Nun, da steht:rhonabeck hat geschrieben: Ich wuerde Dir dringend empfehlen, Artikel, die Du zur Diskussion stellst, erst einmal selbst zu lesen. Damit haetten sich Deine ersten Punkte bereits erledigt. Es ist explizit von "state land" die Rede und der Umwandlung von "agricultural land" in Hochpreis-Estates.
"Foreigners may soon no longer be able to own South African property, and will instead have to settle for leasing land, if legislation that's been three years in the making is implemented".
Das beinhaltet keine Einschränkung auf Land in staatlichem Besitz, oder auf "agricultural land". Und die Stelle, auf die Du Dich beziehst, und in der von "state land" die Rede ist, wird gefolgt von folgender Passage: "...It further recommended that land is leased to foreigners, as opposed to full ownership...."
Das legt nicht gerade eine Beschränkung auf "state land" nahe, oder? Sonst würde es ja auch dem erklärten Ziel, die Immobilienpreise niedrig zu halten, kaum gerecht werden. Oder siehst Du das anders?
rhonabeck hat geschrieben:Und auch Dein erster Dir widersprechender Sachverstaendiger ist dort bereits zitiert. Aber auf den habe ich mich nicht mal bezogen. Ich spreche von einem ehemaligen Direktor der suedafrikanischen reserve bank (Waehrungsbank), etlichen anderen Bankleuten (sei versichert, aus den Immobilienabteilungen, keine Schalterangestellten) und Principals von diversen Marketingagenturen, ob die jetzt Oswald, Hans oder Dick, Tom und Harry heissen, ist irrelevant, Du kennst Sie sowieso ganz offensichtlich nicht, sonst waeren Dir die Argumente gelaeufig.
Und was die von Dir zitierten Sachverständigen angeht, so ist der eine lediglich ein Beamter des zuständigen Ministeriums, der wohl kaum gegen die Vorlage ebendieses Ministeriums argumentieren wird. Und der andere äußert sich gar nicht zu Fragen des Investitionsklimas, sondern sagt lediglich, dass er keine allzugroßen Auswirkungen auf den Immobilienmarkt insgesamt erwartet, abgesehen, von den Stellen, in denen Ausländer einen nennenswerten Anteil an Grundbesitz halten. Das ist zwar wohl richtig, aber andererseits ja auch für den Laien evident. Wo Ausländer ohnehin nicht investiert sind, werden sie auch nicht betroffen.
Im Übrigen habe ich mich bisher in der Tat nicht näher mit den Argumenten von "Oswald, Hans oder Dick, Tom und Harry" befasst. Wenn es lediglich die bisher von Dir vorgebrachten sein sollten, dann sehe ich dadurch meine Bedenken leider nicht ausgeräumt.
Wenn das zuträfe, wäre das Übel zumindest nicht ganz so groß. Aber das ergibt sich aus dem, was ich bisher gelesen habe, eben nicht unbedingt.rhonabeck hat geschrieben:es geht jetzt wohl nur noch um "state land".
Nun, Dein Hinweis darauf, dass man auch als Frau gefahrlos alleine joggen könne, klang jedenfalls nicht sehr danach, als ob Du das als großes Problem betrachten würdest. Desgleichen Deine Aussage: "...Wir haben jahrelang nahe bei Kapstadt gewohnt und waren oft und auch nachts in der Stadt unterwegs, zu Fuss und per Auto, wir haben uns keinen Moment bedroht gefuehlt."rhonabeck hat geschrieben:Ich bestreite doch gar nicht, dass Suedafrika eine hohe Kriminalitaetsrate hat.
Auch der verbleibende Teil ist für mein Empfinden durchaus mehr als genug. Meine Freundin wurde z. B. beim Verlassen einer Bank in der Innenstadt Kapstadts so brutal zu Boden geworfen, dass sie dabei neben ihrer Handtasche auch ihre Vorderzähne verloren hat. Oder 50 m von dem Estate, in dem ich wohnte, wurde ein guard angeschossen und von 5 Kugeln schwer verletzt, bevor die Verbrecher seinen Dienstwagen raubten, damit zu einem nahegelegenen Restaurant fuhren und dort alle Gäste ausraubten. Und ich könnte noch viel mehr Beispiele anführen. Und zwar nicht nur vom Hörensagen.rhonabeck hat geschrieben:Ein Grossteil davon beschraenkt sich jedoch auf die, vorsichtig ausgedrueckt, settlements der schwarzen und farbigen Bevoelkerung und betrifft uns ueberhaupt nicht.
Dein Einwand, dass die Kriminalität in allen Ländern mit verbreiteter Armut so hoch sei, trifft wohl auch nicht ganz zu. In Entebbe z. B. verlassen Strassenhändler während ihrer Mittagspause ihren Verkaufsstand, ohne ihre Ware wegzuräumen. Und dennoch wird nicht gleich alles geplündert. In Kapstadt wäre das undenkbar. Es ist mir zwar auch ein Rätsel, woher diese Unterschiede kommen, aber es scheint sie doch zu geben.
Es scheint ja keineswegs so zu sein, dass in erster Linie wohlhabende Ausländer betroffen seien (die können sich nämlich besser schützen als Arme). Vielmehr richtete sich z. B. die Gewalt bei den Unruhen im Mai ja in erster Linie gegen Ausländer, die aus Ländern wie Zimbabwe, Somalia und Mosambik stammten.rhonabeck hat geschrieben:Stark industrialisierte Gegenden wie das Gauteng (hohe Arbeitslosigkeit und damit Armut und Radikalisierung) und die grenznahen Provinzen sind ebenfalls stark betroffen, wobei die letzteren mittlerweile fast von Weissen entvoelkert sein duerften, die sind groesstenteils in die Western Province gezogen. Ein weiterer Teil findet in den grossen Staedten und Gegenden mit hohem Auslaenderanteil statt, weil da eben das Geld sitzt oder auf der Strasse herumlaeuft. Wundert Dich das?
Da müsstest Du aber beispielsweise in den letzten 12 Monaten schon weit mehr als 20 % verdient haben, um nur den Währungsverlust zu kompensieren. Wenn das ohne Stress und schlaflose Nächte möglich ist: meinen Glückwunsch.Und wegen der Geldanlagen - nein, ich werde mich nicht druecken! Es war uebrigens keine Andeutung, sondern eine Feststellung. Wir koennen uns auf einem wohlausgewogenen SA-Portfolio "ausruhen", ohne in stressigen Tagen und schlaflosen Naechten der 3. Nachkommastelle an Zinsen hinterherhecheln zu muessen.