südafrika, Swasiland

Moderator: Moderatoren

Jambo
Beiträge: 633
Registriert: Fr Jan 30, 2009 7:29 am
Wohnort: Absurdistan

Beitrag: # 49308Beitrag Jambo »

Okay Oryx,

nachdem nun mehrmals wiederholt wurde, dass es in Namibia keine Korruption gibt, nehme ich das mal so hin.

Viele Grüße
Jambo


.
Oryx
Beiträge: 667
Registriert: Mo Jun 18, 2007 10:54 am
Wohnort: Namibia

Beitrag: # 49348Beitrag Oryx »

Nein, das stimmt nicht. Natürlich gibt es Korruption, wie überall. Aber im Gegensatz zu anderen Ländern ist es nicht so einfach, das richtig zu machen. Und man kann sogar Millionen anbieten und bekommt gar nichts dafür, vor allem keine Aufenthaltsgenehmigung. Ist einem Bekannten von mir passiert. Der wollte hier 10 Mio Namibia-Dollar investieren. Wurde abgelehnt und er musste sofort das Land verlassen.

Das ist alles sehr willkürlich, und wenn Du keine (schwarzen und der richtigen Partei angehörigen) Bekannten in hohen Positionen hast, kannst Du als Weißer wenig machen. Du wirst einfach des Landes verwiesen, und damit hat es sich. Oder Du landest sogar im Gefängnis, möglicherweise für lange.

Hier wurden sogar schon Touristen eingesperrt, die bei der Einreise nicht darauf geachtet hatten, dass sie nur ein Touristenvisum für 10 Tage statt für 90 Tage bekommen hatten, dann nach vier Wochen wieder nach Hause fliegen wollten und wegen ihres illegalen Aufenthalts, von dem sie gar nichts wussten, in eines der nicht gerade netten Gefängnisse gesteckt wurden. Die haben da bis zu den Knöcheln in der Sch... gestanden, und das nicht nur metaphorisch, sondern tatsächlich.

Die sind extrem empfindlich hier mit Ausländern, die hier leben wollen. Nicht nur Weiße, auch andere Ausländer, Leute aus Zimbabwe, Südafrika usw. Bekommen einfach keine Arbeitserlaubnis oder die Arbeitserlaubnis wird von jetzt auf gleich wiederrufen. Und dann stehst du quasi schon in Handschellen am Flughafen. Selbst Leute in hohen Positionen trifft das, z.B. südafrikanische Bankmanager.

Die hätten garantiert genug Geld, um jemand zu schmieren. Aber wenn die hier nicht wollen, dann wollen sie eben nicht. Das heißt aber nicht, dass es nicht eine Menge Korruption gibt. Das ist wieder ein anderes Paar Schuhe.
Benutzeravatar
henry
Beiträge: 1719
Registriert: Sa Dez 06, 2008 3:44 pm
Wohnort: seit mehr als 5 Jahren Cartagena/Colombia

Beitrag: # 49356Beitrag henry »

Oryx hat geschrieben: Die sind extrem empfindlich hier mit Ausländern, die hier leben wollen
@Oryx, keiner hat das bisher erklaert hier im Forum. Warum sind die in Namibia (oder sogar in Afrika ueberhaupt?) so kompliziert?

In cartagena (also wohl in ganz Kolumbien) wird das alles total locker gesehen. Du kommst, kriegst 90 Tage, kannst verlaengern bis auf 180 Tage, und wenn du dann nicht gehst, musst du spaeter eine (kleine) Strafe zahlen. Damit ist es dann erledigt und du darfst auch wiederkommen.

einen regel halt nur: wer legal mit Touristenvisum 180 Tage im kalenderjahr da war, muss dann das naechste Kalenderjahr abwarten, dann geht es wieder fuer 180 Tage.
Gruesse Henry
Oryx
Beiträge: 667
Registriert: Mo Jun 18, 2007 10:54 am
Wohnort: Namibia

Beitrag: # 49359Beitrag Oryx »

Im Prinzip geht das bei uns auch. 90 Tage allerdings nur pro Jahr, Verlängerung ist theoretisch möglich, praktisch aber eher die Ausnahme (und sehr aufwendig, mit stundenlangem, vielleicht tagelangem Anstehen bei Home Affairs verbunden). Aber wenn man hier leben will, nützen einem weder 90 Tage noch 180 Tage etwas, dann möchte man ja eine gewisse Zeit hier bleiben können, ohne das Land wieder zu verlassen. Vielleicht eben auch den Rest seines Lebens hier verbringen.

Also ich denke, es herrscht ein großes Mißverständnis bei den meisten Leuten, weil die meisten alle "Entwicklungsländer" über einen Kamm scheren. Afrika ist nicht Südamerika und auch nicht Asien. Die afrikanische Mentalität ist hauptsächlich durch Stolz geprägt und durch Abgrenzung gegen andere Stämme (also sozusagen jeden, der nicht zum eigenen Stamm gehört). Daraus resultiert, dass sich diese Dinge wieder etablieren, nachdem die Weißen nun nicht mehr das Sagen haben. Denn dadurch wurde dieser Stolz zwar nicht mehr so sichtbar gezeigt, aber er ist nicht verschwunden. Im Gegenteil.

Gleichzeitig gehört auch Selbstüberschätzung (wir können alles allein, wir brauchen niemanden) zu den afrikanischen Eigenschaften. Vielleicht ist das auch ein Teil des Stolzes, aber ich denke, es ist noch etwas anderes. Es ist einfach eine fehlende Entwicklung. In Afrika hat sich nicht viel getan, bevor der weiße Mann kam. Erst dadurch wurden (neben natürlich all den falschen Dingen, die geschehen sind) Entwicklungen eingeleitet, die in Europa schon Hunderte von Jahren lang stattgefunden hatten. Man muss sich Afrika wie Europa vor ungefähr 500 Jahren vorstellen, nur dass die Leute Handys und Autos haben und europäische Kleidung tragen.

Wenn man das bedenkt, weiß man, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis man hier locker vom Stammesdenken (das hat nichts mit schwarz und weiß zu tun, das verwechseln die Leute immer, die denken, das Problem wäre eines zwischen Schwarzen und Weißen) Abschied nehmen und damit auch locker mit den Mitgliedern anderer Stämme, egal welcher Hautfarbe, umgehen kann.

Der sogenannte "Tribalismus", eben das Stammesdenken, wird hier sogar von Regierungsmitgliedern und dem Präsidenten (alles Schwarze vom Stamm der Ovambos, der die Mehrheit der Bevölkerung stellt, ungefähr 50%) angeprangert, weil es die Entwicklung des Landes behindert. Ovambos stellen nur Ovambos ein, Hereros wollen nur etwas mit Hereros zu tun haben, Namas sind ganz in der Nama-Tradition verhaftet usw. Und wir haben 13 Stämme in diesem Land!)
Jambo
Beiträge: 633
Registriert: Fr Jan 30, 2009 7:29 am
Wohnort: Absurdistan

Beitrag: # 49360Beitrag Jambo »

Ja ... 13 Stämme sind ganz ansehlich ...

in Kenya gibt es 42 verschiedene Tribes :shock:
die auch noch alle ihre eigene Sprache sprechen.

die alle unter einen Hut zu bringen ist praktisch unmöglich, und so ist das Ende vom Lied für Africa auch schon vorprogrammiert :roll:

Dazu kommt, wie schon erwähnt, dieser Stolz, und der Glaube, dass all die anderen dumm sind.

Am dümmsten sind die Weißen, denn die gehen ihr ganzes Leben den ganzen Tag arbeiten, und spenden einen Teil ihres Erarbeiteten nach Africa :shock:

wozu soll der Afrikaner dann noch Eigeninitiative zeigen ?
es ist doch besser, der westlichen Welt ein Slum oder Hungerbäuche zu zeigen ... und dann spenden die doch wieder.

und deswegen halten die uns für doof, weil wir in ihren Augen immer wieder auf dieses Gejammere herein fallen, was natürlich Hand in Hand mit der Spendenindustrie in der westl. Welt geht.

Und schon gar nicht brauchen sie einen Weißen im Land, der womöglich noch dafür sorgen will, dass mit den Spendengeldern das gemacht wird, wofür sie gedacht waren :shock:

deswegen auch diese restriktiven Einwanderungsbedingungen ...
die sind überhaupt nicht daran interessiert, dass sich Europäer hier nieder lassen ... wofür auch ?


Viele Grüße
Jambo

.
Benutzeravatar
henry
Beiträge: 1719
Registriert: Sa Dez 06, 2008 3:44 pm
Wohnort: seit mehr als 5 Jahren Cartagena/Colombia

Beitrag: # 49372Beitrag henry »

Oryx hat geschrieben:...
Der sogenannte "Tribalismus"...
siehste, hab ich nicht gewusst bisher. danke fuer die Aufklaerung.

Jambo hat geschrieben: Und schon gar nicht brauchen sie einen Weißen im Land, der womöglich noch dafür sorgen will, dass mit den Spendengeldern das gemacht wird, wofür sie gedacht waren :shock:
da klingt allerdings sehr logisch.

na,@Jambo, dann pass mir aber ja auf, dass du dich an die Spieregeln haeltst! Nicht dass die Jungs dich sonst noch aus dem Land werfen.

Am besten selber mal ab und zu eine kleine Spende... :lol:
Gruesse Henry
Oryx
Beiträge: 667
Registriert: Mo Jun 18, 2007 10:54 am
Wohnort: Namibia

Beitrag: # 49375Beitrag Oryx »

Trotz der 42 Stämme (ich wusste nicht, dass es so viele sind. Ich dachte, schon wir hier in Namibia hätten viele) gehen die Kenianer aber anscheinend trotzdem anders mit der Sache um als die Namibier. Aber die grundsätzliche Abneigung gegen Weiße ist wohl überall gleich.

Was die "Spendendeutschen" (egal, ob das die Regierung ist, die hier sinnloserweise Geld reinpumpt, oder private Initiativen aufgrund einer ja so überhaupt nicht vorhersehbaren Hungersnot (man könnte einen Teil der Ernte speichern, aber das wäre "unafrikanisch", es ist nicht unbedingt so, dass es hier Hungersnöte geben müsste. Das ist in den meisten Fällen ein selbstgemachtes Problem) nicht wissen - und auch nicht wissen wollen - ist, dass kein Afrikaner sie für ihre Spendenbereitschaft schätzt. Das hat Jambo sehr gut beschrieben. Die halten uns einfach nur für blöd und verachten uns.

Das heißt, wenn man sich hier vor Ort Respekt verschaffen will, muss man sich ganz anders verhalten. Am besten ist es, wenn man tatsächlich eine kolonialistische Ader hat. Man darf ihnen nichts schenken, man brüllt sie an, treibt sie fast mit der Peitsche zur Arbeit an und bezahlt sie schlecht. Dann läuft es relativ gut.

Und das ist jetzt kein Rassismus. Frag mal einen Afrikaner, wen er lieber hat, einen "Massa" (gibt es natürlich offiziell nicht mehr, aber die Afrikaner nennen uns immer noch so - wenn sie uns respektieren) oder so einen blöden Deutschen, der ihm einfach Geld gibt, ohne dass er etwas dafür tun muss.

Das wäre ganz klar der "Massa". Einem dummen Deutschen, der einfach nur zahlt, gebührt nur Verachtung, und der wird beim nächsten Mal natürlich noch mehr ausgenutzt, weil er ja so schwach und dumm ist, dass er es nicht besser verdient hat.

Die Deutschen in Europa denken, die Afrikaner sind dankbar? Das liegt nicht in ihrer Kultur. Verachtung und Respekt aber schon.

Solange die Europäer annehmen, die Afrikaner wären genauso gepolt wie sie selbst, werden die Afrikaner sich immer ins Fäustchen lachen und die Europäer ausnehmen wie eine Weihnachtsgans, ohne auch nur im geringsten daran zu denken, irgendetwas zurückzugeben, und wenn es nur ein Permit ist.

Die Afrikaner würden beispielsweise total verstehen, wenn Deutschland sagen würde: "Ihr bekommt nur weiter Entwicklungshilfe, wenn Ihr dafür 1000 (qualifizierten) Deutschen die Permanent Residence erteilt oder die Staatsbürgerschaft gebt." Oder: "Pro so und so viel tausend Dollar Entwicklungshilfe ein Permit." So könnte man hier durchaus verhandeln, und das wäre im Sinn aller. Es würde vieles erleichtern, und die Afrikaner würden das durchaus nicht übel nehmen. Die Chinesen machen das z.B. so. Allerdings geht es da nicht um 1000 Permits, sondern gleich um 25.000.

Aber so etwas würden Deutsche ja nie tun, das wäre ja unmoralisch, und wo wir ja die bösen Eroberer und Kolonialisten sind ... da müssen wir uns ja schämen und unsere Schuld durch immer mehr Zahlungen abbüßen.

Nur wird sie den Afrikanern gegenüber nie abgebüßt sein, denn die empfinden das gar nicht so, dass die Kolonialisten schuldig sind, sondern nur dumm genug, um zu zahlen.

Wenn ein Afrikaner diese Mentalität nicht ausnutzen würde, wäre er selbst dumm, und dafür hält sich kein Afrikaner. 8)
Jambo
Beiträge: 633
Registriert: Fr Jan 30, 2009 7:29 am
Wohnort: Absurdistan

Beitrag: # 49381Beitrag Jambo »

Dem gibt es nichts mehr hinzu zu setzen Oryx ...
sehr gut analysiert 8)

Die Deutschen sind wirklich ein Volk von Gutmenschen, und im Ausland haben auch nur die es zu etwas gebracht, die eine entsprechende "Härte" an den Tag gelegt haben.

Hier in dem Ort wo ich z.Zt. gerade bin, gibt es zwei gut laufende Plätze, die jeden Tag brettvoll sind ...
die Eigentümer sind Engländer, und bei Deutschen würde der Laden in einem halben Jahr pleite gehen, weil sie einfach nicht wissen, wie sie 50 schwarze Angestellte zu händeln haben.

Die Engländer sind da anders ... eben noch guter alter Kolonialstil ...
da wird geschrien und beschimpft ... jedes 2. Wort ist Motherfu**er move your A** usw. usf. und zur Not wird mit dem Gewehr herum gefuchtelt ...

das ist die Sprache, die sie verstehen, und dieser Massa ist ein guter Massa :shock:

Aber Deutsche ... oh oh ... die kann man veralbern, belügen, beklauen und wenn er dann schimpft, ruft man noch die Polizei :shock:

Und deswegen sage ich auch jedem Deutschen, der mich fragt, was er denn hier so tun könnte ...
eigentlich nichts, nur abhängen ... denn wenn du Business tust, machen sie dich fertig :shock:

Aber keiner glaubt es ... alle halten sich für schlau, und dann wird mal zuerst ein schönes Häuschen auf dem Land der Familie der Frau oder Freundin gebaut :roll:


Viele Grüße
Jambo


.
Oryx
Beiträge: 667
Registriert: Mo Jun 18, 2007 10:54 am
Wohnort: Namibia

Beitrag: # 49389Beitrag Oryx »

Ja, auch das noch. Als Ausländer darf ich kein Land kaufen hier in Namibia, also gehört dann alles der Frau oder Freundin. Die freut sich. :)

Ja, die Engländer, die können das wirklich besser. Haben aber natürlich auch viel mehr Erfahrung als wir Deutschen im Unterdrücken von Völkern (obwohl das ja nie so schlimm zu sein scheint wie was in Deutschland passiert).

Am allerbesten können das aber die Buren hier. Bei denen hat sich nichts geändert seit der Unabhängigkeit, die behandeln "ihre" Schwarzen immer noch fast wie zu Apartheid-Zeiten - und das funktioniert. Die bezahlen ihren Putzfrauen fast nichts, aber das Haus glänzt. Ich bezahle meiner Putzfrau das Doppelte oder Dreifache - sie kommt nicht pünktlich, sie macht sich keinen Stress bei der Arbeit, und ob das Haus sauber ist, wenn sie geht, interessiert sie nicht im mindesten. Nur das Geld, das ich ihr in die Hand drücke, ist natürlich wichtig.

Leider kann ich mich auch immer noch nicht ganz davon lösen, so eine "blöde Deutsche" zu sein, aber es ist wirklich viel besser geworden, seit ich hier bin. Ich lerne. :wink:
Jambo
Beiträge: 633
Registriert: Fr Jan 30, 2009 7:29 am
Wohnort: Absurdistan

Beitrag: # 49394Beitrag Jambo »

Oryx hat geschrieben:
Am allerbesten können das aber die Buren hier.
Ja ich weiß ...
aber das sind weiße Afrikaner, ohne Mitgefühl, Empathie usw. :wink:

willst du sein wie die ?

Buren, bzw. weiße Südafrikaner sind DAS Hass-Volk in Africa überhaupt.
Nur aus einer (Noch) Angst heraus, wurden die noch nicht platt gemacht ... aber das kommt noch 8)

Kleine Anekdote ...

ich steh in Dar es Salaam in einer Butchery, wo der pakistanische Eigentümer hauptsächlich Trockenfleisch verkauft, was man auf langen Touren durch den Busch dabei haben sollte ...

kommt da ein Bure herein und macht da gleich einen auf Obermacker und schreit die Schwarzen hinter der Theke zusammen :shock:

den hat nicht interessiert, dass da meine Bestellung zusammen gepackt wurde, denn er sei hier Stammkunde ...

dann meinte ich, er soll mal runter kommen vom Gas ...

da fragt er mich, wo ich herkomme ... ich bedeutete ihm, dass ihn dass einen Schei** anginge ...
da hat der sich aufgeplustert ...

Mein Fahrer war bei der president escort in Kenya und hat ihn vor die Tür gesetzt ...

Die Schwarzen plus pakistanischer Inhaber haben abgefeiert und ich bin mit 2 Tüten Trockenfleisch plus Würsten for nothing abgewackelt :wink:


Viele Grüße
Jambo


.
Oryx
Beiträge: 667
Registriert: Mo Jun 18, 2007 10:54 am
Wohnort: Namibia

Beitrag: # 49403Beitrag Oryx »

So ein einzelner Bure geht ja noch, aber komm mal her, hier gibt es die massenweise. Und unsere sind noch harmloser als die in Südafrika.

Wir Deutschen hier in Namibia haben eigentlich kaum Kontakt mit den Buren, wir kommen nicht mit denen klar und die nicht mit uns. Aber da wir alle weiß sind, werden wir natürlich oft in einen Topf geworfen.

Ich weiß nicht, was das ist, dass Buren und Deutsche so unterschiedlich sind. Eigentlich sind die Buren ja ursprünglich Holländer, also sollte man meinen, wir sind uns ähnlich. Aber zumindest hier in Afrika ist das überhaupt nicht so. Es gibt kaum einen größeren Gegensatz.

Zu Apartheidzeiten haben die Buren Deutschen aufgelauert, die eine nicht-weiße Freundin hatten und die zusammengeschlagen. Ein Bure würde niemals eine nicht-weiße Frau zur Freundin oder Frau haben.

Eine Freundin von mir ist mit einem Schwarzen verheiratet. Schon hier in Namibia schauen die Buren sie komisch an, wenn sie gemeinsam irgendwo sind, aber in Südafrika ist das das reinste Spießrutenlaufen, wenn sie mal dorthin in Urlaub fahren. Eine weiße Frau mit einem schwarzen Mann ist wahrscheinlich eine noch größere Verletzung der burischen Vorstellungen als ein weißer Mann mit einer schwarzen Frau.

Man hat das Gefühl, die Buren sind mit dem Klu-Klux-Klan im Süden Amerikas verwandt. Natürlich haben sie jetzt keine große Gelegenheit mehr, das irgendwie auszuleben, aber wo sie können, lassen sie das raushängen. Nicht nur gegenüber den Schwarzen, auch beispielsweise gegenüber uns Deutschen. Geh mal als Deutscher in ein burisches Geschäft und versuch die dazu zu bringen, dich ordentlich zu bedienen. Die ignorieren dich einfach.

Ausnahmen gibt es natürlich immer, aber die bestätigen wie bekannt nur die Regel.

Selbst wenn ich wollte, ich könnte nie so wie die werden, deshalb wird mein Haus nie so glänzen. :wink: Aber man muss sich eben diese deutsche Gutmenschentour abgewöhnen, sonst kommt man hier zu gar nichts. Man muss den Leuten eher zeigen, was man will. In Europa hat man sich darauf verlassen, dass die das ja schließlich wissen, hier kann man sich darauf nicht verlassen.
Antworten

Zurück zu „Südliches Afrika“