Seite 2 von 2
Verfasst: Fr Sep 28, 2007 9:19 pm
von v8rulez
in welchem bereich versuchst du arbeit zu finden?
Verfasst: Fr Sep 28, 2007 9:37 pm
von Jesse
Ich bin Groß- und Außenhandelskauffrau und bewerbe mich im Bereich Assistenz / Sekretariat. Es stehen auch immer viele Stellen in der Zeitung und im Internet, ich hatte von 11 Bewerbungen, die ich mit meiner neuen Adresse rausschicken konnte, ganze 8 Vorstellungsgespräche! Und zwei sind aus meiner Sicht wirklich optimal gelaufen und trotzdem hat es nicht geklappt. Da fängt man wirklich an, an sich zu zweifeln... Es kann ja nur an meinem Auftreten, mit dem ich bisher keinerlei Probleme hatte, ganz im Gegenteil, liegen. Man soll sich ja selbst nicht loben, aber ich bin weder hässlich noch unsympathisch, ich bin qualifiziert und ich kann mich gut auf mein Gegenüber einstellen. Dachte ich bislang jedenfalls. Vielleicht liegt es auch ein wenig daran, daß ich Ausländerin hier bin und bei gleicher Qualifikation einer inländischen Mitbewerberin der Job eher gegeben wird. Kann man ja auch irgendwie verstehen... aber an meiner hochdeutschen Aussprache werde ich nunmal auch nicht so schnell etwas ändern können...
*jammer*jammer*.... ich weiß! Ach menno!

Verfasst: Fr Sep 28, 2007 9:51 pm
von v8rulez
lass dich nicht entmutigen! aus jedem gespraech lernt man wieder etwas - voellig egal ob man 20 oder 60 ist
es hat halt bis jetzt nicht geklappt - na und? weitermachen!! nimm es auf keinen fall persoenlich! - es gibt womoeglich andere bewerber, die schon laenger auf der liste stehen und warten oder hoeher qualifiziert sind oder weniger verlangen ...
das ist jedoch voellig belanglos, es geht nicht um irgendwelche anderen bewerber (kein politisch korrektes "Innen" weil es schon plural ist) sondern um deine eigene berufliche zukunft - daher schau nach vorn und bewerbe dich weiter, mindestens 5 / tag! in spaetestens 2 wochen hast du einen job! wenn du ein auto hast fahre auch lokal herum und stelle dich persoenlich vor und frage einfach intuitiv ob bedarf besteht
aktionsradius mindestens 60km vom wohnort (das kann man problemlos jeden tag mit dem auto fahren)
viel erfolg

Verfasst: Mo Okt 01, 2007 2:35 pm
von TurboMarcus
Also ich würd das auch nicht so dramatisch sehen, sei einfach örtlich etwas flexibler! Das ist halt der Verteil, wenn man sich von Deutschland aus einen Job sucht und dann in die jeweilige Region nach Österreich zieht. ich weiß, das hilft dir jetzt nicht wirklich, aber bewahrt vielleicht andere vor deinen Problemen. Du kannst auf alle Fälle schon mal froh sein, dass du 8 Vorstellungstermine bekommen hast, da wo ich her komm aus Deutschland kannst dich bewerben so oft du willst ohne dass dir je ein Vorstellungsgespräch angeboten wird! Beispiel gefällig: Am WE war ich in Deutschland und habe mal die Stellenanzeigen durchgelesen! In der größten regionalen Zeitung der Stadt (90tausen EW) gab's nur 1 Stellenanzeige, und die war für einen Tätowierer! Noch fragen....
Gruss Marcus
Verfasst: Di Nov 13, 2007 3:25 pm
von Lischen
Klar. Verunfallen tun immer die andern. Invalid werden auch immer die andern. Chronisch krank werden auch immer die andern.
Dir unterläuft ein Denkfehler: Die Chance, krank zu werden oder zu verunfallen, ist jeden Morgen aufs Neue 100%. Lies mal "Die Narren des Zufalls". Sehr erhellend, sich etwas mit mathematischem Zufall auseinanderzusetzen, anstatt einen solch unfundierten Schwachsinn von sich zu geben.
Verfasst: Di Nov 13, 2007 5:55 pm
von v8rulez
Lischen hat geschrieben:anstatt einen solch unfundierten Schwachsinn von sich zu geben.
der unfundierte schwachsinn ist zu glauben, die welt gehe unter, wenn man mal 2 wochen in der uebergangszeit nicht versichert ist. genau mit dieser mentalitaet der 100%igen absicherung wird man 100% unflexibel - was dann dazu fuehrt, dass immer mehr bestimmungen zum arbeitnehmerschutz erlassen werden (weil man macht ja als politiker nur was das waehlervolk will) und somit jeder normaler arbeiter in deutschland quasi pragmatisiert ist und nicht mehr einfach gekuendigt werden kann => fuehrt auf lange sicht dazu, dass unternehmen sich woanders niederlassen, wo die standortbedingungen besser sind und die moral der arbeitnehmer komplett anders / flexibler
ja, es kann etwas passieren. ja, es kann auch jeden tag etwas passieren. etwas verdammt furchtbares
wie gehen nur die milliarden von menschen rund um den globus um, die keine krankenversicherung haben?
was ich damit sagen will ist lediglich, dass man sich aus dem kleinen geborgenen nest manchmal herausbewegen muss um weiterzukommen.
Verfasst: Di Nov 13, 2007 7:11 pm
von Lischen
v8rulez hat geschrieben:was ich damit sagen will ist lediglich, dass man sich aus dem kleinen geborgenen nest manchmal herausbewegen muss um weiterzukommen.
Selbstverständlich, volle Zustimmung. Aber es ist nicht notwendig, dies ohne Krankenversicherung zu tun
Tatsache ist: Jeder von uns kann an jedem einzelnen Tag seines Lebens ernsthaft krank werden. Auch innerhalb Deiner "ach-mal-14-Tage-keine-Krankenversicherung-macht-nix". Wir sprechen hier ja nicht von einem Schnupfen, sondern von einer ernsthaften Erkrankung.
Im "Universum der Krankenversicherung" liegt das Risiko der Erkrankung im kalkulierbaren Prozent- oder Promille-Bereich (weiss ich nicht genau), weil das Risiko rein versicherungsmathematisch - also vollkommen abstrakt - auf alle Versicherungsnehmer aufgeteilt wird. In "meinem persönlichen Universum" liegt es aber bei 100%; erkranke ich, so erkranke ich - ICH ganz alleine.
Es gibt nur drei Möglichkeiten:
1. Ich trage die Kosten meiner Krankheitsbehandlung selber. (Das können m.E. nur Multimillionäre.)
2. Ich teile die Kosten mit anderen Menschen via Krankenversicherung.
3. Ich überlasse die Kosten der Allgemeinheit (=versichere mich nicht). Das ist m.E. die Einstellung sozialer Schmarotzer.
Verfasst: Mi Nov 14, 2007 8:22 am
von Jupp
Statistisch gesehen ist es doch immer so, genau in dem Moment, wo man irgendetwas abgemeldet hat (zum Beispiel die Unfallversicherung), passiert der unfall.
Ein Bekannter hat immer eine Vollkaskoversicherung gehabt. Beim neuen Auto sollte dann wieder Vollkasko versichert werden, aber irgendwie lief da was schief und in der Zeit, in der er nicht vollkaso hatte, wurde der Gut um 30.000 Euro ärmer, die er sich mühsam abgespart hatte...
Verfasst: Mi Nov 14, 2007 11:02 am
von Siggi!
1. Ich trage die Kosten meiner Krankheitsbehandlung selber. (Das können m.E. nur Multimillionäre.)
In vielen Länder auf der Welt hat die Bevölkerungsmehrheit keine KV. Eine KV für jeden, das ist ein Luxusgut wohlhabender Gesellschaften. Auch sind die Krankheitskosten z.T. dramatisch geringer als in D. Für die allermeisten Personen fallen sogar in teuren Ländern wie in Westeuropa (solange sie nicht chronisch krank sind) nur geringe Kosten an. Also im Normalfall muss man nicht Multimillionär sein.
Ich überlasse die Kosten der Allgemeinheit (=versichere mich nicht).
Das funktioniert aber nur, wenn die Allgemeinheit auch diese Kosten übernimmt. Wenn man im Ausland krank wird und es nicht zahlen kann, dann bekommt man ggf. gar keine Behandlung oder nur eine minimale Behandlung. Wenn es schlimmt kommt, stirbt man deswegen. Außerdem bleibt man selbst in Industriestaaten auf den Krankheitskosten sitzen. Sie der Allgemeinheit zu überlassen funktioniert nur bei vermögenlosen Personen, die diesen Status der Vermögenslosigkeit auch über viele Jahre aufrecht erhalten.
Gruß
Siggi
Verfasst: Do Nov 15, 2007 9:14 am
von Thalassa
@Jesse
In Österreich gibt es die Möglichkeit der Selbstversicherung bei der Gebietskrankenkasse des jeweiligen Bundeslandes, in dem du wohnst. In deinem Fall also Tirol. Du gehst dorthin, stellst einen Antrag und erfährst, was das im Monat kostet. (Es ist weniger als in Deutschland, so ca. 70 €, aber genau weiß ich es nicht.)
Ich würde mich immer selbst versichern, denn egal was auch ist, wenn du zum Zahnarzt musst, ins Krankenhaus, zum praktischen Arzt - ohne Versicherung nimmt dich hier bei uns kein Mensch. Da wird dir dann beinhart gesagt, entweder du kümmerst dich um deine Versicherung, oder zu musst zahlen. Da kannst du schauen, wo du bleibst. Du bekommst noch nicht mal ein simples Medikament verschrieben. Das ist meinem Sohn passiert, dessen E-Card von der Versicherung noch nicht freigeschaltet war (trotzt abgeschlossener Versicherung). Wenn du so viel Geld hast, dass du dir jede Arztbehandlung selber bezahlen kannst, ist das natürlich kein Problem.