Lebenshaltungskosten?

Republik Paraguay: Paraguay ist ein Binnenstaat in Südamerika und wird eingeschlossen von Bolivien, Brasilien und Argentinien.

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Radiant
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Re: geiz ist geil

Beitrag: # 8891Beitrag Radiant »

francesco hat geschrieben:aber liebe mitforumsbenutzer, warum so aggresiv? dies ist doch ein auswandererforum und mit 50 euro in der tasche sollte man halt nicht auswandern
Ach, ich denke viele wandern aus, weil sie eben in Deutschland die 50 Euro nicht mehr haben.
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Siggi!
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Beitrag: # 8893Beitrag Siggi! »

Ach, ich denke viele wandern aus, weil sie eben in Deutschland die 50 Euro nicht mehr haben.
Aber genau dann sind Länder wie Paraguay nicht die richtige Wahl. Dann sollte man in Länder gehen, in denen die Arbeitskraft gut bezahlt wird und genügend Stellen vorhanden sind. Man kann sich natürlich auch über alle Ratschläge im Forum hinwegsetzen und dann mal eine ganz neue Definition des Wortes Armut am eigenen Leib verspüren.

Gruß
Siggi
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 8897Beitrag Caribe-Klaus »

Siggi! hat geschrieben:Dann sollte man in Länder gehen, in denen die Arbeitskraft gut bezahlt wird und genügend Stellen vorhanden sind.
Richtig, dazu mal die Wirtschaftsdaten von Paraguay aber dies scheint ein Dauerproblem / Irrtum zu sein. Immer wieder suchen sich Auswanderer "günstige" Länder aus, dies klappt aber nur, wenn ich genug auf der "Kante" habe. Wenn ich in solchen Ländern aber meinen Lebensunterhalt selber (als Arbeitnehmer) verdienen muss, sieht die Rechnung ganz anders aus.:cry:

Also auch aus Frust auf und davon...

Gruss Klaus
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D Rimi
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Beitrag: # 9141Beitrag D Rimi »

Wie sieht es denn aus wenn man sich mit einen kleinen Hostel/Backpacker oder der gleichen versucht selbständig zu machen?
Halt in Paraguay oder Chile.
Caribe-Klaus
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Beitrag: # 9142Beitrag Caribe-Klaus »

D Rimi hat geschrieben:Wie sieht es denn aus...
Wie immer im Leben. Jede Firma funktioniert so gut, wie der "Chef" taugt. Und er Kapital hat und er was davon versteht, was er auch immer produziert/veräussert.

Und vor allem wo. Ist doch logisch, oder ?

Gruss Klaus
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strandvogt
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Beitrag: # 9164Beitrag strandvogt »

Lebenshaltungskosten, ein Dauerthema, das ja auch ein Argument für eine Auswanderung sein kann. Über unsere persönlichen Lebenshaltungs-und Anschaffungskosten habe ich ja ausführlich in meinem Blog geschrieben. Die Formel ist ganz einfach. Ohne Moos nix los. Wer sich hier niederlassen will sollte genügend Kapital haben auch ohne Arbeit hier leben zu können. Alle die, die ihr mitgebrachtes Kapital gleich in Grundstücke und Häuser investieren werden es schwer haben ihren Lebensunterhalt hier zu verdienen. Warum nicht das Kapital schonen und hier erst einmal zu Miete wohnen, sich in aller Ruhe ein Bild von den Möglichkeiten hier machen. Auch sich selber von seiner eigenen Scholle zu ernähren halte ich für unmöglich. Da die Lebensmittel hier immer noch preiswert sind lohnt sich der ganze Finanzielle-und Arbeitsaufwand nicht. Wer nicht ohne eine Arbeit oder Tätigkeit leben kann, weil langweilig, sollte sich ein Hobby oder eine Tätigkeit suchen mit denen man dann vielleicht etwas dazuverdienen kann. Wer das schafft, sollte schon zufrieden sein.
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francesco
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lebenshaltungskosten

Beitrag: # 9240Beitrag francesco »

hallo strandvogt. im prinzip hast du recht indem du sagst es ist schlicht unmoeglich sich von der eigenen scholle zu ernaehren. allerdings gibt es da natuerlich ausnahmen. aber wer von den deutschen aus- bzw. einwanderern kann noch mit einem spaten, einer harke und dem gefahrlosen betrieb einer schubkarre mit holzrad umgehen und das noch bei 38 grad plus celsius und einer luftfeuchtigkeit von 90 %?
ich denke mal viele zeitgenossen die in DE sich in ihrer sozialen haengematte raekeln und sich aufregen dass ihr zweitwagen und das dritthaendy mit fotodisplay zu viel geld kosten haben hier einfach keine chance. aber das ist auch gut so denn stell dir vor, diese zeitgenossen wuerden paraguay ueberrennen? ein schrecklicher gedanke.....
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Siggi!
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Beitrag: # 9242Beitrag Siggi! »

Hallo Francesco,

das sehe ich auch so. Wer wirklich Selbstversorger spielen will (oder muss), das muss dann schon wirklich ein Aussteiger (mit Leidensfähigkeit) sein. Und selbst der wird Probleme haben, da ich beispielsweise noch keinen Baum gesehen habe, an dem Putzmittel wachsen. Das Geld für diese Dinge über den Verkauf von Lebensmittel zu verdienen ist sicher hart und ermöglicht wohl auch nur ein karges Leben. Die Versorgung im Krankheitsfall sollte man in diesem Zusammenhang auch mal thematisieren. Insgesamt ist das für die Mehrzahl der Personen kein gangbarer Weg. Alles andere weckt nur falsche Hoffnungen.

Gruß
Siggi

Nachtrag: Das es Menschen gibt, die mit wenig Leben können, wollte ich mit meinem "50 Euro die Woche" Beitrag aufzeigen. Ich bin dann wohl deutlich missverstanden worden.
Francolito
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Beitrag: # 9442Beitrag Francolito »

ich denk mir auch dass wenn du dich selbstversorgen willst (von der hand in den mund) brauchst du mindestens 20-30 ha...dann bist du bauer und kannst dich nur um die scholle kümmern...für angestellte(n) oder div. luxus bleibt da nichts, nichtmal für den sprit wahrscheinlich...etwas biogemüse zum eigenverbrauch ist sicher ok, obstbäume etc...zum leben
brauchts in paraguay sicher auch besser 2-3 schienen zum kohleverdienen..
ich hatte in der karibik (domrep/cabarete) eine kleine bar in der nähe des
strandes, darin eine zigarrendreherei mit einem dreher, und ein kleines
massagestudio unweit der bar....das alles zusammen warf in der Saison viel kohle ab, allerdings ein halbes jahr war ziemlich tote hose....
aber es liess sich gut leben, no stress!
aber alles gemietet....erst später hab ich mir in den bergen richtung Moca
3 ha um usd3000,- gekauft...

ich kann nur beipflichten...zuerst mieten, schauen, arbeit (er)finden, später kaufen oder investieren...

hlp...franco
Francolito
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Beitrag: # 9443Beitrag Francolito »

, da ich beispielsweise noch keinen Baum gesehen habe, an dem Putzmittel wachsen.

Siggi, du wirst lachen aber es gibt den indischen Waschnussbaum, dessen nusschalen als waschmittel verwendet werden....auch als heilmitel
geht auch in der waschmaschine...
dieser baum würde in paraguay sicher auch wachsen, und vermindert den
phosphateintrag in boden und gewässer drastisch...

wäre vielleicht fürden lago y....... ganz sinnvoll

lg ...franco
Chinguarime
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Beitrag: # 9455Beitrag Chinguarime »

Ich kenn einige Leute auf La Gomera welche ihre Wäsche unter Zusatz von geraspelten Agavenblättern waschen.
Das funktioniert wirklich!

Gruss, Ching
Zuletzt geändert von Chinguarime am Fr Jan 19, 2007 1:42 pm, insgesamt 1-mal geändert.
aisa
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PY

Beitrag: # 9463Beitrag aisa »

Auch in Paraguay gibt es die Waschkokos. Das sind kleine, etwa 3-4 cm kleine Kokosnüsse. Das Öl dieser Nüsse wird zu Waschmittel verarbeitet.

Diese Kokospalmen wachsen im ganzen Land wie Unkraut.

HH
Francolito
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Beitrag: # 9466Beitrag Francolito »

trotzdem waschen wahrscheinlich die meissten paraguayaner ihre wäsche mit normalem waschpulver oder seife...obwohl es was kostet...in der domrep wars auch so...im garten eine aloe vera, aber bei einer verletzung
desinfectant draufhaun...
es hat mich erstaunt als physiotherapeut, wieviel die leute an naturmedizin
vergessen haben.
wenn du irgendwo abgelegener lebst, es schüttet wie aus eimern, du irgendeine krankheit aufreisst oder dich beim arbeiten verletzt, kommst mit dem allrad nicht durch...etc.
naja...iss vielleicht krass...aber man sollte sich wappnen....

hlp...franco
Chinguarime
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Beitrag: # 9468Beitrag Chinguarime »

Das Aloe-Beispiel ist mir auch bekannt :wink:
Die sind einfach erheblich unkritischer als wir und für mich schien es oft so, als wenn alles was neu ist auch gut sein müsste.
Auf den Kanaren, speziell Gomera, gibt es erstaunlich viele Einheimische mittleren Alters die ständig Antidepressiva konsumieren.
Hohe Arbeitslosigkeit, nichts los, keine Perspektiven. Der Arzt verschreibt hemmungslos "Glücklichpillen"...
Ein sehr grosser Teil der Einheimischen hat übrigens Vorfahren in Südamerika. Btw. die sind nach da ausgewandert.
Wenn Du da Land kaufen willst gibt's sehr häufig Probleme, weil nicht alle zeichnungsberechtigten Verwandten aufgetrieben werden können, da immer irgendjemand noch irgendwo in Südamerika lebt.

Gruss, Ching
Francolito
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Beitrag: # 9469Beitrag Francolito »

ich habe mich in der karibik gewundert was die pharmacias alles an zeugs ohne rezept verscherbeln...bei den einheimischen geht ein gutteil des wenigen geldes für alle arten von tabletten drauf...für den arzt bleibt dann kein geld mehr...wenn arzt dann kein geld für medizin...in der domrep gabs so 3-4 grippewellen, oder grippeähnliche infekte....wird dann mit antibiotika bekämpft obwohl das gar nichts nützt...
ein super markt für den schrott unserer pharmaindustrie!!!!
landwirtschaft detto!!!!

die hoffnung stirbt zuletzt!

hlp....franco
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