Wir bleiben hier!
Verfasst: Sa Nov 10, 2012 11:42 pm
Hallo alls zusammen,
vor einigen Monaten habe ich angefangen Informationen zu sammeln, was das auswandern in die Türkei angeht. Viele Forumsteilnehmer melden sich nie wieder um mitzuteilen, was sie denn nun getan oder gelassen haben. Ich möchte auch mit euch teilen, was die letzten Monate so passiert ist und warum wir uns gegen das Auswandern entschieden haben. Vielleicht erhält der ein oder andere eine Anregung was er vielleicht noch bedenken sollte oder vielleicht übersehen hat.
Wir sind Ende September in die Türkei geflogen.
In Deutschland hatte ich vorab schon ein Gespräch mit einem Arbeitgeber in Izmir. Telefonisch hatten wir schon grob Details besprochen, u. a. meine Gehaltsvorstellung, die er auch akzeptierte. In dem persönlichen Gespräch ging es dann los, dass er das Gehalt in der Höhe doch nicht zahlen könnte. Auch einige andere Dinge die er vorab akzeptierte konnte er doch nicht einhalten. Somit hatte sich die Arbeitsstelle für mich erledigt. So zog es sich dann wie ein roter Faden durch fast alle Gespräche die ich hatte.
Mein Mann ist Kfz-Lackiermeister. Handwerkliche Arbeiten werden in der Türkei auch nicht so gut bezahlt wie wir es gerne hätten. Bei einer 45 Stunden Woche war das ihm am meisten gebotene Gehalt 1500tl.
Für meinen Mann würde sich finanziell lediglich die Selbstständigkeit in der Türkei lohnen. Jedoch müssten wir eine große Summe investieren, die ich jetzt einfach nicht aufbringen kann. (Izmir ist ein teures Pflaster)
Das die Schulen kostenpflichtig sind, wussten wir ja vorher. Die Klassen sind aber so überfüllt, dass die Kinder im Schichtdienst zur Schule gehen. Vormittags- und Nachmittagsdienst. Die Kinder Nachmittags kommen so gegen 18-19 Uhr aus der Schule. Ach ja, das Einschulalter wurde auf 66 Monate runtergestuft. Würde auf mein Kind nicht zutreffen, aber trotzdem mal zur Info.
Um an einer Uni studieren zu können, reicht das Abitur nicht aus. Man nimmt an Prüfungen teil, auf die man in eigens dafür geschaffenen Einrichtungen (nennt sich Dershane) vorbereitet wird. Also Prüfungsvorbereitungsunterricht, der je nach dem ausgewählten Träger jährlich ab 1500 tl losgeht. Und je nach erreichtem Punktestand werden einem Studienrichtungen zugeteilt, die man dann wohlmöglich auch nicht in der eigenen Stadt studieren kann. Je höher der Punktestandt, desto höherwertigere Studienfächer kann man wählen. Bei den jungen Leuten in der Türkei dreht sich alles nur ums lernen und um die UNi, die Freizeit in der Zeit ist erstmal zweitrangig. Das fand ich auch ziemlich stressig.
Was das Eigentum angeht. Auch in der Türkei muss man ein "Hausgeld" zahlen. Ständig kommen irgendwelche Kosten auf einen zu. z.B. Wartung des Fahrstuhls, Streichung des Hausflur, Verlegung von Rohren damit man Erdgas bekommt um fliessend Warmwasser zu haben, bis spätestens 2017 muss man sein Gebäude Wärmedämmen- Kaum ein Gebäude hat Wärmedämmung. Steuern und Versicherungen nicht zu vergessen..
Fahrzeuge sind in der TR sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt ziemlich teuer (je nach Hersteller und Modell, aber die Dt. Marken sind richtig teuer).Die Kfz-Steuer ist schon heftig.
Wir haben entschieden, dass für uns zu viele Faktoren gegen ein Leben in der Türkei sprechen. Dafür würden wir hier zu viel aufgeben müssen. Wir fliegen lieber mehrmals im Jahr in den Urlaub in die Türkei und geniessen die schönen Dinge des Landes.
Ich wünsche auf jeden Fall all denen die Auswandern wollen viel Glück und hoffe, dass ihr euren Traum realisieren könnt.
vor einigen Monaten habe ich angefangen Informationen zu sammeln, was das auswandern in die Türkei angeht. Viele Forumsteilnehmer melden sich nie wieder um mitzuteilen, was sie denn nun getan oder gelassen haben. Ich möchte auch mit euch teilen, was die letzten Monate so passiert ist und warum wir uns gegen das Auswandern entschieden haben. Vielleicht erhält der ein oder andere eine Anregung was er vielleicht noch bedenken sollte oder vielleicht übersehen hat.
Wir sind Ende September in die Türkei geflogen.
In Deutschland hatte ich vorab schon ein Gespräch mit einem Arbeitgeber in Izmir. Telefonisch hatten wir schon grob Details besprochen, u. a. meine Gehaltsvorstellung, die er auch akzeptierte. In dem persönlichen Gespräch ging es dann los, dass er das Gehalt in der Höhe doch nicht zahlen könnte. Auch einige andere Dinge die er vorab akzeptierte konnte er doch nicht einhalten. Somit hatte sich die Arbeitsstelle für mich erledigt. So zog es sich dann wie ein roter Faden durch fast alle Gespräche die ich hatte.
Mein Mann ist Kfz-Lackiermeister. Handwerkliche Arbeiten werden in der Türkei auch nicht so gut bezahlt wie wir es gerne hätten. Bei einer 45 Stunden Woche war das ihm am meisten gebotene Gehalt 1500tl.
Für meinen Mann würde sich finanziell lediglich die Selbstständigkeit in der Türkei lohnen. Jedoch müssten wir eine große Summe investieren, die ich jetzt einfach nicht aufbringen kann. (Izmir ist ein teures Pflaster)
Das die Schulen kostenpflichtig sind, wussten wir ja vorher. Die Klassen sind aber so überfüllt, dass die Kinder im Schichtdienst zur Schule gehen. Vormittags- und Nachmittagsdienst. Die Kinder Nachmittags kommen so gegen 18-19 Uhr aus der Schule. Ach ja, das Einschulalter wurde auf 66 Monate runtergestuft. Würde auf mein Kind nicht zutreffen, aber trotzdem mal zur Info.
Um an einer Uni studieren zu können, reicht das Abitur nicht aus. Man nimmt an Prüfungen teil, auf die man in eigens dafür geschaffenen Einrichtungen (nennt sich Dershane) vorbereitet wird. Also Prüfungsvorbereitungsunterricht, der je nach dem ausgewählten Träger jährlich ab 1500 tl losgeht. Und je nach erreichtem Punktestand werden einem Studienrichtungen zugeteilt, die man dann wohlmöglich auch nicht in der eigenen Stadt studieren kann. Je höher der Punktestandt, desto höherwertigere Studienfächer kann man wählen. Bei den jungen Leuten in der Türkei dreht sich alles nur ums lernen und um die UNi, die Freizeit in der Zeit ist erstmal zweitrangig. Das fand ich auch ziemlich stressig.
Was das Eigentum angeht. Auch in der Türkei muss man ein "Hausgeld" zahlen. Ständig kommen irgendwelche Kosten auf einen zu. z.B. Wartung des Fahrstuhls, Streichung des Hausflur, Verlegung von Rohren damit man Erdgas bekommt um fliessend Warmwasser zu haben, bis spätestens 2017 muss man sein Gebäude Wärmedämmen- Kaum ein Gebäude hat Wärmedämmung. Steuern und Versicherungen nicht zu vergessen..
Fahrzeuge sind in der TR sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt ziemlich teuer (je nach Hersteller und Modell, aber die Dt. Marken sind richtig teuer).Die Kfz-Steuer ist schon heftig.
Wir haben entschieden, dass für uns zu viele Faktoren gegen ein Leben in der Türkei sprechen. Dafür würden wir hier zu viel aufgeben müssen. Wir fliegen lieber mehrmals im Jahr in den Urlaub in die Türkei und geniessen die schönen Dinge des Landes.
Ich wünsche auf jeden Fall all denen die Auswandern wollen viel Glück und hoffe, dass ihr euren Traum realisieren könnt.