Schule im Namibia

Angola, Botswana, Lesotho, Malawi, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe, Südafrika, Swasiland

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Kristy
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Schule im Namibia

Beitrag: # 43286Beitrag Kristy »

Hallo!
ich bin neu hier und möchte mich erstmal vorstellen: heiße Kristina bin 28 Jahre alt, verheiratet und habe 2 Kinder. Wir möchten nach namibia auswandern, weil wir das Land so toll finden.
Wir sind auf eine Idee gekommen: eine Schule oder Kindergarten in Namibia aufzumachen. meine Frage ist wie realistisch und wie interessant das für die Regierung sein könnte. Wie hoch die Gehälter von lehrer sind und welche Kosten kommen auf uns zu, wenn es klappt?
Es wäre toll wenn jemand das wüsste.
Vielen Dank für die Antwort im voraus.
Viele Grüße
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Siggi!
Moderator
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Beitrag: # 43287Beitrag Siggi! »

Hallo Kristy,

herzlich Willkommen im Forum!

Vielleicht zur Klarstellung: Willst Du eine Privatschule bzw. Privat-Kindergarten gründen, die sich über Gebühren refinanziert oder willst Du Dich vornehmlich durch die öffentliche Hand finanzieren (weil Du nach der Regierung fragst)?

Gruß
Siggi
Kristy
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Beitrag: # 43289Beitrag Kristy »

Hallo Siggi!
Ich habe eigentlich über beide Möglichkeiten nachgedacht, natürlich würde mir das lieber wo ich weniger stress hätte )))
Gruß
makis

Beitrag: # 43318Beitrag makis »

Hallo Kristy,

eine staatliche Schule wirst du nicht gründen können - als Ausländer schon gar nicht. Eine Privatschule natürlich schon - aber da denke ich wirst du eine Menge Stress haben: gut ausgebildete Lehrer gibt es hier nicht gerade wie Sand am Meer, aber natürlich erwarten die Eltern schon etwas für ihr Geld.
Ein privater Kindergarten ist schon eher was. Am besten für sehr kleine Kinder, also so ab drei Monaten bis etwa drei Jahren, da herrscht schon ziemlich Bedarf, jedenfalls in Windhoek.
Die Gehälter deiner Erzieher bestimmst du selber. Kommt ja auch ganz auf deren Ausbildung an, und auf die Berufserfahrung. Das bewegt sich dann so zwischen 2000 und 8000 N$, ganz grob über den Daumen gepeilt. Dazu kommen Sozialversicherung und, falls du das anbieten möchtest, Krankenkassenzuschlag.
Die restlichen Kosten sind die üblichen: Miete (falls nicht gekauft wird), Strom, Wasser, Versicherungen, Telefon, Internet. Dann natürlich Bastelmaterialien, Spielzeug, Ausstattung mit Regalen, Betten, Vorhängen, Küchenzeile, evtl Umbauten...Deiner Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt :wink:
Ab und zu machen hier auch Kindergärten zu, aus den verschiedensten Gründen, da könnte man auch zuschlagen und müsste nicht von ganz vorne anfangen.
lg
makis
Oryx
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Beitrag: # 43372Beitrag Oryx »

Aber vielleicht sollten wir doch mal ganz klar dazusagen, daß es in Namibia nicht so einfach ist, eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen, ganz zu schweigen von einer Arbeitsgenehmigung. Also würde ich die erst mal beantragen, Kristy, und dann herkommen.

Namibia ist kein Land, daß Ausländer, und speziell Deutsche, mit offenen Armen willkommen heißt. Deshalb sollte man sich da nicht zu viel versprechen.

Wahrscheinlich wart Ihr im Urlaub hier, und das war sicher ganz toll, weil es immer beeindruckend ist, wenn man aus dem engen Europa in das weite, sonnige Namibia kommt. Aber das ist nicht der Alltag.

Ich will zwar nie wieder von Namibia weg, aber ich hätte mir am Anfang auch nicht vorgestellt, wie schwierig es ist, hier eine Genehmigung zu bekommen, um bleiben zu können. Da macht man sich oft falsche Vorstellungen.

Ich hatte mir am Anfang auch ähnliche Gedanken gemacht wie Du, es gibt hier viel zu wenige Schulen, viel zu wenig Ausbildung, die Leute stehen auf der Straße, ohne Chancen. Aber wenn Du glaubst, daß das die Regierung interessiert, bist Du auf dem Holzweg. Also von denen darfst Du Dir keine Unterstützung erwarten. Wenn, dann mußt Du alles allein organisieren, die Spenden für die Schule, jeden Tisch, jeden Stuhl usw. Mach Dir da keine Illusionen.
makis

Beitrag: # 43387Beitrag makis »

Ich habe den Eindruck als hätten sich die Illusionen schon nach meinem Beitrag in Luft aufgelöst :?
Vielleicht hatte Kristy auch bisher keine Zeit mehr gefunden um zu schreiben, aber ich finde es schon immer schade wenn man so lange keine Antwort bekommt.
Naja, ich wünsche ihr und ihrer Familie trotzdem alles Gute.

lg
makis
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Jupp
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Beitrag: # 43409Beitrag Jupp »

Hab gerade mal nachgesehen, sie bekommt auf jeden Fall eine Benachrichtigung über neue Antworten, von daher, vielleicht kommt noch was...
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
--------
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makis

Beitrag: # 43410Beitrag makis »

Naja, Jupp, wenn man in diesem Land eines lernt, dann ist das eine große Portion Geduld und eine mittlere Portion Fatalismus :wink: ..
Ist eben so wie es ist.

lg
makis
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Jupp
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Beitrag: # 43417Beitrag Jupp »

Geduldig zu sein/werden ist sicher nicht verkehrt, was den Fatalismus betrifft, da weiß ich noch nicht, ob das gut oder schlecht ist :roll:
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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makis

Beitrag: # 43430Beitrag makis »

Jupp hat geschrieben: was den Fatalismus betrifft, da weiß ich noch nicht, ob das gut oder schlecht ist :roll:
Kommt auf die Definition an, wie meistens :wink:

Ich meine jetzt weniger die "enthusiastische Verherrlichung des Schicksals" sondern eher das "resignierte Hinnehmen des Unabänderlichen" (Wikipedia) ...
Nicht ganz so krass natürlich, aber es geht schon in die Richtung :mrgreen:
Oryx
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Beitrag: # 43566Beitrag Oryx »

Ja, die Leute machen sich einfach zu große Illusionen. Meinen, hier in Afrika hätte man auf sie gewartet. Gerade eben habe ich per Zufall mal im Forum der AZ gestöbert, makis, und bin da auf Deine "Diskussion" mit "Witboy" gestoßen. Du meine Güte ... 8)

Der Junge meinte ja auch, man hätte hier nur auf ihn gewartet. Und statt froh zu sein, daß Du ihm so gute Ratschläge gibst, schlägt er einfach auf Dich ein. Ja, man sollte immer den Überbringer der Nachricht erschlagen, das bringt auf jeden Fall etwas, wenn man die Nachricht nicht mag. :roll:

Aber so sind eben viele, besonders in bezug auf Afrika. Anscheinend denken immer noch viele, Afrika wäre der "dunkle Kontinent", der noch nie von jemand betreten worden ist. ;)

Man fährt im Urlaub nach Namibia, verliebt sich in das Land (was einfach ist, unser Land ist wunderschön) und dann will man "mal schnell" hierher auswandern. Und wundert sich dann über die bürokratischen Hürden etc.

Aber darüber haben wir ja schon so oft geredet ...
makis

Beitrag: # 43724Beitrag makis »

Hab das jetzt auch noch mal überflogen (ich vergesse so schnell, und manchmal ist das ein Segen) - ach ja, ist schon besser man bekommt gar keine Antwort als so etwas.
Manche Leute haben schon Probleme...

Das wirklich Traurige dabei ist, dass tatsächlich Bedarf besteht an IT-Fachleuten und auch an Lehrern (um mal wieder aufs Thema zu kommen). Dabei sind erstere gut beraten ein Business zu eröffnen und vielleicht sogar eine Art Ausbildung anzubieten (da muss auch die Investitionssumme nicht so wahnsinnig hoch sein), während letztere auch eine Chance auf eine Anstellung an einer Schule haben, manchmal sogar an einer Staatsschule. Die Gründung einer Schule wäre auch interessant, nur muss man da schon von einer größeren Summe ausgehen die einen das kosten wird.

Fazit: mit dem richtigen Konzept, einer großen Portion Idealismus gepaart mit Flexibilität und der Fähigkeit, aus der Realität das Beste zu machen, und genug Geld um einen langen Atem haben zu können bis das Business einen ernähren kann ist es nicht unmöglich nach Namibia auszuwandern.

Ganz vorsichtig ausgedrückt.

lg
makis
Oryx
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Beitrag: # 44926Beitrag Oryx »

Wobei ich mittlerweile wirklich das Gefühl habe, viele Leute hier wollen auch gar nichts lernen. Ich habe jetzt schon so viel versucht, aber die Leute wollen lieber zu Hause in Katutura oder in Khomasdal sitzen statt sich irgendwie anzustrengen und zu lernen. Das tun nur die dummen Weißen. :roll: Und jemand zu Schule und Ausbildung prügeln, der das gar nicht will ... was soll das? Dann kümmere ich mich lieber um meine eigenen Angelegenheiten. Ich war so idealistisch, als ich hier angekommen bin, aber jetzt sehe ich eigentlich nicht mehr viel Sinn darin, den Leuten immer wieder Chancen anzubieten, die sie einfach nicht wollen. Es interessiert sie einfach nicht.
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