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Wie schnell lernt man die Sprache?
Verfasst: Mi Nov 22, 2006 4:00 pm
von Dahlia
Hallo
ich nochmal, diesmal interssiert mich Folgendes:
keine Ahnung ob das hier reinpasst, aber jetzt mal an die, die ein Jahr oder länger in einem anderen Land waren/sind...
wie schnell habt ihr die Sprache perfekt erlernen können?
Ging das innerhalb eines Jahres?Bzw. wie gut konntet ihr die Sprache nach einem Jahr?
Bitte nur die antworten, die nicht schon vor ihrem Aufenthalt perfekt oder fast perfekt sprechen konnten
Danke!
Verschoben, da Länderneutral. Caribe-Klaus, 22.11.2006
Re: Sprache lernen
Verfasst: So Nov 26, 2006 10:23 am
von Winneone
Diese Frage ist allgemeingültig nicht zu beantworten. Es hängt stark davon ab, wie "nahe" die Fremdsprache an der Muttersprache ist. 2 Beispiele: Soll es z. B. italienisch sein, behaupte ich mal, daß man innerhalb eines Jahres doch schon Grundkenntnisse erwerben kann, da deutsch und italienisch eine gemeinsame Basis (Sprachstamm) haben. Bei Thai z. B. ist es erheblich schwerer: thai und deutsch haben nichts gemeinsam, auch keinen gemeinsamen Sprachstamm.
Unabhängig von der "Nähe" zu deutsch gibt es auch andere Faktoren, die mit hinein spielen: Auffassungsvermögen, wie oft hört man die fremde Sprache usw.
Aus diesen und anderen Gründen ist es nicht möglich, deine Frage erschöpfend zu beantworten.
Gruß, Winneone
Re: Sprache lernen
Verfasst: So Nov 26, 2006 10:59 am
von arnego2
Winneone hat geschrieben:...da deutsch und italienisch eine gemeinsame Basis (Sprachstamm) haben.
Hallo Winneone,
das ist mir neu, Ich war bisher davon überzeugt das Latin der Sprachstamm des Italienischem und Germanisch der des Deutschen ist. Nichtsdestotrotz muss der Sprachinteressent viel lernen, so um die 15 000 Worte um sich gut ausdrücken zu können; das entspricht dem Wortschatz eines 18 Jährigen. Obwohl das was wir hier zu lesen bekommen doch arge Zweifel an der Theorie aufkommen lassen.
m-f-G
Arnego2
Re: Sprache lernen
Verfasst: So Nov 26, 2006 11:08 am
von Winneone
arnego2 hat geschrieben:Winneone hat geschrieben:...da deutsch und italienisch eine gemeinsame Basis (Sprachstamm) haben.
Hallo Winneone,
das ist mir neu, Ich war bisher davon überzeugt das Latin der Sprachstamm des Italienischem und Germanisch der des Deutschen ist. Nichtsdestotrotz muss der Sprachinteressent viel lernen, so um die 15 000 Worte um sich gut ausdrücken zu können; das entspricht dem Wortschatz eines 18 Jährigen. Obwohl das was wir hier zu lesen bekommen doch arge Zweifel an der Theorie aufkommen lassen.
m-f-G
Arnego2
Dochdoch, Arnego. Nur ist es beim italienischen nicht ganz so offensichtlich. Vergiß auch nicht, daß einige italienische Wörter ins deutsche eingeflossen sind.
Natürlich ist italienisch weiter von deutsch entfernt als z. B. niederländisch

aber einige Wörter sind schon ähnlich. Velocita = velocity (engl) = Geschwindigkeit. Oder nebula = Nebel... (dies ist keine erschöpfende Auflistung. Ich aktiviere meine unzureichenden Italienisch-Kenntnisse immer nur, wenn ich mal dort bin

).
Und natürlich habe ich auch nur Grundkenntnisse gemeint. Flüssiges Sprechen dauert sicher länger.

"Una cappuchi prego" sollte recht schnell zu lernen sein

(wenn ichs denn richtig geschrieben habe). Das Verstehen der italienischen Tageszeitungen wird man in einem Jahr ohne entsprechende Vorbereitungen vor der Einreise nicht erlernen.
Gruß, Winneone
Sprachstamm
Verfasst: So Nov 26, 2006 11:23 am
von arnego2
Winneone hat geschrieben:... Vergiß auch nicht, daß einige italienische Wörter ins deutsche eingeflossen sind.
Nah, ob man dadurch einen gleichen Sprachstamm ableiten kann ist als Behauptung doch äußerst gewagt. Meine Geschäftspartnerin kann davon ein Lied singen, sie ist dabei Deutsch zu lernen und bisher hat sie wenig von der Sprachstammgleichheit verspüren können.

Am Ende machen ein paar sich ähnelnde Worte noch lange keinen gleichen Sprachstamm.
England war 400 Jahre von Rom besetzt das es dort Lateinische Sprachteile gibt ist bekannt, Deutschland oder seine Vorformen haben sich vor der Besatzung Roms ja gewehrt, wir haben dadurch keine Sprachstämme die sich anderen ähneln, abgesehen von den Sprachen die Germanische Sprachstämme aufweisen, wie z.B. Holländisch oder Dänisch.
m-f-G
Arnego2
Verfasst: So Nov 26, 2006 11:23 am
von Caribe-Klaus
Na, um das nun ganz einfach zu erklären, seht mal hierhin

>
Sprachfamilie
Auf der Karte sind die Zusammenhänge ganz deutlich. Eines weiss ich nur, mein italienischer Nachbar stellte sich mir vor. Da er kein spanisch sprach, unterhielten wir uns in englisch. Nach kurzer Zeit unterhielten wir uns dann nur noch in spanisch. Ich habe jahrelang büffeln müssen und er...
Gruss Klaus
Verfasst: So Nov 26, 2006 11:31 am
von arnego2
Caribe-Klaus hat geschrieben:Ich habe jahrelang büffeln müssen und er...
Hallo Klaus
auch er wird Büffeln müssen wenn er gut Spanisch sprechen will, ähnlich sein ist nicht gut genug oder vergleichbar mit: gut eine Sprache sprechen. Es ist sogar so das die ähnlich sprechenden Probleme haben, da sie oft meinen es wäre ja gleich ob Italienisch oder Spanisch, nun es ist nicht so, viele Worte sind anders, die Betonung ist anders etc.
m-f-G
Arnego
Verfasst: So Nov 26, 2006 11:51 am
von Caribe-Klaus
Da gebe ich Dir natürlich recht
arnego2, was ich nur meinte, der Italiener tat sich wesentlich leichter, er konnte in einem viel kürzeren Zeitraum "mitreden". Ebenso wie übrigens ein französicher Freund von mir. Beide lernten spanisch schneller. Ursache klar = romanische Sprache. So denke jedenfalls ich es mir.
Na und
Winneone, da ich noch gut in Erinnerung habe, wie ich mich angestellt habe, um spanisch zu lernen, da ist für mich Thailand mit der Sprache total uninteressant...
Gruss Klaus
Sprache lernen
Verfasst: Di Mär 13, 2007 11:33 am
von Schrumpfgermane
Das kommt alles auf verschiedene Kriterien an! Zu allerest einmal natuerlich auf Deinen IQ. Dann wie schon erwaehnt auf den Schwierigkeitsgrad der Sprache! Hollaendisch ist einfacher zu lernen als Mandarin oder Russisch! Vor allem kommt es aber auf die Umgebung an in der man sich aufhaelt! Wenn man nur mit anderen Deutschen, sei es Familie oder Bekannte, im Ausland verkehrt und sich nur selten "raustraut" dann wirds wohl sehr sehr lange dauern bis man sich einigermassen, geschweige denn fliessend verstaendigen kann.
Ein anderer ausschlaggebender Punkt ist ebenfalls das Alter! Kinder lernen 10X so schnell wie Erwachsene, Jugendliche und Teenager(mal von einigen Ausnahmen abgesehen) lernen es immer noch 5 X so schnell!
Das soll aber keine Faustregel darstellen, sondern nur ein Beispiel!
Hier bei uns gibt es Sprachmuffel aus allen Gegenden Deutschlands, Tendenz aber Suedwest, die auch nach 10 Jahren hier noch kaum Englisch verstehen oder sogar sprechen koennen, trotz Schulenglisch und sogar Abitur! Das liegt von meiner Sicht eben total am individuellen sozialen Benehmen und dem Akzeptieren dass eben Deutsch keine Rolle mehr spielt hier! Wer sich allerdings nur im deutsch-nationalen Freundeskreis, in Deutschen Clubs oder deutschen Stammkneipen aufhaelt der hat meiner Ansicht nach schon von vornherein sehr schlechte Karten eine neue Sprache fliessend zu erlernen!
Es fehlt eben das totale Eintauchen(nicht das totale Absaufen!!!) in der neuen Kultur und Gesellschaft! Und das koennen nur wenige!
Diejenigen die davon prahlen wie fliessend sie eine Sprache sprechen haben meisstens doch sehr lueckenhafte Kennntnisse und reden sich nur ein dies zu koennen, wenns drauf ankommt ziehen sie meisstens den Kuerzeren durch Misverstaendnisse.
Die stillen Wasser sind tief! Wir koennens aber wir lassens nicht jeden wissen!
Verfasst: Di Mär 13, 2007 11:56 am
von Siggi!
Zu allerest einmal natuerlich auf Deinen IQ
Das wage ich zu bezweifeln, denn es geht zunächst einfach um stures Auswendiglernen. Dies ist sicher harte Arbeit und nicht jedem fällt dies gleichermaßen leicht. Ich glaube kaum, dass ein klassischer Intelligenztest die Fähigkeiten mißt, die für den Spracherwerb wichtig sind, denn der Schwerpunkt liegt i.a. auf Dingen wie Logik, Kreativität (soweit überhaupt messbar), Rationalität, Wahrnehmung, etc. Ich denke, es liegt zuallererst an der Motiviation und dann an der Geschwindigkeit, mit der Informationen in diesem speziellen Bereich, im Gedächnis dauerhaft gespeichert werden. Diese Lernfähigkeit kann durch Training stark verbessert werden.
Gruß
Siggi
Verfasst: Di Mär 13, 2007 8:43 pm
von Henning
@ Schrumpfgermane
mensch musst du ein Grol gegen die deutschen bei dir auf der Insel hegen.
Ich Stimme dir ählich wie Siggi eigentlich zu, nur das mit dem IQ, damit hat es relativ wenig zu tun.
Eine Sprache fließend zu sprechen, dazu benötigt es schon etliche Wörter in deinem Wortschatz, wie es schon oben gesagt wurde, mir wurde mal gesagt, dass man mit 2000 Wörtern langsam fließend sprechen kann, dass reicht natürlich nur für den Alltag, keinesfalls für die Arbeit usw.. Hier kommt es natürlich zum tragen, wie sehr man sich öffnet und nicht zu Hause in seinen eigenen 4 Wänden bleibt, und sich nur mit gleichen unterhält.
Was aber noch entscheidend ist, für den Faktor zeit ist, was man früher als Kind gelernt hat, ist man Zweisprachig aufgewachsen(Dialaekt oder Fremdspache), denn dieses erhöht die Aufnahmefähigkeit für neue Sprachen immenz.
Der größte Faktor ist wohl wie Siggi vorher gesagt hat der Fleiß.
Dann kommt noch die Sprachverwandtheit dazu, englisch liegt uns nunmal näher als Spanisch, 3 Jahre versuch ich nun schon diese Sprache zu begreifen aber irgendwie scheck ich die nicht.

Sprache
Verfasst: Di Mär 13, 2007 9:03 pm
von arnego2
Hallo Henning,
Sprache hat nun wirklich nichts mit verstehen zu tun. Wenn einfache Satzstrukturen wie: Hello how are you? gleichgestellt mit: Wie geht es dir/ Ihnen? sind, haben dann herzlich wenig mit Logik zu tun sondern sind einfach und drücken das gleiche aus. Daher lernen Kinder in der Regel schneller da sie nicht nach dem Wieso und warum des Verstehen wollens forschen sondern einfach ein Wort zum anderen legen.
m-f-G
Arnego2
Verfasst: Di Mär 13, 2007 9:15 pm
von Henning
@ Arnego2
Na klar lernen Kinder neues schneller, im alter von 1-3 lernt man solche Sachen noch schneller.
Du glaubst gar nicht, wie sauer ich bin, das ich erst in der 5 Klasse mit einer Fremdspache angefangen hab, jetzt bin ich 24, kann mich zwar auf englisch unterhalten und auch verständigen, aber so richtig fließend würde ich nicht behaupten, dass ich es kann.
Worauf du bei mir aus dem Text das Wort Logik nimmst, weiss ich nicht.
Ich weiss das ne Sprache nichts mit Logik zu tun hat. Wenn ich logisch denken kann hab ich einen Vorteil wenn ich 1*1 rechne aber meiste sind gerade die Leute dann(ich auch) Sprachlich nicht so begabt wie die Menschen die nicht mit Logik überall ran gehen.
MfG Henning
Verfasst: Mi Mär 14, 2007 8:31 am
von Siggi!
Hallo Henning,
mit 24 beschwere Dich nicht! Viele Auswanderer sind deutlich älter. Was meinst Du, wie schwer es dann erst ist, wenn man das letzte Mal eine Sprache 30 Jahre zuvor gelernt hat und dann auch noch Russisch lernen darf, wo allein die ersten Sprechversuche bei Muttersprachlern zunächst nur Erheiterung auslösen ("Du sprichst so niedlich - Na, was das wohl heißt?"). Im übrigen gab es zu meiner Schulzeit gar keine Möglichkeit vor Klasse 5 eine Sprache zu lernen.
Mit Sprache habe ich im übrigen eine interessante persönliche Erfahrung gemacht. In Englisch war ich bis zur 10 Klasse immer schlecht. Zum Abitur hatte es sich aufeinmal geändert und nur aus einem Grund: Ich wollte etwas über Computer wissen und seinerzeit waren alle weiterführenden Informationen nur in Englisch verfügbar. So habe ich die Sprache quasi nebenbei gelernt. Jetzt frage ich mich schon die ganze Zeit: Welche Information, die ich als überaus interessant empfinde, gibt es nur in Russisch?
Gruß
Siggi
Verfasst: Mi Mär 14, 2007 9:07 am
von Jupp
@klaus
danke für den linktipp. echt interessant. besonders, wieviele Menschen Indogermanisch sprechen und damit ist auch die ausgangsfeststellung von Winneone richtig. Hab ich auch nicht gewußt. Da sage noch mal wer, hier lernt man nix dazu...