Bei Fragen, fragen!
Tipp:
Der Mietmarkt in Österreich gestaltet sich etwas anders als in Deutschland. Das Mietrecht hier ist eindeutig Vermieterfreundlich. Kleiner (Großer) Tipp am Rande. Erkundigt Euch unbedingt im Vorfeld, wie es mit der Betriebskostenabrechnung bestellt ist. Hier in Österreich ist es nämlich so, dass der, der zum Zeitpunkt der Abrechnung Mieter der Mietsache war, auch für die Folgen der Betriebskostenabrechnung aufkommen muss. Im konkreten Fall (bei uns war das so) kann es sein, dass Ihr in eine Wohnung/Haus zieht und kurze Zeit später die Betriebskostenabrechnung aus dem letzten Jahr bekommt, mit einer dicken Nachzahlung. Die müsst Ihr dann auch komplett bezahlen. Ein entsprechendes Guthaben würdet ihr ausgezahlt bekommen. Also unabhängig davon, ob Ihr für die Kosten aus dem Vorjahr verantwortlich seid oder nicht, Ihr kommt für die BK-Abrechnung auf. Wir hatten das Glück das unser Vormieter sparsam war und uns eine 200 Euro Gutschrift erwirtschaftet hat (Das wussten wir vorher auch nicht).
Tipp:
Das Kindergeld heißt hier Familienbeihilfe. Den Antrag dazu findet man unter dem eben genannten Stichwort (Google). Der Beitrag ist jedoch etwas niedriger als in Germany. Hier bekommt man pro Kind, gestaffelt nach Alter ca. 111 Euro. Jetzt kommt das große ABER: Ihr bekommt das Geld erst, wenn Ihr eine Sozialversicherungsnummer habt und die bekommt man erst, wenn man einen Arbeitgeber hat, der einen bei der zuständigen Gebietskrankenkasse anmeldet. Das dauert in aller Regel nicht länger als 4 Wochen. Kurz gesagt, Ihr braucht einen Job. Hinzu kommt, dass man erst dann die Sozialversicherungsnummer für die Kinder anmelden kann, wenn man seine eigene hat. Das dauert dann nochmals ca. 6-8 Wochen. Das Geld bekommt man dann aber rückwirkend.
Übrigens: Kinderbeihilfe bekommt man nicht monatlich sondern alle zwei Monate, quasi im Voraus. Man muss dazu auch jedes Jahr einen neuen Antrag stellen. Telefonrechnungen sowie Abrechnungen für Strom und Gas zahlt man auch einmal im Quartal. Daran muss man sich erst gewöhnen. Vor allen wenn dann die Telefonrechnung kommt und Gespräche der letzten drei Monate enthält
Tipp: Umzugskosten, Miete, Kaution, Provision usw.
Wir bspw. haben für die Anmietung der Wohnung (Kaution, Provision, Vergebührung, Vertragsgebühr, Steuer (oder so ähnlich)) inklusive der ersten Miete fast 6.000 Euro bezahlt. Die Kaution, Provision und der Rest sind ja dann abhängig von der Miethöhe. Je höher die Miete, desto höher, Kaution, Provision usw. Klingt banal, solltet Ihr aber beachten.
Der Umzug als solches inklusive Mietfahrzeuge, Benzin, Verpflegung & Co. Kam noch mal 1.500 Euro. Nicht zu vergessen ist, dass ein Großteil der Wohnungen und Häuser nur möbliert übergeben werden. Die so genannten Ablösen stehen oftmals in keinem Verhältnis zu ihrem Wert. Ablösen im Fünfstelligen Bereich sind hier normal. Und nun ist es ja so, dass man in einer neuen Wohnung auch noch das ein oder andere braucht. So kam im Laufe der Zeit bestimmt auch noch mal 1.000 Euro dazu. Zusätzlich kamen noch die sofort fälligen Kosten für Haushaltsversicherung, Telefonanschluss, Kirchenbeitrag, Kindergarten (um die 150 Euro) sowie Internet dazu. Das war auch noch recht viel Geld. Wenn Ihr dann in Wien wohnt braucht Ihr Fahrkarten für die Öffis. Die Monatskarte kostet 49 Euro. Eine Jahreskarte rechnet sich da schon eher, aber erst im Januar kaufen .
Job:
Noch bessere Chancen habt Ihr, wenn Ihr eine zweite Fremdsprache könnt. Ihr werdet merken das Wien sehr international ist, das setzen einige Arbeitgeber auch voraus. Wie gesagt, schaut Euch mal auf der Seite vom AHS um. Bin mir ziemlich sicher das dort was dabei ist. Auch die Seiten einschlägiger Zeitungen wie Kurier, Krone oder Wirtschaftsblatt haben viel zu bieten. Ihr schafft das schon.
Info:
Die Ämter hier sind recht nett und arbeiten in aller Regel auch recht schnell. Wenn Ihr eine Wohnung habt, müsst Ihr Euch innerhalb von 3 Tagen im zuständigen Meldeamt anmelden. Das ist kostenlos. Banken und andere Dienstleister haben aus „deutscher“ Sicht sehr ungewohnte Servicezeiten. Mittags ist mancherorts zu und abends ist gegen 16-17 Uhr Feierabend. Als Normasterblicher Angestellter ist es fast unmöglich etwas zu erledigen, ohne dabei Urlaub nehmen zu müssen. Unser Edeka zum Beispiel öffnet um 07:35 und schließt um 17:10 Uhr. Verrückt!
Noch ein Tipp:
Besorgt Euch wenn Ihr fest da seid, gleich eine neue Handykarte. Da wir anfangs noch kein Festnetz hatten, haben wir recht viel mit unseren deutschen Handys erledigt. Der „Spass“ kam dann in nur zwei Monaten über 800 Euro. Prepaid ist hier irre günstig. Wir haben keine Grundgebühr und zahlen 6,9 Cent/Minute in alle Netze (Festnetz, alle Handynetze). Der beste Anbieter mit Grundgebühr ist meiner Meinung nach BOB. Hier zahlt Ihr 3,9 Euro Grundgebühr im Monat und zahlt dafür nur 3,9 Cent in alle Netze. Da kann sich Deutschland mal ne Scheibe von abschneiden.
Noch ein Tipp:
Wenn Ihr im Vorfeld arbeitslos wart könnt Ihr Umzugsbeihilfe sowie Bewerbungskostenbeihilfe sowie Unterstützung für die fahrt zu einem Vorstellungsgespräch beim Arbeitsamt (Deutschland) beantragen. Die Zahlen zwar „nur“ bis zur Grenze aber immerhin. Haben oder nicht haben
