Auswandern Forum

Hallo,

ich bin der Heinz und habe mein halbes Leben als Bürokaufmann verbracht. Vor zwei Jahren arbeitlos geworden und mit meinen 59 Jahren habe ich auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland eigentlich kaum eine realistisch Chance mehr. Deshalb habe ich beschlossen, bevor alle Reserven aufgebraucht sind, im Ausland neu anzufangen. Meine größten Auswandererfavoriten sind Kanada oder eine nette Karibikinsel. Beides hat seine Vor- und Nachteile, so das ich derzeit noch am überlegen bin, wohin?

Ich hoffe, hier mitzulesen und mitzudiskutieren, hilft mir ein wenig, aus den Erfahrungen Anderer zu lernen, um in ein paar Monaten endlich die Entscheidung zu konkretisieren.

Freue mich auf konstruktive Diskussionen.

Grüße von Heinz

Heinz!


Gute Idee... kommt auf vieles an, und Du hast wenig Infos gegeben. Sicher hast Du Rentenanspruch, könntest evt. ab 63 reduziert in Rente gehen? Es gibt Länder, wo Du günstig leben kannst, z.B. Kenia, DR... Problem ist aber die Sicherheitslage etc..

Ciao

Heinz hat geschrieben: ...oder eine nette Karibikinsel.

warum insel? inseln sind teuer.

cartagena/co liegt auch am karibischen meer, aber auf dem festland, kaum regen, immer warm, sehr preisguenstig, historische altstadt sehr sicher und, und, und..

ach ja, und falls du mal weisswurst essen willst, statt kolumbianisch, weisswurst mit senf gibts hier auch, im "Leon de Baviera" von stefan

@Henry

nichts gegen Kolumbien, aber ein Land wo so hohe Kriminalität herrscht und Drogenkriege (o.k. vielleicht nicht überall), da möchte ich auf meine alten Tage nicht hin.

Mein Bandscheibe sagt mir immer: geh dahin wo es warm ist, meine Abenteuerlust erzählt mir allerdings immer von Kanada... ein Jugendtraum eben.

@zz2209

in Rente, will ich noch lange nicht. Dafür fühle mich noch zu fit. Und Afrika? Sorry, nicht mein Fall. Jeder hat halt andere Vorlieben.

Heinz hat geschrieben:meine Abenteuerlust erzählt mir allerdings immer von Kanada... ein Jugendtraum eben.

Warm und Kanada - das wird sich wohl nicht vereinbaren lassen. Da mußt Du Dich für eins von beidem entscheiden. Was ist Dir wichtiger: die Wärme oder Kanada? Beides kannst Du nicht haben.
Da sind Südamerika oder Afrika oder auch Australien natürlich besser. Australien fällt aber wegen des Alters sowieso flach, denn die lassen über 55 oder sogar 45 niemand mehr rein. Aber nach Australien wolltest Du ja auch nicht.
Paraguay wäre als Rentner auch noch eine Option. Oder Uruguay, das liegt am Meer. Karibik ist nach allem, was ich gehört und gelesen habe, wohl keine schöne Möglichkeit mehr. Kriminalität, Schwierigkeiten überall, das scheint sogar immer noch schlimmer zu werden.

@Oryx,

ja entscheiden muß ich mich wohl. Aber da die Karibik aus einer Menge unabhängiger Staaten und Überseegebieten von Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden besteht, ist das von Insel zu Insel wohl sehr verschieden. Und auch was die Niederlassungsfreiheit angeht, Armut oder Kriminalität gibt es wohl erhebliche Unterschiede von Insel zu Insel.

Bei meinen Recherchen bin ich dabei auf die Insel Curacao gestoßen, die zu den Niederländischen Antillen gehört. Das ist derzeit mein Favorit für diese Region. Sowas wie Holland, mit mehr Sonnenschein.

http://expatriat-service.net

Der Betreiber der Seite scheint laut Impressum auf der Insel zu wohnen (und hat sogar eine Seite über Namibia dabei. Da lebst du doch..., vielleicht von Interesse für dich). Da gehe ich mal davon aus, das die Angaben aktuell sind und stimmig. Es ist wirklich erstaunlich, wie vielfältig diese Staaten in der Karibik sind.

Das von dir angesprochene Uruguay dürfte auch eine recht gute Alternative sein. Kennst Du eine Seite, die in Deutsch oder Englisch gute Infos über das Land bietet?

Gruß von Heinz

Wenn jemand auf Curacao lebt und über Namibia schreibt, erwarte ich mir da ehrlich gesagt nicht viel für die Namibia-Infos.
Über Uruguay kannst Du auch hier im Forum nachlesen. Geh doch mal in die entsprechende Abteilung. Allerdings wären in Uruguay Spanischkenntnisse schon von Vorteil (ein Grund, warum ich nie nach Südamerika auswandern wollte. Ich kann kein Spanisch).

P.S.: Ich habe jetzt gerade mal in die Namibiaseiten reingeschaut. Keine Infos für Auswanderer, nichts Besonderes, alles nur Allgemeingut, was man sich in zehn Minuten ergooglen kann.

Zu Curacao sagen sie auch nicht besonders viel, was die Auswanderung betrifft. Die Beschreibung der Umstände klingt gut, ähnlich wie in Namibia. Stabiles Land, gute Infrastruktur, wenig Kriminalität. Wenn das alles stimmt, könnte ich mir schon vorstellen, daß man da gut leben kann.
Aber ich habe mal in der Wikipedia nachgeschaut: 317 Einwohner pro km² - das wäre mir zu eng. Hier in Namibia haben wir 2 Einwohner pro km².
Ich mag die Weite und Leere von Namibia, das bietet kein anderes Land. So eine Insel wäre mir zu klein. Da würde ich wahrscheinlich wirklich den "Inselkoller" kriegen.

Oryx hat geschrieben: Paraguay wäre als Rentner auch noch eine Option

oryx,

siehste, davon bin ich auch ausgegangen, als ich heinz meinen vorschlag mit cartagena in kolumbien machte, dass er rentner ist bzw. wird.

aber jetzt hab ich nochmal gebnau gelesen...

Heinz hat geschrieben:mit meinen 59 Jahren habe ich auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland eigentlich kaum eine realistisch Chance mehr. Deshalb habe ich beschlossen, bevor alle Reserven aufgebraucht sind, im Ausland neu anzufangen

... und festgestellt, dass heinz mit seinen 59 jahren sich nur auf dem deutschen arbeitsmarkt fuer zu alt zum arbeiten haelt - mit anderen worten, heinz will wieder arbeiten und sich im ausland mit 59 jahren wieder eine existenz aufbauen.

er schreibt ja an anderer stelle sogar ausdruecklich:

Heinz hat geschrieben: in Rente, will ich noch lange nicht. Dafür fühle mich noch zu fit

@heinz, verzeih mir, da bin ich doch, als ich dein alter von knapp 60 gelesen habe, wie selbstverstaendlich davon ausgegangen (alle anderen ja auch), dass du nun nur noch ein beschauliches plaetzchen fuers alter suchst, um es dir irgendwo gutgehen zu lassen.

aber du willst - oder, besser gesagt, musst ja noch arbeiten, weil bald alles aufgebraucht, du aber fuer eine rente noch 5 jahre zu jung bist.

es ist dir sicher klar, dass du in deinem alter als angestellter nicht nur in D nichts mehr findest ("kaum", wie du schreibst", ist ja wohl stark untertrieben), so dass du dich also in curacao oder sonstwo nun also selbstaendig machen musst und offenbar auch willst.

na prost mahlzeit, da hab ich keine worte mehr. aber gut, ist alles eine frage des willens, der einstellung und des gluecks.

aber schon mal einen punkt nachgefragt. wenn du dich als Selbstaendiger durchschlagen willst (und musst) in einem fremden land: sprichst du denn fliessend die landessprache, wirklich fliessend? denn das ist ja dann das mindeste, was du musst.

Ja, das mit dem "Noch nicht Rentner" habe ich schon gesehen, aber wenn finanzielle Reserven da sind, kann man die Zeit bis zur Rente ja auch in Curacao oder Uruguay verbringen statt in dem dunklen, nassen Deutschland. Und danach dann weiter von seiner Rente dort leben.

Zum Selbständigmachen findet man natürlich immer etwas, aber als Bürokaufmann ist das vermutlich doch ein wenig schwerer als als Klempner oder Elektriker, und Heinz schreibt ja:

Heinz hat geschrieben:habe mein halbes Leben als Bürokaufmann verbracht.

Dennoch sollte das kein Hindernis sein, wenn man flexibel ist und auch sonst noch etwas kann außer hinter einem Schreibtisch zu sitzen. Auch eine Firma zu führen erfordert ja viel Büroarbeit. Ich hasse das , aber wenn man das schon kann, ist es sicherlich leichter, seine Papiere in Ordnung zu halten, die Behördengänge zu erledigen usw.

Mit Tourismus kann man in diesen schönen Gebieten immer etwas machen, oder an was hattest Du bezüglich Deiner Selbständigkeit gedacht, Heinz? Du hast ja da sicherlich schon Vorstellungen.

Oryx hat geschrieben: Auch eine Firma zu führen erfordert ja viel Büroarbeit

aber fruehestens dann, wenn man die firma so richtig in schwung gebracht hat, mit kundenstamm und so weiter.

und eben deshalb hab ich bei heinz ja angefragt, ob er die sprache "seines" neuen landes auch fliessend spricht, wirklich fliessend.

ich spreche zum beispiel 4 fremdsprachen - aber keine fliessend:

und selbstaendig machen mit meinen sprachkenntnissen? nie und nimmer..

Oryx hat geschrieben: aber schon mal einen punkt nachgefragt. wenn du dich als Selbstaendiger durchschlagen willst (und musst) in einem fremden land: sprichst du denn fliessend die landessprache, wirklich fliessend? denn das ist ja dann das mindeste, was du musst.

Logisch, eine Landessprache sollte man beherrschen. Ansonsten wird man meist nur abgezockt und kommt auch sonst nicht gut klar. Englisch spreche ich fliessend, Spanisch und Französisch ein wenig und Holländisch (Curacao?) dürfte recht unproblematisch zu lernen sein. Insofern habe ich keine Angst davor, irgendwo hinzugehen wo man eine dieser Sprachen spricht.

Heinz hat geschrieben:Meine größten Auswandererfavoriten sind Kanada oder eine nette Karibikinsel. Beides hat seine Vor- und Nachteile, so das ich derzeit noch am überlegen bin, wohin?

Heinz hat geschrieben:Englisch spreche ich fliessend, Spanisch und Französisch ein wenig und Holländisch (Curacao?) dürfte recht unproblematisch zu lernen sein.

na, heinz, wenn das so ist - dann sollte doch die entscheidung nicht schwerfallen:

da kommt doch dann nur kanada in frage (der englische teil) - wenn du nur englisch fliessend kannst

allerdings bewundere ich deinen optimismus bezueglich des - neu! - Lernens einer fremden sprache mit 59 jahren:

Heinz hat geschrieben:Holländisch (Curacao?) dürfte recht unproblematisch zu lernen sein.

Oryx hat geschrieben: Zu Curacao sagen sie auch nicht besonders viel, was die Auswanderung betrifft. Die Beschreibung der Umstände klingt gut, ähnlich wie in Namibia. Stabiles Land, gute Infrastruktur, wenig Kriminalität. Wenn das alles stimmt, könnte ich mir schon vorstellen, daß man da gut leben kann.

Hast Du den Film zum Thema Auswandern gesehen?

http://expatriat-service.net/curacao-ka ... racao.html

O.K., bei der Seite sieht man schon etwas, das der Anbieter damit wohl in erster Linie seine Filme promoten will. Aber die Ausschnitte sehen mir doch recht professionell aus. Ich hab da auch kein Problem mit, mir bei Interesse so einen Film zu kaufen, um mehr über ein Land zu erfahren. Warum denkt heutzutage bald jeder das alle Information immer kostenlos sein muß? Leben und Leben lassen, das ist mein Motto.

Oryx hat geschrieben: Aber ich habe mal in der Wikipedia nachgeschaut: 317 Einwohner pro km² - das wäre mir zu eng. Hier in Namibia haben wir 2 Einwohner pro km².
Ich mag die Weite und Leere von Namibia, das bietet kein anderes Land. So eine Insel wäre mir zu klein. Da würde ich wahrscheinlich wirklich den "Inselkoller" kriegen.

Auch das ist Ansichtssache. Manche mögen halt die große Weite und Leere, fühlen sich sonst eingeengt. Da ist Namibia natürlich das richtige Land oder halt der kanadische Norden, für die die es nicht so heiss mögen.

Aber so ein bischen Kultur, wo man mal auf eine Ausstellung oder zu einer Veranstaltung gehen kann, das würde mir schon fehlen. Wie gesagt, da hat jeder so seine eigenen Vorstellungen. Und wenn man sich selbstständig macht, dann braucht man auch Kunden. Einen Weinladen in einem namibischen Dorf kannst Du dir doch sicher nicht vorstellen? In Windhuk dürfte dafür aber schon Kunden-Interesse vorhanden sein.

henry hat geschrieben: na, heinz, wenn das so ist - dann sollte doch die entscheidung nicht schwerfallen: da kommt doch dann nur kanada in frage (der englische teil) - wenn du nur englisch fliessend kannst

Da könntest Du recht haben. Nachdem ich in einem anderen Forum gelesen habe, wie hoch die Korruption auf manchen karibischen Inseln ist... da ist Kanada wesentlich solider und zukunftsstabiler. Beim Thema Sprachen lernen, wie gesagt - da fürchte ich mich nicht vor. Zumindest bei den Sprachen, die ich schon kennengelernt habe.

Momentan bei mir:
Kanada = 60%
Karibik = 40%

Das Schöne an Namibia ist ja, dass man in Windhoek wohnen kann mit seinen vielfältigen Möglichkeiten (Kundenaquise, Verfügbarkeit von Verkaufsmaterial, kulturelle Angebote etc), aber das Land mit seiner Einsamkeit, seiner sauberen Luft, den Tieren und der unendlichen Weite nur ein paar Kilometer außerhalb der Stadt auf einen wartet.
Noch schöner ist dass man nicht unbedingt absolut fließend englisch sprechen muss um eine Firma zu führen (viele Einheimische können das nämlich auch nicht ) - es reicht wenn man es einigermaßen beherrscht, vor allem was die Produktpalette der Firma angeht, und ansonsten wird hier noch viel deutsch gesprochen.
Was das Erlernen einer fremden Sprache angeht muss ich Henry insofern Recht geben als es mit dem Alter schwieriger zu werden scheint
Hier wird ja viel Afrikaans gesprochen (was ja verwandt ist mit dem Holländischen), aber ich tu mich komischerweise ziemlich schwer damit, und das obwohl ich neben Englisch mal Französisch und Tschechisch gelernt habe Es liegt also nicht an meiner Sprachbegabtheit...wobei ich zugeben muss dass ich dieser Sprache nicht täglich mehrere Stunden ausgesetzt bin, und sie zwar nicht sprechen kann aber doch einiges inzwischen verstehe.
Naja, ich finde es aber doch sehr lobenswert dass du jetzt nicht einfach auf deine Rente warten sondern nochmal durchstarten möchtest. Auch wenn ich nicht weiß wie es mit deinem Beruf aussieht sind doch (wie schonmal erwähnt ) in vielen Ländern Leute mit Erfahrung gefragt. Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Entscheidung und alles Gute für dein Vorhaben!
lg
makis