Landsleute im Ausland

Das Caféhaus - äh Stüberl - für alle Ausgewanderten, damit man den Kontakt nicht verliert, oder so...

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Caribe-Klaus
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Landsleute im Ausland

Beitrag: # 5227Beitrag Caribe-Klaus »

Man liesst immer häufiger von Auswanderungswilligen, wie sie nach der Gemeinschaft von ihren Landsleuten im Ausland suchen, mit dem Wunsch nach Rat, Hilfe oder was auch immer.

Seit Jahren kenne ich das, d.h. die Wünsche/Vorstellungen derjenigen, die mit der Realität noch nicht vertraut sind. Anlässlich mehrerer Mails an mich in der letzten Zeit, erst heute wieder, möchte ich doch mal versuchen, hier eine Diskussion anzuregen.

Tatsache ist, dass anscheinend Neid, Missgunst im Ausland unter Ausländern sogar noch stärker auftritt wie in der Heimat. Da leben Familien tausende Kilometer von der Heimat fern, sind manchmal quasi Nachbarn - und doch "unterhalten" sie sich nur in einem Forum mit spitzen Bemerkungen über den anderen. Anstatt zusammen zu halten und sich gegenseitig zu unterstützen. Ob dies nur ein rein deutsches Problem ist, vermag ich allerdings nicht zu sagen.

Ich selber war mehrere Jahre zu Beginn in Sosúa, Dominikanische Republik und nachdem verstärkt deutsche Auswanderer kamen wurde es immer ungemütlicher. Wo ich vorher nie Probleme mit den "Einheimischen" hatte - mein Landsmann schaute argwöhnisch, wenn mein Geschäft etwas besser lief als seines. Und ausserdem ist er ja sowieso der bessere Experte, weiss also alles besser. Und die, manchmal versteckten, Anfeindungen begannen. 8)

Früher einmal dachte ich, naiv wie ich war, dies ist ein spezielles Problem der Karibik - doch mit der Zeit musste ich mich eines besseren belehren lassen. Dies zeigen mir die Mail's aus verschiedenen Ländern, die mich erreichen. Dies zeigt mir auch ein Blick in ein Forum so nach dem Motto "deutsche Nachbarn im Ausland unter sich".

Oder was meint Ihr dazu ? Besser mit oder besser ohne meine Landsleute ? :roll: Aus Erfahrung bin ich für ohne aber MIT der einheimischen Bevölkerung !

Gruss Klaus
Die positive Grundeinstellung ist nicht alles, doch ohne sie - ist alles nicht's !
yuii
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Beitrag: # 5228Beitrag yuii »

Hallo C-K,

das ist kein rein Deutsches Problem,
in der Thailändischen Provinz in der ich lebe gibt es ca. 300 Auswanderer die größtenteils aus Europa stammen.
Den Neid und die Missgunst ist schon sehr groß, das gegeneinander ausspielen oder auch Mobbing ist allgegenwärtig.
Hier im Forum kann man öfter hören wie schlecht doch die alte Heimat ist und war,
meine persönliche Meinung ist aber das ein großer Prozentsatz Auswandert weil er schon in seiner Heimat mit den Mitmenschen nicht zurechtkam, wieso sollte das dann im Ausland anders sein.

Also ich möchte damit sagen das hier in Deutschland vielleicht 20% sehr unzufrieden sind, unabhängig von dem warum,
im Aussiedlerland aber bestimmt 60-70% . Sehr viele erkennt man dann auch hier im Forum, die antworten auf einen Beitrag nicht zu dem Thema sondern erkennen eine falsche Satzstellung (ich spreche da aus Erfahrung) oder bemängeln die Orthographie nur um sich wichtig zu machen. Solche Leute können Auswandern wohin sie wollen und werden immer wieder auf die gleichen Probleme stoßen.

Ich für meinen Teil sage mir immer, ich bin nicht hierher gekommen um möglichst viele Deutsche kennen zu lernen, sondern versuche mit den Einheimischen ein wenig harmonisch zusammenzuleben, was auch funktioniert. Den Kontakt zu anderen Auswanderer beschränke ich auf ein "Hallo" und mal auf ein Bier aber mehr nicht.

So hoffe ich hab einigen auf den Schlips getreten und hoffe auch auf rege Diskusion. :twisted:

Gruss


Yuii
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Siggi!
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Beitrag: # 5229Beitrag Siggi! »

Hallo Klaus,

was Du so sagst ziehlt das Paraguay ab? Da scheinen nämlich merkwürdige Dinge zu laufen. Es gibt da auch ein Forum eines HH mit einem doch gewöhnungsbedürftigen Umgangston (an den ich mich nicht gewöhnen möchte).

Ansonsten kann ich wenig dazu sagen. Ich bin mit meinem "Einwanderungsberater" verheiratet und Deutsche gibt es hier nur in einer so geringen Dichte, da gibt es kaum Kontakte gibt. Habe eine schlechte Erfahrung gemacht, jemand in den Karpaten hat mich um Spenden für arme Leute gebeten, diese hat er dann unterschlagen (war er wohl selbst arm). Er hat auch versucht mir zu überteuerten Preisen Immobilien zu verkaufen, was aber kein Verbrechen ist.

Gruß
Siggi
Antje
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Beitrag: # 5232Beitrag Antje »

Also, ich habe eigentlich keine schlechten Erfahrungen mit anderen Ausländern gemacht - ob es sich nun um andere Deutsche oder Leute mit anderen Nationalitäten handelt.
Hier gibt es eine Deutsch-Finnische Gesellschaft, die versucht, die Deutsche Kultur der Deutschen hier im Ausland aufrechtzuerhalten. Da mich weder Kultur noch Fussball besonders interessieren und ich auch keine Kinder habe, denen ich meine Muttersprache beibringen muss, habe ich mit dem Verein kaum was zu tun. Einige der Leute kenne ich aber fluechtig und finde sie ganz nett.

Ansonsten gibt es noch einen internationalen Klub hier, dessen Aufgabe es hauptsächlich ist, einander und Neuankömmlinge zu unterstuetzen. Finnland ist kein klassisches Einwanderungsland und Neuankömmlinge haben neben der Sprache häufig auch erst einmal mit vielen anderen Problemen zu kämpfen. Neben Klönschnack bei Kaffee und Kuchen organisieren die Mitglieder des Vereins auch Workshops, Wandertrips etc. etc. Also eher was Positives und Unterstuetzendes.

Ich habe einen recht internationalen Freundeskreis hier. Leute mit ähnlichen Interessen und passender Chemie - unabhängig ihrer Nationalität.

Ich kenne jedoch auch ein Forum, indem sich "Finnlandkenner" ständig gegenseitig durch ihre Landeskenntnisse uebertrumpfen zu versuchen. Das ist zuweilen etwas Kindergartenmässig. Richtige Anfeindungen habe ich dort aber auch nicht gelesen.
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