2013 gefragt: Gehoert die Ukraine zu Europa?

Rußland, Estland, Lettland, Weißrußland, Littauen, Ukraine, Moldawien
und was wir vergessen haben, sorry.

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Jambo
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Beitrag: # 50718Beitrag Jambo »

@ Henry

ich redete natürlich nicht von Kiew, sondern wenn schon, dann sicherlich irgendwo dort im Südosten.
Wobei ich auch nur über die Ukraine und Kolumbien als mögliche Auswanderdestination gesprochen habe.

Im realen Leben kommt für mich beides nicht mehr in Frage. Genauso wenig wie Bulgarien, was ja auch der Ukraine noch vor zu ziehen wäre, wenn es denn etwas zum Vorziehen gäbe.

Ich für mich persönlich habe nach 15 Jahren verschiedener Auswanderungsaktivitäten heraus gefunden, dass ich mich am wohlsten fühle, wenn ich einen Teil des Jahres außerhalb Deutschlands verbringe, und den anderen Teil da wo ich geboren bin.
Da, wo meine eigentlichen Wurzeln sind, da wo noch immer der Rest meiner Familie lebt, da wo ich früh aufs Fahrrad steige und dorthin radle, wo ich als Junge schon die Angel in den See geworfen habe. Da, wo auf dem Dorf die brandenburgische Babuschka auf der Bank unterm Pflaumenbaum sitzt.

Wenn ich dort im Dorfladen mit den Leuten rede, dann weiß ich, worüber die reden, kenne ihre Probleme und erkenne aus ihrer Tonlage und Mimik, was und wie sie es meinen.

Im bulgarischen Dorfladen, oder auch im ukrainischen oder im kolumbianischen ... ist alles nur Blabla, ich bin der Gringo, Weiße, Mzungu, Piefke oder was sie nicht alles für Wörter haben, um den Ausländer zu bezeichnen.

Wenn es dann aber im November in Deutschland dunkel und kalt wird, dann freue ich mich, in meine zweite Heimat nach Afrika zu fliegen, setz mich unter meinen Mangobaum, guck mir den Blödsinn an, den die Neger während meiner Abwesenheit wieder so verzapft haben und genieße das afrikanische Dorfleben mit all sein Facetten, die eben anders sind wie in Deutschland. Nach einer Weile ist es aber auch wieder gut und so geht es dann noch ein paar Wochen an den indischen Ozean mit Wein, Weib und Gesang ... aber dann reicht es auch wieder mit der 3. Welt Zivilisation ... und das auf Dauer ? ... nee, nie wieder :roll:


Grüße
Jambo


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kurtchen
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Beitrag: # 50742Beitrag kurtchen »

Moin,

zur Ukraine:

also ein Bekannter von mir (noch sehr jung, so 28 Jahre) hat eine neue Freundin (es leben die internationalen Sprachtreffs in Düsseldorf/Köln) aus der Westukraine (so 2o Jahre, Au Pair, sehr hübsch.

Sie haben jetze die Familie in der WESTUKRAINE besucht.
Er meint er könnte sich da ein leben gut vorstellen, es würde teiweise aussehen wie in Österreich.Die Menschen würden mehr lächeln als bei uns. Er schwärmt, bin da vorsichtiger , er ist ja frisch verliebt :D

Ich kenne nur Kiev und Simferopol und die Krimgegend- vom Reisen.

Es ist doch ein Unding das die Politiker mit der Türkei EU Beitrittsverhandlungen führen und nie die Ukraine in Betracht ziehen.

Und die liegt geografisch in Europa.

Hoffe auf Fotos aus der Westukraine.
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Siggi!
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Beitrag: # 50743Beitrag Siggi! »

kurtchen hat geschrieben:Er meint er könnte sich da ein leben gut vorstellen, es würde teiweise aussehen wie in Österreich.
Sicher sieht es in West-UA wie in Österreich aus. Z.B. gehörte L'vov (Lemberg) von 1772–1918 zu Österreich. Der k. und k. Einfluss ist nicht zu übersehen.

Leben kann man dort auch sehr gut, wenn man über ein entsprechendes Einkommen/Vermögen verfügt. Das ist sicher der kritische Punkt für viele Einheimische und die allermeisten Auswanderer.
Die Menschen würden mehr lächeln als bei uns.
Das höre ich immer wieder. Meine Frau behauptet es genau anders herum. Vielleicht liegt hier die Erklärung: Geh mal in DE ins Restaurant, in ein Hotel, in Geschäfte und verhalte Dich wie ein typischer Tourist. Jeder wird freundlich sein, Dich fragen, wo Du herkommst und ob Dir DE gefällt, Dich anlächeln und sehr zuvorkommend sein. Gleiches passiert mir in UA. Ausländer haben immer ein wenig den Exotenstatus und mit Freundin im Gastland, muss er sich ja nicht mit der dortigen Bürokratie oder einem Arbeitgeber herumschlagen. Es bleiben somit nur die angenehmen Eindrücke übrig.

Bei uns ist es wirklich so: Kommen wir nach UA, dann sage ich: Endlich frei! Meine Frau hat dieses Gefühl genau anders herum! Die Erklärung ist einfach, denn in UA ist sie verantwortlich für alles administrative, von den Steuern bis zur Baugenehmigung, Verhandlungen mit Handwerkern, etc. Zusätzlich hat sie eine 93 jährige Großmutter, deren Gesundheitszustand Probleme macht. Auch ihre Mutter kommt so langsam in die gleiche Situation. Das sind viele Verpflichtungen für sie und Freiheit für mich. In DE ist genau anders herum. Dort bin ich in der Pflicht und sie kann den ganzen Tag (virtuell) shoppen gehen. Die persönliche Situation prägt den Eindruck vom Land!

Gruß
Siggi
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