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Freiwillige Krankenversicherung?
Verfasst: Mo Sep 24, 2007 4:18 pm
von Jesse
Hallo,
nun bin ich die 3. Woche in Tirol und habe leider noch keine Arbeit gefunden. Da ich meinen Job in D zum 30.09. gekündigt habe, bin ich, falls sich bis zum 01.10. nichts tut, natürlich auch nicht krankenversichert.
Meine Frage nun:
kann ich mich bei der deutschen Krankenkasse freiwillig weiter versichern, obwohl ich schon in Tirol hauptwohnsitzlich gemeldet bin? Und falls dies nicht geht, kann ich mich bei der hier zuständigen Krankenkasse freiwillig versichern und wie teuer ist dies ungefähr?
Danke für eure Hilfe

Jesse
Verfasst: Mo Sep 24, 2007 4:44 pm
von Siggi!
Hallo Jesse,
einfach mal beim ADAC schauen, da gibt es eine güstige Versicherung für 2-24 Monate. Einfach mal dort nach "AKS Langzeit" suchen. So ein Angebot empfiehlt sich zur Überbrückung.
Gruß
Siggi
Verfasst: Mi Sep 26, 2007 11:58 pm
von v8rulez
ist es so ein problem, ein paar wochen mal nicht versichert zu sein?
Verfasst: Do Sep 27, 2007 7:17 am
von Siggi!
ist es so ein problem, ein paar wochen mal nicht versichert zu sein?
Für den durchschnittlichen Deutschen: Ja!
Gruß
Siggi
Verfasst: Do Sep 27, 2007 5:54 pm
von v8rulez
na ich mein es ernsthaft - wie oft bist du krank gewesen in den letzten paar wochen?
wo ist das problem????
manchmal greift man sich echt aufm kopf - weu' des gibts ja im prinzip gar ned ...
da hat man doch glat 14 tage mal keine krankenversicherung. also aufpassen, sich ned weh tun, warm anziehen damit man keinen schnupfen bekommt und das wars schon. in anderen laendern gibts ueberhaupt keine krankenversicherung, oder sie ist so teuer, dass sie sich keiner leisten kann. oder noch witziger in usa - sie ist sau teuer, aber grade die lebenswichtige operation, die man benoetigt nach einem unfall, wird nicht versichert von der versicherung und deswegen muss man schnell mal 150k kredit aufnehmen und die naechsten 30 jahre abbezahlen und hoffen, dass in der zwischenzeit nix weiteres passiert ...
na ich hoer eh schon auf mit meinen schauergeschichten ~~

Freiwillige Krankenversicherung?
Verfasst: Do Sep 27, 2007 7:03 pm
von Caribe-Klaus
14 Tage ohne Krankenversicherung...wo ist das Problem...typisch deutsches Verhalten...alles "planbar" ?
Sorry bei meinen Vorrednern. Aber ich empfehle Euch mal, mit einer Thermoskanne Kaffee mal ein paar Stunden in einer Notaufnahme zu verbringen. Man kann sich zwar berechnend zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Fernseher kaufen, aber einen Unfall oder Ausbruch einer Krankheit eben nicht !
Natürlich muss jeder selber entscheiden, ob es sich lohnt, vielleicht alles bisher erreichte wegen ??? auf einen Schlag zu verlieren ? Hatte ich doch auch damit lange Jahre beruflich zu tun und habe viel gesehen.
Nur mal als persönlicher Hinweis, unvorbereitet "traf" es doch mich 1988. Schön, dass ich versichert war. Folge : 3 schwere Operationen, 4 Jahre BU-Rente und in dieser Zeit Dauerbehandlung. Wenn ich nicht ausreichend versichert gewesen wäre, wo wäre mein privates Geld und meine Firmen geblieben ?
So blieb mir alles für einen Neuanfang danach erhalten - aber ohne KV ?
Ach ja, ein Tagesausflug in einer unserer diversen Reha-Zentren ist auch informativ. Sehr viel junge Leute. Ich erinnere mich an eine Dauerpatientin, ca. 34 Jahre alt, Sekretärin, kein Alkohol, Nichtraucherin auf der Arbeit einfach umgefallen mit Schlaganfall. Nun halbseitig gelähmt...gut das dies nicht in so einer 14-tägigen Auszeit passiert ist...oder kann irgend jemand seinen Körper/ die Umwelt zeitgerecht programmieren ? Gerade jetzt passt es mir nicht ?
Gruss Klaus
Verfasst: Do Sep 27, 2007 7:10 pm
von v8rulez
aber wie hoch ist die chance, dass genau dieser fall eintritt? 0.5%? oder noch geringer
sicher kann es sein, dass etwas passiert. aber wenn man davon ausgeht, dass immer etwas passiert, duerfte man genau genommen die eigenen 4 waende nie verlassen ...

Verfasst: Do Sep 27, 2007 7:14 pm
von Siggi!
Hallo Klaus,
na klar kann immer alles zu jedem unmöglichen Zeitpunkt passieren. Aber es ist halt unwahrscheinlich. Wenn ich sehe, dass hier weit über 90% der Bevölkerung keine Versicherung irgendwelcher Art haben, da relativiert sich meine Einschätzung. Aber das soll doch jeder für sich entscheiden. Dann hilft aber auch nicht die ADAC KV, denn die gilt maximal 2 Jahre, aber dann... Wem Sicherheit so wichtig ist, der muss dann halt in Österreich eine normale private KV abschliessen und ein paar Hunderter im Monat zahlen (und hat dabei auch noch die ersten Monate keinen vollen Leistungsumfang).
Ansonsten meine ich ganz ernst: Nach einem Schlaganfall oder einem wirklich schlimmen Unfall, hilft mir da die KV, wenn ich meine Existenz verloren habe? Da ist man doch ehrlich gesagt ein Sozialfall, wenn man nicht finanziell unabhängig ist. Aber der Versicherungsmensch weiß natürlich Rat: Eine Berufsunfähigkeitsversicherung, aber bitte nicht mit 1500 Euro im Monat, man muss ja eine Rentenversicherung noch bezahlen, ein behindertengerechtes Leben, die sauteure Betreuung, etc. Die Prämie wird dann natürlich richtig teuer, das Gefühl, dass es einem auch im Rollstuhl gut geht, sollte es einem wert sein. Nur mal so eine Frage: Kann es einem überhaupt nach so einem Schicksalsschlag noch gut gehen?
Aber wie schon gesagt: Das soll (und muss) jeder selbst entscheiden.
Gruß
Siggi
Verfasst: Do Sep 27, 2007 8:55 pm
von v8rulez
wie war das noch gleich mit abraham lincoln / sicherheit / freiheit ... ?
wer seine freiheit zugunsten der sicherheit aufgibt, hat am ende weder freiheit noch sicherheit
Verfasst: Do Sep 27, 2007 9:06 pm
von Caribe-Klaus
Siggi! hat geschrieben:Nur mal so eine Frage: Kann es einem überhaupt noch nach so einem Schicksalsschlag gut gehen?
Ich weiss es nicht und hoffe, nie in die Gelegenheit zu kommen um zu fühlen und zu überlegen, wie geht es weiter ?
Es war "nur" ein Hinweis von mir, wie sich das Leben schlagartig ändern kann. Und ich weiss, wovon ich rede. 1989 war die Vorwarnung bei mir 50:50 Rollstuhl ja oder nein. Ich kann noch sehr gut laufen. Auch Dank einer sehr guten Absicherung habe ich dieses jahrelange Märtyrum auch finanziell gut überstanden.
Wenn ich das hier sehe >
Paralympics kommt mir Deine obige Frage seltsam vor...?
Und zu der Frage:
v8rulez hat geschrieben:aber wie hoch ist die chance, dass genau dieser fall eintritt? 0.5%? oder noch geringer
Warum spielen die Leute überhaupt Lotto ?
Gruss Klaus
Verfasst: Fr Sep 28, 2007 9:50 am
von Jupp
ich hab auch so über die 14 tage nicht versichert nachgedacht, wollte eigentlich aber keinen Senf dazugeben. Aber nachdem jetzt die Diskussion im Gange ist, also, egal ob typisch Deutsch oder nicht, ein Herzinfarkt o.ä. trifft einen oft unvorbereitet und immer früher, ein Lottogewinn ist mit Sicherheit seltener.
Ich kenne auch einige Beispiele. Z.B:
Familie, zwei Kinder. Haus gerade gebaut und weil das Geld dann nicht ganz reichte, wurde seine Risikoversicherung gestoppt. Etwa 35 Jahre alt, die Eltern.
Ein Kind kommt morgens runter, Vater sitzt im Sessel und schläft, schläft, schläft und wacht nie wieder auf. Nun ist das Haus weg und die Familie ist finanziell ruiniert.
Verfasst: Fr Sep 28, 2007 11:40 am
von Siggi!
Schönes Beispiel, Jupp.
Aber: Er wäre auch mit Versicherung gestorben. Diesen Schicksalsschlag kann die Versicherung nicht vermeiden!
Aber wir folgen mal Deiner Argumentation: Wir machen jetzt also eine Risikoversicherung bzgl. der Schulden. Aber das hilft ja eigentlich nicht, denn die Familie sollte ja auch unabhängig davon versorgt sein. Um bei Ausfall des Verdieners ein Äquivalenz für das Gehalt über 30 Jahre zu bilden, da braucht man schon eine stattliche Risikolebensversicherung (mit entsprechenden Prämien).
Aber was ist nun, wenn der Mann einfach nicht stirbt, sondern nur einen Schlaganfall hat, nicht mehr arbeiten kann, aber gelähmt ist? Kein Problem: Eine Berufsunfähigkeitsversicherung!
Was ist nun aber wenn er einfach arbeitslos wird? Oder wenn sich die Eheleute nicht verstehen und scheiden lassen. Die finanziellen Konsequenzen sind ebenso groß, aber gibt es dagegen eine Versicherung?
Was ich sagen will: Bestimmte Risiken hat das Leben, trotz Versicherungen. Wie viele man davon selber trägt, ist eine individuelle Entscheidung. Die Grenze ist da sehr fließend.
Gruß
Siggi
P.S: Warum jemand Lotto spielt verstehe ich auch nicht, denn es ist wesentlich wahrscheinlicher im Straßenverkehr tödlich zu verunglücken als 6 Richtige zu haben. Aber es sind wohl die Träume, durch die diese irrationale Entscheidung legitimiert wird.
Verfasst: Fr Sep 28, 2007 11:42 am
von Jesse
Jeder sieht das wohl ein wenig anders...
Ich fühle mich eben besser, wenn ich weiß, daß, falls etwas passieren sollte, ich finanziell abgesichert bin.
Ich habe den ADAC angeschrieben ob ich mit der Plus-Mitgliedschaft und dem Besitz dieser ADAC Kreditkarte nun im Falle eines Falles abgesichert bin oder nicht. Bisher habe ich leider noch keine Antwort erhalten... naja.
VG
Jesse
Verfasst: Fr Sep 28, 2007 6:16 pm
von Caribe-Klaus
Jesse hat geschrieben:... Plus-Mitgliedschaft und dem Besitz dieser ADAC Kreditkarte nun im Falle eines Falles abgesichert bin oder nicht...
Nein, natürlich in keinster Weise. Zum Überblick für Dich, vereinfacht, hier ein >
kleiner Einblick
Ersetzt in keinster Weise eine Krankenversicherung und ist so auch weder gedacht noch möglich noch zulassungsfähig. In Deinem Fall, mit gemeldeten Hauptwohnsitz in Österreich, ebenso bzw. erst recht nicht !
Gruss Klaus
KV und sonstige Wehwehchen...
Verfasst: Fr Sep 28, 2007 8:30 pm
von Jesse
Ja, die Antwort habe ich nun auch vom ADAC erhalten... und diese Langzeitversicherung darf ich bei ihnen auch nicht abschließen eben weil mein Wohnsitz nun in Österreich ist. Aber Mitglied an sich darf ich gerne ohne weiteren Kommentar bleiben, muß nicht in den Österreichischen Automobilclub wechseln... naja.
Eine freiwillige KV bei meiner Noch-Krankenkasse in Deutschland würde 95 Euro kosten, ein fairer Preis wie ich finde. Aber das kann ich ja bestimmt auch vergessen, weil ich hier in Tirol gemeldet bin.
Also irgendwie läuft im Moment alles nicht so, wie ich es mir erhofft hatte...

Das *in meinen Augen* Problem mit der Krankenversicherung setzt dem Ganzen nur die kleine Krone auf. Ich war wirklich so naiv und dachte, innerhalb von vier Wochen hier eine neue passende Arbeit finden zu können. Ich hatte auch einige Vorstellungsgespräche, aber ohne Erfolg, selbst wenn ich ein wirklich gutes Gefühl hatte. Ich muß echt aufpassen, nicht die Flinte ins Korn zu werfen. Heute fällts mir nur irgendwie echt schwer...