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Verfasst: Sa Dez 08, 2012 7:11 pm
von bettindaas
Teilweise ist es doch auch so, dass die Deutschen sehr eingefahren sind in der Denke und man sich vorkommt wie eingesperrt. Darum sucht man auch nach Einfachheit und Freiheit, weil man sich dort einfach besser geistig und seelisch entwickeln kann.

Verfasst: Fr Apr 11, 2014 11:24 am
von BerndW
Lebensstil, Arbeit oder ähnliches finde ich plausibel. Ich persönlich würde nicht für die Liebe oder Politik auswandern - oder weil ich mich mit der Familie nicht verstehe..
:roll:

Verfasst: Fr Apr 11, 2014 12:25 pm
von Siggi!
Ich persönlich würde nicht für die Liebe oder Politik auswandern -
In einer binationalen Beziehung muss einer Auswandern. Zuerst war meine Frau 3 Jahre in DE, danach sind wir in ihr Heimatland. Aber wir verbringen jedes Jahr ca. 4 Monate in Westeuropa, davon 2 Monate in DE, aber nicht weil ich es vermisse, sondern aus beruflichen Gründen. Dieser Wechsel hat etwas, das Leben ist dadurch nicht so eintönig.
BerndW hat geschrieben:oder weil ich mich mit der Familie nicht verstehe..
Ich stimme zu, dafür reicht ein ordentlicher Umzug über ein paar Hundert Kilometer.

Gruß
Siggi

Verfasst: So Apr 20, 2014 12:52 pm
von Siggi!
Bild
Mein Lebenstraum: Hart arbeiten und dann von der Rente irgendwo auf einer kleinen Insel leben.

Gruß
Siggi

Neugierde

Verfasst: So Apr 20, 2014 4:06 pm
von arnego2
Das weckt jetzt meine Neugierde, wie klein soll denn die kleine Insel sein. Mit Geld kann man auf kleinen Inseln nicht viel anfangen. Mit Kuba verglichen 42426 sq mi ist Margarita 390 sq mi klein. Aber wer zu Fuss von einem Ende zum anderen wandert braucht schon ein paar Tage.

Re: Neugierde

Verfasst: So Apr 20, 2014 4:48 pm
von Siggi!
arnego2 hat geschrieben:Das weckt jetzt meine Neugierde, wie klein soll denn die kleine Insel sein.
Die Verkehrsinsel ist doch sehr überschaubar. :wink:

Gruß
Siggi

Essen

Verfasst: So Apr 20, 2014 6:30 pm
von arnego2
IMO
wenn die Insel keine Agrarwirtschaft hat ist es glaube ich nicht so gut. Essen ist wichtig am Ende.

Reif für die Insel

Verfasst: Mo Apr 21, 2014 4:59 am
von Mexikan
Also wenn schon Insel dann diese: Clipperton.

Vorteil: Unter franz. Verwaltung, also kann mit €uros bezahlt werden.

Nicht allzuweit von Mexiko entfernt. Und Kokospalmen hat´s auch.

Verfasst: Do Mai 01, 2014 8:56 pm
von Oryx
Witzig. Anscheinend gibt es schon lange keine Gründe für eine Auswanderung mehr, weil hier schon lange niemand mehr einen Grund genannt hat. :wink: Nur so eine Beobachtung. Es gab Zeiten, da hat jeden Tag jemand seine Gründe hier reingeschrieben (auch wenn es oft immer wieder dieselben waren). Sind die Deutschen zufriedener geworden?

Verfasst: Fr Mai 02, 2014 7:32 am
von Mexikan
Ne eher nicht, aber die ganz Unzufriedenen sind anscheinend schon alle ausgewandert.

Verfasst: Fr Mai 02, 2014 10:38 am
von Oryx
Oder haben festgestellt, dass das soziale Netz in D eben doch mit nichts auf der Welt zu vergleichen ist. 8)

angekommen in BG

Verfasst: So Mai 04, 2014 10:20 am
von hacki.bg
Und was nützt mir das soziale Netz,wenn ich ansonsten mir nichts leisten kann,nur die Aussicht nach der Einbildung gesünder sterbe.
Der Vergleich ist weit hergeholt,eben über die Einbildung,dann schaut Euch einmal im reichen,sozialen D.um wie viele unter Brücke wohnen und das dazugehörige Sozialnetz.
Ihr geht immer von eurem behüteten Leben aus,mal tiefer graben.

Verfasst: So Mai 04, 2014 10:38 am
von Siggi!
Aus dem persönlichen Umfeld kenne ich ganz unterschiedliche Lebensstile.

Beispiel 1:
Eine Dame, um die 50, Frührentner nach Herzinfarkt, um die 600 Euro monatliche Rente, die 2 Zimmerwohnung kostet 300 warm, sie lebt dort auf engsten Raum zusammen mit ihrer Tochter, die nur ein Einkommen im Niedriglohnbereich hat. Sie hat viel Stolz und versucht sich mit weiteren kleinen Tätigkeiten über Wasser zu halten. Das Geld ist extrem knapp.

Beispiel 2:
Ein Mann um die 40, lebt von Hartz IV, arbeitet schwarz nebenbei als Fliesenleger, sein Haus an die Eltern überschrieben, diesen bezahlt das Amt nun Miete. In einer zweiten Wohnung im selben Haus wohnt seine Freundin, ebenfalls von Hartz IV, ebenfalls mit Mietzahlung an die Eltern. So kann man das System ausnutzen, wenn man nur skrupellos genug ist.

Aber sicher würde ich keinem Durchschnittsbürger, der noch arbeiten muss, die Auswanderung nach UA empfehlen. Das Arbeitslosengeld beträgt ca. 500UAH im Monat (gut 30 Euro bei aktuellem Wechselkurs). Davon kann man hier noch niemals überleben ohne Hilfe aus dem Familienkreis.

Gruß
Siggi

Re: angekommen in BG

Verfasst: So Mai 04, 2014 10:52 am
von Oryx
hacki.bg hat geschrieben:Und was nützt mir das soziale Netz,wenn ich ansonsten mir nichts leisten kann
Ansonsten nichts leisten? Da kommt das deutsche Anspruchsdenken schon durch. Was heißt das?
Kommt drauf an, was einem wichtig ist. Auf einer Auswandererseite las ich gestern den Begriff "German Angst". Das heißt, Deutsche sind bekannt dafür, dass sie vor allem Möglichen Angst haben, insbesondere davor, ihre Sicherheit zu verlieren. Und das soziale Netz bietet Sicherheit, so geringfügig sie auch sein mag.

Unter der Brücke schlafen muss niemand, der das nicht will. Also das würde ich glattweg bestreiten. So viel, dass man - wenn auch in sehr bescheidenen Verhältnissen, wie von Siggi beschrieben - mit einem Dach über dem Kopf leben kann, zahlt der Staat auf jeden Fall. Und noch viel mehr, wenn man skrupellos genug ist, das System auszunutzen wie in Siggis 2. Beispiel.
hacki.bg hat geschrieben:Ihr geht immer von eurem behüteten Leben aus,mal tiefer graben.
Wovon sprichst Du? Ich bin in einer 35qm-Dachwohnung mit 5 Personen aufgewachsen, ähnlich wie Fall 1 von Siggi. Ich war schon immer reich und konnte mir alles leisten ... :roll:

Es gibt aber Leute, die machen etwas aus sich (ohne den Staat auszunutzen, einfach durch Arbeit), und es gibt Leute, die machen nichts aus sich.

Ja, manche Leute haben bessere Voraussetzungen, materiell oder sonst etwas. Aber nach Deiner Definition müsste ich wohl heute unter der Brücke schlafen. Tue ich aber nicht. Ich habe ein Haus, ich habe ein gutes Einkommen, ich bin ausgewandert und es geht mir gut.

Es kommt immer auf den Menschen an. Manche haben es leichter, viele Leute sind auch heute reicher als ich. Aber ich bin zufrieden. Und ich habe mir das alles selbst erarbeitet, weil ich bei Null angefangen habe.

Nein, niemand muss unter der Brücke schlafen, der ein Gehirn und zwei gesunde Hände hat.

Ein ganz entscheidender Teil des sozialen Netzes ist auch: In Deutschland ist der Schulbesuch kostenlos! Jeder Mensch kann zur Schule gehen, wenn er das möchte, sogar auf höhere Schulen. Es gibt auch Unterstützung, wenn man dann die Uni besuchen möchte und kein Geld hat. Das ist ein ungeheures Geschenk.

Hier in Namibia kannst Du nur die Schule besuchen, wenn Du genügend Geld hast. Ganz zu schweigen von einer höheren Schule oder Universität. Denn jeder Monat kostet Geld, das Du erst einmal an die Schule oder Uni zahlen musst, bevor Du überhaupt einen Fuß da reinsetzen darfst. Und das kostet nicht zu knapp.

Das Problem ist, dass die meisten Leute gar nicht wissen, was für Privilegien sie haben. Kostenloser Schulbesuch ist ein Privileg. Zum Amt gehen zu können und Geld für seinen Lebensunterhalt zu bekommen, so dass man nicht verhungern muss, ist ein Privileg. Geld zu bekommen, wenn man nicht arbeitet oder krank ist, ist ein Privileg. Eine Rente zu bekommen, wenn man alt ist, ist ein Privileg.

Aber das sehen die Leute in D natürlich nicht. Ist alles selbstverständlich. Und dann will man immer mehr und mehr, will sich etwas "leisten" können. Statt dankbar zu sein für das, was man hat.

Re: angekommen in BG

Verfasst: So Mai 04, 2014 11:54 am
von makis
Oryx hat geschrieben: Es gibt aber Leute, die machen etwas aus sich (ohne den Staat auszunutzen, einfach durch Arbeit), und es gibt Leute, die machen nichts aus sich.
Absolut richtig. Selbst unter schlechten Voraussetzungen kann man etwas aus sich machen. Selbst mit besten Voraussetzungen kann jemand sein Leben in den Sand setzen.
"It is what we make out of what we have, not what we are given,
that separates one person from another." Nelson Mandela
(Was uns voneinander unterscheidet ist nicht, was uns gegeben ist, sondern was wir aus dem machen was wir haben)
Oryx hat geschrieben:Kostenloser Schulbesuch ist ein Privileg. Zum Amt gehen zu können und Geld für seinen Lebensunterhalt zu bekommen, so dass man nicht verhungern muss, ist ein Privileg. Geld zu bekommen, wenn man nicht arbeitet oder krank ist, ist ein Privileg. Eine Rente zu bekommen, wenn man alt ist, ist ein Privileg.

Aber das sehen die Leute in D natürlich nicht. Ist alles selbstverständlich. Und dann will man immer mehr und mehr, will sich etwas "leisten" können. Statt dankbar zu sein für das, was man hat.
Vollste Zustimmung!!! Sehr gut gesagt *Daumen hoch*

lg
makis