Auswandern Forum

Hallo zusammen,

meine Frau (Deutsche) und ich wollen im ersten Halbjahr 2009 nach Thailand auswandern. Mir ist bekannt das ich im Alter von 50 Jahren und einem Betrag von 800000 Bath auf dem Konto ein Jahresvisum bekommen kann. Leider, oder eigentlich sollte ich froh sein, bin ich aber erst 49 Jahre alt. 50 werde ich dann erst im Dezember 2009.

Ich geh mal davon aus, das ich das eine Jahr mit Visaruns hinbekommen kann. Man liest ja immer, 50 Jahre alt, verheiratet, 800.000 Bath auf dem Konto oder monatliches Einkommen von 40 oder 65000 bath, dann gibt es dieses Rentnervisum. Nur, gilt das auch für meine Frau ? sie ist nämlich erst 40 Jahre alt.

Hier in Deutschland waren wir selbständig und werden von Thailand aus über das Internet diverse Kunden weiter betreuen. Da wir uns hier komplett abmelden wollen, stellt sich die frage nach der Besteuerung der Einkünfte. Wenn wir eine Rechnung von Thailand aus schreiben, muß die dann in Thailand versteuert werden ?

Können wir in Deutschland ein Konto behalten, auch wenn wir hier abgemeldet sind ?

So, einge fragen, aber die wichtigste ist natürlich, bekommt meine Frau 40 jahre alt (Deutsch)auch dieses Visum ?

Vielen Dank
Krabi

Krabi hat geschrieben: ...
Mir ist bekannt das ich im Alter von 50 Jahren und einem Betrag von 800000 Bath auf dem Konto ein Jahresvisum bekommen kann.
...
Ich geh mal davon aus, das ich das eine Jahr mit Visaruns hinbekommen kann.
...
Nur, gilt das auch für meine Frau ? sie ist nämlich erst 40 Jahre alt.
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stellt sich die frage nach der Besteuerung der Einkünfte. Wenn wir eine Rechnung von Thailand aus schreiben, muß die dann in Thailand versteuert werden ?
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Können wir in Deutschland ein Konto behalten, auch wenn wir hier abgemeldet sind ?
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So, einge fragen, aber die wichtigste ist natürlich, bekommt meine Frau 40 jahre alt (Deutsch)auch dieses Visum ?
...

Hallo, Krabi, das sind ja mehr als 3 Dinge auf einmal!

-mit den 800.000 THB bin ich im Moment überfragt, aber es gibt ein "Rentnervisum", das ist richtig. Für deinen konkreten Fall würde ich mich mal auf den Seiten und Downloads des thailändischen Konsulats umsehen:
http://www.thaikonsulathamburg.de/visa.html

-mit den Visaruns... das war mal. Nach meiner Kenntnis der aktuellen Visagesetze darf man maximal 2 aufeinanderfolgende Visa mit jeweils 90 Tagen haben, danach ist der "Vorrat" für ein Jahr erschöpft. Macht zusammen 180 Tage, also nicht ausreichend für dich.

-ob das auch für deine Frau gilt... ich würde mich an deiner Stelle mal beim Raphaelswerk schlau machen:
http://www.raphaels-werk.de/site/de/index.html

-Besteuerung: hängt davon ab, wo der Sitz der Firma ist. Üblicherweise fallen die Steuern in dem Land an, in dem die Firma registriert ist. Plus eventueller Zölle usw. Thailand ist da nicht viel anders als Deutschland. Für exakte Auskünfte einfach mal bei der Deutsch-Thai Handelskammer (GTCC, German Thai Chamber of Commerce) erkundigen:
http://www.gtcc.org/

-Konto in Deutschland bekommt üblicherweise nur, wer auch einen Wohnsitz in Deutschland hat. Entweder ihr meldet hier einen Zweitwohnsitz an, oder ihr richtet ein Konto bei einer internationalen Bank ein, die auch in Deutschland vertreten ist (HSBC z.B.). Ich würde der zweiten Variante den Vorzug geben, alleine schon, um in den "Genuß" von Kontoauszügen zu kommen... online ist nicht immer empfehlenswert.

-Visum für deine Frau: siehe oben (Raphaels-Werk).

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar nützliche Links an die Hand geben. Bei weiteren Fragen schreibe einfach in diesem Thread, ich bin ja nicht der einzige hier, der sich etwas mit dem LoS auskennt (LoS = Land of Smile, Land des Lächelns).

Sawadie krap, Winneone

Üblicherweise fallen die Steuern in dem Land an, in dem die Firma registriert ist.

Das ist leider für D (und alle OECD Länder) falsch. Üblicherweise fallen die Steuern dort an, wo sich eine Betriebsstätte befindet. Genau aus diesem Grunde lösen Briefkastenfirmen in einer beliebigen Steueroase regelmäßig eine Steuerpflicht in D aus, wenn von D aus der Geschäftstätigkeit nachgegangen wird. Ob Thailand nach den gleichen Grundsätzen verfährt, ist mir unbekannt.

Wenn Thailand Restriktionen hat und hohe administrative Anforderungen stellt, könnte es trotzdem interessant sein, eine Firma in einem Drittland zu gründen. Auch ist in diesem Zusammenhang zu klären, wie Thailand mit der Besteuerung von theausrierten Gewinnen von Auslandsfirmen verfährt, denn dies bietet ggf. enorme Steuersparmöglichkeiten, falls kein Äquivalent für die deutsche Hinzurechnungssteuer nach AStG in Thailand existiert. Aber ich kann da leider überhaupt nicht helfen, denn die Steuergesetze in Thailand sind mir vollkommen unbekannt.

Konto in Deutschland bekommt üblicherweise nur, wer auch einen Wohnsitz in Deutschland hat.

Das ist ebenfalls falsch. Es mag sein, dass einige (Direkt)banken so verfahren, aber i.a. ist dies falsch. Ich persönlich habe 6 Konten in Ländern (darunter auch D) in denen ich keinen Wohnsitz habe.

ihr richtet ein Konto bei einer internationalen Bank ein, die auch in Deutschland vertreten ist

Auch eine Großbank benötigt man dafür nicht. Selbst die Sparkasse von nebenan hat meiner Erfahrung nach kein Problem mit einer Kontoeröffnung, wenn es für sie ein Geschäft ist.

Entweder ihr meldet hier einen Zweitwohnsitz an

Auch das geht nicht. Ein Zweitwohnsitz kann in D nur angemeldet werden, wenn sich der erste Wohnsitz auch in D befindet. Also: Entweder überhaupt kein Wohnsitz in D oder einen ersten Wohnsitz in D! Ein erster Wohnsitz in Thailand kann zusätzlich vorhanden sein.

Gruß
Siggi

Siggi! hat geschrieben:

Üblicherweise fallen die Steuern in dem Land an, in dem die Firma registriert ist.

Das ist leider für D (und alle OECD Länder) falsch. Üblicherweise fallen die Steuern dort an, wo sich eine Betriebsstätte befindet. Genau aus diesem Grunde lösen Briefkastenfirmen in einer beliebigen Steueroase regelmäßig eine Steuerpflicht in D aus, wenn von D aus der Geschäftstätigkeit nachgegangen wird. Ob Thailand nach den gleichen Grundsätzen verfährt, ist mir unbekannt.

Wenn Thailand Restriktionen hat und hohe administrative Anforderungen stellt, könnte es trotzdem interessant sein, eine Firma in einem Drittland zu gründen. Auch ist in diesem Zusammenhang zu klären, wie Thailand mit der Besteuerung von theausrierten Gewinnen von Auslandsfirmen verfährt, denn dies bietet ggf. enorme Steuersparmöglichkeiten, falls kein Äquivalent für die deutsche Hinzurechnungssteuer nach AStG in Thailand existiert. Aber ich kann da leider überhaupt nicht helfen, denn die Steuergesetze in Thailand sind mir vollkommen unbekannt.

So meinte ich es auch. Siggi hat es nur eleganter und ausführlicher ausgedrückt. Congrats, Siggi!

Siggi! hat geschrieben:

Konto in Deutschland bekommt üblicherweise nur, wer auch einen Wohnsitz in Deutschland hat.

Das ist ebenfalls falsch. Es mag sein, dass einige (Direkt)banken so verfahren, aber i.a. ist dies falsch. Ich persönlich habe 6 Konten in Ländern (darunter auch D) in denen ich keinen Wohnsitz habe.

ihr richtet ein Konto bei einer internationalen Bank ein, die auch in Deutschland vertreten ist

Auch eine Großbank benötigt man dafür nicht. Selbst die Sparkasse von nebenan hat meiner Erfahrung nach kein Problem mit einer Kontoeröffnung, wenn es für sie ein Geschäft ist.

hmm... meine Erfahrungen sagen etwas Anders... HypoVereinsbank und Postbank wollen eine Anschrift in DL. Welche Banken hast du in DL, Siggi?

Siggi! hat geschrieben:

Entweder ihr meldet hier einen Zweitwohnsitz an

Auch das geht nicht. Ein Zweitwohnsitz kann in D nur angemeldet werden, wenn sich der erste Wohnsitz auch in D befindet. Also: Entweder überhaupt kein Wohnsitz in D oder einen ersten Wohnsitz in D! Ein erster Wohnsitz in Thailand kann zusätzlich vorhanden sein.

Kann sein, daß ich mich hier irre, danke, Siggi!

Siggi! hat geschrieben: Gruß
Siggi

Gruß zurück

Also.... am Besten bei den Links erkundigen und den Banken nachfragen, die Siggi bestimmt nennen wird.

Sawadie krap, Winneone

Also ich würde die Banken nun nicht nennen, sonst geht nachher ein Run auf die los und die ändern ihre Geschäftsgebahren

Jupp hat geschrieben:Also ich würde die Banken nun nicht nennen, sonst geht nachher ein Run auf die los und die ändern ihre Geschäftsgebahren

Wieso, Jupp? Liegen auf einer von diesen Banken deine Fantastillionen, während du gemütlich mit Claus am Strand von Timbuktu einen Rum-Mix schlürfst?

Gruß, Winneone

Winneone hat geschrieben:HypoVereinsbank und Postbank wollen eine Anschrift in DL. Welche Banken hast du in DL, Siggi?

Die Sparkasse an meinem vorherigen Wohnort. Die hatten kein Interesse daran, eine 20 jährige Geschäftsbeziehung zu beenden, nur weil ich nun woanders wohne. Zugriff auf das Konto inkl. Auszüge habe ich online. Post gibt es keine. Ich habe sogar noch ein Konto bei der Netbank, die sogar einen Wohnsitz in D verlangt. Als ich das Konto eröffnet hatte, konnte ich die Forderung erfüllen. Das ich seit 4 Jahren in D abgemeldet bin, erfährt die Bank doch nie automatisch von den Behörden! Die Kontoauszüge hole ich online, Post von der Bank gibt es somit nie. Ein Tipp: Wenn sie eine Anschrift wollen, dann gibt man ihnen halt die Adresse von Freunden, Verwandten, Steuerberater oder Büroservice. Mit einem Wohnsitz hat eine zustellfähige Anschrift nichts zu tun.

In Österreich habe ich ebenfalls bei der Sparkasse ein Konto. Die haben zwar meine Auslandsanschrift in der Ukraine, aber alle Post wird mir nicht zugestellt (die ukrainische Post ist nicht 100% zuverlässig und wenn so ein Kontoauszug mal in falsche Hände kommt, dann könnte ich dadurch ggf. zum Ziel für böse Menschen werden). Sie liegt banklagernd bei der Sparkasse. Einblick in das Konto nehme ich immer über Internet-Banking.

Kürzlich hatte ich ein Konto in Luxenburg eröffnet, die wollten noch niemals ein Post-Identverfahren! Das ging Online nur mit Kopie des Reisepasses (und der Aufenthaltsgenehmigung wg. Auslandswohnsitz, damit Quellensteuerfreiheit) per Mail. Die Kontoauszüge gibt es auch per Mail, nichts kommt per Post. Hat mich ehrlich gewundert, solche Kopien am Computer kann man doch ohne Probleme beliebig verfälschen ohne das es dem Gegenüber auffällt. Ich hätte vermutete, dass es in Zeiten der international Compliance bzgl. Geldwäsche auch in Luxenburg nicht mehr so locker zugeht.

Auch zeigen sich die gewöhnlichen Banken oft bei Geschäftskonten viel flexibler und interessierter als bei Privatkonten.

Und das sind nur die Beispiele von ganz gewöhnlichen Banken. Im Private-Banking Bereich geht ohnehin fast alles, was man wünscht. Da steht der Kundenservice an allererster Stelle. Dafür sind die Gebühren aber auch etwas höher und die Kontoeröffnung ist nur möglich, falls eine nicht unwesentliche Einlage gebracht wird (für gewöhnlich min. im sechstelligen Bereich).

Gruß
Siggi

Hallo,

vielen Dank für die Antworten die mir etwas weitergeholfen haben. Es sieht wohl so aus das wir beide ein Visa Non Im O Multi bekommen können. Für den Rest habe ich heute mal ein Date bei einem Steuerberater.

Gruß
Krabi

Wieso, Jupp? Liegen auf einer von diesen Banken deine Fantastillionen, während du gemütlich mit Claus am Strand von Timbuktu einen Rum-Mix schlürfst?

pssst, nicht so laut!