KV und freie Heilfürsorge im Ausland

Das Caféhaus - äh Stüberl - für alle Ausgewanderten, damit man den Kontakt nicht verliert, oder so...

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arnego2
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Beitrag: # 25458Beitrag arnego2 »

sirtaki hat geschrieben: die wiederherstellung nach ner schusswunde kosten... wo ggf. nerven getroffen werden, die dich lähmen, halb - oder ganzseitig.. oder du krebs bekommst.. heilbar, aber eben nur mit etwas aufwand
Hallo Sirtaki
Ganz im Gegensatz zu dem Glauben das hier die Bürger den Kugeln nur durch ducken und wegdrehen entgehen können leben wir in Venezuela recht unbeschwert. Die Kugeln fliegen in den Barrios und ich bin ein Freund der freien Munitionvergabe, den Opfern der Schusswechsel möchte ich weder tagsüber noch nachts gegenüberstehen. Aber das nur am Rande. Aber mal als Gegenfrage wie hoch ist denn der Prozentsatz an Verletzungen in denen Nerven durch Kugeln getrennt werden?

Den genauen Katalog für Preise habe ich nicht aber die meisten der Behandlungen die aufgeschrieben worden sind im Prinzip umsonst. Wer dann an Krebs erkrankt wie ein guter Freund von mir und durch die Chemo etc läuft; samt Operation. Das hat ihn in guten privaten Häuser ca. 10 000 Euro gekostet, eher ein wenig weniger. Ein Operation am offenen Herzen kosten auch so etwa daselbe je nach Arzt und Klinik. So genau habe ich mich nicht schlau gemacht und habe auch nicht vor das zu tun.

Aber wie du jetzt lesen kannst ist dieses Nummernspiel der Presse recht unverantwortlich. Soundsoviel Tote pro Monat in z.B Caracas heißt nicht daß das alles rechschaffende Bürger waren, eher rechschaffende Würger. Die kämpfen in den Barrios um Markanteile. Und sicher trifft es auch ab und zu ein mal Unschuldige. Aber wenn ich mich recht erinnere ist das größte Übel dieser Welt die Überbevölkerung. Alle können wir nicht für ewig leben. :wink:

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Jupp
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Beitrag: # 25459Beitrag Jupp »

siggi hat geschrieben:Aber wir sind doch hier in einem Forum für Auswanderer. Da gibt es schon recht häufig den Fall: Rente aus D, Lebensmittelpunkt im Ausland
Ja, kommt davon, wenn man sich einmischt, ohne von Anfang an gelesen zu haben...
Das hat aber auch rein gar nichts mit Solidarität zu tun
Wie das Kind nun benannt wird, ist doch egal (ok, war ich nicht ganz exakt), Fakt ist, ohne das Prinzip, viele zahlen ein, wenige(r) bekommen ausgezahlt, funktioniert es nicht. Wedr bei den privaten noch bei den gesetzlichen. Wobei es den gesetzlichen noch mehr egal sein kann, die können sowieso nicht pleite gehen, fusionieren höchstens.

Aber demnächst wird ja sowieso wieder alles anders und die Karten neu gemischt (Solidaritätsfonds), auch wenn noch keiner weiß, wie das funktionieren kann.
Auswandern? Eher nicht, aber ein Altersruhesitz irgendwo im Nirgendwo?
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sirtaki
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Re: Gegend

Beitrag: # 25462Beitrag sirtaki »

arnego2 hat geschrieben:
Hallo Sirtaki
Ganz im Gegensatz zu dem Glauben das hier die Bürger den Kugeln nur durch ducken und wegdrehen entgehen können leben wir in Venezuela recht unbeschwert. Die Kugeln fliegen in den Barrios und ich bin ein Freund der freien Munitionvergabe, den Opfern der Schusswechsel möchte ich weder tagsüber noch nachts gegenüberstehen. Aber das nur am Rande. Aber mal als Gegenfrage wie hoch ist denn der Prozentsatz an Verletzungen in denen Nerven durch Kugeln getrennt werden?

hallo arnego

sorry, sollte ich dir zu nahe getreten sein..... die "fliegenden" Kugeln (oder macheten *grins*, die sind danna uch besser im nervendurchtrennen) kann ich halt nur weitergeben von den berichten, die mir segler erzählen, und hier nicht etwa urlaubscharterer, wo am stammtisch die wellen eh alle 9m hoch waren etc. sondern fahrtensegler, die lange zeit in einem revier leben.
deren erlebnisse und berichte sind zuverlässig und das klingt alles andere als sicher was von venezuela berichtet wird..

sollte es in deiner region anders sein, würde es mich freuen,a ber doch sehr erstaunen, denn GERADE die isla margarita war ja mal ein paradies für fahrties.. die betonung liegt auf WAR...

dennoch, jeder wie er mag. wenn du es auf ein kv-loses leben ankommen lässt, ok, prima, viel glück.
wir sind, nachdem auch wir schon seit 14 jahren nix mehr mit D am hut haben, auch nicht gerade die sicherheitsfanatiker, aber auf eine gewissen basisversicherung legten und legen wir IMMER noch wert und das wird sich auch nicht ändern.

@siggi

eben erst deinen kommentar mit dem beispiel der alten dame gelesen.. toll, wenn das so gut läuft!! würde ich mir für meine alte schwiegermutter in D auch wünschen, NOCH kann sie alleine leben...

aber mit den DEUTSCHEN kv´s geb ich dir ja auch völlig recht... nur, wie oben erwähnt DAMIT haben wir auch seit 14 jahren nix mehr am hut ;-))

gerade am beispiel meiner schwiegermutter steigen mir die nackenhaare: immer privat versichert gewesen (selbständig) daher nix mit gesetzlich.
zahlt pro monat zwischen 700 und 800 EURO (nee nich fürne familie ,NUR für sich...) und bekommt nicht mal alles ersetzt...

bei behandlungen teils zuzahlung, bei medis sowieso... da greif ich mir echt an den kopf.

das wiederum würde z.b. arnego recht geben, aber dennoch würde ich (für UNS nun...) immer eine basisversicherung haben wollen
lasst euch nicht entmutigen
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Beitrag: # 25463Beitrag arnego2 »

Hallo Sirtaki
Hab ich mich auch nicht den Irrglauben habe ich auch erst ablegen müssen, unter den Seglern gibt es bei weitem mehr Opfer als unter der Normalbevölkerung. Ganz allgemein gesehen sind Fischerdörfer nicht die beste Nachbarschaft in der Karibik und aller Wahrscheinlichkeit auch in anderen vieleicht nicht so Europäischen Gefilden. Mangelnde Erziehung häufiger Alkoholmissbrauch etc macht es wahrscheinlicher das Gewalt als eines der legitimen Mittel gilt. Leider.

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Cheesytom
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Private KV versus Staatliche Gesundheitsvorsorge

Beitrag: # 26082Beitrag Cheesytom »

Ich kann dazu was ueber den Bundesstaat Alagoas in Brasilien schreiben.
Da ich Maceió, die Bundeshauptstadt, schon 10 Jahre kannte, hab ich schon in den ersten Tagen meiner Uebersiedlung eine gute, private KV abgeschlossen. Sie schlaegt z.Zt. mit ca. Euro 100,00 zu Buche, laege aber fuer einen, der heute hierhin auswandern wuerde und wie ich schon 48 ist, eher bei Euro 200,00/Monat.
Die SUS (sistema unica de saude), die staatliche, kostenlose KV, kannste hier absolut vergessen. Da stirbst du in der Schlange, waehrend du auf eine Behandlung wartest.
Einmal konnte ich mich persoenlich von der Untauglichkeit dieses Systems ueberzeugen, abgesehen von Beispielen aus meinen Familien und Freundeskreisen hier: Ich hatte mir boese den grossen Zeh angestossen und bin von meinem Kumpel in das staatliche Unfallkrankenhaus gefahren worden. Als ich schliesslich zum Arzt kam, sagte der am Schreibtisch sitzend: "Is nich gebrochen, sonst waerste nicht in der Lage gewesen, hierhin zu humpeln."
Der hat mich nicht einmal beruehrt, geschweige denn ein Roentgenbild in Auftrag gegeben. Ich Depp hab ihm vertraut. Als ich dann nach 6 Wochen wieder in D. war und der Zeh immer noch ein wenig schmerzte, bin ich dann zum Arzt. Das Roentgenbild gab klare Auskunft: Zeh war gebrochen. Zum Glueck hab ich ausser einem Knubbel am Zeh nichts wirklich Schlimmes uebrigbehalten.
Hier in den taeglichen Sendungen ueber Gewalt, Verbrechen und anderen Problemen des Bundesstaates sind die Reporter oft bei Leuten, wo ein Familienmitglied am verrecken ist und kein Schwein von der SUS kuemmert sich.
In vielen Bundesstaaten wird es so sein wie hier. In ganz wenigen soll die SUS funktionieren. Also Brasilienauswanderwilliger: Eine private KV unbedingt einkalkulieren und die ist nicht billig, wenn sie was taugen soll. Fuer Interessierte: Googelt mal nach: UNIMED, BRADESCO SEGUROS, oder AMIL (meine). Natuerlich gibt es noch unzaehlige Andere, aber das sind wohl die Besseren.
Zu den Aufnahmebedingungen:
Die priv. Krankenversicherer muessen dich aufnehmen, aber es gibt gesetzlich geregelte Wartezeiten. Bei Vorkrankheiten (oder wie heist das nochmal?) gilt eine Wartezeit von 2 Jahren. Medikamente sind nicht mit drin. Es wird auch nicht Alles versichert. Bei meiner darf ich das Herzlein und die Nierchen schon belasten, die Leber aber nicht.
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