Hallo Jupp,
Vielleicht etwas für den nächsten Urlaub?

Es gibt offizielle
Exkursionen, ist aber nicht ganz billig.
Die Strahlenbelastung beträgt in der Zone durchschnittlich ca. 0,03 mSv/h. (Das ist übrigens die Intensität, welcher die Astronauten von Apollo 17 während ihrer 300-stündigen Mission im Schnitt ausgesetzt waren.)
Die durchschnittliche Strahlenbelastung in Deutschland beträgt (inklusive Röntgenbehandlungen) pro Person ca. 4 mSv/a
Die Strahlenbelastung ist also in der Zone ca. 65 mal höher.
Wirkungen der verschiedenen Strahlendosen (in Klammern die entsprechende Zeit, die man der Strahlung von 0,03mSv/h theoretisch ausgesetzt sein müsste, tatsächlich beziehen sich die Auswirkungen auf Kurzzeitbelastungen!):
20 mSv (28 Tage): Grenzwert der jährlichen Dosis, der fliegendes Personal in Europa ausgesetzt sein darf.
< 50 - 100 mSv (70 - 140 Tage): keine nachweisbaren Auswirkungen auf die Gesundheit
< 150 mSv (< 200 Tage): Keine nachweisbare Auswirkung auf die Fruchtbarkeit
250 mSv (knapp 1 Jahr): keine subjektiven Symptome, messbare Blutbildveränderung, keine Langzeitschäden
> 500 mSv (knapp 2 Jahre): die Mindestdosis, die 300.000 Arbeiter in Tschernobyl in den Folgejahren erlitten haben. 25.000 davon sind heute tot.
1.000 mSv (knapp 4 Jahre): Haarausfall, Übelkeit, Kräfteverfall. Erholung nach 4 Wochen wahrscheinlich
2.000 - 4.000 mSv (8 - 15 Jahre): Vorübergehende Sterilität
4.000 mSv (15 Jahre): Übelkeit und Erbrechen, Haarausfall, schwere Entzündungen und Blutungen, Sterberate nach 4 Wochen 50%
> 5.000 mSv (19 Jahre): Lebenslange Sterilität
> 7.000 mSv (26 Jahre): Übelkeit und Erbrechen nach einer Stunde, letale Dosis, Sterblichkeit nach 2 Wochen nahezu 100%
> 100.000 mSv (380 Jahre): Tod innerhalb Sekunden
Würde man weiterhin 10.000 Menschen ein Jahr lang einer Strahlenbelastung von 0,03 mSv/h aussetzen, so würden 130 von ihnen langfristig an strahlenbedingter Leukämie oder Krebs sterben, auf 10.000 Geburten kämen 3 strahlenbedingte Fehlgeburten.
Alles in allem scheint die Situation also an den meisten Orten inzwischen vergleichbar harmlos, innerhalb eines Tages bekommt man dort die Strahlung ab, die man sonst innerhalb von ca. 10 bis 65 Tagen erfährt. In Reaktornähe (3.000.000 uR/h) ist die Dosis jedoch immer noch mehrere 10.000 Mal höher als normal. Außerdem nimmt man mit der Umgebungsluft wahrscheinlich auch immer geringe Mengen radioaktiven Staubes auf, welcher dann im Körper weiterstraht und die Belastung zusätzlich erhöht, auch nach Verlassen des Ortes.
Achtung: Alle Angaben beziehen sich auf die mittlere Strahlenbelastung. An über 100 Stellen in dem Sperrgebiet wurden riesige Gräben (100m · 2m) ausgehoben, in denen zahlreiche stark radioaktive Substanzen, Tiere und Geräte vergraben wurden. Hier herrschen Ortsdosisleistungen, die noch weit über die von 2-5 mSv pro Stunde hinausgehen.
Gruß
Siggi