Auswandern Forum

Hallo Forumsgemeinde.

Ich lebe seit 1997 in Bulgarien Sofia. Damals beruflich bedingt, heute von Herzen. Bin nun etwas über 60zig.

Mich interessieren die Veränderungen und Verschiebungen zum Thema "Auswandern"

Früher vor ca. 30 Jahren war es ja doch noch etwas Anderes als heute.

Ich treffe auf immer mehr Nörgler, Betrüger und viele Armutsrentner, die aus Deutschland seit ca. 4 Jahren nun vermehrt nach Bulgarien kommen.
Weil es billig ist.
Aber über die neue Heimat wissen die meist gar nichts.
Nur wo oder wie man was hier möglichst billig bekommt.

Also mal sehen, wie man hier so seine Vorbereitungen zum Auswandern trifft und was die Beweggründe sind.


Freue mich aufs lesen.

Hallo

und herzlich Willkommen im Forum!

Zu den Gründen einer Auswanderung gibt es länderübergreifend schon einiges:
http://www.auswandern-webforum.de/forum/ftopic226.html

Gruß
Siggi

..ich habe auch das Gefühl, und kann mich mit der Meinung dem neuen User "Berge" nur anschließen.
Bei dem schon deutlichen Bulgarien-Trend unter den Auswanderern, kann man überwiegend von verrenteten Wirtschafts-Flüchtlingen sprechen.
Zu meiner Zeit der 80er und 90er Jahre in Berlin war diese Stadt ja die günstige Alternative in Deutschland.
Nun haben die vorwiegend griechischen Wohnungs-Spekulanten es auch geschafft die Priese in Berlin zu überteuern.
Jetzt hauen sie alle ab.
Und viele gehen nun nach Bulgarien..

Ich vesteh auch nicht was die Leute alle an Bulgarien finden. Das liegt doch hinter dem eisernen Vorhang und ist daher für mich weniger prickelnd. Und nur weil es "billiger" ist heisst es ja auch nicht unbedingt das es "besser" ist.
Man kann seinen Urlaub ja auch auf Mallorca schön billig haben, oder gleich zu Hause bleiben.

Mexikan hat geschrieben:Und nur weil es "billiger" ist heisst es ja auch nicht unbedingt das es "besser" ist.

Wenn man eine kleine Rente hat, geht es nicht unbedingt um das "Beste".

Viele Ukraine Auswanderer sind Frührentner oder Rentner mit kleiner Rente. Da ist die Alternative dann oft: Mit ergänzendem Hartz IV in DE oder in einem Land mit niedrigen Lebenshaltungskosten leben. Dabei nutzen sie i.a. die Möglichkeit durch (teilweise) Selbstversorgung eine sinnvolle Beschäftigung zu finden. Die Lebensqualität wird durch gesunde und schmackhafte Nahrung gesteigert und als angenehmer Nebeneffekt reduzieren sich die Kosten der Lebenshaltung weiter.

Eine andere Gruppe der Auswanderer bilden die Aussteiger aus dem Berufsleben. Sie steigen in den 40er oder 50er Jahren aus dem Arbeitsleben aus. Bei vielen gibt es dann keine so hohen Rücklagen, um bis zum Eintritt ins Rentenalter in Spanien (oder DE) überleben zu können. In einem "billigen" Land erscheint dies möglich zu sein. Ich habe gestern noch mit so einem Aussteiger gesprochen. Er betreibt ein kleines Gästehaus auf der Krim und gibt an, mit $500 (ca. 360 Euro) gut über die Runden zu kommen (inkl. Auto) und das ohne zu sparen.

Nur ist die Ukraine kein klassisches Einwandererland. Es öffnet sich fast nur für binationale Paare (oder Investoren). Bulgarien als EU Land bietet aufgrund der EU Freizügigkeit eine einfache Wohnsitznahme an. Ich kann die Motivation daher schon nachvollziehen.

Gruß
Siggi

Sascha Blodau hat geschrieben:
Nun haben die vorwiegend griechischen Wohnungs-Spekulanten es auch geschafft die Priese in Berlin zu überteuern.

Wo haste denn diese Weisheit her ??

Das die Mietpreise für Wohnungen in Städten wie Berlin, München und Hamburg exorbitant angestiegen sind, haben wir allein den dt. Politikern zu verdanken ...

die mit ihrer Ausländer-Einladungs-Politik dafür gesorgt haben, dass sich halb Europa auf den Weg nach Deutschland gemacht hat ...
weil es in Deutschland auch keine Arbeit , aber immerhin Hartz IV für JEDEN gibt

Und natürlich ziehen unsere neuen, bunten Mitbürger nicht auf´s Land, sondern in die Metropolen, weil da auch schon Tausende ihrer Artgenossen sind, und weil sie da ihre Muschi-BuBu-Geschäftchen machen können, für 3 Euro Stundenlohn dem deutschen FamilienPapa auch noch die letzte Arbeit weg nehmen ...
denn wenn man zu Viert in einer 3 Zimmerwohnung haust, kann jeder 200.- abdrücken, während die deutsche Kleinfamilie diese 800.- Miete eben nicht zahlen kann

Die Vermieter freut es ...

und so kommen einige Deutsche auf die Idee, nach Bulgarien oder Ungarn aus zu wandern, da sie da mit ihrer Mindestrente auch nur mehr schlecht als recht leben können ...

schade drum ...

ein Volk wir aufgelöst

Achso ... was ich vergessen habe,
und nochmal zum besseren Verständnis ...

es geht gar nicht um Hartz IV sondern es ist das Kindergeld, was Deutschland für viele Europäer so interessant macht

ein Europäer, der in Deutschland für 1.50.- die Stunde im bspw. Schlachthof arbeitet, und zusammen mit 5 Kollegen ´ne Meldeadresse hat, der bekommt für seine 3 Kinder, die in seinem Heimatdorf in z.b. Andalusien leben, Kindergeld

Kindergeld x 3 ... reicht das ?
rund 600.- Euro aus Deutschland ...
besser als gar nichts, wenn er da auf seinem Hof Trübsal blasen würde.

Bedingung:

in D mit ein paar Kumpel ´ne Wohnung beziehen, egal wie hoch die Miete ist ...
und auf Biegen und Brechen ´ne Anstellung finden ...
und wenn es eben für nur 3.- die Stunde ist !!

und dann auf Heimaturlaub möglichst noch ein Kind produzieren, bzw. merkt der dumme deutsche Angestellte bei der Familienkasse doch nicht, wenn man dem noch ein paar Nachbarskinder mit gefakten Geburtspapieren unterjubelt

"griechische Wohnungsspekulanten" ...
wach mal langsam auf Sascha


Grüße
Jumbo


.

Sascha Blodau hat geschrieben:Nun haben die vorwiegend griechischen Wohnungs-Spekulanten es auch geschafft die Preise in Berlin zu überteuern.Jetzt hauen sie alle ab

Sascha Blodau hat geschrieben:...aber das Weltjudentum spielt im Kunstgeschäft nun mal eine entscheidende "Geige", dass sollte man nicht ignorieren

Weltjudentum, griechische Spekulanten, die bösen sind immer die anderen.

Mein lieber Sascha hast Du noch mehr solcher Schnellschüsse parat? Wie wäre es mit Schwulen, Sozialdemokraten oder Auswanderern?

..ja...und die Schwulen sind daran schuld das die Deutschen aussterben.
Wie sollen die sich auch schon vermehren können..

..nee aber mal im Ernst, Jambo liegt da schon ganz richtig, mit seiner subjektiven Auffassung, der Deutschen Situation. Was soll ich da noch zu sagen?
Ich sehe es selbst hier in München, die Politiker haben die letzten Jahre nur dafür gesorgt, das die Gesetze immer nur zu Gunsten der Geschäftsgier der Superreichen ausgelegt wurden.
Der ganze Arbeitsmarkt, mit seinen ganzen Minijobs und Leiharbeit ist wirklich nur auf diese Billiglohn-Arbeitskräfte ausgelegt. Das ist die pure Sklaverei!
Man kann alle Zeitungen und Internetportale nach attraktiven Arbeitsplätzen durchforsten, es gibt dort nichts lohnendes mehr.
Nur noch Leiharbeit oder Minijobs.
Ich kann die Deutschen schon gut verstehen, wenn sie dann versuchen, sich als Selbstversorger in Bulgarien, durchzuschlagen.
Ist auf jeden Fall ehrenwerter als in Deutschland nur noch von der Stütze zu leben..

Sascha Blodau hat geschrieben:Ich sehe es selbst hier in München,....Der ganze Arbeitsmarkt, mit seinen ganzen Minijobs und Leiharbeit ist wirklich nur auf diese Billiglohn-Arbeitskräfte ausgelegt. Das ist die pure Sklaverei!

Sklaverei im 21. Jahrhundert im Herzen Europas. Erschütternd!

Was soll da noch kommen. Der alte Kontinent schnauft aus dem letzten Loch.
Statt Stütze am Staffelsee lieber Selbstversorger in Bulgarien?
Was ist da so entsetzlich schiefgelaufen die letzten 20 Jahre?

..die Deutschen wurden schlicht und einfach von ihrer eignen Regierung verraten und verkauft. So ist mein Eindruck..

DE entwickelt sich immer mehr zu einer zwei Klassengesellschaft. Für diejenigen, deren Qualifikation gesucht wird, ist alles beim Alten geblieben. Sie können nach wie vor gutes Geld in DE verdienen.

Betrachtet man hingegen den Bereich ungelernter Tätigkeiten, tuen sich Abgründe auf. Dort sind Jobs gar nicht so unüblich, die bei Vollzeitbeschäftigung nicht einmal das Überleben einer Familie sichern können. Es gibt auch diverse Ausbildungsberufe, die nicht wesentlich besser, als ungelernte Tätigkeiten bezahlt werden.

Gruß
Siggi

Sascha Blodau wenn ich so was immer wieder lese wie schlecht es mit der Arbeit in Deutschland ist und das Gejammer höre könnte ich schreien. Schuld sind immer die Anderen.
So jetzt erzähle ich dir mal eine wahre Geschichte. Es war einmal ein Unternehmer mit einer gutgehenden Unternehmen in der Schweiz und einer Niederlassung in Deutschland Arbeit und Aufträge ohne Ende, Personal Fehlanzeige ich habe mit der Arbeitsagentur eng zusammen gearbeitet, Hunderte von Bewerbern die ins Profil passten angeschrieben (ich habe die meisten Antworten aufgehoben)
Absagen ohne Ende mit Ausreden das sich dir die Haare zu Berge stellen im Fall das man noch welche hat. Will erst noch mein Arbeitslosengeld aus schöpfen, meine Schwester ist am bauen da bin ich noch 3 Monate danach können sie sich noch mal bei mir nachfragen, ich Spiele Fussball und muss Donnerstagsabends ins Training Freitagabend ist Spielerversammlung wenn das möglich ist u.s.w.
Die Liste setzt sich unendlich fort, für das Geld was ich für Stellenanzeigen ausgegeben habe bekommt man einen tollen Mittelklasse Wagen. Zwei meiner älteren Mitarbeiter sind zwei Jahre über die Rente noch geblieben. Ich war gezwungen mit Temporärem Personal zu arbeiten, und wenn du glaubst das istdie billige Lösung Fehlanzeige ein Temporärer Arbeiter kostet je nach Quali 35 bis 42 Euro plus Spesen die Stunde, und mit zu wenig Lohn brauchst du mir auch nicht zu kommen keiner aber auch wirklich keiner hat unter 4000 Euro plus Spesen im Monat verdient. Ich habe da Spiel 5 Jahre mitgespielt war gesundheitlich total am Boden habe alles hingeschmissen und verkauft und bin vor 5 Jahren ins Altai Gebirge ausgewandert und jetzt werde ich nach Bulgarien weiter aber nicht wegen zu wenig Rente weil ich überhaupt noch keine Rente bekomme, sonder weil mir das Klima, Meer und das Land passt.

remomr

Sascha Blodau hat geschrieben:..die Deutschen wurden schlicht und einfach von ihrer eignen Regierung verraten und verkauft. So ist mein Eindruck..

Eine neue Dolchstosslegende?
Mensch, Kinder habt ihr sie noch alle?

..geehrter remomr, ich bin dir dankbar für deine offene Stellungnahme zum aktuellen Arbeitsmarkt-Problem in Deutschland.
Besonders interessant daran finde ich, dass jene mal von der "anderen" Seite kommt. Aus der Sicht eines Unternehmers.
Das ist dass was ein Forum wertvoll macht.

Den Kern des Problems hat allerdings schon Siggi! auf den Punkt gebracht.
Es ist dieser zunehmende Zwei-Klassen-Arbeitsmarkt.
Da gibt es Betriebe wie Siemens, BMW, Mercedes und noch viele andere dieser global agierenden Multiunternehmen, die händeringend wundervollbringende Heiligenfiguren suchen, aber diese mit Garantie nicht finden werden, weil die geeigneten Menschen erst noch in der Retorte herangezüchtet werden müssten.
Ich verstehe nicht wie die Personalmanager dieser Firmen überhaupt auf die Idee kommen können, dass es irgendwo auf der Erde, Mensche gibt die deren Vorstellungen(Illusionen) entsprechen würden.
Die sich dann auch noch bedingungslos versklaven lassen.

Nicht zu unterschätzen ist außerdem die Tatsache, dass man im Vergleich, mit nur einem zehntel der investierten Lebensenergie, heutzutage zum erfolgreichsten Drogendealer des Bezirkes aufsteigen kann.
Der Staat und die Justiz dulden dieses bereits als notwendiges Übel der Hochleistungsgesllschaft.
Nebenbei kann man auch noch ganz gut von Hartz-IV leben.
Zum Schein betreibt man dann höchstens noch eine Dönerbude oder einen Gemüseladen, um dem Finanzbehörden plausibel vorrechnen zu können, wovon man sich den neuen 12 Zylinder Benz leisten kann.

Was die einfachen Berufe angeht, muss man heute schon für ein Job als Tellerwäscher im Hotel mindestens Abitur haben und 4 Sprachen fließend sprechen, um auf Festanstellung rechnen zu können.
Wohl aber mit der Berufsbezeichnung "Dauerpraktikant".

Der normale Ungelernte findet nur noch Mini-Jobs und als Anlehrnkraft, eben einen kurzfristigen Job bei der Leihbude. Dort kann er dann für etwa einem drittel des Lohnes, wie die festangestellten Kollegen, etwa dreimal soviel ackern. Obendrein wird er dann, von denen auch noch wie ein Aussätziger angesehen, weil er ja mit seinem Billiglohn-Engagement, den anderen den Arbeitsplatz vernichtet.
Thats it!..

Sogar das Handelsblatt berichtet:

Am wachsenden Wohlstand haben immer weniger Menschen teil
...
Laut einer Studie etwa des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) vom Februar sind die Vermögen in keinem Euro-Land so ungleich verteilt wie in Deutschland
...
Anders sieht es bei der Armutsquote aus, die EU-weit erhoben wird: Sie ist in Deutschland seit 2007 kontinuierlich von 15,2 Prozent auf 16,1 Prozent im Jahr 2011 gestiegen
...
Im Ergebnis dieser Betrachtung kann man sagen, Deutschland war noch nie so tief gespalten wie heute

http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 100-2.html

@remomr,
Welche Qualifikation hatten diese Mitarbeiter, wo war Deine Firma angesiedelt?

Ich hatte Informatiker im bayerischen Wald beschäftigt. Vor 10 Jahren betrug das Bruttogehalt meiner Mitarbeiter zwischen knapp 3000 (ohne Uni Abschluss) und ca. 4500 Euro (Berufserfahrung + Uni Abschluss).

Gruß
Siggi