Im "Verbund" mit seinen Landsleuten im Ausland ?

Das Caféhaus - äh Stüberl - für alle Ausgewanderten, damit man den Kontakt nicht verliert, oder so...

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Caribe-Klaus
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Im "Verbund" mit seinen Landsleuten im Ausland ?

Beitrag: # 5951Beitrag Caribe-Klaus »

Eine vielleicht heikle Frage, was ist "besser" ? In einer Gemeinschaft mit gleichgesinnten Landsleuten zusammen zu leben, oder doch besser allein und unabhängig ?

Es ist z.B. bekannt, dass es in Brasilien eine richtige Kleinstadt nur mit Deutschen gibt, in Puerto Rico ebenfalls und es funktioniert. Sie arbeiten, leben und helfen sich gegenseitig.

Persönlich jedoch habe ich ganz andere Erfahrungen machen müssen. Neid und Missgunst prägte das Leben. Man ging in's Ausland auch um lockerer zu leben - jedoch beäugte man seinen Landsmann argwöhnisch, ob das Geschäft bloss nicht besser gehe wie sein eigenes...

Wenn man sich mal auch hier umschaut, dann sehe ich einen versteckten Wettbewerb unter Landsleuten die eigentlich ihren Traum verwirklicht haben, fast Nachbarn sind und nun ihr Leben geniessen könnten - wenn nicht ? Ja wenn nicht was ? :roll:

Immer wieder lese ich auch hier bei uns im Forum "wer geht mit"... nach meiner Erfahrung der 1. Schritt ev. zum Scheitern... oder ?

Gruss Klaus
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Siggi!
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Beitrag: # 5954Beitrag Siggi! »

Ab und an einen Deutschen in der Wahlheimat treffen mag ja ganz nett sein (oder manchmal auch nicht). Aber in einem deutschen "Ghetto" leben, da kann ich auch gleich in D bleiben. Wäre deutlich nicht mein Fall, aber jeder so, wie er mag.
Gruß
Siggi
yuii
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Beitrag: # 5972Beitrag yuii »

kann mich nur Siggi anschliessen :P

Sicherlich ist es angenehm sich ab und an in der Landessprache zu unterhalten doch bin ich nicht hier um mich mit Deutschen oder anderen Auswanderern zu umgeben.

Zum Thema ...wer geht mit.???...ich war von Anfang an völlig auf mich alleine gestellt und im nachhinein muss ich sagen das war gut so. Habe auch meine Fehler gemacht aber dann war ich alleine dafür verantwortlich.


Gruss

yuii
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 5988Beitrag Caribe-Klaus »

yuii hat geschrieben:
Sicherlich ist es angenehm sich ab und an in der Landessprache zu unterhalten doch bin ich nicht hier um mich mit Deutschen oder anderen Auswanderern zu umgeben.
Auch dies ist mit eine Ursache, dass Du Dich wohl fühlst und Du dort integriert bist und nicht auf dem Weg zum Scheitern... :wink:

Weiterhin viel Erfolg.

Gruss Klaus
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Winneone
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Re: deutsches Ghetto

Beitrag: # 6014Beitrag Winneone »

Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Damit würde ich ja genau das Gleiche machen, was den Türken hier im Land angekreidet wird! Es ist somit mehr als wahrscheinlich, daß ein Ghetto, welcher Nationalität auch immer, im Gastland genauso unerwünscht ist.
Es spricht meiner Meinung nach aber nichts dagegen, sich mit Landsleuten zu treffen, z. B. nach dem Vorbild der asiatischen Gesellschaft: die haben hier in Hamburg einen Saal, in dem sie sich regelmäßig treffen und auch kleine Feiern abhalten. Schlimm? Nö!
Gruß, Winneone
Wo sind meine Koffer???
rabiene
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Beitrag: # 6015Beitrag rabiene »

Wenn ich im Ausland nur unter Deutschen leben moechte, brauch ich nicht auswandern.

Sich treffen,kloehnen und eine gute Zeit haben ist ok, aber das war's auch schon.

kenne hier auch einige aus D, wir trffen uns mal auf einen Kaffee,ich frage auch um Rat (weil die sind alle laenger hier als ich :wink: )aber das war's auch schon.

Genauso frage ich auch unsere "Ami-Freunde" um Rat, aber jetzt in eine Stadt ziehen wo viele Deutsche sind, kaeme fuer uns nicht in Frage.

Aber jeder wie er es mag.
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 6236Beitrag Caribe-Klaus »

rabiene hat geschrieben:Wenn ich im Ausland nur unter Deutschen leben moechte, brauch ich nicht auswandern.
Na, dann sind wir ja (fast) alle der gleichen Meinung, aber trotzdem gibt es genügend andere Auswanderer, die genau das suchen

Blumenau-Brasilien

Aber jedem das Seine... :wink:

Gruss Klaus
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Siggi!
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Beitrag: # 6261Beitrag Siggi! »

Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Bedürfnis mit anderen Deutschen auszuwandern aus der Angst resultiert, im Ausland ansonsten "allein und verlassen" zu sein.
Dabei werden aber i.a. zwei Dinge nicht berücksichtigt:
1. Fünf Blinde zusammen können immer noch nicht sehen
2. Das "Geschäftsmodell" der Personen mit Erfahrungen kann es auch sein, die neuen Auswanderer (Landsleute) zu übervorteilen. Kommt gar nicht so selten vor.
Gruß
Siggi
Zuletzt geändert von Siggi! am Di Apr 10, 2007 6:01 am, insgesamt 2-mal geändert.
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 6266Beitrag Caribe-Klaus »

Siggi! hat geschrieben:Fünf Blinde zusammen können immer noch nicht sehen
Hallo Siggi,

diesen Humor habe ich bisher noch nicht an Dir bemerkt. :lol:

Auf jeden Fall ist dieser Spruch das Beste, was ich heute gelesen habe - und da steckt so viel Wahrheit drin... :wink:

Gruss Klaus
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Siggi!
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Beitrag: # 6268Beitrag Siggi! »

Hallo Klaus,

danke für die Blumen.

Kleine Anregung: Ein Sektion "Die Highlights der Woche".

Gruß
Siggi

P.S: Fühle mich sauwohl hier, gehe jeden Tag schwimmen, alles bestens!
Michi
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Re: Im "Verbund" mit seinen Landsleuten im Ausland

Beitrag: # 7089Beitrag Michi »

Caribe-Klaus hat geschrieben: Es ist z.B. bekannt, dass es in Brasilien eine richtige Kleinstadt nur mit Deutschen gibt, in Puerto Rico ebenfalls und es funktioniert. Sie arbeiten, leben und helfen sich gegenseitig.
Gibt es dazu irgendwo was zum nachlesen? :) Habe lediglich mal bei wikipedia gelesen, daß es im kanadischen Manitoba kleine "deutsche" Städtchen gibt, welche gezielt um deutsche Auswanderer werben.
Caribe-Klaus
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Re: Im "Verbund" mit seinen Landsleuten im Ausland

Beitrag: # 7123Beitrag Caribe-Klaus »

Michi hat geschrieben:Gibt es dazu irgendwo was zum nachlesen? :)
Klar, habe ich doch hier bereit´s unter Blumenau-Brasilien den Link geschalten. Oder meinst Du was anderes ?

Sowas findet man in vielen Landern - ich lasse aber die Finger davon, Gartenzwerge und Streit a la Maschendrahtzaun brauche ich nicht auch noch im Ausland - aber jeder soll leben nach seinen Vorstellungen...

Gruss Klaus
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gambianblack
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Beitrag: # 7224Beitrag gambianblack »

hallo zusammen, habe mal wieder bei euch gestöbert und kann vielleicht meine meinug zu diesem thema mitteilen, auch in der hoffnung nicht gleich wieder von klaus einen auf den deckel zu bekommen, wenn ich mal wieder blauäugig bin.
also ich habe ja eine kleine werft mit einem freund zusammen in gambia und ansonsten auch mit den dort lebenden deutschen viel zu tun, sind ein teil unserer kundschaft. und ich finde das es von fall zu fall unterscheidlich sit, ob man nun mit anderen landsleuten eine gruppe bildet oder seine fehler allein machen muss.
alles hat vor und nachteile, aber für gambia finde ich es von vorteil wenn sich die ausländer zusammentun und sich gegenseitig helfen. das muss nicht heisen, das dort auch so ein unsinn entsteht wie in brasilien. das kann ich nicht verstehen was dort läuft. (doch auch davür könnte ich noch versändnis aufbringen wenn ich drüber nachdenken würde).
wir versuchen in gambia eine NGO zu bilden und dafür brauchen wir den kontakt zu anderen deutschen oder europäern. allein wären wir zum untergang verurteilt und wir finden, das unsere idee für das land nützlich sein kann. deshalb finde ich einen zusammenschluss von landsleuten nicht unbedingt falsch.
mit anderen worten: einigkeit kann auch stark machen wenn der hintergrund ein gemeinsamer ist. nicht immer muss es um neid und misgunst gehen.

bin mal gespannt was ihr dazu sagen werdet ;-)

LG von eurem gambianblack
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Caribe-Klaus
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Beitrag: # 7226Beitrag Caribe-Klaus »

gambianblack hat geschrieben:auch in der hoffnung nicht gleich wieder von klaus einen auf den deckel zu bekommen, wenn ich mal wieder blauäugig bin.
Warum sollte ich, Du bist doch ein netter Mensch... :lol:

Ansonsten hast Du das Problem für mich schon richtig erkannt. Natürlich kann es funktionieren, aber eben meiner Erfahrung nach nur, wenn diese Leute nicht in Konkurrenz miteinander stehen.

In Santo Domingo, RD findet seit nun über 2 Jahrzehnten in einem Schweizer Lokal regelmässig ein Stammtisch für alle deutschsprachigen Residenten statt, alles (erfolgreiche) Geschäftleute. Gerade war das Mini-Oktoberfest dort. Ein sehr gutes miteinander aller.

In Sosúa, RD arbeiten so ziemlich alle nur im Tourismusbereich. Neid und Missgunst sind an der Tagesordnung. Und wehe, mein Geschäft geht besser wie das meines Nachbarn, da werden schon mal ziemlich miese Trick´s angewandt. Übrigens Sosúa, die grösste Ansammlung deutschsprechender Ausländer, ist sehr bekannt dafür.

Dieses Thema hier habe ich auch aus dieser Kenntnis hier aufgerufen. Allzu viele wollen auswandern und suchen Partner, um etwas gemeinsam zu machen - und da ist die Revalität dann oft sehr schnell geweckt.

Na, ist Dein Kopf noch drauf ? Keine Beule ? :wink:

Gruss Klaus
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gambianblack
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Beitrag: # 7230Beitrag gambianblack »

na ja warst ja sehr human mit mir diesmal claus, und ich möchte auch nur noch dazu sagen, das wir in gambia an einem projekt arbeiten ,zu zweit und noch menschen suchen die mit uns zusammenarbeiten wollen, weil wir die arbeit allein garnicht schaffen können.
aber im prizip hast du recht mit der misgunst, ist mir aus gambia auch bekannt, wenn menschen die gleichen aufgaben erledigen tritt schnell neid und misgunst auf. aber das ist auch verständlich denn nicht all zu viele können von einem zweig dort existieren und konkurenz kann schnell das ende bedeuten
aber wir haben vor konkurenz keine große angst, denn es gibt kaum so erfahrene handwerker wie wir und im bootsbau schon garnicht.

LG gambianblack
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