Wie zufrieden seid ihr mit Eurer Auswanderung?
Moderator: Moderatoren
Wie zufrieden seid ihr mit Eurer Auswanderung?
Versuchen wir mal eine eigene Umfrage im Forum.
Es stimmen bitte nur bereits Ausgewanderte ab, die mindestens 2 Jahre in der Wahlheimat leben.
Normale Text-Antworten sind von Jedermann Willkommen!
Gruß
Siggi
Es stimmen bitte nur bereits Ausgewanderte ab, die mindestens 2 Jahre in der Wahlheimat leben.
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Siggi
- Sascha Blodau
- Beiträge: 1250
- Registriert: Fr Dez 08, 2006 2:26 pm
- Wohnort: München, Seit 2011
Sehr, sehr zufrieden!
Ehrlich gesagt hatte ich gar keine Erwartungen
Jedenfalls nicht bewusst. Im Nachhinein ist mir klar geworden, was alles haette schief gehen koennen, und wieviel schlechter wir es haetten treffen koennen...
Auch nach acht Jahren kann ich immer noch nur das sagen was ich schon nach einem halben Jahr gesagt habe: ich bereue nur dass wir das nicht schon viel eher gemacht haben.
Ehrlich gesagt hatte ich gar keine Erwartungen
Jedenfalls nicht bewusst. Im Nachhinein ist mir klar geworden, was alles haette schief gehen koennen, und wieviel schlechter wir es haetten treffen koennen...
Auch nach acht Jahren kann ich immer noch nur das sagen was ich schon nach einem halben Jahr gesagt habe: ich bereue nur dass wir das nicht schon viel eher gemacht haben.
Der Trick zählt nicht: Die Erwartungen niedrig ansetzen, damit sie in jedem Fall übertroffen werden können!makis hat geschrieben:Ehrlich gesagt hatte ich gar keine Erwartungen
Meine Frau hatte Werbung für ihre Heimat gemacht. Wie bei jeder Werbung, so waren auch in diesem Fall die Aussagen deutlich geschönt. Nach diesem initialen Mini-Schock ging es einige Jahre ganz gut. Wir haben uns mit der Situation arrangiert und waren durchaus zufrieden. Über dieses Jahr sprechen wir lieber nicht. Nun ja, wir werden wohl die Zelte abbrechen und dürfen uns ein neues Ziel suchen. Nach 10 Jahren wurde das aber ohnehin Zeit.
Trotzdem bereue ich nichts. Es war wenigstens nicht langweilig und so kann später "Opa vom Krieg erzählen".
Gruß
Siggi
Angekommen
Wir sind sehr zufrieden hier, gleichzeitig aber auch wirklich dankbar, dass wir so zeitig ( vor dem Renteneintrittsalter) uns zur Ruhe setzen können.
Die erste Zeit war geprägt, von Neugier, von Entdecken, von verwunderlich sein über Sachen, die hier völlig anders sind. Auch war es nicht so leicht, diese andere Mentalität zu erleben, ich hatte das schon einige Male hier erwähnt, Pünktlichleit, Sauberkeit und Ordnung, Disziplin, deutsche Werte, die hier kaum Aufmerksamkeit bekommen, geschweige denn gelebt werden.
Akzeptanz war hier angesagt. Was wir niemals akzeptieren werden, ist der immer noch uralte traditionelle Umgang mit Tieren. Das ist in den Großstädten kaum noch so ausgeprägt, wie in den Dörfern.
Insgesamt, möchten wir hier unseren Lebensabend beenden, dass wünschen wir uns beide sehr. Wir haben unsere Entscheidung nicht einmal bereut, hier nach Bulgarien aus zuwandern. Es geht uns gut, auch ohne einen Job haben wir hier jeden Tag Arbeit, ABER wir bestimmen über unsere Zeit selbst.
Und wenn wir mal Nachrichten aus D. gucken ( ich selten, mein Mann tägl.)
dann wissen wir, es wurde aber auch Zeit, da weg zu gehen.
Einen guten Start in die neue Woche artep
Die erste Zeit war geprägt, von Neugier, von Entdecken, von verwunderlich sein über Sachen, die hier völlig anders sind. Auch war es nicht so leicht, diese andere Mentalität zu erleben, ich hatte das schon einige Male hier erwähnt, Pünktlichleit, Sauberkeit und Ordnung, Disziplin, deutsche Werte, die hier kaum Aufmerksamkeit bekommen, geschweige denn gelebt werden.
Akzeptanz war hier angesagt. Was wir niemals akzeptieren werden, ist der immer noch uralte traditionelle Umgang mit Tieren. Das ist in den Großstädten kaum noch so ausgeprägt, wie in den Dörfern.
Insgesamt, möchten wir hier unseren Lebensabend beenden, dass wünschen wir uns beide sehr. Wir haben unsere Entscheidung nicht einmal bereut, hier nach Bulgarien aus zuwandern. Es geht uns gut, auch ohne einen Job haben wir hier jeden Tag Arbeit, ABER wir bestimmen über unsere Zeit selbst.
Und wenn wir mal Nachrichten aus D. gucken ( ich selten, mein Mann tägl.)
dann wissen wir, es wurde aber auch Zeit, da weg zu gehen.
Einen guten Start in die neue Woche artep
- arnego2
- Moderator
- Beiträge: 2135
- Registriert: Di Feb 17, 2004 6:51 pm
- Wohnort: Venezuela, Insel Margarita, Porlamar
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Re: Angekommen
Ich bin auch recht zufrieden allerdings glaube ich nicht das Pünktlichkeit, Sauberkeit, Ordnung und Disziplin keine deutsche Werte sind. Heutzutage wird es auch in Europa immer weniger Leute die so drauf sind. Ich habe in Ausland Leute gefunden die diese Werte moegen und auch anwenden.artep hat geschrieben: Pünktlichleit, Sauberkeit und Ordnung, Disziplin, deutsche Werte...
Moderatorenlink: arnego2
- Sascha Blodau
- Beiträge: 1250
- Registriert: Fr Dez 08, 2006 2:26 pm
- Wohnort: München, Seit 2011
Meine Frau (als Ausländerin) empfindet viele Deutsche als langweilig und steif. Am meisten amüsiert sie das Thema Alterssicherung, wo die Deutschen meinen, 20 oder 30 Jahre im voraus planen zu können. Wenn dann noch jemand ausführlich seine Lebenspläne (ab 67), d.h. Dekaden in der Zukunft vorstellt, versteht sie die Welt nicht mehr.
Auf der anderen Seite schimpfe ich immer mit ihr, in dem ich ihr drohe, dass sie zwangsweise die deutsche Staatsbürgerschaft erhält, wenn sie mal wieder übergenau ist oder sich über die fehlende Termintreue der Handwerker hier aufregt.
Ich finde gerade ein wenig reizvoll, dass nicht alles so 100% prozentig sein muss und man hier unorthodoxe aber funktionierende Lösungen finden kann. Da wird das Internet einfach von Haus zu Haus verkabelt. Das sieht schlimm aus, ist aber schnell zu realisieren und kostengünstig. 80 MBit (bidirektional) bekommen wir hier in einer Kleinstadt, während wir in DE in der Kleinstadt (wo jedes Kabel ordentlich unter der Erde liegt) mit 2.3/0.8 MBit vorlieb nehmen müssen.
Jedes Land hat seine (für Außenstehende meist merkwürdige) Kultur und andere Vor- und Nachteile. Den Wechsel zwischen den Kulturen empfinde ich immer als reizvoll.
Gruß
Siggi
Auf der anderen Seite schimpfe ich immer mit ihr, in dem ich ihr drohe, dass sie zwangsweise die deutsche Staatsbürgerschaft erhält, wenn sie mal wieder übergenau ist oder sich über die fehlende Termintreue der Handwerker hier aufregt.
Ich finde gerade ein wenig reizvoll, dass nicht alles so 100% prozentig sein muss und man hier unorthodoxe aber funktionierende Lösungen finden kann. Da wird das Internet einfach von Haus zu Haus verkabelt. Das sieht schlimm aus, ist aber schnell zu realisieren und kostengünstig. 80 MBit (bidirektional) bekommen wir hier in einer Kleinstadt, während wir in DE in der Kleinstadt (wo jedes Kabel ordentlich unter der Erde liegt) mit 2.3/0.8 MBit vorlieb nehmen müssen.
Jedes Land hat seine (für Außenstehende meist merkwürdige) Kultur und andere Vor- und Nachteile. Den Wechsel zwischen den Kulturen empfinde ich immer als reizvoll.
Gruß
Siggi
hallo Siggi
da habe ich gerade ein brandaktuelles Beispiel.
Wir haben uns noch für ein paar größere Schönheitsreperaturen im Außenbereich entschieden, (u.a Dachverlängerung über die Eingangstür) und es musste auch gestrichen werden. Weil das Gerüst aber schon weg war, jedoch wir mit der Farbintensität nicht zufrieden waren, musste noch 2x nachgestrichen werden. Aber wie, ohne Gerüst und zack, zack haben die Jungs aus Kanthölzern, Brettern und einer Europalette so ein kleinen " Hochstand" gebaut. Wir haben das Bild auf unseren Computer gespeichert, das glaubt sonst keiner. Ich kann das Bild gern mal einstellen, weiss aber nicht wie.
Ich wünsche dir und deiner Frau eine gute Entscheidung für euer neues Auswanderland, bin mal sehr gespannt, wohin eure Reise gehen wird.
Wir haben uns noch für ein paar größere Schönheitsreperaturen im Außenbereich entschieden, (u.a Dachverlängerung über die Eingangstür) und es musste auch gestrichen werden. Weil das Gerüst aber schon weg war, jedoch wir mit der Farbintensität nicht zufrieden waren, musste noch 2x nachgestrichen werden. Aber wie, ohne Gerüst und zack, zack haben die Jungs aus Kanthölzern, Brettern und einer Europalette so ein kleinen " Hochstand" gebaut. Wir haben das Bild auf unseren Computer gespeichert, das glaubt sonst keiner. Ich kann das Bild gern mal einstellen, weiss aber nicht wie.
Ich wünsche dir und deiner Frau eine gute Entscheidung für euer neues Auswanderland, bin mal sehr gespannt, wohin eure Reise gehen wird.
Zum Bilder einstellen habe ich einen Beitrag erstellt:
http://www.auswandern-webforum.de/forum ... php?t=7412
Gruß
Siggi
P.S: Ich bin auch gespannt, wo es hingeht. Aber im Moment ist das noch kein Thema. Wir haben ja noch nichts verkauft.
http://www.auswandern-webforum.de/forum ... php?t=7412
Gruß
Siggi
P.S: Ich bin auch gespannt, wo es hingeht. Aber im Moment ist das noch kein Thema. Wir haben ja noch nichts verkauft.
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- Beiträge: 153
- Registriert: Mi Sep 10, 2014 6:35 pm
Das bisherige Abstimmungsergebnis erstaunt mich nicht. Wer wuerde schon freiwillig zugeben, dass man gescheitert ist, nicht klar kommt oder an Rueckwanderung denkt bzw. bereits rueckgewandert ist?
Wir sind nur innerhalb Europas ausgewandert, also kein wirklich grosses Ding, mehr ein Umzug von einem Land ins andere. Bis auf Weniges, aber dennoch Wichtiges, wenn man es intensiv benoetigt, naemlich die medizinische Versorgung, ist alles so wie oder weitaus besser als wir es uns vorgestellt hatten. Deswegen "nur" ein "zufrieden, die Erwartungen wurden im Wesentlichen erfuellt". Wir sind integriert und haben wesentlich mehr erfuellende Freizeit als wir es jemals in Deutschland hatten und der Job stimmt auch.
Auch ich kann nur sagen: wir haetten den Schritt frueher gehen sollen.
Wir sind nur innerhalb Europas ausgewandert, also kein wirklich grosses Ding, mehr ein Umzug von einem Land ins andere. Bis auf Weniges, aber dennoch Wichtiges, wenn man es intensiv benoetigt, naemlich die medizinische Versorgung, ist alles so wie oder weitaus besser als wir es uns vorgestellt hatten. Deswegen "nur" ein "zufrieden, die Erwartungen wurden im Wesentlichen erfuellt". Wir sind integriert und haben wesentlich mehr erfuellende Freizeit als wir es jemals in Deutschland hatten und der Job stimmt auch.
Auch ich kann nur sagen: wir haetten den Schritt frueher gehen sollen.
Wenn Du willst, falle ich in diese Kategorie. Wir sind beim Abbrechen unserer Zelte. Die unerwartete politische Situation und deren Folgen für das Alltagsleben haben uns erwischt.bekk hat geschrieben:Wer wuerde schon freiwillig zugeben, dass man gescheitert ist, nicht klar kommt oder an Rueckwanderung denkt bzw. bereits rueckgewandert ist?
Trotzdem waren wir 10 Jahre zufrieden im Ausland. Die Umorientierung jetzt hat auch ihre guten Seiten. Während unseres Auslandsaufenthalts hatten wir ganz andere Prioritäten als jetzt. Vor 10 Jahren wollten wir viel sparen, um unsere Altersvorsorge, die vorher noch niemals in Ansätzen existent war, unter Dach und Fach zu bringen. Das ist nun erreicht. Dadurch können wir unser Einkommen jetzt einsetzen, um uns selbst einen besseren Standard zu leisten.
Aber Rückwanderung nach DE, wo dieselben Dämonen (in Form des Finanzamts), wie zuvor wieder warten? Das stand nie zur Diskussion.
Die Notfallversorgung wäre bei unserem abgelegenen Wohnort auf der Krim sicher alles andere als gut. Aber wir waren Ende 20 bzw. Anfang 40 als wir gegangen sind. Da war das nicht wesentlich. Auch 10 Jahre später gibt es keine schlimmen Erkrankungen. Vielleicht erwischt es uns in 10 oder 20 Jahren. Das sollte man nicht ausschließen. Aber sollte ich, weil sich in Zukunft etwas ändern kann, darauf schon im mittleren Alter mein Leben ausrichten?bekk hat geschrieben:Bis auf Weniges, aber dennoch Wichtiges, wenn man es intensiv benoetigt, naemlich die medizinische Versorgung, ist alles so wie oder weitaus besser als wir es uns vorgestellt hatten.
Auch wenn wir jetzt irgendwo uns neu orientieren, werden wir keinen Altersruhesitz und vielleicht schon unsere Grabstätte erwerben. Wir sind bereit, uns neu zu orientieren, wenn sich unsere Bedingungen ändern (in 10 oder 20 Jahren).
Gruß
Siggi
Ich habe niemand speziell gemeint, dich aber schon gar nicht, denn deine Geschichte ist bekannt. Dass ihr dort weg wollt, ist eine ganz natuerliche Reaktion auf die derzeitige politische Lage, auf die ihr keinen Einfluss habt. Aber wenn ..... dass aber Sascha, der seine Auswanderung nachlesbar in den Sand gesetzt hat, derzeit nicht einmal ausgewandert ist, nur ein paar Monate im Ausland verbringt, nach deiner AufforderungWenn Du willst, falle ich in diese Kategorie. Wir sind beim Abbrechen unserer Zelte. Die unerwartete politische Situation und deren Folgen für das Alltagsleben haben uns erwischt.
dann auch noch mit "bin schon ganz zufrieden" antwortet, laesst mich stark an seiner Wahrnehmung zweifeln. Auf niemand bezogen, sondern ganz allgemein: So manch einer redet sich seine Situation wohl auch schoen, vor allem im Internet.Es stimmen bitte nur bereits Ausgewanderte ab, die mindestens 2 Jahre in der Wahlheimat leben.
Die allgemeine medizinische Versorgung ist schon in Ordnung, aber wenn man ploetzlich und unerwartet schwer krank wird und dann einen Tagesritt von mehr als 5 Stunden Einweg zu Spezialisten ins behandelnde Krankenhaus hat, mehr als 3 Stunden Einweg zum anschliessend weiter behandelnden Krankenhaus, andererseits wegen jeder kleinen Untersuchung (z.B. Roentgen, natuerlich auch CT und MRT) ebenfalls diese 3-stuendige Strapaze auf sich nehmen muss, kann man an einem schlechten Tag schon mal verzweifeln.Auch 10 Jahre später gibt es keine schlimmen Erkrankungen.
Ich will nicht sagen, dass wir bei unserer Wohnortwahl nicht daran gedacht haben koennten, aber man unterschaetzt doch die Strapazen, die, wenn man wirklich sehr krank ist, ganz andere sind als bei einer "gesunden" 3 (6)- oder 5 (10)-Stunden Reise.
Das glaube ich gern. Interessant war folgendes: Letztes Jahr hatte mir ein Allgemeinmediziner empfohlen einen MRT machen zu lassen und einige Fachärzte aufzusuchen. In DE konnte ich das nicht, denn die Wartezeiten selbst als Privatpatient lagen im Bereich von vielen Monaten.bekk hat geschrieben:Die allgemeine medizinische Versorgung ist schon in Ordnung, aber wenn man ploetzlich und unerwartet schwer krank wird und dann einen Tagesritt von mehr als 5 Stunden Einweg zu Spezialisten ins behandelnde Krankenhaus hat, mehr als 3 Stunden Einweg zum anschliessend weiter behandelnden Krankenhaus, andererseits wegen jeder kleinen Untersuchung (z.B. Roentgen, natuerlich auch CT und MRT) ebenfalls diese 3-stuendige Strapaze auf sich nehmen muss, kann man an einem schlechten Tag schon mal verzweifeln.
Wir fuhren dann turnusmäßig wieder in die Heimatstadt meiner Frau in der Ukraine mit schlechtem Gesundheitssystem. Den MRT und den Facharzttermin hatte ich binnen 2 Tagen. Der MRT, ein Gerät von Toshiba, welches recht neu aussah. Kosten für den MRT 690 UAH, bei damaligen Kurs unter 50 Euro. Facharztbesuch ca. 15 Euro.
Ich frage mich dann immer, warum die künstliche Verknappung der Ärzte in DE und die damit einhergehende Verschlechterung der medizinischen Versorgung nie ein Thema ist? Wieso kann das zweitärmste Land Europas dort viel besser punkten als eine der reichsten Industrienationen der Welt?
Gruß
Siggi, der glaubt, dass Lobbyismus in DE gut funktioniert